Heizung für EFH mit geringem Heiz-/Wärmebedarf

Diskutiere Heizung für EFH mit geringem Heiz-/Wärmebedarf im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Servus zusammen, seit Wochen recherchiere ich und mache mir Gedanken bezüglich der Heizung bzw. Warmwasseraufbereitung von unserem zukünftigen...

  1. #1 doffdoff, 04.11.2014
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    Servus zusammen,
    seit Wochen recherchiere ich und mache mir Gedanken bezüglich der Heizung bzw. Warmwasseraufbereitung von unserem zukünftigen EFH. Nachdem ich allerdings immer noch unschlüßßig bin und auch ein wenig überrumpelt von den vielen Möglichkeiten möchte ich mir zusätzlich einen Rat hier im Forum einholen. Zu erst einmal möchte ich einen Überblick über das EFH geben:

    Bei dem EFH (bewohnt wird es von 2 Erw. und 2 Kindern) legen wir großen Wert auf die Gebäudehülle um einen möglichst geringen Wärmenergiebedarf zu erzielen und orientieren uns hierzu an den Anforderungen eines Passivhauses in Bezug auf die Gebäudehülle. Da der Keller über temporär bewohnte und beheitzte Räume verfügt haben wir diesen in die thermische Gebäudehülle mit aufgenommen und mit einer entsprechenden Dämmung versehen. Unser Haus wird eine KWL mit Wärmerückgewinnung von der Firma Paul oder Pluggit bekommen. Weiterhin wird eine FBH installiert die entsprechend versorgt werden möchte.

    Hier noch ein paar Eckdaten zu dem EFH:

    Geschosse: KG, EG, OG
    Nutz-/Wohnfläche: KG 22,95 m² (Technik, Vorrat) / KG 57,61 m² (Flur, Gast, Bad, Hobby); EG 82,89 m²; OG 80,22 m²
    Bauart: Holzständer
    Außenwände/Dämmung: Gesamtstärke 41cm (Dämmstärke 36 cm); U-Wert 0,10-0,11; KG Dämmung 240-280 mm
    Dach: Dämmstärke 42 cm; U-Wert 0,10-0,11
    Fenster: KG Ug=1,0; EG+OG 3-fach Verglasung Ug=0,5

    Aktuell gibt es folgende Ideen/Ansätze die Wärmeversorgung/Warmwasseraufbereitung zu gewährleisten:

    1. Gasbrennwerttherme Buderus Logaplus-Paket W10 (200 l Warmwasserspeicher)
    2. Sole-Wasser WP Hoval Thermalia H6 mit Erd Kompakt Kollektoren (Hochleistungsspeicher 288 l / 500 l Pufferspeicher)
    3. Luft-Wasser WP
    4. Lüftungskompaktgerät Aerosmart X² (300 l Warmwasserspeicher / Erd Kompakt Kollektoren)
    5. Pellet + Stückholzkessel Lohberger Auqa Inser +p (850 l Pufferspeicher); diese Idee wurde erarbeitet da wir gerne einen Kamin im Wohnzimmer hätten, aber die Befürchtung haben das dieser das Haus zu sehr erwärmt. Deshalb wollten wir eine Lösung die als Zentralheizung funktioniert, automatisch betrieben werden kann (bei Abwesenheit bzw. nach Bedarf) und mit Stückholz befeuert werden kann.

    Zu allen genannten Varianten besteht noch die Überlegung eine Solaranlage (3 Kollektormodule und 400 l Pufferspeicher) mit einzubinden.

    Meine persönliche Meinung zu den einzelnen Varianten:

    Lösung 1: technisch simple und die Investitionskosten halten sich im Rahmen. Man hat halt eine gewisse Abhänigkeit vom Gasversorger. Ich schätze diese Lösung als sehr effizient ein.
    Lösung 2: technisch und von der Investition wie Lösung 1 zusehen.
    Lösung 3: Hier bin ich sehr skeptisch, ob Luft das richtige Medium für die Wärmegewinnung ist. Bei dier Lösung habe ich Angst, dass die Effizienz recht gering ist und die Kosten für den Betrieb in die Höhe steigen.
    Lösung 4: Ich bin mir nicht sicher ob es sinnvoll ist auf ein mKompaktgerät zu gehen. Zumal es sich bei den Investitionskosten kaum von der Einzelgerätlösung unterscheidet.
    Lösung 5: dürfte der technische "Overkill" sein nur um das Bedürfnis eines Kamins (sinnhaftigkeit mal in Frage gestellt) zu ermöglichen. Zumal es auch eine hohe Investition bedarf. Auch besitzen wir keinen Wald und müssten die Pellets sowie das Stückholz zu kaufen. Weiterhin ist eine Solaranlage für die Wamwasseraufbereitung im Sommer unbedingt von nöten.

    Bei den Lösungen 1-4 ist noch darüber nachzudenken wie sinvoll es ist eine Solaranlage mit einzubinden.

    Was meint Ihr dazu? Macht einer dieser Lösungen am meisten Sinn bzw. ist von den Kosten bzw. der Efiizienz zu bevorzugen? Oder gibt es noch ganz andere Ansätze welche ich noch nicht bedacht habe? Ich freue mich über eure Meinung!

    Gruß
    Christopher
     
  2. flo79

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    Hallo Chris. Persönlich würde ich Lösung 2 realisieren. Allerdings ohne Pufferspeicher und ich würde versuchen einen Grabenkollektor (evtl. mit Eigenleistung) zu bauen. Hier würde ich mir auch mehrere Angebote bzgl. der Marke und des Preises machen lassen. Speicher für Warmwasser nach eurem Bedarf. Vielleicht reicht sogar ein Kompaktgerät.

    Begründung:
    Vaterstetten in Bayern nähe München, Auslegung -16 Grad. Empfinde ich nicht als optimal für eine Luft-WP.
    keine Geräuschbelästigung und kein unschönes Außenteil einer Luft-WP
    Kein Gasanschluß notwenig
    keine Ersatzsachen wie Solarthermie notwenig wie bei Gas
    Preislich mit einem Grabenkolli günstig zu bauen

    Lüftungsanlage haben wir von Paul und sind sehr zufrieden. Hier würde ich über zusätzliche Feuchterückgewinnung nachdenken.

    Solarthermie passt eher weniger zu einer WP, Alternative wäre eine PV-Anlage für den Eigenverbrauch optimiert.

    Wenn Kaminofen gewünscht kleinstmöglicher Ofen oder besser ein Speicherofen der die Wärme über mehrere Stunden verteilt. Kein Wasseranschluß.

    Gruß Flo
     
  3. #3 th_viper, 04.11.2014
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    Hallo !

    Warum nicht klassisch mit Direktstrom heizen wie es bei Passivhäusern nach Feist normal möglich ist?

    Bei dem geringem Heizwärmebedarf spielen die Investitionskosten eine größere Rolle als die Betriebskosten.

    Gruß
    Thorsten
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Wenn man schon die Möglichkeit hat die Heizungsanlage quasi frei zu wählen (Neubau), dann würde ich die LWP ebenso ganz hinten anstellen.

    Dein Haus wird anscheinend sehr gut gedämmt, da spielen dann die Verbrauchskosten eine geringere Rolle, und die Investitionskosten können sich aufgrund eines evtl. geringen Verbrauchs(vorteils) nicht so schnell amortisieren.
    Wenn die Grundstücksgröße mitspielt, würde ich auch zuerst mal an eine WP mit Erdkollektor denken. Holz würde ich an Deiner Stelle nur als Alibi-Ofen einsetzen, für das gemütliche Wochenende oder was weiß ich. Einfach ausgedrückt, die billige Blechkiste für ein paar Euro Fuffzich, möglichst klein, und das war´s. Andere "Holzkonzepte" wie Holzvergaser, Grundofen, wasserführende Lösungen, werden sich hier niemals amortisieren können. Man bräuchte also schon eine Menge Enthusiasmus um hierfür viele Tausend euro zu investieren.

    Ich vermute das Rennen wird zwischen GBW und Sole-WP entschieden. Solar kann man machen, braucht man bei der WP aber nicht. Ob´s für die GBW ohne Solar reicht, kann ich nicht sagen.
     
  5. #5 mastehr, 04.11.2014
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    Ich würde Lösung 1 in Kombination mit einer Solaranlage für Warmwasser nehmen. Eine Gas-Therme benötigt nur einen geringen Invest und Dank Solar könnte die Therme den Sommer über aus bleiben oder nur selten benötigt werden. Bei 4 Personen in einem gut gedämmten Haus ist der Anteil des Wärmebedarfs für Warmwasser schon erheblich. Wärmepumpen können bei dem benötigten Temperaturniveau nur mit einem deutlich verringerten COP arbeiten.
     
  6. R.B.

    R.B.

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    Das ist korrekt. Eine Gasbrennwerttherme die im Sommer oder während der Übergangszeit ran muss glänzt aber auch nicht durch Effizienz. Das muss man fairerweise zugeben.

    Nehmen wir mal einen WW Bedarf von 2.500kWh p.a. dann macht das bei einer Arbeitzahl von 3 etwa 833kWh el. und bei AZ von 4 halt 625kWh el. Unterschied 208kWh el. oder umgerechnet 45,- € pro Jahr. Bei einem GBW kannst Du bestenfalls die Hälfte, des Jahresbedarfs mit Solar decken, und das ist schon sehr großzügig geschätzt. Den Rest macht die Gastherme, und das auch nicht immer mit gutem Wirkungsgrad. Im Sommer und während der Übergangszeit schafft sie vielleicht 40-60%, zumal wenn dann auch noch wegen Solar ein großer WW-Speicher dran hängt.
     
  7. #7 doffdoff, 04.11.2014
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    Servus zusammen,
    an dieser Stelle schon einmal vielen Dank für das nützliche Feedback.

    @flo79
    das EFH wird in Bad Wiessee stehen. Da sollte es aber von der Temperatur für die Auslegung ähnlich aussehen. Daher war bisher auch mein Gefühl, dass eine LWWP nicht die optimale Variante ist. Auch wenn diese von den Investkosten recht aktraktiv sein könnte. Die WP mit einer PV zu unterstützen hatten wir auch schon in Erwägung geszogen. Allerdings werden wir dies genau kalkulieren müssen, da unser Haus im Winter mit sehr viel Verschattung durch einen Berg zu kämpfen hat und daher keine hohen Erträge zu erwarten sind. Diese würden hauptsächlich im Sommer anfallen. Ich denke wenn dann muss die Anlage für den Eigenverbracuh dimensioniert sein um diese rentabel zu bekommen.

    Wieso würdest Du die Sole-WP ohne einen Pufferspeicher bertreiben? Den Hinweis mit dem Grabenkollektor werde ich mir mal anschauen.

    @th_viper
    der Heizwärmebedarf ist mit Sicherheit gering. allerdings macht mir auch die WW Aufbereitung mehr Bauchschmerzen. Da bin ich mir nicht sicher, ob das bei 4 Personen dann nicht doch zu sehr hohen Stromkosten führen würde.

    @R.B.
    ja unser Hauptaugenmerk liegt auf einer sehr guten Dämmung. Die Heizung soll sich dann dementsprechend anpassen. Allerdings bin ich dennoch überrascht wieviel man in die Heizung/WW Aufbereitung investieren muss. Trotz der sehr guten Dämmung. Zumal die zu erwartende FBH Fläche bei ca. 30 m² liegen wird. Daher gehe ich davon aus, dass der Löwenanteil der Heizlast bei der WW Aufbereitung liegen wird

    Momentan gehe ich auch davon aus, dass es sich zwischen den beiden Systemen Gasbrennwerttherme und Sole-WP entscheiden wird. Für die GBW prüfen wir noch die Wirtschaflichkeit einer Solar Unterstützung und bei der Sole-WP die einer PV Analge. Für die gemütlichen Winterabende kann man dann immer noch einen kleinen Kaminofen nehmen den man zum "Spaß" anfeuern kann.

    Was mich jedoch nach wi evor noch ein wenig abschreckt ist der Preis bei der Sole-WP. Hier wurden aktuell 28k inklusive FBH veranschlagt. Die GBW würde auf 22k inklusive Kamin und Gasanschluss kommen. Mag sein das bei der Sole-WP noch ein wenig was abgeht, wenn man auf den Pufferspeicher verzichtet und einen Grabenkollektor wählt. Letzlich liegt diese dennoch etwas über der GBW.

    Letzlich beides eine stolze Summe für eine WW Aufbereitung geschuldet der Tatsache, dass das aus an sich recht wenig Heizwärmebedarf hat...
     
  8. #8 doffdoff, 04.11.2014
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    Servus zusammen,
    wäre es eigentlich eine Überlegung wert eine DV-WP in betracht zu ziehen?

    Gruß
    Christopher
     
  9. #9 th_viper, 05.11.2014
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    Ich würde mal schätzen, dass du immer noch mehr thermische Energie fürs Heizen benötigst, als für WW (dafür gäbe es dann auch separate Brauchwasserwärmepumpen). Die Verluste beim Durchlauferhitzer fast komplett weg, damit reduzieren sich auch die meist angesetzten 2.500 kWh für eine 4-köpfige Familie.
     
  10. R.B.

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    Hängt von den Investitionskosten ab. DV liefert geringfügig höhere Arbeitszahlen als eine Sole-WP, die Investitionskosten sind aber vergleichbar mit einer Sole-WP. JAZ bei Sole-WP bewegt sich typischerweise zwischen 4 und 4,5, während man bei DV mit 4,5 bis 5 rechnen kann. Immer vorausgesetzt, dass die Anlage entsprechend optimiert wurde und nicht völlig neben der Spur läuft.

    Bei Häusern mit geringem Heizwärmebedarf macht sich der Vorteil bei der JAZ in Euro nicht mehr so stark bemerkbar.

    Was meinst Du mit:

    Wie werden die restlichen m2 Wohnraum beheizt?
     
  11. #11 doffdoff, 10.11.2014
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    Diese Erkenntnis stammt vom BU bzw. seinem Heizungsbauer. Dieser hat aufgrund der bereits feststehenden Rahmenbedingungen ermittelt, dass eine FBH von ca. 30 m² Fläche ausreichend sein sollte um das Haus zu beheizen. Diese Fläche muss natürlich sinnvoll auf die Räumlichkeiten verteilt werden.
     
  12. R.B.

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    Das glaube ich nicht, so ein Rechenansatz wäre auch ziemlich sinnfrei. Man würde normalerweise so viel Fläche wie möglich nutzen, und dafür die Heizwassertemperatur so gering wie möglich machen. Das wäre gerade in Verbindung mit einer WP sinnvoll, da deren Effizienz mit fallender Heizwassertemperatur steigt.
     
  13. #13 doffdoff, 10.11.2014
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    Servus,
    mich hat diese Auskunft seitens des BU's überrascht. Diese gilt es sicherlich zu gegebener Zeit auch nochmal zu hinterfragen.
    Ich kannte es bisher auch so wie es von R.B. erläutert wurde...
     
  14. #14 Achim Kaiser, 10.11.2014
    Achim Kaiser

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    Genau daran wirds dann in der Praxis scheitern. Stichwort : Thermische Behaglichkeit.
    In der Kombination mit dem Thema Regelfähigkeit schießt sich dann ein System mit *Heizflecken* regelmäßig selbst ins Knie.

    Hier brauchts dann eher FBH Systeme die der geringen Heizlast durch kleinere Rohrdurchmesser Rechnung tragen um noch eine vernünftige Wärmeverteilung realisiert zu bekommen. Entsprechend unwarme Oberbelagstemperaturen sind die zwängsläufige Folge ...

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  15. #15 Schnitzel, 12.11.2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.11.2014
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    Ich kann dir keinen fachlich gestützten Rat geben, ich kann nur mal laut denken und das wieder geben was ich für mich Recherchiert habe.

    Ich wohne hier in einem energetisch renoviertem Altbau mit einem Gesamtwärmebedarf der je nach Winter zwischen
    9 und 12000Kw/h variiert.
    Heizen und WW geschieht via Vitopend 200, also einer 08/15 Therme ohne Brennwert die dazu mit min.10 KW Heizlast eigentich viel zu groß ist.
    Wäre hier eine Brennwerttherme verbaut sähe die Energiebilanz sicherlich noch etwas besser aus.

    Ungefähr 4000Kw/h gehen für WW für 5 Personen drauf, das wird bei dir nicht anders sein und lässt sich auch nicht wesentlich reduzieren.
    Bleiben zwischen 5 und 8000Kw/h um meine knapp 140 m² zu heizen, p.A. sind das also zwischen 35 und 55 KW/h m²

    Die errechnete Heizlast bei einem angenommenen Gesamtverbrauch von 15000Kw/h gesamt liegt bei 6,5Kw, reell liege ich also im Bereich um 5KW.

    Wenn ich mir deine Dämmstärken anschaue komme ich mir schon fast schäbig vor.;)
    Du wirst mit deinem von Anfang an auf passiv getrimmten Haus trotz einer größeren Grundfläche absolut wohl eher weniger verbrauchen, auf dem m² gerechnet eher so Richtung 15-20 Kw/h.
    Wenn ich nicht total daneben liege macht das gesamt max. 8000kw/h per Anno was noch um den Anteil der Solarthermie gemindert wird. (Wobei die sich in meinen Augen am wenigsten rechnet, zumal du was von verschattetem Dach schreibst)

    Ich habe mir selbst schon über eine SWWP den Kopf zerbrochen, Angebote lagen so um 20000€ - für mich völlig indiskutabel.
    Aber aus dieser Erfahrung denke ich mal das bei deinen 28000€ für die reine FBH so um 10000€ fällig sind.
    Eine kleine modulierende LWWP kostet mit Installation um die 5000€, wenn es schlecht läuft und die Leitungswege lang oder der Einbauort ungünstig liegt vielleicht auch 6000€.
    Google mal nach isdochegal, nachdem was ich gelesen habe ist das momentan mein Favorit.
    Aber sicherlich gibt es ähnlich kleine Modelle auch von anderen Herstellern.

    Kostenkasten:

    Rechnet man ungünstig für die LWWP mit nur einen Cop von 3,5 kostet dich deine Jährliche Behaglichkeit 480€ an Strom bei ~6000€ Investition
    Sollte die SWWP einen Cop von 5,5 erreichen sollte kostet dich die gleiche Behaglichkeit 305€ bei ~ 20000 Investition (Jeweils 21 cent Kw/h)

    Gehst du selber an die Schippe und realisierst das mit einem Grabenkollektor fällt natürlich ein großer Batzen unter den Tisch.
    Nichtsdestotrotz finde ich die LWWP bei der zu erwartenden Heizlast nicht unattraktiv.

    Und ich würde die Idee mit der PV nochmal überprüfen lassen.
    Das Dach muss schon sehr ungünstig liegen damit sich das nicht lohnt.
    Vielleicht dauert es zwei Jahre länger bis sich die Anlage von alleine bezahlt macht, aber was solls?
     
  16. R.B.

    R.B.

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    So pauschal würde ich das nicht sagen. Was kostet eine PV Anlage fertig installiert und betriebsbereit? Je nach Größe (verfügbare Dachfläche) und dem notwendigen Installationsaufwand (nicht nur Module, sondern auch Leitungen, WR, Zähler etc.) bewegen wir uns irgendwo zwischen 1.500,- €/kWp und 1.700,- €/kWp. Bei sehr kleinen Anlagen auch noch mehr.

    Die Einspeisevergütung liegt aktuell bei ca. 12,5Ct./kWh, wenn die Anlage irgendwann nächstes Jahr in Betrieb geht, kann das auch noch etwas weniger sein. Je nach Ausrichtung der Anlage erzielt er pro kWp installierter Leistung einen Jahresertrag um die 900kWh, unter optimalen Bedingungen auch mehr, bei ungünstigen Bedingungen auch weniger. Das kWp installierte Leistung bringt ihm somit einen Jahresertrag von 112,50 €.

    d.h. selbst wenn man eine Rendite vernachlässigt, und auch die Betriebskosten unter den Tisch fallen lässt, braucht eine kleine Anlage bei 1.700,- €/kWp glatte 15 Jahre bis sie ihre Investitionskosten eingespielt hat. Muss er die Anlage zu sagen wir mal 2% finanzieren, dann reden wir von 21 Jahren. Wohlgemerkt, bis dahin noch 0,- € Rendite und es darf nichts kaputt gehen, denn es sind auch noch keine Rücklagen berücksichtigt. Ob die Anlage in 20 Jahren noch funktioniert, oder welche Erträge sie bis dahin noch liefert, darüber kann man spekulieren. So manche billigen Module haben schon deutlich früher die Grätsche gemacht, aber auch renommierte Hersteller haben schon Lehrgeld bezahlt (bzw. deren Kunden).
    Davor schützen auch keine Garantievereinbarungen.

    Steuerlich betrachtet habe ich mit einem Nullsummenspiel gerechnet, sprich die Abschreibungen kompensieren die Gewinne (Erträge), so dass keine Steuern fällig werden.

    Deine Aussagen "Das Dach muss schon sehr ungünstig liegen damit sich das nicht lohnt" oder "Vielleicht dauert es zwei Jahre länger bis sich die Anlage von alleine bezahlt macht, aber was soll" sind schon sehr mutig.

    Realistisch betrachtet wird sich die Anlage in 20 Jahren "von alleine" gar nicht bezahlt machen. Was danach kommt, sofern sie bis dahin noch funktioniert, steht in den Sternen.
    Durch Eigenverbrauch kann man die Amortisationsdauer etwas reduzieren, aber Eigenverbrauch ist eine schwierige Sache, zumal wenn das Haus tagsüber unbewohnt ist, oder im Sommer nur ein paar Liter WW auf Temperatur gebracht werden sollen. Schau Dir mal den el. Leistungsbedarf eines typischen Haushalts über den Tag verteilt an, dazu den täglichen Energiebedarf während Sommertagen, Übergangszeit und im Winter. Dann versuche das mit den typischen PV Erträgen in Einklang zu bringen. Ich kann Dir jetzt schon sagen, ohne ordentliche Speicher ist das so gut wie nicht machbar.

    Nun noch zur LWP. Natürlich kann man eine LWP einsetzen. Die Verbrauchskosten dürften in etwa in der Größenordnung einer Gastherme liegen. Ob man eine JAZ von 3,5 erreicht, das hängt von vielen Faktoren ab. Realistisch wird sich die JAZ aber irgendwo zwischen 3 und 3,5 abspielen. Ob man bei dem geringen Energiebedarf einen WP Tarif nimmt, darüber kann man streiten, denn die monatlichen Grundkosten machen sich gerade bei einem geringen Bedarf sehr unangenehm bemerkbar. Da kann es manchmal besser sein einen "billigen" normalen Haushaltstarif zu nehmen, vorausgesetzt der Anbieter erlaubt den Anschluss einer WP an diesen Tarif.

    Eine SWP wird eine JAZ um die 4,5 liefern, evtl. auch noch geringfügig mehr. Die 5,5 sehe ich aber nicht, das wäre zu optimistisch betrachtet. Die bessere JAZ bringt aber bei einem geringen Jahresbedarf nur eine geringfügige Einsparung, und erlaubt somit auch nur geringe Mehr(investitions)kosten. Da ist es dann schon gut möglich, dass ein LWP Konzept punkten kann.

    Andererseits kriegt man auch billige Gasthermen. Ob ein Konzept mit Gastherme wirklich teurer oder billiger als eine WP wird, das muss man im Detail rechnen. Da können Anschlusskosten für den Gasanschluss schon das Zünglein an der Waage sein. Auch bei den Betriebskosten muss man aufpassen, denn je geringer der Verbrauch und die Verbrauchskosten sind, um so mehr machen sich Fixkosten wie Wartung oder Schorni bemerkbar.
     
  17. flo79

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    Ohne konkrete Angebote bzgl. des Wärmeerzeugers ist es schwierig sich festzulegen. Beispiel in eigener Sache. Es wurde mir damals gesagt das Gas-BW oder eine LWP billiger wären vom Invest als Erdwärme. Durch die Verwendung eines Grabenkollis anstatt einer Bohrung oder vorgefertigter Lösungen sowie durch weglassen vieler nicht notwendiger Sachen war das am Schluß nicht mehr der Fall. Also wurde es Erdwärme.

    Natürlich muß man hier ähnliche Produkte vergleichen. Nicht ne No-Name billig LWP usw. mit ner Erd-WP eines Markenherstellers.

    Gruß Flo
     
  18. R.B.

    R.B.

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    Korrekt. Einfach die verschiedenen Varianten durchrechnen, und darauf achten, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht. Leider verstehen es die Anbieter geschickt ihre Angebote so zu gestalten, dass ein Vergleich nicht so einfach wird. Deswegen ist es wichtig, dass man immer eine möglichst komplette Konfiguration als Vergleich heranzieht, denn gerade in der Haustechnik können "Kleinigkeiten" die man vergessen hat, richtig teuer werden.
     
  19. #19 Schnitzel, 12.11.2014
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    Die PV wird erst in Verbindung mit der WP und einem hohen Eigenverbrauch richtig Interessant.
    Denn für den EV kommt bei deiner Rechnung noch die Differenz de rVergütung laut EEG zum Gaspreis und der sonstige Eigenverbrauch auf die Plusseite.
    Oben drauf kommt dann noch die Differenz der jährlichen Betriebskosten WP zu Gas die eher zu Gunsten der WP ausfallen dürfte.
    Und im Paket ist es eher unwahrscheinlich das sich das nicht rechnet.

    Das man nicht nach meinem kleinen Beitrag nicht sofort zu Solateur und Installateur rennt und einen Auftrag gibt sollte sich von alleine verstehen.

    Aber man sollte beides nicht sofort weg schieben sondern am besten vor Ort jemanden rechnen und beurteilen lassen der weder eine PV noch eine WP welcher Bauart auch immer im Angebot hat.;)
     
  20. R.B.

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    Das ist korrekt. Es wird aber schwer in einem EFH den Eigenverbrauch so zu steigern, dass sich die Geschichte viel schneller amortisiert. Bei uns ist beispielsweise tagsüber gar niemand zuhause, wie wohl bei vielen anderen Familien auch. Strombedarf während dieser Zeit? Minimal. Ein paar stand-by Verbraucher, das war´s. Also kaum der Rede wert.
    Die WW Erzeugung bei einer typ. 4 köpfigen Familie ist auch begrenzt, da reden wir bei einer WP von vielleicht 2-3kWh el. pro Tag, wenn überhaupt. Selbst wenn ich tagsüber einen Speicher laden kann, dann habe ich 25-35Ct. pro Tag "gespart". Das funktioniert natürlich auch nur an den Tagen an denen die PV Anlage ausreichend Leistung liefert um die WP zu betreiben. An diesen Tagen würde eine LWP aber sowieso gute Arbeitszahlen liefern.

    Wenn wir dann Abends oder am späten Nachmittag nach Hause kommen, ist der Strom"verbrauch" immer noch moderat. Wäsche waschen, kochen, das alles läuft erst gegen Abend irgendwann zwischen 19:00 Uhr und 22:00 Uhr. Da liefert aber die PV gar keine Erträge. Bleiben noch die Wochenenden, da ist meist jemand zuhause.

    Unser Tagesverbrauch wird zudem nicht durch viele "kleine" Verbraucher bestimmt, sondern vorwiegend durch kochen und backen. Da wird aber so viel Leistung benötigt, dass eine PV Anlage schon sehr groß sein müsste um hier mithalten zu können.

    Selbst wenn ich also versuche das Nutzerverhalten den Solarerträgen entsprechend anzupassen, steigere ich meinen o.g. Ertrag vielleicht um 20,- €/kWp pro Jahr. Das hängt auch von der Anlagengröße ab, je größer die Anlage um so geringer die Steigerung pro kWp.

    Sobald die Heizsaison los geht, werden aber auch die PV Erträge geringer, und an den kältesten Monaten wird die PV gar keinen nennenswerten Erträge liefern.

    In der Theorie hört sich das alles schön an, Module auf´s Dach, und schon läuft der Haushalt über Solar. Die Praxis sieht aber ganz anders aus.
     
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Heizung für EFH mit geringem Heiz-/Wärmebedarf

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