Aufsteigende Feuchte im Keller

Diskutiere Aufsteigende Feuchte im Keller im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich bin neu hier und habe eine bzw. mehrere Fragen. Zunächst die Gegebenheiten: Ich wohne in einem Haus (Baujahr 1912), bei dem...

  1. #1 Fragende, 28.03.2015
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    Hallo,

    ich bin neu hier und habe eine bzw. mehrere Fragen.

    Zunächst die Gegebenheiten:

    Ich wohne in einem Haus (Baujahr 1912), bei dem das Grundwasser sehr hoch steht. Dieses ist zu beobachten, da die (vor ca. 30 Jahren vom Vorbesitzer) nachträglich eingebrachte Kellerplatte mit Bohrlöchern versehen wurde, bei denen man den Grundwasserspiegel gut sehen kann.

    Durch diese Bohrlöcher (Durchmesser etwa 20 cm) wird dann bei Bedarf das Grundwasser weggepumpt.

    Das Haus wurde mit Backsteinen gebaut.

    Nun ist es so, dass sich die Backsteine voll Wasser saugen und wir somit aufsteigende Feuchtigkeit im Haus haben.

    Das Problem an sich ist also bekannt. Auch bewusst ist mir, dass wir gegen die aufsteigende Feuchtigkeit wohl etwas unternehmen müssen. Allerdings steht dieses Haus so schon seit über 100 Jahren, ich bin also der Meinung, es würde wohl auch noch einige weitere Jahre so stehen bleiben, ohne dass es mir "über dem Kopf zusammenfällt".

    Vor einigen Jahren haben wir begonnen, das Haus zu sanieren. Was jetzt u.a. noch nicht gemacht wurde, ist das Verputzen im Treppenhaus (hier meine ich nicht den Kellerbereich, sondern wirklich im Wohnbereich). Gestern war dann ein netter Herr bei uns, der uns ein Angebot über genau diese Verputzarbeiten unterbreiten sollte.

    Er hat "die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen" und gesagt, man müsste erstmal was gegen die Feuchtigkeit im Keller machen, damit er hier überhaupt verputzen könnte, da die aufsteigende Feuchtigkeit wohl auch im Erdgeschossbereich bzw. Eingangsbereich noch vorhanden wäre und der aufgebrachte Putz dann nach einiger Zeit (Jahren?) wieder abfallen würde.

    Hier muss ich erwähnen, dass die Wohnräume (selbe Höhe) bereits seit 2011 verputzt sind und dort nichts abfällt, keine Ausblühungen zu sehen sind oder ähnliches.

    Er hat uns dann vorgeschlagen, den Keller anhand Injektionsverfahren und Sanierputz etc. von Feuchtigkeit zu befreien, etwa ein Jahr zu warten und dann erst das Treppenhaus zu verputzen.

    Das war für mich ein harter Schlag.

    Zum einen sind das Kosten, mit denen wir (im Moment) nicht gerechnet haben und zum anderen will ich mir nicht noch ein weiteres Jahr ein unverputztes Treppenhaus ansehen.

    Und noch eine Frage, die ich mir, unabhängig davon ob man das Ganze nun sofort machen muss oder nicht stelle ist, warum MUSS denn zwingend ein Sanierputz unten im Keller auf die Wände? Also klar, Sanierputz ist diffusionsoffen, hilft den Steinen, das Wasser loszuwerden etc. Insoweit hab ichs verstanden. Aber hat der noch andere Eigenschaften? Oder anders ausgedrückt:
    Wenn ich den Keller bzw. die Steine einfach unverputzt lassen würde (bzw. den vorhandenen, alten Putz natürlich erst entfernen und dann die Steine unverputzt stehen lassen), wäre das dann nicht genauso gut oder schlecht? Also das Wasser könnte dann ja auch weg, oder? Oder übersehe ich hier irgendetwas?

    Wie seht ihr die Lage? Wie gesagt, dass Feuchtigkeit nie gut ist, ist mir schon bewusst. Aber das Haus steht ja nicht erst seit gestern. Der Keller wird auch nicht als Wohnraum benutzt o.ä. - ich würde nur einfach gern zunächst meinen Wohnraum gerne wohnlich haben (wir wohnen nun seit 2012 im Haus), bevor ich mich dann irgendwann an die "nicht benutzten" Räume ran wage.
     
  2. Julius

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    Wenn im Keller unverputzte Mauern genügen, ist Sanierputz tatsächlich unnötig. Sein wesentlicher Vorteil ist, nicht gleich abzuplatzen, wenn (durch Feuchtigkeit) Stoffe aus dem Mauerwerk in den Putz getragen werden. Er besitzt ein Speichervermögen dafür.
    Evtl. kommt er daher für die unteren Bereiche des Treppenhauses in Betracht.
    Langfristig ersetzt er aber keine Trockenlegung.
     
  3. Jezero

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    Ich schlage dir auch die gleiche Vorgehensweise wie Julius vor. Es muss auch nicht immer Sanierputz sein. Ich habe bei einer Sanierung eines denkmalgeschützten Objektes erlebt, dass seitens des Denkmalamtes das von allen Experten vorgesehene Sanierputzsystem abgelehnt wurde. Stichwort: vorindustrielle Bauweise. Stattdessen wurde zu handelsüblichem Kalk- Zement Grobputz einfach Löschkalk beigemischt. Jetzt nach 7 Jahren sind noch keine Schäden sichtbar.
    Meine Meinung: Mauerfeuchte wird meistens als ästhetischer Aspekt wahrgenommen und damit häufig nicht nach der technischen Notwendigkeit beurteilt. Eine tolerantere Sichtweise optischer Feuchtephänomene anstelle von nicht erfüllbaren Vorstellungen von Schadensfreiheit würde viele aufwendige Maßnahmen überflüssig machen.
     
  4. #4 Fragende, 29.03.2015
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    Hallo ihr Beiden,

    vielen Dank für die schnelle Antwort. Ihr habt mich nun zumindest ein bisschen beruhigt :)

    Wisst ihr vielleicht auch zufällig so einen unabhängigen Berater in der Gegend von Frankfurt/Main?
    Das Geld wäre es mir auf jeden Fall wert, das würde ich gerne ausgeben.

    Viele Grüße

    Fragende
     
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