Dachaufbau ohne diffisionsoffene Unterdeckbahn durchgeführt, Problem?

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  1. Gwenny

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    Hallo,

    laut den Ausführungsplänen, die auf der Baustelle auslagen, sollte der Dachaufbau wie im Bild dargestellt sein. Die diffisionsoffene Unterdeckbahn wurde NICHT ausgeführt und auch NICHT ausgeschrieben
    (Ausgeschrieben wurde für den Wandaufbau eine Fassadenbahn, schwarz (Delta Fassade), die an der Aussenwand (wie auch im Bild zu sehen) angebracht wurde. Wird im Ausführungsplan ebenfalls als diffisionsoffene Unterdeckbahn für den Wandaufbau bezeichnet)

    Ist es bauphysikalisch problematisch, dass ohne Unterdeckbahn gebaut wurde?

    Wie verbindlich sind Ausführungspläne?

    Dachaufbau.jpg
     
  2. #2 Kalle88, 19.02.2015
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    Das ohne gebaut wurde nicht, der Aufbau an sich jedoch schon... Flachdächer im Bezug auf die Bauphysikalischen Herausforderungen scheinen schon enorm kompliziert zu sein, dass so viele Aufbauten entgegen Wissensstand gebaut werden.

    Die Unterdeckung würde maximal verhindern dass ausfallendes Kondensat von irgendwo zurück auf die Dämmung tropft. Ich vermute aber mal, das Kondensat schafft es nich mal bis zur "Lüftungsschicht".
     
  3. Neutal

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    Bei Unterschreitung der Regeldachneigung sollten Unterdachplatten mit einer Zusätzlichen Unterdeckbahn geschützt werden, oder die Stöße verklebt werden, weil das Nut-/ Federsystem bei den geringen Neigungen nicht ausreichend funktioniert und Wasser eintreten kann
     
  4. Gwenny

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    Eure Antworten verstehe ich nicht.

    Flocke sagt, zusätzliche Unterdeckbahn oder Stöße verkleben. Beides nicht gemacht, also Mangel da Gefahr in Verzug?
    Kalle sagt, ist nicht schlimm, da Kondensat diese lange Reise sowieso nicht aufnimmt, aber der Aufbau insgesamt problematisch ist. Also auch Gefahr in Verzug?
     
  5. Neutal

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    Bei der Konstruktion wird bei intakter Dachhaut wohl nichts passieren. Der Hersteller fordert jedoch bei dieser Dachneigung verklebte Stöße oder eine zusätzliche Unterdeckbahn, weil Das Nut-Federsystem bei unterschreitung der Regeldachneigung nicht mehr Dicht ist.
    Bei ntakter Dachbahn wird kein Wasser auf das Unterdach gelangen, es kann aber sein, das im Winter ein Teil an Kondensat auf das Unterdach tropft. Die Kondensatmengen werden allerdings vernachlässigbar sein
     
  6. #6 Kalle88, 20.02.2015
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    Also: Mir persönlich erschließt sich die Forderung nach den verklebten Stößen - der UDB - nicht. Die hat bei den Gradzahlen irgendwie null Funktion. Wäre es im Sinne einer Unterdeckung zu verstehen, dann wäre ein wasserdichtes Unterdach Pflicht. Ein Werkstoff kann nicht diff. offen sein und gleichzeitig Wasser dicht sein. Welchen Sinn soll die Bahn also haben? Wenn ich die "Konstruktion" richtig interpretiere, dann soll ja mittels der Luftschicht das Kondensat abgetragen werden.

    Ich gebe Flocke in soweit recht, dass die Forderung seitens des Herstellers so vorgetragen werden. Da reden wir aber auch von Steildächern, nicht aber Flachdächern oder belüfteten Konstruktionen. Ob nun Folie, Unterdeckplatte - beide sind dafür nicht konzipiert und mit dem Regelwerk der DD wohl nicht im Einklang zu bringen. Was das jetzt in Bezug auf "Mangel" darstellt kannst du dir selber denken.

    Es ist seit Jahren so, dass Dachdecker angehalten werden KEINE belüfteten Konstruktionen mehr zu erstellen - soll meinen die Anordnung einer Belüftung oberhalb der WD. Natürlich ist damit nicht ausgeschlossen, dass dennoch so konzipiert werden muss. Allen voran reden wir dabei aber um Steildächer, wo schon Probleme auftreten. Wat soll das also werden, wenn wir ein 7! Grad Dach haben, in dem mit wenig thermischen Auftrieb zu rechnen ist? Hinzu kommt das Detail des Pultdachabschlusses - Richtungspfeile für die warme Luft gabs wohl für umme? ;)

    Ob das Schichtenpaket (innen zu außen) OSB-DWD ein diffussions Problem bekommt? Eher weniger, wenn wir mal Konvektion ausschließen. Gehen wir mal in der Annahme die Feuchtigkeit schafft es bis zur Oberkante der DWD und schwängert die Lüftungsschicht mit Feuchtigkeit. Wer kommt auf den Schuh dort oben eine OSB Platte anzuordnen, die oberhalb auch noch mit einem fast dampfdichtem Flachdach bestückt wurde? Wenn wir mal davon ausgehen dass die Hinterlüftung nur dann funktioniert, wenn Windanströmung und Windsog am Gebäude anliegen, was passiert dann mit der OSB, wenn mal kein Wind ist? Richtig, sie wird aufgefeuchtet. Kann die das auf Dauer ab? Nein! Ist das prinzipiell mit der DIN 68800 in Einklang zu bringen? Vermutlich ebenso nein.

    Nun fragt sich der dumme Dachdeckergeselle warum es so ein konstruierter Krampf sein muss, wenn es wesentlich sicherer ginge. Rechtfertigt sich nach hinten raus irgendwo nicht... Passt das Traufdetail nicht, dann wird es eh spannend - da stellt sich mir nämlich die nächste Frage. Wie bekomme ich einen freien Lüftungsquerschnitt mit einer hoch- oder tiefhängenden Rinne hin? Irgendwie stört immer die Rinne...

    Nun hast du um Meinungen gebeten - die hast du bekommen. Ich kann dich ja schlecht anlügen und eine unüberlegte Konstruktion gutheißen. Meinung beurteilt aber eben nicht abschließendes Urteil - sollte man nicht verwechseln.
     
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