Seltsamer Geruch aus dem Übergangsbereich Betonkeller-Fertighaus

Diskutiere Seltsamer Geruch aus dem Übergangsbereich Betonkeller-Fertighaus im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe ein höchst merkwürdiges Problem: Ich habe ein 8 Jahre altes Fertighaus, welches unterkellert ist. Seit einigen Wochen haben...

  1. HoBz

    HoBz

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    Hallo,

    ich habe ein höchst merkwürdiges Problem:
    Ich habe ein 8 Jahre altes Fertighaus, welches unterkellert ist. Seit einigen Wochen haben wir im Kellerbereich einen seltsamen Geruch im Haus, der schwer zu beschreiben ist (Abfluß, Verwesung,.. ). Erster Verdacht waren zunächst die Abläufe im Keller, die ich alle überprüft und mit Wasser gefüllt habe - ohne Erfolg. Nach weiterem Eingrenzen ("Schnüffeln") ist eindeutig festzustellen, daß der Geruch aus dem Übergangsbereich Keller/Fertighaus kommt, und zwar im Bereich des Treppenhauses, wo die Keller-Betondecke ausgespart ist für den Treppenaufgang.

    Daraufhin war meine Vermutung, daß sich außen in der Kellerisolierung Ratten oder anders Ungeziefer verkrochen hat und dort verendet ist. Also habe ich im entsprechenden Bereich außen 1 m tief aufgegraben. Gefunden habe ich überhaupt nichts, also keine Fraßstellen oder tote Tiere- jedoch immer mal wieder eine Nase voll von diesem scheußlichen Geruch wahrgenommen.

    Ich habe jedoch festgestellt, daß an der Übergangskante, wo der Keller ins Fertighaus übergeht, außen dieser Geruch feststellbar ist, und zwar über die gesamte Hausbreite. Man könnte meinen, daß sich der Gestank entlang der Kelleraußenwand und Styroporisolierung ausbreitet und im Treppenhausberich, wo quasi keine Decke (die den Bereich versiegelt) vorhanden ist, ins Innere diffundiert. Wenn es sich um eine tote Ratte o.ä. handeln würde, wäre der Geruch lokal besser einzugrenzen, weshalb ich an eventuell an ein Entwässerungsproblem dachte. In diesem Fall würde ich jedoch erwarten, daß der Geruch in stärkerer Konzentration in den Spülschächten der Drainage vorhanden sein müßte - hier ist jedoch nichts feststellbar.

    Ich weiß nicht mehr weiter und habe auch keine Idee, wohin ich mich wenden kann, daher habe ich das Problem mal hier ins Forum gestellt. Ich wußte nicht, in welche Kategorie dies passt und hoffe, daß jemand diesbezüglich eine Idee hat.
     
  2. Julius

    Julius

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    Evtl. Kondensatausfall in der Kellerdecke. Wie ist diese denn genau aufgebaut (Schichtabfolge)?
     
  3. Eric

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    Der " Abfluß- oder Verwesungsgeruch " ist also innen und außen und zwar in Höhe des Aufstandspunkts der Fertighauswände aus Holz und Dämmung auf der Betondecke. Dort befindet sich eine innere und eine äußere Fuge, die innen luftdicht mit Fugenbändern von den OSB-Platten an die Betondecke und außen wasserdicht mit der Vertikalabdichtung bis mindestens 15 cm über OK Gelände geschlossen sein muß.

    Nach Deiner Beschreibung scheint einiges dafür zu sprechen, dass die äußere oder die innere Fugenabdichtung Fehler hat. Dann wäre Feuchtigkeit in der Wandkonstruktion und es könnte dort zu modern, faulen usw. begonnen haben. Die Feuchtigkeit müßte in beiden Fällen zur Wandaußenseite hin am höchsten sein.

    Ich würde daher die Außendämmung in einere Breite von ca. 30 cm und einer Höhe von 10 cm unterhalb der OK Kellerdecke und nach oben bis ca. 40 cm über OK Kellerdecke vorsichtig herausschneiden ( dabei aufpassen, dass die - sofern vorhanden - Vertikalabdichtung hinter der Dämmung nicht beschädigt wird ), um die Bauwerksabdichtung zu prüfen. Sodann würde ich die Trägerplatte des WDVS im freigelegten " Fenster " ca. 15 x 15 cm ( also kleiner, damit später der Verschluß mit überlappender Abdichtung möglich ist ) oberhalb des Wandfußbalkens heraustrennen. Rückseite der herausgetrennten Trägerplatte und Gefach mit Dämmung auf Feuchtigkeit, Schimmelbefall usw. überprüfen. Hat die Außenwand vor dem Kellerabgang keinen optischen Anspruch könnte man auch da wie beschrieben groß/kleiner öffnen und sich von dort bis an die Rückseite der Trägerplatte vorarbeiten. Bohrlöcher und Endoskop von der Innenseite, düften wahrscheinlich an der zu dicht gepackten MIWo-Dämmung im Gefach scheitern.

    Besser wäre es, wenn Du einen Fachmann zu Rate ziehst und den etwaige Öffnungen nach eingehender Überprüfung der örtlichen Gegebenheiten vornehmen läßt.

    Gibts Bilder aus der Bauzeit vom Wandfußpunkt innen und außen unmittelbar vor Anbringung des WDVS ( außen ) und Einbau des Estrichs ( innen )?

    Gibt es eine innenseitige Installationsebene?
     
  4. HoBz

    HoBz

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    Hallo Eric,
    Danke für die Infos - das hört sich für mich erstmal plausibel an. Dies würde eventuell auch dazu passen, daß das Ganze auch noch scheinbar mit der Witterung zusammenhängt. Wir hatten schon öfter das Gefühl, daß der Geruch bei trockenem Wetter etwas schwächer ist als sonst.

    Leider habe ich keine Bilder - ich habe das Haus (Bj.2005) gebraucht gekauft (2007). Es würde mich jedoch nicht wundern, wenn hier geschlampt worden wäre, ich hatte auch bereits Probleme an anderen Bereichen (Dampfsperre im DG).

    Ich würde auf jeden Fall gerne einen Fachmann zu Rate ziehen. Fachmann heißt einen Bausachverständigen - oder ?

    Im Branchenverzeichnis habe ich einige Bausachverständige in der näheren Umgebung (Kreis Heilbronn/Neckar) gefunden - kann hier jemand eine Empfehlung aussprechen ?
     
  5. HoBz

    HoBz

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    Hallo,
    nach eingehenden Internetrecherchen/Anfragen habe ich mittlerweile mit einigen Bausachverständigen Kontakt aufgenommen. Unter anderem wurde vorgeschlagen, die Wand per Endoskop zu untersuchen. Ich bin kein Fachmann, aber kenne aus leidvoller Erfahrung die Problematik einer Verletzten Dampfsperre - ist dies hier nicht ebenfalls problematisch, wenn quasi ein Loch in die Wand und durch die Folie gebohrt wird ?

    Wäre es nicht besser, wenn die Wand so geöffnet wird, wie Eric das vorgeschlagen hat (damit man diese auch wieder korrekt abdichten kann) ?

    HILFE - WO finde ich den richtigen Ansprechpartner für dieses Vorgehen ???
     
  6. Eric

    Eric

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    Warum zweifelst Du jetzt wieder? Die Reparaturfähigkeit der angelegten Öffnung/Bohrung muß sichergestellt werden, es sei denn, in der Wand ist eh schon alles vergammelt. Also muß in jedem Fall die äußere Hülle/Beplankung ( nach Deiner Angabe = Raumseite ) vorsichtig bis vor die Dampfbremse ( nicht: Dampfsperre ) geöfnet werden und erst dann könnte ein Bohrloch für das Endoskop angelegt werden. Dann kann man die Dampfbremse aber auch sogleich ( kleiner ) aufschneiden. Denn es ist zweifelhaft, ob mit einem Endoskop angesichts der Gefachdämmung überhaupt genügend zu sehen ist. Mit dem Endiskop wird man die Dämmung nicht so zusammenstauchen können, dass ein ausreichend großes Blickfeld entsteht.

    Wenn Du keinen Sachverständigen mit besserer Herangehensweise außer Bohrung und anschließend Bauschaum, Silikon o.ä. findest, dann machs besser selbst. Bist ja Elektriker und solltest daher wissen, wie man Durchdringungen/Öffnungen der Dampfbremse wieder luftdicht verschließt.
     
  7. #7 capslock, 21.04.2015
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    Moderndes Holz hat aber normalerweise keinen Verwesungsgeruch. Bei uns (Fertighaus mit auf den Keller gestellter vorgemauerter Ziegelwand) kommen immer mal wieder Mäuse durch die Entwässerungsöffnungen oder die Rolladenschienen in den Raum zwischen Mauer und Styroporbeplankung. Zum Glück bislang ohne Verwesungsgeruch, entweder finden sie selber wieder raus, oder sie landen irgendwann auf dem Dachboden, wo sie in die Falle gehen.

    Nimm doch mal Kontakt mit dem Hersteller des Hauses auf. Die meisten geben 30 Jahre Garantie auf die Struktur, und wenn die Abdichtung im Bereich des Aufsatzpunktes undicht wäre, sollte der Hersteller ein großes Interesse haben, das zu beheben, bevor das Haus ein Totalschaden ist.
     
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