Werde ich "OHNE" Architekt beschissen ?

Diskutiere Werde ich "OHNE" Architekt beschissen ? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; als gegebenen Anlass stelle ich die Behauptung auf ... das angehende Bauherrn beschissen werden "OHNE" das Sie´s merken. Beispiel: 1)...

  1. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    als gegebenen Anlass stelle ich die Behauptung auf ... das angehende Bauherrn beschissen werden "OHNE" das Sie´s merken.

    Beispiel: 1)
    -------------
    Ein Bauträger erhät den Auftrag aufgrund seines Festpreises samt Baubeschreibung ... in der Baubeschreibung ist bereits der Passus keine Weisse Wanne hinterlegt ... das heisst weil seitens Bauherr versäumt wurde eine Bodengutachten in Auftrag zu geben unterschreibt man diese Baubeschreibung ... wohlwissend rechnen die Bauträger mit solchen leichtsinnigen Bauherr und schreiben gleich mal Nachtrag 1 über sagen wir 20.000.- € raus.
    -
    Nur zum Vergleich ... letzte Woche habe ich ein Angebot Keller in Weisser Wanne mit Decke und Innenwände für 30.000.- € + Mwst abgegeben und war zu teuer ... wohl gemerkt als WEISSE WANNE (!)
    -----------------------------------------------
    Beispiel 2)
    -------------
    Der angehende Bauherr drückt den Bauunternehmer nen Plan ala "mach ma mal ein Angebot" in die Hand ... jeder Bauunternehmer weiss das der Bauherr diese "ala" bei den verschiedensten Bauunternehmer vornehmen wird ... das heisst jetzt muss runtergerechnet (vergessen) werden das man unter´m Strich der billigste bleibt ... also wird beschissen und zwar dort beschissen wo man die Details nicht genau kennt ... denn dann könnte man hinterher beim Nachtrag z.b. sagen
    "ich wusste ja nicht wie schlecht der Boden ist" ... AUCH hier liegt der Verdacht sehr nah das der Bauherr nach Vertragsabschluss über den Tisch gezogen wird (!)
    -

    "JA" was denn nun ? ... wie soll´s man´s richtig machen ? ... ich bin "NUR" ein kleiner Bauunternehmer zu mir kommen die Leute mit Plan bzw. mit Ausschreibung über den Architekten ... sprich ich hab KEINEN Nutzen wenn ich jetzt sage "geht zum Architekten"
    -
    "ABER" überdenkt mal eines ... selbst wenn Sie einen halbwegs serösen Handwerker haben können Sie desen Massenliste für die Rechnung nicht nachvollziehn ... NUR ein Stichwort: "Eisen" ... wer weiss schon wieviel ne Matten/Stahl wiegt und wer weiss schon wieviel wirklich drin ist ... ist die Bodenplatte so stark wie auf der Rechnung ... wurde getürkt beim Deckenstahl ? ... und das ist NICHT nur beim Baustahl so (!)

    Es gibt nur eine Lösung damit Sie nicht beschissen werden ... und die heisst Baugrundgutachter/Architekt/Statiker die kostet "ABER" Geld ... Sie zahlen zwar dafür und das ist was die meisten "NUR" sehn ... was IHNEN diese Betreuung einspart können Sie nicht mal erahnen ... es sei den Sie haben bereits einen Nachtrag über nen Weisse Wanne über 20.000.- € vorliegen.

    Fazit:
    -------

    1.) Bodengutachter ... der bestimmt den Baugrund hier wird bereits ermittelt ob eine Weisse Wanne erforderlich ist ... "ABER"
    auch die Tragfähigkeit des Boden´s ist enthalten ... das heisst
    das Bauwerk wird auf den Untergrund eingestellt ... hier im Forum gibt´s nen Gründungsschaden der mit einem Bodengutachter nicht passiert wäre (!)
    -
    2.) Architekt und Baubegleiter ... hier wird von Anfang an für "SIE" gearbeitet ... ab der Ausschreibung werden NICHT mehr Äpfel mit Birnen verglichen ... nicht der billigste ist am Ende der preiswerteste ... ich sag immer OHNE Ausschreibung bekommt derjenige den Auftrag der am meisten vergisst (!) ... ABER es geht ja weiter Rechnungsprüfung haben Sie schon mal eine Rücklauf einer Rechnung von einem Architekten gesehn ? ... als was nicht passt bzw. falsch berechnet wurde fliegt raus = bares Geld für den Bauherrn (!) ... und dann war da noch die Werkplanung samt Detail´s vom Architekten ... mittlerweile bieten wir 2-3 % günstiger an wenn ein Werkplanung vom Architekten vorhanden ist ... Warum wohl ???? ... Ich hab ja nicht´s gegen die Billigpläne ... ABER jedesmal wenn ich so einen Auftrag erhalte muss ich 2 Abende die Pläne hinsichtlich Symetrie und Schlitzpläne etc. etc. umzeichnen damit er draussen auf der Baustelle halbwegs von meinen Mannen verstanden wird (!) ... darum die 2-3% Nachlass auf Werkplanung (!)
    -
    3.) Statiker ... Ihnen wird nachgesagt das 3fache einzubauen ... "ABER" man muss einfach dazusagen wenn ein Statiker in Blaue rechnet dann würd ich das auch machen ... WENN er ABER ein Bodengutachten vorliegen hat da kann er sauber rechnen und dann sieht´s gleich wieder anderst aus (!)
    Vom Statiker gibt´s die sogenannten Bewehrungspläne samt Stahllisten die beim Architekten mit der Rechnung überprüft werden ... rechnet der Unternehmer zuviel ab fliegt das raus (!)

    "SO" und "NUN" sagen Sie mir das man mit Architekt und Statiker und Bodengutachter teurer baut (!)

    MfG
     
  2. #2 NBasque, 23.02.2003
    NBasque

    NBasque

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    Nicht verallgemeinern

    Ich glaube so einfach kann man es auch nicht sagen. Die Gründung eines Bauobjekts ist immer eine Angelegenheit mit einigen Unbekannten. Hier läßt sich vielfach in Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten nur eine pauschale Schnittstelle definieren (z.B. Bodenklasse 3-5, Bodenpressung > 200 kN/m², vor Baubeginn ist die Tragfähigkeit zu prüfen oder prüfen zu lassen).

    Letztes Jahr hatte ich den Fall, daß wir auf einem alten Bachbett gründen mußten (jeden Menge Faulschlamm raus und mit Füllmaterial auffüllen), oder gerade jetzt in Miltenberg (Sand ohne Ende, Fundamente schalen etc.).

    Ich glaube, daß hier eine einwandfreie Ausschreibung, mit Beschreibung des Untergrundes und der Bodenstruktur auch keine grundlegend besseren Verhältnisse schaffen kann; allerdings könnte ja generell z.B. als Option eine weiße Wanne mit ausgeschrieben werden.

    Ich will hier nicht für oder gegen die ein oder andere Lösung (mit Architekt oder nur GU) reden, stelle aber zu Bedenken, daß nicht jeder Umstand im Vorfeld erfaßt werden kann.
     
  3. mls

    mls Bauexpertenforum

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    unterscheiden wir:

    1.
    bt/gu berät in nötiger breite und tiefe.
    etwaige technische probleme kommen voher ! auf den tisch, mehrungen (ww-aufpreis) wird vorher fair !! festgelegt.
    dagegen gibt es nix einzuwenden.
    das läuft nicht nur bei ww so, ich erspar mir andere beispiele.

    2.
    bt/gu versucht mit minimalberatung "durchzukommen" und sich an - vielleicht sogar vorhersehbaren - zusatzleitungen (z.b. "ww") erheblich zu bereichern.
    das ist nicht in ordnung und kann am besten durch unabhängige planer verhindert werden.

    3.
    bt/gu kauft fremdleistungen (planung, bauausführung) zum niedrigsten preis und verkauft zum höchsten preis.
    kaufmännisch in ordnung - aber für jeden rest von qualität ist das der tödliche stoss.

    4.
    bt/gu hält kompetenz und fertigung im eigenen haus, bietet gute leistung zum fairen preis an - und bekommt keine aufträge, weil nur der kleine preis zählt.
    da würde ebenfalls e. unabhängige und kompetente vergabe helfen, die spreu vom weizen zu trennen, wird bei funktionalausschreibungen mit angeschl. überwachung erfolgreich praktiziert.

    ich seh unter den lösungen 1-4 kein system, bei dem für einen guten gu probleme entstehen. etwaiger überwachungsmehraufwand wird durch markttransparenz und gesicherte qualität überkompensiert.
     
  4. TAMKAT

    TAMKAT

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    also ich kann mich Josef nur anschließen, genau so sehe ich es auch. Auch ich werde nur in absoluten einzelfällen mit BT bauen.

    TAMKAT
     
  5. #5 W.Freund, 23.02.2003
    W.Freund

    W.Freund Gast

    Nicht meine Baustelle

    Ich versuche mal, ein Bild einzustellen. Diese Baugrube fand der Bauherr bzw. der Bauträger vor. Es soll mit Keller gebaut werden.

    Wer rät die Mehrkosten?
     
  6. #6 bauhexe, 24.02.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    Ich kenne auch Bauträger die bei der WW so richtig abzocken.
    Wenns der Baugrund hergibt, kann der da noch mal nen schönen Nachschlag holen. So ne Pauschalaussage von 20000,- ist doch ne feine Sache. Was der Bauherr zuerst wissen will, ist immer der Preis, und der langt so. Das ist das Geschäft mit der Angst.
    Die andere Seite ist, daß sich wohl kaum ein Planer/in den Schuh auzieht und schlüsselfertige Preise angibt. Da nicht am Objekt verdient wird sondern an Planung, Ausschreibung, Bauleitung, eben an den Architektenleistungen. Wenn sich der Bauherr nun für Billig- oder Edelausstattung entscheidet, können Planer/in dann nur noch Preisvergleiche mit Ausschreibung anstellen.
    Die Baukosten werden somit vom Bauherren über das Normalmaß hinaus beinflußt.
    Übrigens kenne ich auch Bauträger, die NUR ohne Statik bauen. Gerade im EFH Sektor wird von den Ämtern gar nicht nach Statiken gefragt. Es steht zwar in der BayBO, nur kontrlliert das keiner. Ein geübter Statiker bringt dem Bauherren jedoch nicht nur die Sicherheit, daß sein Haus so sicher gebaut wird, er kann sogar die Baukosten senken. Die Bodenplatte wird eben dann nicht erst mal pauschal total überdimensioniert. Balkone können, wenn nachgewiesen, auch ohne Stützen gebaut werden, und manches Dach braucht keine Megapfetten, wenn man / frau ein Sparrendach dimensionieren kann.
    Und noch was, ein Bauträger braucht KEINE Ausbildung, nur einen Gewerbeschein.
     
  7. aw

    aw Neuer Benutzer

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    Bauherr
    vielleicht aber auch mit ...

    mein Kommentar aus der Sicht eines vom Bautrüger "beschissenen" Bauherren :

    Bei uns in der Gegend verkaufen die Kommunen Bauland nicht direkt an Bauherren ( stimmt so nicht : in den letzen 3 Jahren wurden am Ort ca. 40 Grundstücke an ca. 2000 Interessenten "vergeben" = ausgewürfelt).

    Damit maximiert man zunächst mal die Grunderwerbssteuer ( die dann für Hause & Grundstück fällig wird) und minimiert den eigenen Aufwand : 1 Vorgang für XX Baugrundstücke.

    Zudem existieren sagen wir mal so "Beziehungen" zwischen Bauträger und Gemeinde/Stadt.

    Man kommt also sehr oft nur über Bauträger an Grundstücke / Häuser.

    Der Bauträger ist vor Vertragsunterzeichnung nicht bereit, im geringsten über "Änderungswünsche" zu sprechen : Tenor allgemein ( von 6(!) Bauträgern : den Aufwand machen wir uns nicht im Vorfeld, wenn Sie dann nicht bei uns kaufen, müssten wir diese Kosten auf alle Erwerber umlegen)

    Das Problem liegt IMHO daran, das Bauherren in D keine Lobby haben und das der Gesetzgeber sich letztendlich einen Dreck darum schert, ob sich jemand im privaten Bereich tatsächlich an die genehmigte Baupläne und die DIN / anerkannten Regeln der Technik hält : weicht der BT von den Plänen ab, so ist normalerweise der Bau von Amts wegen ohne Baugenehmigung errichtet . Das Amt erklärt in einem solchen Fall : das es Zivilrecht zwischen BT und Erwerber ist. Von dem Bauwerk darf lediglich keine Gefährdung für die Öffentlichkeit ausgehen, der Rest ist letztendlich egal ...

    Dabei wäre die Lösung ganz einfach : ein Bauträger dürfte nur noch mit einer Fertigstellungsversicherung verkaufen, die auch die Gewährleistungsansprüche abdeckt. Wenn er da mehrfach negativ auffällt, bekommt er entweder keine Versichrung mehr oder nur noch zu so ungünstigen Konditionen, das er so oder so aus dem Markt ist !

    Damit wäre allen "ehrlichen" BTs ebenfalls ein Gefallen getan : Marktbereinigung !

    Den Gemeinden müsste ins Gebetbuch geschrieben werden, Bauland auch direkt an Bauherren verkaufen zu müssen...

    Aber, solange Politiker die Meinung öffentlich vertreten, der Bürger möge seinen (privaten) Konsum zugunsten der Staatsausgaben enschränken, so lange sind wir hier im Grunde genommen irgendwie in der falschen Republik...

    nach denn viel Erfolg....
     
  8. #8 Gast360547, 24.02.2003
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    geht noch weiter

    Moin,
    passend dazu ist doch die Geschichte, daß eben die Politiik den großen Befähigungsnachweis abschaffen will.
    Und der Bauträger ist oftmals das beste Beispiel, wie fachlich unerfahrene Menschen Häuser verticken oder bauen (lassen). Ein Meister mit ein bischen Moral würde isch nicht auf so ein Niveau herablassen.
    Und da heute nicht mehr seitens der Behörden kontrolliert wird, kann fast jeder jeden Sche..s machen :((
    Grüße
    stefan ibold
     
  9. #9 NBasque, 24.02.2003
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    NBasque

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    Ja, ja mit ein bischen Moral ......

    ginge wohl Alles ein wenig besser. Wohl denn, wenn der Meister sie noch hat - das hat er ja schließlich gelernt.

    Es gibt nur ein Kriterium, egal ob von Meister oder GU, BT, Architekt, Statiker o.ä: Qualität !!!

    Wer keine will oder keine bezahlen kann, den erwischt es. Das ist doch ähnlich wie im Aktien- oder Anlagegeschäft. Kluge Leute wissen, daß es Phantasierenditen nicht wirklich gibt.

    Und Bauherren wissen auch, daß es für 1000 €/m² keine vernünftigen Häuser gibt; also was regt ihr Euch auf; das ist Markt.

    Aber "by the way", selbst wir als handwerklicher Fertighausbauer (kein GU/BT o.ä), wissen, was welche Preise wir haben müssen; es muß ja nicht Jeder mit uns bauen.

    Aber was erzählen wir hier über Moral ?? Über welche Moral, über Stefan's Moral oder Josef's oder meine oder ....
     
  10. mls

    mls Bauexpertenforum

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    oder ...

    über die moral korrupter politker, angefangen bei den kleinen lichtern im gemeinderat ...
    aber natürlich sind die alle kreuzbrav :smoke
     
  11. #11 Thomas Praefcke, 24.02.2003
    Thomas Praefcke

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    Moral....

    Tja - da passt wohl was Jeremy Bentham mal gesagt hat:
    "Die Moral ist nichts, als die Regulierung des Egoismus."

    Und da leider viele den Baufirmen die Arbeiten nach dem Motto "Darin muss ICH nicht wohnen" ausführen, fehlt das nötige Qualitätsbewusstsein. Selbst bei dem "Druck" einer unabhängigen Bauüberwachung gab es hier im Forum z.B. den Fall von erheblicher Luftundichtigkeit.

    Dann kommen leider viele Bauausführende trotz Mängel ohne irgendwelche "Sanktionen" davon und Kritik an der Bauweise wird nicht ernst genommen.

    Wie sollte man z.B. einschreiten, wenn die Verfüllung ohne lagenweise Verdichtung erfolgt?! Sich todesmutig vor den Radlader schmeissen? Der Bauträger sagt einem dann z.B. bis zur Abnahme habe man nichts zu kritisieren... Bei der Abnahme sieht äußerlich alles recht schön aus. Dann bekommt man von den "Fachleuten" auch so tolle Antworten wie: "Bodensetzungen können ohne Beschädigung der Dickbeschichtung aufgenommen werden. Bei Druckwasserbelastung sollte die Gleitfolie als zusätzliches Dichtungselement genutzt werden."

    Die hier schon oft empfohlene Sorgfalt bei der Planung und die Einschaltung entsprechender Fachleute sollte möglichst umgesetzt werden. Aber sicher ist der Bauherr nie ....
     
  12. TAMKAT

    TAMKAT

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    :boxing
    Selbstverständlich sind die Bauherren und Architekten auch nicht unschuldig.
    Schon einige male habe ich z.B. ein Angebot für ein EFH abgegeben, wo ich zu mir gesagt habe, hier gehst du ganz vorsichtig ran, hab äußerst knapp Kalkuliert, quasi ohne Gewinn, nur um die Leute weiter beschäftigen zu können.
    Und was geschied dann? den zuschlag bekommt dann ein Bauunternehmen, dass in unserem Gebiet völlig unbekannt ist, und 20000.- Teuros billiger ist.
    Wir sind ein alteingesessenes Unternehmen, das Wort Handwerk wird noch ernst genommen, trotz alle dem macht es uns noch spass.
    Nein, der Bauherr und der Architekt hat sich für die günstigsten entschieden, die, wenn man es mal ernsthaft nachkalkuliert, eigendlich nicht zu dem Preis Bauen können.
    Oftmals sind in solchen Firmen nur Laien beschäftigt, oder Ausländdische Arbeiter, die froh sind überhaupt etwas für ihre Arbeit zu bekommen.
    Und da wundern sich die Bauherren die so vorgehen, wenn sie nachher eine Ruine als Eigenhaim haben? Für solche Bauherren habe ich kein verständniss.
    Zum glück gibt es noch Bauherren und Architekten, die genau wissen was welche Firma kann, und vergibt die Aufträge nicht blind den günstigsten.

    TAMKAT
     
  13. #13 C.. Schwarze, 24.02.2003
    C.. Schwarze

    C.. Schwarze Gast

    Bei unseren Weiterbau des Hauses bekammen bis auf 1 Handwerker alle Aufträge Firmen die im 30 km Radius ihren Sitz haben.
    Nicht das ich wir zufaul waren Angebote uns einzuholen und zu vergleichen, aber wichtiger war uns Details kurz vor Ort klären zu können. (für die vieleicht der Architekt gut gewesen wäre)
    Hatten die Firmen noch einen guten Ruf, den man eigentlich nur durch Beständigkeit der Firma erhält, bekamen Sie den Auftrag.

    Selbst im nachhinein habe ich mit einigen Handwerkern ein gutes auskommen. Bei der Anfrage ob man eventuell ein Kernbohrer ausleien können, wurde am selben Tag ein Geselle vorbeigeschickt und gebohrt. Preislich ist man auch zurecht gekommen, wenn ich mir manche Profiausleiher anschaue.

    Vor allen Dingen wurden die Rechnungen entweder sofort bar bezahlt oder sofort überwiesen um noch mit 3 % Skonto rechnen zu können.
    Was ich beim Architekt nach dem Rohbau gesparrt habe, hatte ich nicht das Gefühl anderswo draufgeschlagen zu bekommen

    Bis auf 1-2 Ausnahmen kann sich jeder Handwerker bei mir wieder sehen lassen, aber nicht der Architekt.
    Aber genauso sieht es andersrum wohl auch so aus.
    Ich denke nämlich das das Haus auch noch in Zukunft instandgehalten werden muß, und da nehme ich mir doch auch lieber Handwerker mit denen ich gut auskomme.

    Aber denkt daran lieber Handwerker, ist ein Kunde zufrieden sagt er es höchsten 5 Leuten weiter, war ein Kunde unzufrieden sagt er es 50 anderen Leuten weiter.
    50 potentielle Kunden die vergrault werden!
     
  14. #14 Martin K, 24.02.2003
    Martin K

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    Wenn ich ein Auto kaufe dann kontrolliere ich die Räder nicht
    selber, ich gehe davon aus das die in Ordnung sind. Ich suche
    mir halt ein Modell aus von dem ich meine das es das ist was ich
    brauche anhang der Dinge die ich (mehr oder weniger) verstehe
    oder von denen mir gesagt wurde das sie gut sind.

    Bei einer neuen Küche habe ich evtl. schon Erfahrungen
    gesammelt und früher schon bemerkt das eine billige Spüle
    nichts taugt, die Oberfläche ist of viel zu weich. Also gebe
    ich bei der nächsten lieber etwas mehr aus und bekomme
    wahrscheinlich etwas was besser zu mir und meinen
    Gewohnheiten passt.

    Auch die nächste Schlagbohrmaschine kaufe ich mir nach den
    Erfahrungen welche ich bei der letzten hatte. War es eine billige
    Baumarktmaschine und kam ich damit klar wirds wieder so eine.
    Aber habe ich bemerkt das diese Kreischschlagdinger doch nicht
    so richtig taugen wirds ein ordentlicher Bohrhammer - wenn ich
    ihn denn brauchen sollte.
    Nichts desto trotz wird die "kleine" Maschine aber auch ihr(!)
    Geld wert gewesen sein, mehr Leistung kann man halt nicht
    erwarten.

    Von was verstehe ich beim Hausbau/Kauf am meisten?
    Von meinem Geldbeutel. Ich gebe also einen Haufen Geld
    aus und verlange (zu recht?) dafür auch einen Haufen Leistung.
    Es ist in der Regel das erste und einzige Haus das ich baue.
    Ich habe immer noch einen Haufen entscheidungen zu fällen
    und gebe für viele (Meister-) Fachbetriebe ziemlich viel Geld
    aus. Mich interessiert - in der Regel - die einzelne Ausführung der
    Gewerke nicht, wozu bezahle ich denn die Profis?
    Das wissen natürlich auch die abzocker (oder Gewinnmaximierer)
    und bauen recht viel Mist mit meistens relativ wenig risiko für
    die Ausführende Firma.
    Wie soll ich als Laie denn entscheiden was gut ist und was nicht?
    Über den Preis geht es nicht, und selbst wenn es ginge, woher
    soll ich denn wissen was zu welchem Preis überhaupt machbar
    ist, was gar nicht gehen kann und ob ich nicht vielleicht
    einen Preis für eine gute Arbeit zahle und trotzdem nur
    Murks bekomme?
    Wie kann man mich unbedarften Geldrauswerfer denn VOR dem
    baubeginn davon überzeugen das eine vernünftige planung
    das a und o sind (mit Archi, Stati, Grundi & Co) wo mir doch
    so viele "andere" sagen das das nicht notwendig ist da die
    das a) schon immer so machten und b) alle spezialisten im Haus
    haben? Und wieso sollte ich mich bei diesen Bediengungen
    am Meisterbrief orientieren (sind ja alles Meisterbetriebe) wo
    ich vielleicht mit dem kleinen Gesellen an der Ecke viel
    bessere Erfahrungen hatte?

    Gruß
    Martin
     
  15. JDB

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    eine vernünftige planung ist das a und o , weil sie von Fachleuten gemacht wird, die Ihrem Wohl und dem Ihres Hauses verpflichtet sind (Stichwort Treuhänder).
    Sie brauchen nicht viel Grips , um im Vorfeld die Nachteile der anderen Seite zu erkennen. (Stichwort : Wirtschaftliche Abhängigkeit, Gewinnmaximierung)

    Warum in aller Welt plädiert Herr Thalhammer "Pro Architekt Pro Statiker, etc" ???
    Weil ihm die Häuser besser gefallen?
    Nein.
    Er möchte gern Qualität abliefern und einen fairen Preis bekommen.
    Geht's nur nach Preis, hat er kaum Chancen, weil er ne ehrliche Haut ist und Fehler in der Ausschreibung (wenn es denn eine gibt) nicht gnadenlos ausnutzt.

    Wenn Sie diese Qualität nicht als begehrenswert empfinden, dann können Sie ja machen, was Sie wollen.

    Sonst: Gehen Sie in sich und strengen Sie ihren Gehirnschmalz mal einwenig an. Das sollte reichen.

    Ein Problem haben Sie dann natürlich immer noch:
    Wie erkenne ich die "für mich Richtigen "?

    mfg, jdb
     
  16. #16 W.Freund, 24.02.2003
    W.Freund

    W.Freund Gast

    Auf den Punkt getroffen

    JDB, mit Ihrer Bemerkung

    Wie erkenne ich die "für mich Richtigen "?

    haben Sie meiner Ansicht nach des Pudels Kern getroffen. Ich muß für mich gestehen, daß ich kein guter Gestalter bin. Gestalter im Sinne von Architektur oder Baukultur. Meine Sache ist eher die saubere Planung und ein funktionierendes Haus. Naja, wir haben jemanden im Büro. mit dem ich mich dauernd streite, weil er zwar geniale Sachen entwirft, die aber im Detail nicht lösbar sind.

    Ich frage mich selbst, wie ein Bauherr den "Richtigen" erkennen soll.

    Wenn der Entwurf gefällt, heißt das dann auch, daß der technisch durchdacht ist? Wie soll ein Bauherr das erkennen?

    Andersrum: wie soll ein Bauherr als Laie saubere Details erkennen? Er kann doch weder Tragwerksplanung wirklich beurteilen noch die Statik?

    Ich fürchte, das wird auch so bleiben (und ich schreibe dann die Gutachten)
     
  17. #17 Martin K, 24.02.2003
    Martin K

    Martin K

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    möchtegern Bauherr ohne Bauplatz
    ohh ich glaube für mich schon den richtigen Bauunternehmer
    gefunden zu haben, aber ich habe mir auch die Mühe gemacht
    sein Angebot zu verstehen und darüber nachzudenken (genauso
    wie er sich die Mühe gemacht hat meine "Skizze" an Bauentwurf
    in ein Angebot umzusetzen mit dem er leben könnte - ob es
    das später umzusetzende vorhaben treffen wird können wir
    beide noch nicht entscheiden).

    Aber das Problem mit dem Architekten fängt doch schon damit an
    das der in der Regel schon einen Haufen Geld dafür sehen
    will das er mir die Grundlagen dafür liefert das ich mich dafür entscheiden kann was ich denn eigentlich will (uii, bestimmt
    falsch zu verstehen ;-)

    Ich möchte bauen, habe auch schon Häuser gesehen aber
    irgendwie ist "mein Haus" nicht dabei.
    Dann kann ich entweder zum Architekten gehen, der sagt im
    Glücksfall(?) Prima, wir machen Phase 1-x kostet Euro soundsoviel.
    Aber ich will doch noch gar keine Planung 1-x, ich will mich doch
    nur mal mit jemanden unterhalten der was davon versteht.
    Schreckt mich doch sofort ab.

    Also versuche ichs im Zweifelsfalls selber und stecke einen
    Haufen Zeit und Energie in einen plan mit dem im Endeffekt
    kaum einer was anfangen kann (ich bin halt nur Laie) oder
    auf dessen Grundlage ich eigentlich kein vernünftiges Angebot
    bekommen kann. Und wenn ich doch eines bekomme wie viel
    hat das dann mit dem was ich später tatsächlich baue noch zu
    tun?

    Wenn ich jemand frage wie ich am besten anfange bekomme
    ich den Tipp "suche dir Deinen Architekten und lasse dich
    von dem beraten". Meinen Architekten finde ich erst nachdem ich
    schon ein Bild von meinem Heim im Kopf habe und ich dann
    herausfinde ob der Architekt mit dem mit geht. Aber dann habe
    ich mit dem schon einen Verrag gemacht zu haben und schon
    wieder habe ich "zahlen Sie bitte jetzt phase 1-x" am Hals.

    Oder ich gehe doch zu einem BU der mir sagt "Alles kein Problem,
    wir haben alle Experten im Haus und sie bekommen das zu
    festpreis"

    Was mache ich dann wohl?

    Wie gesagt, das einzige was ich - als gemeiner Bauherr - in der
    Regel wirklich einigermassen überlicke ist mein Geldbeutel.

    Und noch einmal: Ich glaube das ICH nicht ganz so blauäugig
    an die Sache heran gehe und ich werde mit Archi, Stati, Grundi
    und Überwachung bauen! Nur meine Freundin muß ich auch
    noch davon überzeugen weil die meint nähmlich das das
    rausgeschmissenes geld ist da die anderen ja alle Profis sind.......

    Gruß
    Martin
     
  18. Bruno

    Bruno

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    keine Berührungsängste Martin

    Soo schlimm und geldgierig sind Architekten auch wieder nicht. In Foren sollen sogar ganz umgängliche unterwegs sein ;-) Wenn das "Augsburg" in deinem Profil zeitweise zutrifft, können wir gerne mal auf ein Bierchen gehen und ganz zwanglos über das Bauen mit Architekten reden.
     
  19. JDB

    JDB

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    Martin,
    Dieses Angebot solltest Du NICHT ausschlagen.
    Aber bring die (skeptische) Freundin mit !
     
  20. #20 Martin K, 25.02.2003
    Martin K

    Martin K

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    möchtegern Bauherr ohne Bauplatz
    Das Augsburg trifft sogar überwiegend zu und das Bier geht
    dann selbstverständlich auf mich.

    Gruß
    Martin
     
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Werde ich "OHNE" Architekt beschissen ?

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