Wärmedämmung an Betonsäule vergessen!

Diskutiere Wärmedämmung an Betonsäule vergessen! im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, unser EG springt gegenüber dem DG an einer Hausecke ca. 2,50 m mal 2,50 m zurück. Dieser Rücksprung bildet also eine überdachte...

  1. Tommi

    Tommi

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    Hallo,

    unser EG springt gegenüber dem DG an einer Hausecke ca. 2,50 m mal 2,50 m zurück. Dieser Rücksprung bildet also eine überdachte Terrasse.

    Das ausspringende Eck des DG wird von einer Betonsäule (Durchmesser 20 cm) getragen, die per Bewehrung mit der auskragenden EG-Decke vergossen wurde. Diese Säule ist von den aufgehenden Aussenwänden - gemessen am Säulenmittelpunkt - jeweils 18 cm entfernt

    Jetzt stellt natürlich diese Außenecke eine dreidimensionale, geometrische Wärmebrücke dar, denn kalte Luft greift an von:

    1. Giebelseite aus gemauerten T14-Poroton (36,5 cm)
    2. Drempel aus gemauertem T14-Poroton (36,5 cm)
    3. Unterseite der auskragenden Betonplatte, gedämmt mit 6 cm Stryodur WLG035.

    Trotz Beheizung hat sich in dieser Ecke schon Kondensat gebildet.

    Was ist die effektivste Abwehrmaßnahme?

    a) Dämme die komplette Betonsäule von Oberkante bis Unterkante?
    b) Dämme die auskragende Betonplatte zusätzlich zu den bereits angebrachten 6 cm Stryodur?
    c) Beides
    d) ???

    Wer weiß Rat?

    Vielleicht Bruno mit einem schönen Simulationsbild ??

    Gruß

    Tommi
     
  2. #2 VolkerKugel (†), 08.02.2006
    VolkerKugel (†)

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    Ohne Plan ...

    ... kein Rat. Sorry, aber nach der rein verbalen Beschreibung kann ich mir´s noch nicht so recht vorstellen. Haste mal ´ne Skizze?

    Freundliche Grüße . Volker
     
  3. Tommi

    Tommi

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    siehe Werkplan: Die Ecke mit dem roten Pfeil ist gemeint
     
  4. sepp

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    frage - wo hat sich kondensat gebildet?
    an der wand? auf dem boden? ist der ausbau fertig?
     
  5. #5 susannede, 08.02.2006
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    Wahrscheinlich im DG an der Bodenecke Innenraum...?
     
  6. Tommi

    Tommi

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    @Alle:

    Kondensat bildet sich im DG an der Wand in der Innenraum-Ecke.

    Ausbau (Gipsputz, Rauhfaser-Tapete, 5 cm Fließestrich mit 6 cm Trittschalldämmung) ist fertig.
     
  7. sepp

    sepp

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    wie stark ist die stirnseiten-dämmung der betondecke?
    normalerweise sollte man schon die säule 50 cm nach unten einpacken.
    aber in den ganzen sanierungs-fällen die ich bisher hatte (mit annähernd gleicher situation) ist mir noch kein schaden durch eine solch geringe angriffsfläche über den weg gelaufen.
     
  8. #8 Harald W., 08.02.2006
    Harald W.

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    Tommi...

    kannst Du ein Foto einstellen (Innenansicht der Ecke)?
     
  9. #9 Baufuchs, 08.02.2006
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    @ sepp

    Uns auch nicht. Siehe Foto. Deckenunterseite 6cm/Deckenkanten hinter der Verklinkerung 12cm gedämmt, Säule keine Dämmung.
    Verklinkerung steht auf Winkelprofilen mit spez. Aufhängungssystem.
     
  10. Tommi

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    @Alle:

    Betondecke ist mit dem Abmauerungsdetail a la Thalhammer "gedämmt":
    Aussen: 11,5 cm Poroton, dann 6 cm Dämmung.

    Frage:

    Läßt sich eine runde Säule, 20 cm, überhaupt nachträglich dämmen?

    Gibt es dazu passende Schalen (also kreisförmig mit Schlitz)?

    Wie werden diese befestigt?

    Wie erfolgt die Oberflächenbehandlung (spachteln, putzen, filzen)?

    Gruß

    Tommi

    PS: Feuchtigkeit von Leitungen kann ausgeschlossen werden, da an dieser Ecke weder Wasser- noch Heizungsleitungen liegen.

    PPS: Foto liefere ich übers Wochenende nach.
     
  11. #11 MichaelG, 09.02.2006
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    Im maxit-Katalog 2006, S. 73, gibbet das in EPS, Preis auf Nachfrage, is ja logisch, da Einzelanfertigung Maße ja auch abhängig Säule, Dämmstoffdicke.... Endbeschichtung dann wie normales EPS. Ob da Filzputzstruktur hinzukriegen ist ohne Riesenaufwand (wg. Optik?) Fragezeichen.

    Nr. 405435

    Ich denke, das auch schon andre WDVS-Hersteller das Ding liefern können.


    MfG Michael
     
  12. #12 VolkerKugel (†), 09.02.2006
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    Dämmen ...

    ... würde ich mit Mineralfaser, rückseitig geschlitzt (wird auch im WDVS bei Rundungen verwendet).

    Lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Baudekorateur oder Fachhändler.

    Freundliche Grüße . Volker Kugel
     
  13. #13 MichaelG, 09.02.2006
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    Aber schon klar

    dass das ohne Formteil schwierig wird, Volker?

    Innenradius 10cm!!! Außen bei 8cm 18!!! Mit was soll das gehen? Lamellenplatte zerbröselts da, die normale MF-Dämmplatte auch... Wie willste die in der freihändigen Verarbeitung "fixieren"?

    Wie will man sowas noch abspachteln?

    Ich bleibe dabei, EPS-Formteil...



    MfG Michael
     
  14. Bruno

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    Da kommen mehrere Effekte zusammen. Eine 3D-Simulation ist mir jetzt zu aufwendig. Ich greife aber in meinen Fundus, um die Probleme anschaulich zu machen.

    Die Deckenplatte ist oben und unten jeweils mit 6 cm gedämmt. Es wird sich eine mittlere Betontemperatur von ca. +8° einstellen. Durch den Außeneckeneffekt wird die Temperatur an der Ecke um 1-2° niedriger ausfallen. Direkt über der Stütze wird sie nochmal um 2-3° niedriger sein. Das Mauerwerk in der Ecke steht also auf einem Beton mit der Oberflächentemperatur von 4 bis 5°. Da ist es leicht erklärlich, dass das Mauerwerk im Sockelbereich kritisch kalt ist.

    Die Betonplatte des Objekts aus meinem Fundus war unterseitig mit 8 cm, oben mit 2 cm gedämmt. Dadurch lag das Temperaturniveau um einige Grade höher. Dargestellt ist die Oberfläche Rohdecke, ohne Belag. Man sieht den Effekt der ungedämmten Betonstütze (-2,5°) und den der Außenecke (-1°). In der Innenecke kurz über dem Boden waren die Temperaturen gemäß Simulation bereits unkritisch. In der Praxis wohl auch. Das Objekt hat 2 Winter hinter sich. Die Stütze befindet sich allerdings nicht direkt in der Ecke.

    Es ist schwierig, ohne Simulation den Effekt einer Stützendämmung abzuschätzen. Auch mit Dämmung bleibt sie ein Schwachpunkt. Eine zusätzliche Dämmung der Unterseite mit 6 cm dürfte 2-3° Verbesserung bringen, stark abhängig von der Ausbildung der Stirnseitendämmung. Den größten Effekt würde man erzielen, wenn man die oberseitige Dämmung entfernen würde. Dadurch würde die Deckenplatte (zu Lasten des Energieverbrauchs) erwärmt. Auch Lösungen mit Wärmeleitblechen im Putz und das Trennen des Innenputzes von der Betonplatte würden messbare Effekte haben.
     
  15. #15 susannede, 09.02.2006
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    Hi Bruno,

    ja, wenn man nur genügend Wärme wegfließen läßt, werden die Probleme weniger.
    Genügte es schon, den oberen Bereich der Säule zu dämmen (Kapitelform... :D :D :D )?

    Grüße!
     
  16. #16 Christian S, 09.02.2006
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    nich so kompliziert

    ich würd ruhig die ersten 60cm als Viereck ausbilden, rundrum z.b.8cm geklebt und Hohlräume mit Wärmedämmschaum ausgefüllt.
    Gruss Christian
     
  17. Bruno

    Bruno

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    Testen kann man das, eventuell sogar provisorisch (ein paar Tage lang MiWo-Dämmung um die Stütze wickeln, Innentemperatur der Wand messen). Ich fürchte aber, dass die Innentemperatur in der Wandecke über dem Sockel sogar zu niedrig wäre, wenn gar keine Stütze da wäre.
     
  18. #18 Hundertwasser, 14.02.2006
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    Die Säule kann gedämmt werden und zwar mit Formteilen aus Polystyrol-Hartschaum. Die kann im Prinzip jeder Hersteller von WDVS liefern, die kaufen eh alle bei den selben zwei Herstellern ein. Dann wie gehabt eine Gewebearmierung und dann der Oberputz. Ein geschickter Handwerker sollte das auch schön glatt hinbekommen.
     
  19. #19 derwartendeMike, 15.03.2006
    derwartendeMike

    derwartendeMike Gast

    EPS Formstücke

    Man könnte sich natürlich auch überlegen ob man die Säule einmauern soll. Nämlich so dass ein Hohlraum zwischen Säule und Mauer entsteht. Dann könnte man den Hohlraum mit (zB) Zellulosefaser ausblasen...

    Ist eine Frage der Ästhetik und der Kosten...

    @Christian.

    Wärmedämmschaum?
    Du meinst diesen Bauschaum den man für gewöhnlich bei den Fenstern braucht?
    Ist zu teuer, ungenau beim füllen (härtet ja sehr schnell - darum ist er nur bei engen Hohlräumen zu empfehlen)
     
  20. #20 mschake, 21.11.2006
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    gleiches Problem

    Hallo Tommi,

    ich habe genau das gleiche Problem. Hast du mittlerweile eine Lösung gefunden bzw. hat das dämmen der Säule etwas gebracht. Ich nehme mal an die Dämmung ist eine Sonderanfertigung und kostet entsprechend eine Stange Geld. Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen.

    Danke Michael
     
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