welches spritzbare Holzschutzmittel

Wurden Feuchtemessungen des Gebälks gemacht? Evtl. Laborprobe?

Die Publikationen die ich bis jetzt gelesen habe, waren alle einstimmig darüber, dass ein Wachstum in technisch getrocknetem Holz eher ausgeschlossen ist. Beziehungsweise nicht nachgewiesen konnte in den Bereichen wo ein chemischer Schutz zu vernachlässigen ist. Dieser ist bei dir gegeben. Da ich glaube, dass dein Holz nach dem verbauten Zustand kaum über 25% Holzfeuchte liegen wird. Sondern viel eher zwischen 9-13%. Es fehlen die Lockstoffe Pinen und Caren, da diese sich bei der Trocknung verflüchtigen. Ebenso werden die Proteine, die die Larve zur Ernährung braucht bei der Trocknung herabgesetzt.

Wenn, auszuschließen ist, dass das alte Gebälk befallfrei ist. Die Parameter für einen Neubefall nicht mehr gegeben sind (Im Konkreten der Anstieg der Fasersättigung - Holzfeuchte) und das alles von einem Fachunternehmer mit Wissen ausgeführt wurde. Sind deine Befürchtungen unbegründet.

 

Der Neubafall wurde wohl im Altbestand festgestellt. Hier würde ich mir allerdings die ausführende Firma greifen und darauf hinweisen.
Das hier bereits genannte Produkt Becarinol hat im übrigen KEINE Zulassung.
Wurden denn Heizprotokolle angefertigt die die Kerntemperatur des Holzes belegen? Bei Heißluftverfahren in richtiger Anwendung werden normalerweise alle Larven getötet.
Bei Neubefall hilft auch kein Oberflächiges einsprühen. Es muß mit Bohrlochinjektionen gearbeitet werden oder man kann Wirkstoffpatronen in Bohrungen einsetzen die dann über Jahre hinweg im Holz aktiv bleiben. Alter und technische Trocknung sind leider kein Garant dafür das Holz wiederbefallen wird, allerdings wird die Wahrscheinlichkeit stark herabgesetzt

 

Das glaube ich nicht, das Becarinol keine Zulassung hat. Es wurde seinerzeit (2009) ganz offiziell in Deutschland gekauft, mit entspr. Unterlagen, Datenblättern, Rechnung (mit ausfürlichen Angaben), ... .

LG - Gisela

 

Auch, wenn alle Larven gestorben sind? Der Aufbau, das Holz ist dann ja in einem mehr oder weniger geschlossenem Bereich. Mir würden jetzt wenige Stellen einfallen, wo der Käfer zugänglich ins Holz kommt. Oder ist das Vorgehen üblich, bei befallenen Tragwerken?

 

@Wachterhof: Das von Ihnen genannte Mittel ist nicht zugelassen. Eine Liste aller zugelassenen Holzschutzmittel ist beim DIBt einsehbar.
@TE: Ich hatte Sie so verstanden, das nach der Heißluftmaßnahme wieder eine Larve entdeckt wurde. So wie es sich jetzt darstellt ist die Wahrscheinlichkeit eines Neubefalls extrem gering. Durch die Heißluftbehandlung werden diverse Holzinhaltsstoffe verändert die für den Holzzerstörer lecker wären. Unter diesen Umständen würde ich mir weniger Sorgen machen

 

@Flocke: Und das DIBt betrachtet nur diejenigen HSM welche nicht bereits in REACH-/Biozidverordnung betrachtet wurden...
@TE: Zuerst den Wirkstoff in den oben genannten Dokumenten suchen und dann erst die Liste des DIBt abarbeiten!!!

 

Vorbeugender chemischer Holzschutz unterliegt halt gewissen Beschränkungen. Da es sich um unbewitterte Bauteile handelt wirst Du hier sicherlich entsprechend lange recherchieren müssen. Ob es keines gibt wird Dir hier vermutlich keiner sagen können, aber für Deinen Anwendungsfall kenne ich nichts zulässiges da aktuell keine Schädlinge vorhanden sind...

 

Hinzu kommt das aktuell viele HSM die Zulassung für das spritzen verloren haben. Nochmal zur wiederholung: Holzschutz ist in diesem Umfang nur gewerblich aufzubringen. Im DIY Verfahren taugt es nichts. Die DIN 68800 ist sehr deutlich was den vorbeugenden chem Holzschutz anbelangt. Die Präperate kosten zudem einiges. Für den letzten Kanister habe ich gut 180€ netto bezahlt..

 

Nun sollten nicht die Kosten entscheidend sein sondern ob eine vorbeugende Behandlung sinnvoll ist.
Hier gibt es ein klares nein.
Dies auch deswegen, weil nach einer bestimmten Zeit das Holz den Schädlingen auch nicht mehr schmeckt.
Ansonsten kann man Herrn Flocke nur zustimmen.
Glaubt denn tatsächlich jemand - man kann nur die kleinen Viecherl abtöten ohne den Menschen zu schädigen?