Alte Elektrik, ab wann muss Vermieter erneuern?

den Brauch des Gautschen gibt's tatsächlich noch?

 

Ich würde da etwas zur Vorsicht raten, was die Annahme des Abwälzens auf den Vermieter angeht. Kann sein dass was wirklich "kaputt" ist. Dann stimmt das. Falls es aber "nur" eine Überstrapazierung (Ihr habt da einige "große" Verbraucher dran) einer alten Installation ist, dann hätte ich da ein paar Zweifel. Eure Miete ist nämlich verdammt niedrig und da kann man im Zweifelsfall annehmen, dass es bei Euch "mit vollem Bewußtsein eine stark veraltete Wohnung gemietet, um derartig niedrige Miete zu sichern" war. Da muss man dann evtl auch mit den damit verbundenen Nachteilen leben.

Ich will damit nicht sagen dass nichts an der Elektrik fehlerhaft ist sondern nur dass Ihr Euch nicht unbedingt darauf verlassen solltet, das Geld wiederzubekommen. Übrigens auch kein Wunder dass der Vermieter pleite ist, bei den Mieten...

 

Na ich denk mal der Durchlauferhitzer kommt nicht vom TE wie der Boiler auch. (Vermutung)
Also kann man das nicht den Mieter unterschieben wenn die Elektrik nicht passt.
Der Rest sind alles normale Elektrogeräte (Ausser Herd vielleicht) die schon funktionieren sollten.
Bzw kann man erwarten das die Elektrik so ist um normale Geräte betreiben zu können.
E-Herd mit 11-13kw vielleicht nicht....

Und ob das reicht zu sagen die Miete ist so gering, da können sie eben nur Handy laden oder fernsehen,(übertrieben) glaub ich nicht.
Ich denke alltagstauglich ist das richtige Stichwort...

 

Ich würde es auch unterlassen, einen eigenen Eli für mehr als Messungen zu holen!

Die Eltanlage ist Eigentum des Vermieters, dass Du, wenn Dein Eli daran werkelt, unbefugt veränderst.
Das könnte dazu führen, dass Dein Vermieter die Eltanalge auf Deine Kosten sanieren lässt!

 

Frage als E-Laie, bei 65ger Baujahr könnte das noch eine klassische Nullung sein, abgesehen vom fehlenden FI Schalter?

 

und Rettung naht, nach neuester EU Verordnung werden stromfressende Staubsager, Glühbirenen,... verboten d.h. kauft euch einen neuen Staubsauger mit weniger Watt und dann gehen auch Telefon, NAS, Licht und Staubsauger im Flur (sorry, estwas Spass muss sein)

 

Langsam fügt sich das Bild. Weiter gehts:

1) Welcher der drei Zähler ist für Eure Wohnung?
2) Wie viele und welche Zimmer und sonstige Räume hat sie?
3) Wer hat den Herd angeschlossen? An die vorhandene spezielle Herdanschlußdose? Steht der Herd jetzt an anderer Stelle?
4) War beim Einzug ein (anderer) E-Herd vorhanden?
5) Ist die WaMa tatsächlich an den Stromkreis mit der "WaMa-Sicherung" angeschlossen?
6) Gibt es eine SpüMa? Einen Wäschetrockner? Weitere Großverbraucher (wie Mikrowelle, Wasserkocher etc.)?

Und dann mach, was Dir inzwischen schon empfohlen wurde:
Stelle fest, was jede einzelne Sicherung versorgt.

Die 3 in der linken Spalte müßten für den Durchlauferhitzer sein (die Beschriftung "Boiler" ist technisch unzutreffend). Dort einfach mal ALLE 3 herausnehmen und testen, ob es noch Warmwasser gibt.
Die 3 in der nächsten Spalte sollten für den Herd sein. Und zwar im Regelfall in der Form, daß eine davon 2 Kochstellen versorgt, eine weitere die übrigen 2 Kochstellen und die verbleibende das Backrohr.
Achtung: Genaue Zuordnung durch Einschalten und vorsichtiges Handauflegen (tatsächliche Erwärmung) prüfen (dabei jeweils 2 der 3 Herdsicherungen herausgenommen), etwaige Kontrollämpchen sagen dann diesbezüglich NICHT die Wahrheit!

In ähnlicher Weise mit den restlichen 6 Sicherungen verfahren. Also Zugehörigkeit JEDER Steckdose und JEDES Lampenauslasses der Wohnung prüfen.

Dann noch für JEDE Sicherung die Details angeben:
Schraubkappe mit der Schmelzpatrone herausdrehen, nachsehen wie der Schraubsockel aussieht (entweder nur ein blanker Metallstreifen oder ein farbiger Keramikring (welcher Farbe jeweils?) und wie die Schmelzpatrone (Farbe des Kennmelders oder Nennstromangabe wie z.B. 25A, außerdem Angabe der Auslösecharakteristik, das ist entweder eine Beschriftung wie z.B. "flink", ein Kürzel wie "gL" oder ein Symbol wie "Schnecke", kann u.U. auch ganz fehlen).

Hat schon jemals der Fehlerstromschutzschalter (beim Zähler, links oben) ausgelöst (dann wäre ALLES in der Wohnung stromlos)?

Daß der Schraubautomat (H16A) recht flott auslöst, ist kein Wunder. Der verträgt sich nicht mit vielen heutigen Geräten und stellt bei Überlast sogar eine gewisse Brandgefahr dar. Das kann ein echter Eli aber leicht umbauen (z.B. auf C13A oder u.U. K16A). Hierzu sind aber diverse Messungen nötig.

Bis zu einer detaillierten Klärung der Lage wäre ich mit Ersatzvornahme sehr zurückhaltend, es könnte gut sein, daß Ihr auf deren kosten sitzenbleibt!
Denn weiterhin sieht die Anlage recht brauchbar aus, da gibt es GANZ ANDERE Kaliber im Bestand....

 

Hätte können sein, ist es aber zum Glück nicht:
Es ist TN-C-S oder TT und auch FI ist vorhanden (also ist es - nach der von Dir verwendeten damaligen Bezeichnungsweise - entweder ne "schnelle (damit auch zwingend moderne) Nullung" oder eine reine "Fehlerstromschutzschaltung").
U.a. deswegen sag ich ja, die Anlage ist gar nicht so schlecht (sondern sogar vergleichsweise gut)!

 

Was die "sprunghaften" Lampen angeht:

Bitte die korrekten (oder zumindest eindeutige) Bezeichnungen verwenden, sonst wird das nichts.
Glühlampe (oder gar Glühobst) ist NICHT der Oberbegriff!

Also:
"Sparlampen" gibt es in verschiedenster Technik. Meist ist mit "Energiesparlampe" eine Kompaktleuchtstofflamnpe mit eingebautem Vorschaltgerät gemeint (also irgendwas mit weißlichem Glasrohr drin oder dran).
Unwahrscheinlich, daß deren Ausfall mit der Anlage zusammenhängt. Eher kommt eine mechanische Vorschädigung in Betracht. Vorsicht - es kann giftiges Quecksilber ausgetreten sein.

Zu kompakten Hochvolt-Halos hab ich mich schon geäußert. Zusammenhang mit Anlagenfehler möglich, aber beileibe nicht zwingend.
Von denen (also mit Sockel GU10 und G9) ist generell abzuraten!

Und LED-Lampen explodieren recht selten. Wenn, dann aber meist, weil sie (billiger) Schrott waren.

 

Das sehe ich auch so.
Muß unbedingt vom Fachmann detailliert geprüft werden!

Und wenn Kein Gerät im Flur eingesteckt ist, ist das nicht der Fall?
Jederzeit reproduzierbar?

Solche Umsicht spricht für Euch.

 

wär für mich Grund genug, diese Anlage sofort außer Betrieb zu nehmen.

 

Unterstellen wir mal es ist nicht die allerabgelegenste Ecke des Sauerlandes und auch nicht in der Nähe der Ballungszentren, dann kann er möglicherweise eine Mieterhöhung schlecht durchsetzen.
Er müsste für die Erneuerung erstmal in Vorlage gehen oder einen Kredit aufnehmen.
Möglicherweise ist die Mieteinnahme voll für seinen Lebensunterhalt eingeplant.
Eine defekte Elektrik ist aber natürlich nicht akzeptabel.

 

in dem Fall habe ich auch schon erlebt, dass ein Mieter das auf seine Kosten sanieren lies, und dafür im Gegenwert x Jahre weniger Miete zahlte.

Lässt sich alles ausreden.

 

Pass nur auf das er das richtig macht. ^^

 

Gerne geschehen.

Einerseits erfreulich, andererseits in gewisser Weise gefährlich.

Denn es kommt für ein gutes Ergebnis kaum darauf an, welcher Betrieb beauftragt wird, sondern womit!
Zwischen "schau mal nach, was die Anlage für ein akutes Problem hat (und beseitige dies möglichst schnell = billig)" und "prüfe und überarbeite die Anlage komplett" besteht ein himmelweiter Unterschied.

Achte daher vor allem auf den Umfang des Auftrags und der Arbeiten!
Sprich hierzu im Vorfeld mit einigen örtlichen betrieben, dann erkennst Du hoffentlich, welche Arbeitsauffassung diese haben.
Ich denke, daß es sinnvoll wäre, wenn ein erfahrener Fachmann dieses Betriebs sich die Anlage vorher kurz ansieht und dann dem Hauseigentümer gegenüber eine Empfehlung über einen sinnvollen Umfang der Arbeiten abgibt.

Wenn das einmal ordentlich gemacht ist, wird man lange Ruhe haben, was ja auch im Sinne des Vermieters ist. Sogar im Hinblick auf die Kosten fährt man mit einer umfassenden Überarbeitung schon mittelfristig billiger als mit ständigen Reparaturen.