Fragen zu Dachsanierung Altbau

Diskutiere Fragen zu Dachsanierung Altbau im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Ausflocken von Dachgefachen wird seit nunmehr über 50 Jahren angeboten, ist also kein wirklich neues Verfahren mehr. Wenn Sie nun schreiben, das...

  1. Neutal

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    Ausflocken von Dachgefachen wird seit nunmehr über 50 Jahren angeboten, ist also kein wirklich neues Verfahren mehr. Wenn Sie nun schreiben, das sie gerne ruhig schlafen wollen, so ist dies ein weiterer Punkt für das Ausflocken. Es gibt kein anderes Dämmverfahren bei dem so Lückenlos alles ausgedämmt wird.
    Ich habe eher den Eindruck, das sie sich mit dem eigentlichen Thema der Dachsanierung noch nicht ausreichend befasst haben. Ich lese hier lediglich einige Schlagworte aus fundierten Stammtischplaudereien am späten Abend. Wirklicher, und fachlich fundierter Inhalt, fehlt komplett.
    Sie werden hier keine ausreichende Planung erhalten, sollten aber schleunigst den Dialog mit einem Fachmann suchen. Eine Dachsanierung ist einfach zu komplex und vor allem zu teuer um dies in Eigenleistung Planen zu wollen. Viele der am Markt vertretenen Energieberater können einige Zahlenwerte in bunte Tabellen packen, haben aber leider von bauen im Bestand keine Ahnung.
     
  2. Dude3

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    Konkret hat mir mein Dachdecker sehr davon abgeraten, da er bereits mehrere Fälle von Feuchtigkeitsschäden innerhalb der Zellulose sanieren musste. Ich habe mich auch deshalb damit nicht beschäftigt, weil - aus Laienmeinung - eine Einblasdämmung etwas für einen vorhandenen Hohlraum ist. Dies ist bei mir ja nicht der Fall. Es existiert eine Dämmung, welche anscheinend unzureichend / Defekt ist. Es ist aber kein wesentlicher Hohlraum - bis auf Kniestock - vorhanden.

    Hab ich mich nicht ausreichend beschäftigt? Vermutlich ja. Ich habe mehrere Angebote von verschiedenen Dachdeckern vorliegen und zwei verschiedene Energieberater eingeschaltet (Einen vor fünf Jahren) und einen jetzt. Niemand hat die Einblasdämmung als Alternative erwähnt.

    Für einen Laien ist es auch nunmal nicht klar, warum eine Dachsanierung nun so etwas besonderes ist. Ich habe ein Standard 70er Jahre Haus mit einer Standard Sparrenbreite. Alle Dachdecker bieten Standard-Ware an. Unterschied ist nur

    - Welche Mineralwolle? WLG 035 oder 032?
    - Zusätzliche Aufsparrendämmung notwendig?

    Der eine empfiehlt eine zusätzliche Holzfaserplatte, der nächste hält dies für überflüssig. Deswegen bin ich hier.

    Ich finde, dass ich mich gerade sehr intensiv mit dem Thema beschäftige, da eben nicht nur an den Heizungswärme denke, sondern eben auch an den sommerlichen Hitzeschutz. Halte ich dies für besonderes? Nein, die Sonne scheint ja nicht nur bei mir. Von daher - dachte ich bis vor Kurzem - ist eine Dachsanierung zwar eine komplexe Angelegenheit - jedoch nichts für einen Diplomingenieur.

    Ich kann mich hier meinem Vorrednern nur anschließen, dass es vermutlich entscheidend ist, an welche Personen man bei einer solchen Angelegenheit gerät und ob diese die erwartete Kompetenz besitzen.
     
  3. #23 Kalle88, 18.03.2015
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    Feuchteschäden resultierend aus einem Material ist mal absoluter Quatsch... Auch wenn es ein Kollege ist aber die Aussage ist einfach so weit daneben, dass man sich dafür schon fast schämen müsste. Nicht jeder hat den Informellenbackground was nicht unlängst dazu führt, dass man viele verschiedene Aussagen bekommt, wenn man schwammig formuliert. Präzisiert man die Fragen, dann stellt sich schnell raus wer mit Fachwissen um die Ecke kommt oder wer nicht.

    Die Aussage des Kollegen könnte man jetzt minutiös auseinander nehmen aber das ist wohl vergebene Mühe, weil bei Ihnen vermutlich auch garnicht der Bedarf nach einer Alternative besteht. Insofern haben die Menschen die Sie beraten ja Sinn daran gefunden dies nicht zu tun. Das ein verpresster Dämmstoff von der Logik her schon wesentlich zuträglicher dem sommerlichen Hitzeschutz ist muss man nicht erwähnen und daher ist es eben fraglich warum das nicht zur Ansprache kam, wenn doch ein definiertes Ziel erreicht werden soll. Wenn auch hier nur sehr beschränkt drauf eingangen werden kann.

    Hohlräume haben Sie doch? Man verlegt die Luftdichtigkeit in Schlaufe über den Sparren, verlegt die Unterdeckplatte (Aufdachdämmung) und flockt anschließend die Gefache aus. Offen aufblasen wäre sicherlich auch möglich da kann Flocke mehr Infos liefern, der macht das ja schon n Weile.

    http://www.3d-zeitschrift.de/p/VWNVsoAsR9kxT/Ratgeber_Schaeden_bei_der_Sanierung.html - Lesen Sie sich Teile davon mal druch. Empfehlenswert sind ebenfalls Bücher zu Schadensfällen bei Dachsanierungen. Das würde Sie sensibilisieren, anschließend werden jetzigen Fragen klarer und Sie können uns besser verstehen.
     
  4. #24 Kalle88, 18.03.2015
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    Ich hab mir jetzt mal eben den Spass gemacht und mittels u.Wert Rechner Schemenhaft simmuliert wo von ich die ganze Zeit rede. Ohne jetzt die innere Beplankung berücksichtig zu haben und dies ersetzt auch keinesfalls eine aufs Objekt bezogene Rechnung, kann aber Schemenhaft aufzeigen wie sich Materialien verhalten können:

    Mit Mineralwolle

    Mit Zellulose

    Gerade bei dem Temperaturverlauf in der Skizze sieht man den Unterschied. Die Zellulose hält die Spreizung relativ gering und konstant, die Mineralwolle spreizt jedoch recht weit und bringt die Hitze zeitnah, wenn die Bewohner sich im DG aufhalten in die Räume.
     
  5. Neutal

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    So, nun melde ich mich auch noch mal. Der Systemaufbau, der für eine Einblasdämmung erforderlich ist, läßt das Risiko von Feuchteschäden stark sinken. Zum einen ist eine sehr saubere Vorarbeit nötig, weil sonst beim einblasen der Dämmstoff aus den Gefachen ausbläst, zum anderen werden Konvektionsströme aufgrund der sehr dichten und homogenen Befülliung vermieden.
    Ein weiterer Punkt ist, das heder der mit Einblasdämmung zu tun hat, eine zustzliche Zertifizierung erlangen muß und in bauphysikalischen Fragen dem normalen Arbeiter oftmals im Vorteil ist.
    Gerne würde ich mich mit Ihrem Dachdecker über seine angeblichen Sanierungen unterhalten, denn ich habe schon jetzt das Gefühl, das sich seine Aussagen zu diesem Thema relativieren werden, so sie überhaupt der Warheit entsprachen.
    Bei fast allen Dachsanierungen, die ich anbiete, bin ich meist der einzige der über die nötige Einblastechnik verfügt. Immer mehr Betriebe investieren mittlerweile in Einblastechnik, weil es der einzige Weg ist ein Gefach auch wirklich lückenlos zu dämmen. Gerade bei höheren Dämmstärken ist ein wirklich fachgerechtes einbringen von Mattenförmiger Dämmung fast unmöglich.
    Ich arbeite schon für viele andere Betriebe und blase für sie die Dämmung ein, weil sie von den Vorteilen überzeugt sind, aber die hohen Investitionskosten noch scheuen.
    Wenn Sie in diesem Segement mit Verarbeitern der Marktführenden Produkte kontakte knüpfen, können sie von der hohen Qualität profitieren. Viele Anbieter sind leider unfähig eine leistungsgerechte Schulung anzubieten, hier würde ich auch davon absehen so jemanden für eine Beratung zu holen
     
  6. Dude3

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    Danke für die Infos. Bezüglich Einblasdämmung hatten wir uns nur nebenläufig über Einbaufehler im generellen unterhalten. Mir war bisher nicht bewusst, dass man dieses System auch bei Komplettsanierungen anwendet. Ich kannte bisher nur die Variante "Fassadendämmung" hinter`m Klinker bzw. das Ausblasen von Kniestock etc.

    Vorteil ist hier sicherlich, dass sämtliche Ecken im Dach erreicht werden. Dies macht das System sympatisch. Ein weiterer Vorteil aus meiner Sicht ist der Fehleranfälligkeit zum Faktor Mensch. Beim Zuschneiden hunderter Platten sitzt sicherlich nicht immer jede Dämmplatte prefekt. Eine Kontrolle ist ja auch kaum möglich, auch dies macht das System sympatisch.

    Der U-Wert-Rechner hat mir nun die Augen geöffnet, dass eine Dämmung mit Mineralwolle für mich keinen Sinn macht. Vermutlich wäre der Mehrwert zu meinem bestehenden Dach nicht groß genug. Laut dem Rechner entspricht der Hitzeschutz von Isofloc in etwa dem einer flexiblem Holzfaserdämmung. Die Holzfaser wird ja auch überall als optimal für den Hitzeschutz empfohlen.

    Wie sind denn hier die Langzeiterfahrungen? Ich habe etwas Sorge, dass die Holzfaserplatte mit der Zeit "zerbröselt"? Kann man diese überhaupt an einem Stück verarbeiten oder wird dies gestückelt?

    Wenn diese beiden Systeme nunmehr vergleichbar sind, benötige ich Zahlen auf den Tisch. Ich werde mir dazu entsprechende Angebote einholen und im Anschluss eine Entscheidung treffen. Die Vorteile einer Einblasdämmung scheinen also offensichtlich, wenn denn am Ende auch der Preis stimmt.

    Über Erfahrungswerte zu Handwerkern beim Thema Einblasdämmung im Raum Hannover wäre ich dankbar, gerne auch per persönlicher Nachricht.
     
  7. #27 Kalle88, 20.03.2015
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    Das kommt auf die Herstellung drauf an. Gibt ja unterschiedliche Verfahren, einige arbeiten mit dem Holz eigenem Lignin und/oder Harz zur Bindung, manche mischen chemische Bindemittel unter wie Polyharnstoffe. Langzeittests sind mir nicht bekannt, bei den Unterspannn- und Unterdeckbahnen kann man mal nach Herrn Szlegat googlen, der macht seit etlichen Jahren Feldversuche. Ich kann mir ein zerbröseln aber schwerrlich vorstellen, wenn überhaupt dann beim Trockenverfahren. Beim Nassverfahren dürfte das ziemlich ausgeschlossen sein. Sollte es so sein, dann dürften viele Holzrahmenbau-Häuser einsturzgefärdet sein. Denn dort kommt unter Umständen auch mittelschwere, bis schwere Holzfaserplatten zum Einsatz die statische Zwecke (Aussteifung, bilden einer Wandscheibe) erfüllen und das schon seit vielen Jahren.

    Die Wahrscheinlichkeit dass eine Folie gegenüber einer Unterdeckplatte vorher verschlissen ist, ist denke ich mal wahrscheinlicher.
     
  8. #28 Kalle88, 20.03.2015
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    Szeglat sollte das heißen...
     
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