Resol oder PUR Kellerdeckendämmung?

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  1. mian

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    Hallo,

    ich möchte in den nächsten Wochen in unserem kernsanierten Altbau die ca. 60m2 große Kellerdecke dämmen.

    Da ich nicht zu viel an Raumhöhe verlieren möchte kommt eine maximal 40mm dicke Dämmung in Frage.

    Nach meiner Recherche bin ich nun bei zwei Materialien/Dämmplatten angekommen:

    - 40mm Resol Hartschaumm (WLG 022)

    oder

    - 40mm Polyurethan-Hartschaum (WLG 028), beidseitig mineralvlieskaschiert

    Die Resolplatte hat natürlich den besseren Dämmwert. Ist aber auch rund 20% teurer und kommt in "altrosa", d.h. ich bin nicht sicher ob man da mit einem einmaligen Anstrich eine halbwegs ansehnliche Oberfläche hinbekommt. Außerdem bin ich unsicher was die Stoßfestigkeit von Resolplatten angeht. Gerade im Hinblick auch die etwas geringe Raumhöhe könnte man doch mal mit dem ein oder anderen Gegenstand "anecken".

    Könnt ihr mir hier bei der Entscheidung evtl weiterhelfen. Sind PUR Platten z.B. stoßfester? Oder kennt ihr noch passende Alternativen, die ich übersehen habe?

    Gruß
    Michael
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Schau mal bei welcher Materialstärke die genannte WLG erreicht wird, dann ist der Unterschied zur PU Platte vermutlich gar nicht mehr so groß. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gilt die 022 nicht für die dünnen Platten.

    Zur Stoßfestigkeit, da könnte man vielleicht Infos aus den Datenblättern entnehmen. Die Platten gibt es ja in allen möglichen Varianten (Rohdichten etc.). Bei der Anwendung an der Decke würde ich mir über die Stoßfestigkeit aber weniger Gedanken machen. Wenn´s passiert dann wirst Du das bei beiden Platten sehen. Bei einer Kellerdecke wäre das für mich jetzt kein Kriterium.
     
  3. mian

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    Hallo Ralf,

    ich habe jetzt mal einige Messungen mit einem Infrarot Thermometer gemacht.

    Luft: 16,2°C / 67%rLf

    Raum1
    Decke: 15,9
    Boden: 15,4
    Außenwand: 14,3
    Innenwand: 15,1

    Raum2
    16
    15
    14
    15

    Raum3 (Technikraum)
    16,6-18
    15,5
    14,5
    15,3

    Anmerkung: Der Keller ist von außen mit 80mm Perimeterdämmung gedämmt. Der Boden ist nicht gedämmt.

    Kann man aus den Zahlen irgendwelche Schlüsse ziehen? Mit was für Temperaturen müsste man denn nach der Dämmung rechnen? Und lässt sich eine mögliche Ersparnis auch irgendwie beziffern?

    Probleme habe ich auch bei der Berechnung des U-Werts der Decke selbst. Diese ist 200mm stark und besteht aus Beton "Hohlsteinen" und Stahlträgern wo die Steine vermutlich "eingelegt" sind.

    Was kann ich denn im u-wert-rechner hernehmen? Bis jetzt habe ich immer mit "Beton 1% armiert" gerechnet.

    Gruß
    Michael
     
  4. #4 Gast14207, 15.01.2015
    Gast14207

    Gast14207 Gast

    Hallo Michael,

    ich habe Resol außen, durch die Vlieskaschierung sind die platten halbwegs stossfest, das Material an sich ist eher so Krümelkeks. Daher auch nicht schön zu verarbeiten.


    Aber es gab mal Diskussionen, dass Resol für innen gar nicht geeignet ist, da es wohl immer etwas Formaldehyd ausdünstet. Im ungenutzten Keller wahrscheinlich eher uninteressant.
    Baumit z.B. hat allerdings da jetzt eine Unbedenklichkeitserklärung online. Vielleicht gibt das eine Entscheidungshilfe.

    Grüße
    Stefan
     
  5. R.B.

    R.B.

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    U-Wert wird wohl irgendwo um die 1,5 W/m2K liegen. Ich habe bei meinen Berechnungen (vergleichbare Decke) einen U-Wert von 1,5W/m2K angesetzt. Der U-Wert nach Sanierung wird ja vorwiegend durch die Dämmlage bestimmt, da macht es dann keinen großen Unterschied ob man für die Decke selbst mit 1,3 oder 1,5 oder 1,7 rechnet. Ein Ansatz mit "Beton armiert 1%" weicht in meinen Augen zu stark von der Realität ab.
    Ach ja, mein Ansatz setzt voraus, dass der Estrich ungedämmt auf den Beton aufgebracht wurde. Bei schwimmendem Estrich auf 20 oder 30mm Dämmlage dürfte der U-Wert schnell bei 1W/m2K oder darunter liegen.
     
  6. mian

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    Hallo,

    ich habe nun noch etwas recherchiert und gerechnet. Der IST-Zustand ist folgender:

    Fliesen: 10mm
    Anhydritestrich: 50mm
    EPS 035: 45mm
    Beton/Hohldecke (habe 1.5 angesetzt): 200mm
    Putz: 10mm

    U-Wert der Kellerdecke im Moment = 0,61 W/m²K

    Wenn ich von 60m² ausgehe, Temperaturunterschied von 9K (21°C EG, 12°C UG), Heizperiode 180 Tage, AZ der Sole-WP mit Grabenkollektor 4,8 und Strompreis 0,30 € (aktuell eher 0,25 €), gibt es folgende Situation:

    - nichts machen Kosten= 0 € und Wärmeverlust= 1.423 kWh / 4,8 = 296 kWh * 0,30 € = 89 €/Jahr

    - 30mm EPS 035 (U-Wert dann 0,40) Kosten= 250 € und Wärmeverlust= 933 kWh / 4,8 = 194 kWh * 0,30 € = 58 €/Jahr -> Ersparnis 31 € / Jahr, ROI 8 Jahre

    - 40mm EPS 035 (U-Wert dann 0,36) Kosten= 300 € und Wärmeverlust= 840 kWh / 4,8 = 175 kWh * 0,30 € = 53 €/Jahr -> Ersparnis 36 € / Jahr, ROI 8 Jahre

    - 30mm PUR 028 (U-Wert dann 0,37) Kosten= 700 € und Wärmeverlust= 863 kWh / 4,8 = 180 kWh * 0,30 € = 54 €/Jahr -> Ersparnis 35 € / Jahr, ROI 20 Jahre

    - 40mm PUR 028 (U-Wert dann 0,33) Kosten= 800 € und Wärmeverlust= 770 kWh / 4,8 = 160 kWh * 0,30 € = 48 €/Jahr -> Ersparnis 41 € / Jahr, ROI 20 Jahre

    Unsicher bin ich noch mit meinen 9K Temperaturdifferenz zwischen EG und UG. Aktuell hat es im unbeheizten Keller ca. 15-16 Grad. Ich habe nun angenommen, dass diese nach der Dämmung der Decke auf ca. 12 Grad sinkt ist das realistisch? Die übrigen Werte habe ich mit 180 Tagen und 0,30 € Strompreis eher hoch angesetzt.

    Dagegen steht der Verlust an Raumhöhe, das sinken der Temperatur und damit einhergehend evtl. Probleme mit der Feuchtigkeit im Frühjahr/Sommer. Wenn feuchtwarme Luft in den 16° Keller dringt ist es ja nicht so schlimm wie wenn dieser 12° hat. Dann würde unser Luftentfeuchter evtl. öfter laufen müssen und die Ersparnis wäre wieder dahin.

    Was mein ihr?

    Gruß
    Michael
     
  7. R.B.

    R.B.

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    Wie werden die Kellerräume genutzt?

    Wenn es tatsächlich nur um Einsparung von Energiekosten geht, dann wird sich das kaum rechnen. Der Keller an sich ist ja bereits gedämmt. Die Kellerdecke ist mit einem U-Wert von 0,6W/m2K auch nicht so schlecht. Die Kellerwände an Erdreich sind mit 8cm Dämmung auch OK.

    Ich hätte überschlägig ein Einsparpotenzial von etwa 200kWh el. gesehen, bei 25Ct./kWh also etwa 50,- €.
    Bei einem unbeheizten Kellerraum würde man mit einer Innentemperatur von etwa 10°C rechnen. Ob da unter´m Strich aber 1,- € mehr oder weniger pro Jahr eingespart werden kann, darüber kann man streiten.

    Falls der Verlust an Raumhöhe eine deutliche Komforteinbuße bedeuten würde, würde ich von einer Dämmung absehen. Ansonsten würde ich es machen, egal ob nun 50,- € oder was auch immer eingespart werden können.
     
  8. mian

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    Hallo Ralf,

    Die drei Räume werden als Waschküche, Technikraum und Vorrats-/Abstellraum genutzt. Technik- und Vorrats-/Abstellraum haben z.B. gar keine Fenster (mehr). Die Waschküche hat drei neue 3-fach verglaste Fenster.

    Gut das ich nochmals nachgerechnet habe. Ich hätte schon fast die Resol oder PUR Dämmung bestellt. Ich werde nun wohl EPS 035 nehmen und z.B. Technik- und Vorrats-/Abstellraum mit 40mm dämmen und Flur und Waschküche mit 30mm. So in dieser Richtung.

    Gruß
    Michael
     
  9. R.B.

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    Wie gesagt, das sind Dinge die man nicht unter streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten darf. Auch Resol oder PU wäre hier kein Thema, denn die Fläche ist ja überschaubar, die Kosten somit gering.
    Man muss halt eine grundsätzliche Entscheidung treffen. Ich habe das Thema auch lange überlegt. In einem Haus würde die Raumhöhe zu sehr eingeschränkt, und in einem anderen Haus hätte ich die Raumhöhe, aber die Räume werden fast schon als Wohnräume genutzt. Ob ich den "Hobbykeller" nun sporadisch oder komplett heize, ob da ein bisschen Wärme aus dem EG nach unten flüchtet oder nicht, die paar kWh Heizenergie zahle ich halt.
     
  10. #10 DerMarc, 15.01.2015
    DerMarc

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    ich denke der letzte Absatz von R.B. ist der Knackpunkt. Ich bin eher froh um das bisschen Wärme im Keller was von oben kommt, ich möchte meine Frau nicht in einen 12° kalten Waschkeller schicken...
    Außerdem verbringe ich auch pro Woche ein paar Stündchen im Technikraum / Bastelkeller, da tun ein paar unisolierte Heizungsrohre im Winter schon ganz gut.
     
  11. R.B.

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    Eben. Es kommt halt auf die Nutzung an.

    Wenn ich die Kellerdecke dämme und dann die Kellerräume doch öfter nutzen möchte, müsste ich diese Räume ja zusätzlich beheizen. Der einzige Unterschied wäre, dass ich dann bedarfsgerecht heizen würde, während der Wärmestrom von oben durch die Kellerdecke eben unkontrolliert ist. Würden die Räume nicht genutzt, dann könnte man die Einsparung komplett ansetzen. Bei Nutzung muss ich den Heizaufwand während der Nutzungszeiten zusätzlich berücksichtigen was meine Einsparung schmälert.

    Beim TE ist der Wärmestrom von oben überschaubar da die Decke sowieso schon einen U-Wert von 0,6W/m2K hat. Zudem sind die Kellerwände nach außen gedämmt, womit die Transmissionsverluste schon einmal reduziert werden.
     
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