Schimmel - aufsteigendes Wasser oder defekter Putz oder fehlende Dämmung?

Diskutiere Schimmel - aufsteigendes Wasser oder defekter Putz oder fehlende Dämmung? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir haben ein Haus zur Miete, Baujahr 1930, Mauerwerk ca. 45 cm stark und ungedämmt. Problem ist die Nordwest-Ecke (Wetterseite), hier...

  1. aemkai

    aemkai

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    Hallo,

    wir haben ein Haus zur Miete, Baujahr 1930, Mauerwerk ca. 45 cm stark und ungedämmt.
    Problem ist die Nordwest-Ecke (Wetterseite), hier ist sowohl im EG als auch im OG Schimmel, alle anderen Räume haben kein Problem.
    Das Problem besteht seit zwei Jahren, der Vermieter sagt, wir würden falsch lüften, hat aber innen schonmal übermalern lassen. Gerade letzten Sommer ist dann durch das schwüle Wetter (Luftfeuchte: außen 90% @ 37°; innen 78% @ 26°) der Schimmel innerhalb von zwei Tagen von unsichtbar auf schwarze Flecken gesprungen - tritt aber auch im Winter auf.
    Der Vermieter hat dann außen eine Dämmung vorgeschlagen - sowohl im Keller als auch in Oberirdischen Bereich, später nur oberirdisch, letztendlich wurde innen neu verputzt und wir durften keine Tapete mehr drankleben und die Möbel (Sideboard) umstellen. Dieses Jahr wieder Schimmel.

    Nun die Frage (ich weiß, das Ferndiagnosen schwer sind, stell ggfs. noch paar Bilde rein):
    Im Keller ist 3 Steinreihen unter der Decke eine Trennfolie eingezogen, innen blättert die Farbe unterhalb der Folie massiv ab, oberhalb ist in der NW-Ecke die Wandfarbe gelb verfärbt.
    Vor 2 Jahren wurde eine Messung durchgeführt, die lag im oberen Grenzwertbereich - für den Vermieter war das OK (da Grenzwert nicht überschritten), er schiebt es auf die Baufeuchte durch Fliesenlegen vor 3 Jahren.

    Ist es möglich, dass die Trennlage defekt ist? Außerdem ist außen an der Ecke der Putz löchrig, kann hier auch Wasser eindringen?
    (Falsch lüften möchte ich mal ausschließen, da der Schimmel nur in der einen Ecke ist).
    Oder liegt es an der fehlenden Dämmung, im Winter hatte die Wand innen gerade 3° (außen -15, Raumtemperatur 23 °)?

    Und was wären sinnvolle Maßnahmen gegen den Schimmel?
     
  2. #2 Stolzenberg, 21.07.2014
    Stolzenberg

    Stolzenberg Gast

    Wenn der Schimmel nicht beseitigt wurde, dann MUSS er wiederkommen sobald er seine Klimazone findet!

    Hat der Vermieter wirklich über den Schimmel malen lassen, oder wurde hier fachgerecht saniert?
    Was ist es für eine Bausubstanz? Kalksandstein, Ziegel, Fachwerk, etc.?

    Danach gerne noch etwas zu den Themen Ursachensuche und optisches Verstecken der Schäden! - Wirklich helfen wird Die hier aber keiner, da so etwas vor Ort geschehen MUSS! Hier bekommst Du maximal Argumente über die man dann mal mit dem Vermieter sprechen könnte...

    Liebe Grüße aus dem Harz!
     
  3. aemkai

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    Okay, danke schonmal.

    Also beim ersten mal wurde übermalert, beim zweiten mal Tapete ab, Putz abgehackt, neuer "Spezial"-Putz aufgetragen und eine Spezialfarbe - da kommt trotzdem langsam Schimmel durch.

    Eine exakte Bennenung einer Sanierungsmaßnahme erwarte ich garnicht, aber Argumente oder Hinweise zu möglichen Ursachen für das Gespräch mit dem Vermieter würden mir komplett ausreichen.

    Achso: Mauerwerk ist "normaler" roter Ziegel (30er Jahre, k.A. ob es damals besonderes gab)
     
  4. #4 gdlimburger, 22.07.2014
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    Die Behauptung deines Vermieters ist ersichtlich falsch. Falsche Lüftungsweisen sind nicht immer Grund für Schimmelbildung. Das was die wenigsten einsehen wollen ist, dass eine Fehlkonstruktion der Hauswände auch für Schimmelbildung verantwortlich gemacht werden kann. In dem Fall ist also der Bauherr schuldig. Eine deartige Sanierung geht immer mit einer Menge Aufwand und hohen Kosten einher.
    Wenn beispielsweise Wärmebrücken entstehen, entweicht warme Luft nach außen und auf der kalten Innenseite bildet sich Kondenzwasser und Feuchtigkeit. Dies führt anschließend zur Schimmelbildung.
     
  5. #5 Stolzenberg, 22.07.2014
    Stolzenberg

    Stolzenberg Gast

    Da hat er tatsächlich aus dem unerschöpflichen Repertoire das eine und übliche Argument geschöpft, welchen Dir den schwarzen Peter zuschiebt... - Zumindest kein dummer Mann.

    Argumentiere beim nächsten Gespräch einfach ähnlich wie nachfolgend beschrieben (denn primär ist es ja sein Problem):
    1. nicht fachgerecht sanierte Schimmelschäden sind keine Schimmelbeseitigung und treten daher immer wieder an die Oberfläche(such mal den Schimmelpilzsanierungsleitfaden des UBA über Google)
    2. nach Recherche der fachlichen Hintergründe (s.o.) könntest Du sein Verhalten und die Sanierung im Allgemeinen als versuchte Körperverletzung verstehen, denn
    3. eine Schimmelsanierung ohne vorherige Feststellung der Schadensursache kann nicht zielführend sein, da
    4. die Schadensursache nicht behoben wurde...

    Im übrigen ist Schimmel tatsächlich nur sehr selten auf das Nutzungsverhalten zurückzuführen. In der Regel ist die Ursache in der Bausubstanz zu suchen...

    Wenn Du ihn über eine Wandtemperatur von ca. 3°C informiert hast, so hat er schlichtweg gepennt! Denn bei diesen Temperaturen muss die Wand feucht werden (Taupunkt). Schimmel braucht zum Wachstum vor allem Feuchtigkeit. Futter ist in der Regel in ausreichender Menge vorhanden (Kleister, Tapete, Staub,...) und in Bezug auf die Wachstumstemperaturen sind die meisten Schimmelarten recht genügsam und kommen mit verhältnismäßig großen Temperaturspannen klar!

    Das die Informationen erst jetzt kommen liegt daran die Rahmenbedingungen der Bausubstanz im Voraus grob abzuklopfen. Bei Kalksandstein wäre ich entsetzt, bei Fachwerk hätte ich gegebenenfalls ein Minimum an Verständnis gegenüber dem Vermieter, aber bei ringofen- oder tunnelgebrannten Tonziegeln bin ich einfach nur enttäuscht über die Art des Vorgehens.

    Also: Über die Taupunktproblematik hinaus gehend weitere mögliche Schadensursachen theoretisch ausschließen, Schadensursache beheben (Dämmung, evtl. auch andere eindringende Feuchtigkeit) und danach kann dann saniert werden! Je nach Ausdehnung und Schimmelart könnte gegebenenfalls eine provisorische Eindämmung vorgeschaltet werden, aber die abschließende Sanierung kommt in jedem Fall ganz zum Schluss!!! Bezüglich des Gefährdungsgrades und möglicher, zielführender Sanierungskonzepte wird Deinem Vermieter ein entsprechender Sachverständiger weiterhelfen. Ohne Sachverständigen sinkt das Erfolgsrisiko deutlich. Dein Vermieter wäre folglich gut beraten es diesmal richtig zu machen!!!

    Viel Erfolg und liebe Grüße aus dem Harz!

    PS: Wer Geduld zeigt und die Erfolgskontrolle der Ursachensanierung abwartet, der saniert langfristig und besser...
     
  6. aemkai

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    Hallo Stolzenberg,

    hab vielen Dank für die ausführliche Antwort, jetzt kann ich zumindest meine Meinung fundierter vertreten.

    Hab ich mehrmals, auch schriftlich. Seine schlichte Antwort war immer, wir sollten mehr Heizen und mehr Lüften und eigentlich könne es garnicht sein, dass die Wand so kalt ist.

    Das Argument hab ich auch schon versucht, dass er damit seine Bausubstanz schützt, aber da meinte er nur, das wäre dann mit Umbaulärm und Dreck verbunden, dass wolle er uns nicht zumuten. Als ich sagte, dass meine Gesundheit mir das wert wäre, meinte er, ich könnte den Umfang als Laie nicht abschätzen und es wäre schon besser, wenn er dass später mal macht .

    Okay, mal schauen was sich ergibt...
     
  7. #7 Alfons Fischer, 23.07.2014
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    wirklich 3°C Wandtemperatur?
    Haben Sie vielleicht eine Wärmepumpe als Heizung mit Erdkollektor vor dem Haus?
    (ich kann mir gerade nichts anderes vorstellen, warum die Wand so weit auskühlt...
     
  8. #8 Stolzenberg, 23.07.2014
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    Stolzenberg Gast

    Ich tippe eher mal auf ein einfaches IR-Fieberthermometer und eine klatschnasse Wand, aber selbst bei 10°C hat der Vermieter gepennt...
     
  9. aemkai

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    3° +- Messfehler, aber es hat sich auch richtig eisig angefühlt. Ich war auch etwas schockiert.
    Hab verschiedene Fühler probiert, alsoder Bereich 1..5° scheint mir realistisch.

    Warumn die so abkühlt, keine Ahnung, es war mehrere Wochen richtig kalt draußen (immer <-15°)
    (rein physikalisch könnte ich mir vorstellen, dass es an der Durchfeuchtung (wie gesagt, Messung im oberen Grenzwertbereich) im Zusammenhang mit der fehlenden Dämmung liegt.
    Vielleicht liegt auch etwas ganzGgrob im Argen.
    Als ich eingezogen bin, wurde das Haus komplett renoviert, da hab ich im Schalfzimemr schon einen riesen schwarzen Fleck gesehen, hab das aber auf den Kleiderschrank geschoben, der vermutlich dort stand. Auch wurde damals der Putz zu großen Teilen erneuert.

    M.M.n. ist das Raumklima generell eher schlecht und kühl - vor allem im Winter scheinen die Wände "kalt abzustrahlen" (aber das sind subjektive Eindrücke)

    Achso, WP hammer nicht.
     
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