Wallpflege als Baulast

Ich gebe euch ja allen Recht, dass eine Baulast sch..lecht ist. Aber kann der TE nicht irgendwie gegen die Behörde vorgehen, die seinen Bauantrag offentlich zurückhält ob fertig / keine Beanstandungen? Weil das ist ja sein vordringliches Problem!

 

Ich hab das so verstanden das noch kein rechtgültiger Bebauungsplan existiert und er daher nicht bauen kann. Die Stadt will wohl erst den BPlan in Kraft setzen wenn das Thema Wall geklärt ist.
Korrekt, TE?

 

Das klingt, als hättet ihr ein Grundstück (natürlich zum Baulandpreis) erworben, für das es noch gar keinen rechtskräftigen B-Plan gibt, richtig?

Bei allem prinzipiellen rechtlichen Unverständnis, dass ihr ein Grundstück lastenfrei erwerbt, dann aber bereit seid, euch kostenlos zu Weiterem zu verpflichten und eine Grunddienstbarkeit einzutragen, glaube ich aber, die (wenn auch irrationalen) Beweggründe dafür zu verstehen.

Wenn man etwas großes, teures erwerben will, etwas, wovon man schon lange geträumt hat, sich dazu unumkehrbar entschlossen und auch schon einen entsprechenden Vertrag geschlossen hat, kann man es absolut nicht mehr abwarten, es zu besitzen. Das kann ein neues Auto sein mit langer Lieferzeit, oder, wie hier, das eigene Haus, das erst noch gebaut werden muss.

Es wird dann auf alle am Bau Beteiligten oft ein enormer Druck aufgebaut.

Es würde mich interessieren, ob es bei den Psychologen einen Fachausdruck dafür gibt. Ich habe den Effekt bei mir beim Bau meines eigenen Hauses vor 18 Jahren selbst festgestellt (und schäme mich heute ein bisschen für meine damals mangelnde Gelassenheit) und erlebe es fast jede Woche in meinen Mandaten.

Ich habe Bauherren kennen gelernt, die sogar bereit waren, 15.000 € zu verbrennen, nur, um das kurz bevorstehende Weihnachtsfest im (noch nicht ganz fertigen) eigenen Haus feiern zu können.

Baufirmen, Handwerker und Architekten können sicher auch ein Lied davon singen.

Für Bauherren ist es wichtig, diesen psychologischen Effekt zu erkennen und sich zu überlegen, wie viel sie ggf. für ihr Ziel, zeitnah in das neue Haus einziehen zu wollen, bezahlen bzw. „opfern“ wollen.

Wer sich mäßigt und sich innerlich und auch tatsächlich (Mietvertrag nicht zu früh kündigen!) darauf einrichtet, dass das Ziel evtl. auch erst viele Monate später erreicht wird, als prognostiziert, geht oft viel gelassener an die Sache heran, verbrennt nicht unnötig Geld und hat vermutlich auch keinen Schimmel und und weniger Mängel am Haus.

Ihr steht erst ganz am Anfang. Für euch werden auf dem Weg zum Ziel womöglich noch viele Hindernisse stehen, von denen ihr jetzt noch gar nichts ahnt.

Mein Rat: wenn ihr alle unbedingt der Eintragung einer Baulast zustimmen wollt, seht zu, dass ihr vom Verkäufer eine entsprechende Gegenleistung dafür erhaltet (z.B. eine Minderung des Kaufpreises).

Oder ihr solltet wenigstens eine finanzielle Sicherheit einbauen, die euch alle ein wenig vor der Insolvenz des Verkäufers schützt. So könnte z.B. ein Treuhandkonto mit einem bestimmten Geldbetrag (z.B. 8.000 € vom Verkäufer) auf die Namen aller zur Pflege Verpflichteten angelegt werden, um damit im Insolvenzfall eine Zeit lang die Wallpflege finanzieren zu können.

Einer erhält treuhänderisch das Verfügungsrecht über das Konto und entscheidet im Insolvenzfall, wann das Geld für Pflegemaßnahmen eingesetzt werden soll. Solange der Käufer noch nicht insolvent ist, finanziert ihr aus diesem Topf im Bedarfsfall Klagen gegen der Verkäufer zum Kostenvorschuss zur Ersatzvornahme. Schlagt das mal eurem so genannten „Idioten“ vor. Vielleicht bekommt ihr ihn damit ja ins Boot.

Übrigens: in Magdeburg geht es auch mal anders. Die Stadt teilte mal den Grundstücksanliegern eines solchen neu errichteten Walls mit, man habe sich entschlossen, den Wall einfach der „Spontanvegetation“ zu überlassen. Interessantes Wort!

 

"..Psychologen..Fachausdruck..": gibt's; Oberbegriff Gruppendynamik ( alt; var. u Details siehe lit. ). die Ausdrucksweise des te hier ( öffentl.e-raum ) ist ( milde ) Mobbing, bzw. siehe stgb ( streng ).

 

what he says? Auf boarisch: HA?

 

Das sind glaub die üblichen Einwürfe von neoplan mit denen man einfach nichts anfangen kann...

 

Hallo Ralf Wortmann,

ich denke man muss das von Dir beschriebene Phänomen als eine Art Kaufrausch bezeichnen. Den genauen psychologischen Ausdruck kenne ich auch nicht. Aber viele Bauträger und Generalübernehmer nutzen diesen Effekt, in dem sie z.B. kurz vor Weihnachten eine Art Einzugspanik bei den Bauherren auslösen und so eine schnelle Abnahme erzwingen. Bei uns hat der GÜ das auch versucht.
Hinterher kommt dann aber oft die Kaufreue, wenn man sieht, was man alles falsch gemacht hat und wofür man zu viel bezahlt hat...

Grüße, rose24

 

Ich beschreibs mal andersrum: Jeder Monat den ich früher baue / umziehe spar mir einen Monat Kaltmiete bzw. Doppelbelastung Miete&Kredit. Wenn ich vorher nicht gerade in 1Zi+Kü+Bad gewohnt habe, sondern auch meine 1000-1500€ kalt gezahlt habe, wäre ich gerne bereit diesen Betrag ganz oder teilweise in mein Haus zu stecken.

Wobei 800€ Wallpflege natürlich auch nicht ohne sind ... wenn da alle 10 Grundstücke "angrenzen", frag ich mich was da für 8000€/Jahr gemacht werden soll.