Schätzung für Wärmeverlust duch Deckenschaden im DG

Diskutiere Schätzung für Wärmeverlust duch Deckenschaden im DG im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo Experten! Ich habe eine kurze Anfrage. Im Winter drückte Schnee durch den Dachfirst eines Wohngebäudes und taute auf dem Dachboden...

  1. #1 Max1969, 24.10.2014
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    Hallo Experten!

    Ich habe eine kurze Anfrage.

    Im Winter drückte Schnee durch den Dachfirst eines Wohngebäudes und taute auf dem Dachboden ab.

    Das Tauwasser drang durch den Dachboden in unterliegende Wohnräume. Der Dachboden ist mit begehbaren Holzplatten ausgelegt, darunter Isolierdämmung, darunter Dampfsperre, darunter Rigipsplatten.

    Das wurde saniert, Dämmmaterial und Holzplatten wurden zur Trockung entnommen. D.h. 3 Monate fehlte auf ca. 40% der Fläche des Dachbodens die Dämmung und die maßgebliche Fläche während der Zeit nach oben hin nur mit einer Plastikplane abgedeckt. Die Rigipsplatten wurden nicht entnommen. D.h., über den Wohnungen gab es für die maßgebliche Fläche nur Tapete, Rigipsplatte, Dampfsperre und die Plastikplane

    Jetzt geht es darum näherungsweise den Wärmeverlust aus diesen Wohnungen zu schätzen.

    Wie könnte man das angehen?


    Danke.
     
  2. #2 OBommel, 24.10.2014
    OBommel

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    Ich vermute es geht um Erstattung von Heizkosten?
    Viel genauer als Vergleiche des tatsächlichen Verbrauchs in der betreffenden Heizperiode mit dem früherer Zeiträume wird sich das wohl nicht machen lassen.
     
  3. R.B.

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    Um ehrlich zu sein, an sich könnte man irgendeine Zahl würfeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass man damit in´s Schwarze trifft, ist genau so hoch wie bei irgendwelchen Schätzungen aufgrund der bisherigen Infos.

    Problem Nr. 1: Um welche Monate und Jahr handelt es sich?
    Problem Nr. 2: Was für eine Dämmung war vorher drin (Dicke, WLG)
    Problem Nr. 3: Was für Räume befinden sich unter den betroffenen Flächen? (Raumtemperaturen)
    Problem Nr. 4: Nutzerverhalten
    Problem Nr. 5: Jahr/Jahreszeit/Wetter
    Problem Nr. 6: Wie werden die Räume darunter beheizt?

    Jedes dieser "Probleme", und die Liste ist noch nicht vollständig, ist mit teils erheblichen Toleranzen behaftet. Das gilt analog für die Variante mit dem Vergleich der Vorjahre, denn der letzte Winter war beispielsweise relativ mild.

    Es stellt sich also die Frage, wozu soll die Schätzung dienen? Vielleicht kann man damit festlegen, wie genau die Sache sein muss, oder ob man das Thema gleich abhakt.

    Ein Beispiel für einen möglichen Lösungsansatz:

    - Man nimmt die Differenz der U-Werte und ermittelt die erhöhten Transmissionsverluste
    - Erhöhte Lüftungsverluste kann man ausschließen, sofern die Folien ihre Funktion erfüllt haben
    - Aus der Differenz der U-Werte ermittelt man den erhöhten Jahresverbrauch, und verrechnet diesen über die typischen Monatsverbräuche
    - Dann macht man vielleicht noch einen Aufschlag oder Abschlag je nach Nutzung der betroffenen Räume

    Unter´m Strich erhält man mit den Flächenangaben (betroffene Räume) einen Wert in kWh den man mit dem Energiepreis, je nach Wärmeerzeuger, verrechnen kann. Man kriegt dann ein Ergebnis in Euro.

    Problematisch wird es, wenn man diese Euro vielleicht einfordern möchte, denn so eine Schätzung kann jeder mit Leichtigkeit zerpflücken, und um mehrere 10% hin und her schieben.
     
  4. #4 lastdrop, 24.10.2014
    lastdrop

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    Man könnte auch einfach EUR 150.- aufschreiben.
     
  5. #5 Max1969, 27.10.2014
    Max1969

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    Vielen Dank!

    Es handelt sich um Jahr 2013, Januar - März; also genau der Zeitraum, der a) eh schon kalt ist und b) auch noch vergleichweise überaus kalt war.

    Die Räume darunter sind jeweils Wohnräume, werden also normal beheizt.


    Es geht um eine gütliche Einigung zw. Mieter/vermieter bzgl. der Heizkosten, da durch Wegfall der Dämmung sicher eine Mehrbeheizung notwendig war. Aber auch diese sollte irgendwie -pi mal Daumen- nachvollziehbar bzw. begründbar sein.

    Hm, vlt. einfach mal 20% Wärmeverlust unterstellen und auf den Zeitraum anhand Gradtage umrechnen?
     
  6. R.B.

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    Das mit Sicherheit, die Frage ist nur, wie hoch der Anteil ist.

    Jan.-März sind fast immer die kälten Monate eines Jahres. Im Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich aber kein eindeutiges Bild. So war der Januar 2013 zwar kälter als 2012, aber nur geringfügig kälter als 2011 und wärmer als der Januar 2010. Der Feburar 2013 war hingegen wärmer als 2012, kälter als 2011 und in etwa so kalt wie 2010. Dafür war aber der März 2013 sehr kalt im Vergleich zu den Vorjahren.

    Ohne "Zahlen" kommt man hier nicht voran. Welchen Flächenanteil hatte das "offene" Dach an der Hüllfläche der Wohnung? oder zumindest deren Anteil an den Flächen gegen Außenluft?

    Im Jahr 2013 entfielen etwa 48,2% der Heizkosten (Jan.-Dez.) auf die Monate Januar, Februar und März. Schuld daran war vor allen Dingen der verhältnismäßg kalte "März 2013".
     
  7. R.B.

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    Korrektur, für Hannover waren es 47,77 %. Standardtabellen (Bsp.: VDI) gehen für die 3 Monate generell von 45% aus.
     
  8. #8 Ralf Dühlmeyer, 27.10.2014
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    Mit diesem Satz
    wird jede Berechnung ad absurdum geführt.
    Denn der Hauptwärmeverlust war nicht die fehlende Dämmung, sondern die (unveränderte) Luftundichte.

    Ausserdem ist es auch auf einem ungedämmten Dachboden nie saukalt.
     
  9. R.B.

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    Hatte ich mir auch zuerst gedacht, dann aber vermutet, dass die Feuchtigkeit nicht aus dem Dachboden kam, sondern es sich einfach um feuchte Raumluft handelt, die an der kalten Schicht (Folie) kondensiert.

    Deswegen auch mein Kommentar:

     
  10. Muppet

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    Wenn alle an einer gütlichen Einigung interessiert sind könnte man auch die Nachbern als Vergleich heranziehen. Also sich anschauen, wie sich die Heizkosten der nicht betroffenen Nachbarwohnungen verhalten haben. Wenn also die Nachbarn im Mittel 15% höhere Heizkosten hatten, die betroffene Wohnung aber 30%, wären dann 15% der vom Vermieter zu übernehmende Teil. Das ist einfach zu berechnen und für jedermann nachvollziehbar. Das ist auch mehr oder weniger geraten, da ja vielleicht dem einen Nachbarn diesen Winter kälter war als sonst, oder vielleicht ein anderer die Monate im Süden verbracht hat. Aber es wird den Beteiligten vermutlich ein besseres Gefühl geben, wenn man das "berechnet" hat anstatt einfach nur so was aus dem Ärmel zu schütteln.

    Bei einem Rechtsstreit hätte sowas keinen Bestand, aber hier will man sich ja gütlich einigen. Das kann man ganz bestimmt auch (relativ) genau berechnen, aber gemessen an den Beträgen um die es hier ginge wäre das wohl kein vertretbarer Aufwand.
     
  11. R.B.

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    Ohne Zahlen und Details kann man halt nur schwer schätzen.
     
  12. #12 neoplan, 30.10.2014
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    max1969, egal o vor ordentl gericht, schiedsger. o kooperativem spiel es geht um ( allenfalls kaskadiereden ) differenz-schaden; im heab angesetzt, dass OG-decken-Dämmung ca 80% Ergebnis bringt; ( nun wären math. -80% von oben naturgemäss +400% von unten ) aber rechne mal wo du bei +0,8*Heizkosten(t-1) des og liegst und gib bekannt (? mehrjahres-durchschnitt ?).
     
  13. R.B.

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    neoplan, könnte es sein, dass Du einen miserablen Übersetzer verwendest? Wie käme man sonst auf die Idee, so einen Beitrag zu schreiben?
     
  14. #14 Max1969, 05.11.2014
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    Da habe ch mch wohl missverständlich ausgedrückt. Es wurde Schnee durch den Dachgiebel gedrückt, der lag dann auf der Dachbodendecke, sickerte dort durch Ritze und Dämmung in untere Wohnungen. Richtig rausgelaufen ist das Tauwasser z.B. an den Deckenelektrokabeln.

    Ist halt schwer, wenn Laie für Fachleute was verständlich schreiben will :D

    Vergleiche bzgl. Heizleistung mit Nachbarn ist schwierig, eine ebenfalls betroffene Mietpartei ist im maßgbelichen Zeitraum ausgezogen, stand die Wohnung also leer.

    Äh, das Dach selbst war nicht offen, da nur die Giebel undicht, bzw. war das seinerzeit wohl als Lüftung gedacht, aber offensichtlich eine Fehlkonstruktion. Die Dachgeschoßdecke war zu 50-60% offen.

    Wäre das son eher warmes Jahr wie aktuell 2014, wäre das alles kein Thema.

    Nun ja, vielen Dank jedenfalls.
     
  15. #15 neoplan, 06.11.2014
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    dann nimm halt für den vergleich / formel die kosten eines zeitraumes die du hast ( alles besser als null ).
     
  16. R.B.

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    Auch das von Dir genannte Jahr war jetzt nicht extrem kalt, der Eindruck täuscht.

    Aber spekulieren wir mal weiter. Unterstelle ich, dass die Decke einen Anteil von 30 Prozent an der gesamten Hülle (Verluste über die Hülle) der Wohnung hätte, dann 50% radikal verschlechtert, dann bin ich bei 15%. Davon die o.g. 45%, dann komm ich auf 6,75% also grob 7% der Heizkosten gehen auf Lasten des Schadens. Von mir aus kannst Du auch die 47% für Hannover und das entsprechende Jahr ansetzen, dann sind es halt 7,1%.

    Aber wie gesagt, solche Schätzungen sind mit erheblichen Toleranzen behaftet. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Wahrheit wohl irgendwo zwischen 5% und bestenfalls 10% liegen dürfte, denn sonst wärst Du in der Wohnung erfroren.

    Viel genauer kann man das mit den bisherigen Infos nicht abschätzen. Es wird sich auch nicht lohnen viel Arbeit in eine Berechnung zu stecken, denn ob dann unter´m Strich 80,- € oder 90,- € stehen, das lohnt den Mehraufwand nicht.
     
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