Unabhängigkeit zur Fernwärme

Aber auch die meisten WP Hersteller schreiben eine regelmässige Wartung in den Betriebsunterlagen zur Wahrung der Gewährleistungsansprüche vor. Von daher...Angst schüren ist das beste Verkaufsargument.
Habe heuer auch meine erste Wartung der Gesamtanlage machen lassen. Mehrwert quasi gleich Null für die Therme. Da fand ich erstaunlicherweise die Prüfung der Wasserinstllation sinnvoller, war mir vorher so nicht bewusst. Prüfung MAGs, Härtegrad des Wassers in der FBH und entsalzt nachfüllen bei Bedarf, ST entlüften, usw usf...alles zusammen 250€ inkl. Teile. Werd ich jetzt aber acuh erst in ein paar Jahren wieder machen lassen.
Bei einigen Punkten lernt man bei der Wartung zudem, was man selber regelmässig machen kann und sollte.

 

Eine Wartung bei einer WP besteht größtenteils aus Kontrollaufgaben. Die kann man als Betreiber auch selbst übernehmen, genau so wie man regelmäßig nach dem Druck im Heizkreis schaut.
Da lohnt auch ein Blick in die Unterlagen der Hersteller, denn dort sind übicherweise die meisten Arbeiten sehr gut beschrieben. Montage-/Serviceanleitungen usw.

Bei Kesseln bei denen Feuer im Spiel ist, sieht es geringfügig anders aus. Das liegt einfach daran, dass durch die hohen Temperaturen das Material stärker gestresst wird, und ein entsprechender Verschleiß möglich ist (Bsp.: Brennerflanschdichtungen, Düsen, Flammrohr, Ruß im Brennraum etc.) Insbesondere Pellet- und Holzkessel müssen sowieso ständig gereinigt und dabei auf Beschädigungen überprüft werden.

Wer eine Heizungsanlage betreibt sollte zumindest die grundlegenden Funktionen verstehen, denn es macht gar keinen Spaß, wenn man wegen jeder Kleinigkeit einen HB beauftragen muss. Nebenbei bemerkt, macht das auch dem HB keinen Spaß, denn einmal anrücken, Hand auflegen, und was soll man jetzt dem Kunden verrechnen? Schreibt man 50,- € auf die Rechnung, dann legt man letztendlich drauf, schreibt man 200,- € auf die Rechnung, dann bläst der Kunde angesichts der getanen Arbeit die Backen auf, und man verscherzt es sich mit dem Kunden. Also macht man noch ein bisschen Voodoo, wechselt Kleinteile, so dass es zumindest so aussieht als hätte man etwas gearbeitet.

Wer von Euch fährt ständig in die KFZ Werkstatt um Ölstand, das Scheibenwasser, oder die Funktion der Beleuchtung kontrollieren zu lassen?

Es gibt Arbeiten die der Betreiber erledigen kann, ja sogar machen sollte, denn letztendlich ist und bleibt er verantwortlich für den Betrieb der Anlage. Da besteht auch weder Gefahr für Leib und Leben, noch kann man dadurch eine Anlage ruinieren. Sobald es aber an´s Eingemachte geht, sollte man dem Fachmann den Vortritt lassen.

 

Ich habe bei der letzten Abgas-Prüfung meines Autos nicht schlecht gestaunt:

1. OBD-Stecker rauf
2. Werte auslesen
3. OBD-Stecker wieder runter

Was hinten aus dem Auspuff kam, hat niemanden interessiert, Hauptsache die Elektronik sagt "Alles ok.".

Verglichen damit, war die Heizungswartung richtig aufwändig. An die an der Verbrennung beteiigten Teile würde ich niemals selbst Hand anlegen, weil ich da doch Angst hätte.

 

Wie oben schon beschrieben, macht die Quelle bei so einem Konzept schon einen gehörigen Kostenblock aus. Deswegen prüfen was man an Kollektor auf dem Grundstück unterbringen kann, und wie sich das einfach realisieren lässt. Dazu sollte man die Heizlast des Gebäudes kennen, für eine erste Abschätzung kann man auch überschlägig rechnen. Dann lässt sich so eine Sole-WP mit Grabenkollektor in einer Preisklasse um 10-15T€ erstellen. Bei einer DHH steht aber oftmals nur ein kleines Grundstück zur Verfügung, das bedeutet dann, dass man auf eine Tiefenbohrung setzen muss. Die Kosten dafür sind dann deutlich höher.
Aufgrund der Verbrauchszahlen aus der Vergangenheit, kann man wohl unterstellen, dass die Heizlast des Gebäudes sehr niedrig ist. Man weiß natürlich nicht wie diese zustande kamen (Nutzerverhalten). Es würde mich aber wundern, wenn die Heizlast deutlich über 4-5kW liegen würde.

Weiterhin gilt bei WP, Heizflächen mit niedriger Heizwassertemperatur, also vorzugsweise FBH. Eine FBH hat auch den Vorteil, dass man, sollte wirklich mal Solarthermie in Frage kommen, viel leichter die solaren Erträge auch für die Heizung verwerten kann.

Falls die Möglichkeit für etwas Lagerraum besteht, könnte man auch ein Pelletkonzept überlegen. Bei der geringen Heizlast müsste man sowieso nicht mehr als 2to lagern.

Bei der geringen Heizlast könnte unter Umständen auch ein Konzept funktionieren, das nur auf einem wasserführenden Pelletofen basiert

Es gibt also viele Möglichkeiten die man einfach mal durchspielen sollte.

 

Du möchtest also nicht (wie eingangs noch behauptet) Geld sparen, sondern im Gegenteil mehr Geld für das Heizen ausgeben.
Nun, es sei Dir gegönnt!

Aber verrate uns dannauch, was der "Ich will aber!"(mit-dem-Fuß-aufstampf)-Spaß gekostet hat.
Als abschreckendes Beispiel sicherlich gut brauchbar.

 

Was ist denn jetzt überhaupt das Problem mit der Fernwärme?

 

Na, sie ist ihm zu billig, zu umweltfreundlich und außerdem viel zu bequem.

 

Genau mein Eindruck. Also Frage an den TE: Was ist nun mit der Fernwärme? Insbesondere vorher kommt der Wunsch nach Unabhängigkeit von der Fernwärme?

 

Das ist vermutlich genau wie mit dem eigenen Haus - eigentlich lebt es sich in einer gemieteten Immobilie recht komfortabel - man hat kaum Verantwortung und wenn sich die Ansprüche ändern zieht man aus. Aber trotzdem will man das eigene Haus - weil der kleine Mann im Ohr einem sagt das es wichtig ist was eigenes zu haben :-D

 

Dafür gibt es doch das Jodeldiplom...!

Im Ernst:
Dann soll er doch bitteschön einfach den vorhandenen (NICHT wasserführenden) Holzofen mit ins neue Haus nehmen und sich einen Holzvorrat anlegen.
Das ist nicht nur preiswert und problemlos machbar, sondern hat (im Gegensatz zu seiner Krampflösung) den unschätzbaren Vorteil, auch bei Stromausfall heizen zu können!
Alles an dere ist nur eine Scheinautarkie.

 

Wenn ich mal nachdenke, wann es bei uns im Ort mal einen längeren Stromausfall (über 12h) gegeben hat muss ich schon sehr sehr lange zurück gehen. Selbst bei einem Ausfall von 24h und -20 Grad dürfte es keine Gefahr von Erfrierungstoten und Frost im Innenraum geben. Wenn es danach eng wird muss halt das Auto mit dem 1kW Wechselrichter ran. Für Heizung und bissel Licht reicht die Lima auch im Standgas. Alternativ tut es für 2 Tage auch der Baumarkt-Nostrom-Möppel.

Ciao Christian

 

An den "Baumarkt-Nostrom-Möppel" dann aber ein "Baumarkt-Heissluftgebläse" o.ä. Deine Heizung wird sich ansonsten über die tolle Stromqualität die so ein "Baumarkt-Nostrom-Möppel" abwirft bedanken Und am besten vorher kaufen - ist der Strom erstmal weg ist das mit dem kaufen so eine Sache - und selbst wenn - andere mögen auch auf die Idee kommen

 

@ grubash
Nach Deiner Baumarkt-Logik wird die Fernwärme ja auch nie länger als 2 Tage ausfallen.
Daher dann auch jegliche diesbezüglichen Autarkie-Bestrebungen unnötig.

Im Übrigen würde ich mich im Hinblick auf die zukünftige Zuverlässigkeit der öffentlichen Stromversorgung in Dtl nicht auf die Vergangenheit berufen.
Da bewegen wir uns schon seit einiger Zeit auf das andernorts übliche (erschreckende) Weltniveau zu!