Energieausweis 2006 - wann und wie?

Da bleibt Einem glatt die Spucke weg ...

Auszug aus Bundesbaublatt 10/06 - Interview mit Dr. Lütke Daldrup, Staatssekretär im BMVBS

Frage: Eine Debatte, die noch immer nicht vom Tisch ist, ist Deutschlands Energieausweis. Können Sie uns etwas zum aktuellen Stand der Dinge sagen?

LD: Ich bin ganz dankbar für die Frage, weil sie mir Gelegenheit gibt, ein paar Dinge klar zu stellen, da in der öffentlichen Diskussion teilweise schlicht falsche Informationen im Umlauf sind.
Zunächst muss man wissen, dass wir es mit zwei Ausweisarten zu tun haben: dem Verbrauchs- und dem Bedarfsausweis. Wir haben in den letzten Monaten sehr genau unter-sucht, welchen Aufwand die Ausstellung der Ausweise bedeutet. Das Ergebnis ist, dass bei kleineren Immobilien wir davon ausgehen können, dass ein Bedarfsausweis für 80 bis 120 € zu haben ist. Das ist ein Preis, der sich deutlich von den 300 € unterscheidet, die vor einem Jahr diskutiert wurden. Das liegt daran, dass wir ein vereinfachtes Verfahren entwickelt haben.
Entgegen gelegentlich geäußerter Vermutungen müssen auch beim Verbrauchsausweis Modernisierungsempfehlungen ausgestellt werden, da dies europarechtlich vorgegeben ist. D. h., auch der Verbrauchsausweis wird sich mit dem Gebäude beschäftigen müssen und nicht nur mit der Heizkostenabrechnung. Deshalb wird der Verbrauchsausweis auch nicht so günstig sein wie vielfach vermutet. Wir rechnen mit einem Aufwand von 40 bis 60 €.
Der Verbrauchsausweis kann bei kleineren Häusern möglicherweise keine sehr solide Infor-mationsbasis bieten, denn der Verbrauch ist ja davon abhängig wer die Immobilie bewohnt. Wichtig ist doch die Aussage zur Energieeffizienz einer Immobilie. Der Mieter oder Käufer will doch wissen: liege ich im mittleren Bereich bei 200 kW, liege ich im guten Bereich bei 70 kW oder liege ich im ganz schlechten Bereich bei 400 kW.
Nun sagt die Wirtschaft, jeder Euro Kostenbelastung ist ein Problem. Das ist richtig. Nur die Wirtschaft sagt auch, dass alles, was wir im Wohnungsbereich an Energie nicht einsparen, die Industrie einsparen muss, damit wir die Kyoto-Ziele einhalten. Und darüber hinaus fordern die Handwerkerverbände den Bedarfsausweis, weil er hilft, die Eigentümer zu überzeugen, Investitionen in eine energetische Optimierung zu tätigen. Wenn man das mal alles zusammen nimmt, liegt der Kompromiss schon auf der Hand. Und dafür werben wir, und ich hoffe, dass wir dann auch in wenigen Wochen in der Bundesregierung ein Einvernehmen dazu erzielen können.

Frage: Ist schon geklärt, wer den Energieausweis ausstellen darf?

LD: Es wird eine große Personengruppe sein. Im Wesentlichen die Bauvorlageberechtigten und einige darüber hinaus, z. B. bestimmte Bauhandwerker. Im Referentenentwurf wird es dazu eine entsprechende Regelung geben.

... für Hinfahren, Besichtigen, evtl. Pläne angucken/kopieren, Zurückfahren, Auswerten, Berechnen, Modernisierungsempfehlungen entwickeln und Ausweis ausstellen und verschicken 80- 120 € (wahrscheinlich auch noch einschlißelich USt). Wo leben die denn ?

 

Was ich noch vergessen habe ...

... ich brauche dann auch noch einen beidseitig druckenden A3-Farbdrucker und mit Sicherheit irgendeine Spezial-Software (die sich mir natürlich sofort ohne Einarbeitung erschließt).

Und was ist mit der Haftung?
In Baurecht 8/06 hat sich bereits Kamphausen Gedanken über die Expertenhaftung für mangelhafte Energieausweise nach der neuen EnEV 2006 gemacht, obwohl die´s noch gar nicht gibt!

Nee - das soll machen wer will .

 

Na ...

Zitat Bruno:
Wir bieten eine echte Lösung in Form einer einjährigen Migrationsgarantie an:

Sie erhalten die Garantie, dass die von uns ausgestellten Energiepässe kostenlos an die gesetzlichen Anforderungen des Jahres 2006 angepasst werden, soweit sie diesen nicht genügen sollten.

... das ist doch mal ein Wort .

 

Ei, da isser ja ...

... der Referentenentwurf vom 16.11.06.
Wen die 157 Seiten (einschl. Begründung) interessieren: bitte eMail-Adresse per PN.
Die Anhörung der Verbände (7 Seiten Verteilerliste) findet statt am 13.12.06 ab 09:30 in Berlin.

 

Hallo Olaf ...

... das Exzerpt muss noch ein bisschen warten.

Zitat aus dem Anschreiben:
Einzelne Arbeitsentwürfe von Bekanntmachungen, zu denen die zuständigen Bumdesministerien ermächtigt werden sollen, werden voraussichtlich in der nächsten Woche (47. KW) im Internetangebot
des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (www.bbr.bund.de) zugänglich gemacht.
Sie sollen unsere Überlegungen zur Vereinfachung der Erstellung von Energieausweisen und Modernisierungsempfehlungen konkretisieren.

Die Jungs (und Mädels ?) waren also noch gar nicht ganz fertig und haben jetzt nur wg. Anhörungstermin 13.12. schon mal einen Haufen Papier unter die Leute gestreut.

Die Anleitung, wie wir uns bei 80-120 € pro Energieausweis doch noch eine goldene Nase verdienen können fehlt noch !

 

Die 47. KW ist rum ...

... und bei www.bbr.bund.de ist immer noch Funkstille (siehe oben # 68).

Wie soll ich denn da bis zum 13.12. meine Stellungnahme hinkriegen ?

 

Wie ...

... haste den denn an Josefs KB-Beschränkung vorbeigeschmuggelt ?

 

Oh Mann ...

... es geht um das hier:

Zitat aus dem Anschreiben:
Einzelne Arbeitsentwürfe von Bekanntmachungen, zu denen die zuständigen Bumdesministerien ermächtigt werden sollen, werden voraussichtlich in der nächsten Woche (47. KW) im Internetangebot
des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (www.bbr.bund.de) zugänglich gemacht.
Sie sollen unsere Überlegungen zur Vereinfachung der Erstellung von Energieausweisen und Modernisierungsempfehlungen konkretisieren.

 

So ...

... jetzt sind sie da, die angepriesenen vereinfachten Berechnungsregeln.
Download unter http://www.bbr.bund.de/cln_007/nn_2...nsparungGebaeudebereich/novellierungEnEV.html

Wer unterbietet die 80 € ?

Ach ja, bitte auch den Text über dem Downloadbereich lesen. Unverbindlicher geht´s nicht mehr.