Dampfsperre OG und Dachboden

Diskutiere Dampfsperre OG und Dachboden im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Guten Tag Aus aktuellem Anlass stellt sich uns gerade die Frage, wie in unserem konkreten Fall die Dampfbremse korrekt verlegt werden muss....

  1. #1 Lordzcyber, 17.02.2015
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    Guten Tag

    Aus aktuellem Anlass stellt sich uns gerade die Frage, wie in unserem konkreten Fall die Dampfbremse korrekt verlegt werden muss.


    dampfsperre.jpg

    Wie auf dem Bild zu sehen beginnen nach ca. 120cm die Dachschrägen. Oben drüber befindet sich noch ein Dachboden, der auch gedämmt werden soll, aber später nicht beheizt werden soll. In der oberen Etage kommen Gipskartonplatten platten an die Decke. Zwischen Decke oberer Etage und Fußboden Dachboden kommen 20cm Dämmwolle (ziwschen die Kehlbalken).
    Mir erschließt sich jetzt nicht wie die Dampfbremse korrekt verlegt werden muss.

    Variante 1 (rote linie im Bild)
    Ich betrachte die obere Etage als eine Hülle und den Dachboden als eine Hülle. Da wäre dann die Frage wie der 20cm Bereich zwischen oberer Etage und Dachboden einzustufen ist? (Bereich von Gipskartonplatte unten bis OSB Platte Dachboden). Kann sich dort überhaupt Nässe sammeln?

    Variante 2 (grüne linie)
    Ich betrachte die obere Etage und den Dachboden als eine große Hülle und befestige die Dampfbremse einmal komplett herum. Das wird aber ziehmlich schwer sein, da ich die Folie an den Punkten wo die Sparren auf die Mittelpfette treffen nicht vorbei bekomme und an jedem Sparren schneiden und kleben müsste, um es halbwegs dicht zu bekommen.
     

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  2. #2 Elopant, 17.02.2015
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    Hallo Lordzcyber,

    ich verstehe nicht ganz warum der 'Dachboden mitgedämmt werden soll, aber nicht beheizt werden soll? Wie du selbst schon erkannt hast, wird es schwierig, die Dampfsperre an die Deckenbalken anzuschließen und das dauerhaft. Warum bleibt der Dachboden denn nicht kalt? Dann könnte die Dampfsperre an der Dachschräge im Wohnraum und an der Unterseite der Deckenbalken entlang geführt werden, ohne eine einzige Durchdringung zu haben. ( von einem evtl. vorhandenen Kamin/Dachbodentreppe mal abgesehen )
    Wo ich aber noch Bauschmerzen habe, ist die OSB Platte auf den Deckenbalken, es gibt hier genug Tread´s wo gerätselt wird ( so ein großes Rätsel ist es eigentlich nicht, wenn man sich vor der Ausführung ein paar Gedanken macht und die OSB Platte durch ein anderes Material ersetzt, was evtl. 5 € mehr kostet ), warum die OSB Platten an der Unterseite feucht/schimmelig sind. Was sagt denn dein Planer zu dem geplanten Schadensfall?
     
  3. #3 BEngBoomBEng, 17.02.2015
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    Ich habe im Grunde ähnlich gebaut, wie Elopant das jetzt auch empfiehlt. Dämmung und Abschluß der Luftdichten Ebene in der Decke des 2. OG.
    Darüber befindet sich ein Dachboden in einem als Kaltdach ausgeführten Walmdach.

    Folgende Frage stelle ich mir gerade dazu, vielleicht entspricht das ja auch dem Gedanken des TO:
    Den Dachboden nutze ich als Kellerersatzraum; also als Lagerfläche. Im Winter wurde es jetzt natürlich mächtig kalt da oben, so dass ich auch überlegt hatte, das Dach nachträglich noch zu dämmen.
    Wenn ich den Dachboden jetzt auch noch Luftdicht abklebe, würde der Dachboden nicht mehr belüftet, denke, das kann Bauphysikalisch nicht sinnvoll sein :-)
    Würde daher jetzt eine Zwischensparrendämmung einsetzten, ohne Luftdicht abzukleben. Ist Thermisch zwar suboptimal, aber der Belüftung dienlich.
    Kann man das machen oder wäre davon grundsätzlich abzuraten? (Also Dämmen ohne Luftdichten Abschluß)
     
  4. #4 Kalle88, 17.02.2015
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    Abzuraten, weil es sinnlos ist... Welche Güter können die Kälte denn nicht ab?
     
  5. #5 Lordzcyber, 17.02.2015
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    OSB Platten werden doch auch anstelle von Dampfbremsen verwendet. Also müssten sie doch auch etwas feuchtigkeit durchlassen.
    Und wenn ich das OG (wie in der roten variante ) mit einer Dampfbremse an den Schrägen und Unterseite der Kehlbalken abdichte, dann dürfte ja gar keine Feuchtigkeit an die Unterseiten der OSB Platten gelangen.
    Den Dachboden möchte ich mit Dämmen, da ich von einem Bekannten noch günstig Dämmwolle bekommen habe, die für meinen Dachboden reichen würde.

    Der Dachboden wird ja so oder so kalt sein, wenn ich nicht Heize. Ob ich ihn nun Dämme oder nicht. Aber mit Dämmung wird er sicherlicht so Kalt wie ohne Dämmung.
     
  6. #6 BEngBoomBEng, 17.02.2015
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    So wäre auch mein Plan - Dachboden dämmen um die Temperaturspitzen abzufangen und insbesondere Frost zu vermeiden.
     
  7. #7 Elopant, 18.02.2015
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    Hallo,

    ich hatte eigentlich schon alles geschrieben, wie es dauerhaft funktionierend ausgeführt werden sollte. Hauptschwachstelle bei solchen Vorhaben sind die Deckenbalken > 40 oder mehr Durchdringungen der Dampfsperre sind nur seltenst dauerhaft vernünftig an die Dampfsperre anzuschließen.
    Hinzu kommt meistens die fehlende Lüftungsmöglichkeit auf dem Dachboden, weil Dampfsperren trotzdem noch Luftfeuchtigkeit durchlassen ( je nach sd-Wert mehr oder weniger ), sie erschweren es der Luftfeuchtigkeit nur durch das Bauteil zu kommen. Metalle oder Glas sind dampfdicht.
    Wenn man sich die Materialien anschaut, die auf einem Dachboden gelagert werden, wüsste ich kaum welche, die die Temperaturspitzen nicht vertragen, sich aber deshalb vorprogrammierte Schäden in den Dachboden zu bauen, nur damit Koffer, Weihnachtsschmuck und Co. keine kalte/warme Nase bekommen verstehe ich nicht ganz.
    Wenn solche Arbeiten unbedingt sein müssen, sollte man sich das Planen und rechnen lassen und die Detail/Anschlußpunkte sorgfältig, auch auf Ausführbarkeit überprüfen ( idealerweise schon bevor es gebaut ist ). Die Ausführung ist dann auch nichts mehr für DIY, ( ich vermute mal, dass die meisten Trockenbauer dankend ablehnen werden, da diese Ausführung ein großes Schadenspotential hat und sich kaum einer Ärger kauft )
     
  8. #8 Lordzcyber, 18.02.2015
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    Aber ich verstehe immer noch nicht, wo der unterschied liegen soll, ob ich nun den Dachboden Dämme oder nicht. Der Dachboden wird immer eine geringe Temperatur wie die Wohnräume haben. (der Unterschied ist eben nur nicht so groß). Das bedeutet der Übergang von Warm zu Kalt wird immer bei den Kehlbalken (Decke von OG zu Dachboden) sein. Für dieses problem ist doch aber die Dampfbremse da, damit nicht zu viel Feuchtigkeit nach oben Transportiert wird.
     
  9. #9 Lordzcyber, 18.02.2015
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    Noch mal zum Thema Planer. Der Planer sagt gar nichts dazu, da der Dachboden als kalter Raum geplant wurde und so mit die Dampfbremse unten an der Decke befestigt werden soll und die Kehlbalken gedämmt werden sollen.
    Leider war mir während der Planung nicht bewusst, was das für ein riesen Dachboden bei unserem Haus wird bzw. jetzt ist.

    Mal angenommen man lässt den Dachboden kalt, Dämmt die Kehlbalken wie geplant aus und möchte den Dachboden trotzdem begehbar machen. Was wäre denn dann die richtige Alternative zu OSB, so das kein Schimmel unterhalb vom Fußboden auf dem Dachboden entsteht?
     
  10. #10 Gast943916, 18.02.2015
    Gast943916

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    besser Rauspund
     
  11. #11 Elopant, 18.02.2015
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    Hallo Lordzcyber,

    das Hauptproblem ist der Anschluß der Deckenbalken an die Dampfsperre ( und hiervon gibt es etliche, geschätzt 40 oder mehr ). Wenn hier durch einen fehlerhaften Anschluß oder sich gelösten Anschluß der Dampfsperre die Luftfeuchtigkeit durchströmen kann, wird es zum Tauwasserausfall im gedämmten Sparrenfeld kommen, der erst relativ spät bemerkt wird. Oder die Luftfeuchtigkeit strömt vom Wohnraum bei geöffneter Dachbodentreppe nach oben und wird nicht mehr rausgelüftet, wenn keine Lüftungsmöglichkeit vorhanden ist ( wenn bspw. der Dachboden im Jahr ca. 15 mal betreten wird, bleibt die Treppe ja auch für die halbe Stunde offen, oder die Dachbodentreppe hat sich verzogen und liegt nicht mehr vollständig an den Dichtungen an ), dann sperrst du mit der Dampfsperre vom Dachboden, die Luftfeuchtigkeit im Dachboden ein. Dem könnte man zwar durch den Einbau von feuchtegesteuerten Lüftern entgegenwirken, jedoch hast du damit noch nicht das Problem der evtl. undichten Deckenbalkenanschlüssen gelöst, da hier die Lüfter nichts bewirken können ( hinter der Dampfsperre ).
     
  12. #12 Kalle88, 18.02.2015
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    Feuchteeintrag über - im Winter geöffnete - Bodenluke, Feuchteeintrag aus Leckagen der DS an den Kehlbalken, Dämmung die keinen Sinn hat.

    Die Anforderung an ein "kalt" Dach ist gut durchlüftet zu sein. Stopfst du jetzt Wolle rein unterbindest du den regulären Luftaustausch unterbindest aber nicht das durch fehlende Luftdichtung Energie flöten geht. Weil die warme Luft mehr oder minder durch die Wolle maschiert. Soll die "Kälte" draußen bleiben, wat soll mit dem Luftvolumen geschehen? Wenn kein Austausch vorhanden ist, wie machst du dann den Luftwechsel? Luftzug von außen und schon kommt Kälte herein. Bist du dir sicher, dass deine Geschossdeckendämmung soviel Abwärme abgibt, dass da oben bei -20 Außentemp. noch Plusgrade herschen?
     
  13. #13 Lordzcyber, 19.02.2015
    Lordzcyber

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    20150219080920_00001.jpg

    Ich habe dann noch ein Gespräch mit meiner Architektin, aber ich werde den Dachboden wohl ungedämmt, so wie geplant, lassen. Eine Frage bezüglich der Dämmung hätte ich jedoch noch.

    Ich habe die Dämmwollen zwischen den Sparren bis hoch zur Mittelpfette durchgeschoben. Siehe roter Pfeil auf dem Bild. Dadurch ist ein kleiner Luftraum zwischen Sparren, Mittelpfette und Kehlbalken entstanden. (Quasi ein Dreieck wo die Drei Bauteile aufeinander treffen, der Rote punkt in der Zeichnung). Ist dort eine Schwachstelle für Feuchtigkeit oder kann dort keine hingelangen, da der Raum durch Dämmwolle und Mittelpfette verschlossen ist.
     
  14. Flip74

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