An die Bahnfahrer

Diskutiere An die Bahnfahrer im Sonstiges Forum im Bereich Sonstiges; eine komplette Privatisierung klappt aber nachweislich auch nicht. (Zumindest wenn man auch die Verbraucherpreise miteinbezieht) Schwieriges...

  1. R.B.

    R.B.

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    Schwieriges Thema, viele Verbraucherpreise wären heute noch fast unbezahlbar wenn die entsprechenden Versorger noch in staatlicher Hand wären. Ich erinnere nur mal an die Telekommunikation die erst durch die Privatisierung für den Verbraucher deutlich billiger wurde.
    Es kann auch nicht Sinn und Zweck sein, dass der Staat ein Monopol betreibt und die Preise quersubventioniert.

    Wer redet denn von ein paar Tagen Streik? Momentan stehen alle paar Monate Streiks bei der Bahn auf der Tagesordnung. Was war letztes Jahr im Oktober, November, Dezember?

    man darf nicht vergessen, dass viele KH über Jahrzehnte nur Verluste eingefahren haben, und schlichtweg nicht mehr rentabel waren. Die Frage war, ob man nun Unsummen aus Steuergeldern in die maroden Einrichtungen investiert, oder ob man die Investitionen einigen privaten Unternehmen überlässt. Schaut man sich heute die Zahlen der Kh an, dann wird man unschwer erkennen, dass viele kleine Kliniken an sich nicht überlebensfähig sind. Sie sollen einerseits High-Tech Medizin liefern, können aber andererseits mit den paar Patienten nicht einmal so viel einnehmen um die Gehälter zu decken, geschweige denn umfangreiche Technik oder die Instandhaltung des Gebäudes. Ein Problem liegt also darin, dass die Patienten verständlicherweise immer den bestmöglichen medizinischen Standard wünschen, es macht sich halt nur keiner Gedanken darüber, wer das bezahlen soll.

    Das ist schwer mit anderen Ländern vergleichbar. Wir haben in DE Wasser in TW Qualität in Unmengen. Die Kosten sind also primär durch die Netze bedingt, wozu auch die Personalkosten (Betrieb, Instandhaltung) zählen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein privater Betreiber hier für den Endkunden einen spürbaren Vorteil erwirken kann. Im Gegensatz zum "Staat" kann er ja nicht x-beliebig Gebühren festsetzen und erhöhen, sondern er muss jeden Euro unter Marktbedingungen erwirtschaften. Das fängt mit dem Kaufpreis an, geht über notwendige Investionen und Modernisierung, bis hin zu den laufenden Kosten. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt halt, dass der Gewinn vorwiegend dadurch erzielt wird, dass aus der Substanz gelebt (gewirtschaftet) wird. Das kann auf Dauer natürlich nicht funktionieren. Oft wurde auch eine völlig marode Infrastruktur "verkauft" (privatisiert) und die Käufer haben die Investitionskosten heftigst unterschätzt.
     
  2. bernix

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    korrigier mich wenn ich falsch liege: Der Telekom-Vorgänger hatte eine Monopolstellung und konnte machen was er wollte....also im wesentlichen nicht zu viel.
    Da fehlte schlichtweg die Konkurrenz...

    Das Thema ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach: Was beim Telekomvorgänger nicht so gut geklappt hat funktioniert bei den vielen kommunalen Wasserversorgungsverbänden recht gut.
    Vielleicht lags an den Beamten....?
     
  3. bernix

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    Die U-Bahn in Vancouver (zum Flughafen) fährt fahrerlos...aber ganz ohne Kontrolle gehts halt auch nicht.
    Sprich: Fahrdienstleiter

    Also von einer Monopolabteilung zur nächsten....?
     
  4. bernix

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    Apropos Fahrdienstleiter...wahr da nicht was vor zwei? Jahren im Raum Mainz....
    Erhebliche Zugausfälle ganz ohne Weselsky.
     
  5. #65 Thomas Traut, 06.05.2015
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    Wer das eine will, muss das andere mögen. Du kannst schlecht Unternehmen privatisieren, das Beamtentum abschaffen und das Streikrecht gleich mit.

    Das glaube ich nicht. Vielmehr dürfte wie immer das Bonmot von (vermutlich) Karl Valentin zutreffen: "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." Oder auch immer gut: "Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum."

    Im Ernst, Kapitalismus ist nun mal ein chaotisches System, das durch ein paar Spielregeln zu einer sozialen Marktwirtschaft gemacht werden kann. Planwirtschaft funktioniert gar nicht. Das zu vergessen, ist meine Vergesslichkeit noch nicht groß genug.
     
  6. R.B.

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    Ist wirklich kompliziert. Früher war Post und Telekommunikation ein Verein, durchweg mit Beamten besetzt (nur ganz wenige "Angestellt"). Aufbau und Betrieb der TK Netze war aber (intern) getrennt vom Postwesen. Die Preise für die Briefmarke war genau so staatlich festgelegt wie der Preis für ein Telefongespräch (damals noch abgerechnet in "Einheiten" zu je 23 Pfg., wobei die Zeitdauer einer Einheit mit der Entfernung variierte). Das ging sogar so weit, dass der eigene Ing.nachwuchs in einer eigenen (Hoch)schule ausgebildet wurde. Politik und die "Post" (was die Telekommunikation einschloss) waren natürlich eng miteinander verheiratet. Durch die Jahrzehnte war das fast schon ein kleiner Staat im Staat, mit einem extrem aufgeblähten Verwaltungsapparat, äußerst träge und ineffizient. Effizienz spielte auch keine Rolle, denn die Einnahmen waren ja staatlich verordnet und gesichert. Wenn 2 Mann nicht reichten um einen Stecker in die Steckdose zu stecken, dann wurde halt ein 3. Mann eingestellt.

    Aber das war nicht nur in DE so, Post und Telekommunikation war in allen europäischen Ländern die ich kenne hoheitlich geregelt. Eine Zulassung hat damals locker viele viele Monate in Anspruch genommen, und wehe man hat mal angerufen und gefragt ob die Zulassung schon erteilt wurde. Einen "Postbeamten" beim Schlaf zu stören dagegen war eine Majestätsbeleidigung ein Kavaliersdelikt, und jeder Anruf hat nur dazu geführt, dass der Antrag und das ganze Papier irgendwo in einer Schublade verschwand. In Europa wurde das nur noch getoppt durch unsere Freunde westlich des Rheins. Da hatte man als Ausländer sowieso schlechte Karten, als Deutscher erst Recht, und dann konnte eine Zulassung auch schon mal 1 Jahr dauern.

    Die Privatisierung und Öffnung war extrem wichtig, und wurde insbesondere auch von Deutschland lange Zeit verzögert. Erst als die Länder um uns herum ihr Post- und Telekommunikationswesen umfangreich modernisiert haben, mussten unsere nachziehen.

    Das sehe ich auch so. Meine Vermutung, es lag weniger an den Beamten, als vielmehr daran, dass die Wasserversorger im kleinen Rahmen tätig sind. Sie agieren ja nicht bundesweit, sondern auf kommunaler Ebene. Etwas überspitzt formuliert, "wenn´s Probleme mit meinem Trinkwasser gibt, dann gehe ich 2 Straßen weiter und stehe beim Wassermeister vor der Haustüre".
    Man darf auch nicht vergessen, dass auch bei den Behören ein Generationenwechsel stattgefunden hat. In meinen Augen macht sich das vor allen Dingen bei den kommunalen Verwaltungen positiv bermerkbar. Heute stellen sich Verhandlungen oftmals viel einfacher dar, weil beide Seiten an der Lösung eines Problems interessiert sind. Die Leute identifizieren sich auch mehr mit ihrer Arbeit weil sie direkt vor Ort sind und sehen was Sache ist. Bei Behörden auf Landes- oder Bundesebene ist das weniger der Fall, die sind halt einfach weit weg vom Geschehen.

    Deswegen war und ist die Privatisierung eines so großen Unternehmens wie der Bahn gar nicht so einfach.
     
  7. R.B.

    R.B.

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    Sorry, aber Du unterstellst mir hier Dinge die ich in keinster Weise geschrieben habe. Schreibe ich so missverständlich?
     
  8. #68 Ralf Dühlmeyer, 06.05.2015
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    Ich will den Fortschritt auch nicht aufhalten, nur darauf hinweisen, dass wir an einem Punkt sind, an dem wir langsam mal über die Folgen nachdenken müssen.

    Zukunftsforscher jubeln (so makaber das klingen mag) über die Flüchtlingsströme aus Afrika, weil sie die (über)alternden europäischen Gesellschaften verjüngen.
    Kurz gedacht richtig. Weiter gedacht muss dann aber auch Arbeit für die Flüchtlinge da sein, mit der sie die Folgen des längeren Rentnerlebens mildern können.
    Ausserdem werden das irgendwann auch Rentner, die dann .........

    Aber diese Entwicklungen gehen weit über eine vierjährige Wahlperiode hinaus und lassen sich nicht mit einer Feigenblatt-Raute überdecken. Wohl aber aussitzen, bis die, die heute nichts machen, aus der Verantwortung sind!
     
  9. #69 stockstadt, 06.05.2015
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    Naja ... gefühlt habe ich in meinem Leben nur ein paar Tage Streik erlebt. Ob die 10-15 Tage Lokführer dabei noch entscheidend sind :shades


    Genau das ist die Gretchenfrage ... was wollen wir?

    Ich kenne viele Verwaltungen von Kliniken
    Nur um es kurz zu fassen und wieder zum "spartenstreikthema" zurückzukommen... die "privaten Unternehmen" (ich nenne sie Gesundheitsheuschrecken) tragen ihre Investitionen auf dem Rücken des Personals aus, dass z.b. über Töchter-GmbH´s etc auf einmal viel weniger verdient.
    Ärztestreik hatten wir erst .... und weiteres Personal wird irgendwann auch auf die Barrikaden gehen ... und das vollkommen zu Recht

    Meine Solidarität haben sie ... leider wird das immer seltener, weil viele nur noch in ihren Topf schauen.

    LG
     
  10. #70 Der Bauamateur, 06.05.2015
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    Wesselsky geht es um Macht, weil er die Macht braucht um für seine Leute einen vorteilhaften Tarifvertrag rauszuholen. Das ist ein legitimes Ziel, dafür wählt er legitime Mittel und dafür hat er auch die Unterstützung von seinen Mitgliedern. Wer jetzt rumheult, weil die Bahn nicht fährt, der könnte ja genauso gut fragen, warum die Bahn nicht einfach auf die Forderungen der GdL eingeht statt immer weitere Streiks zu provozieren. Statt dessen ist die GdL Schuld weil... ja warum eigentlich? Weil sie von ihrem verfassungsmäßigen Grundrecht Gebrauch macht?
    Wem es nicht passt, dass die GdL mehr Macht und damit mehr Geld für Ihre Mitglieder will, der soll doch mal den lieben Herrn Grube und sein Gehalt anschauen - der sitzt nicht jeden Tag im Fahrerstand und trägt Verantwortung für das Leben vieler Menschen. Trotzdem hält er sich so für deutlich wichtiger und unersetzlicher als ein "normaler" Lokführer - wenn man das Gehalt zum Maßstab nimmt. Aber die Leute, ohne die nun mal der Laden tatsächlich nicht läuft, die will er schön ausbooten. Gleiches beim Bund: Lässt sich immer schön eine Dividende von der Bahn ausschütten und wenn die GdL für Ihre Leute mehr Geld will, wird halt ein (wahrscheinlich verfassungswidriges) Gesetz erlassen, um die kleinen Gewerkschaften kalt zu stellen. Diese Heuchelei des Bundes und der von ihm eingesetzten Geschäftsführung ist echt das Letzte.

    Wenn man eine Berufsgruppe für so wichtig hält, dass man Ihr Streikrecht beschneiden will, dann soll man sie verbeamten und fertig. Und ansonsten muss man halt mit einem Lokführer anders verhandeln als mit einem Schaffner. Auch bei der Bahn haben nicht alle Berufsgruppen die gleiche Bedeutung für das Unternehmen - so zu tun als wären alle gleich und als bräuchte man deshalb auch nur eine Gewerkschaft finde ich schon sehr bedenklich. Wer sich wie und mit wem organisieren will, darf man ruhig den Bürgern selbst überlassen, sonst kann man gleich wieder den FDGB einführen. Im Übrigen ist ja z.B. Verdi durch einen Gewerkschaftszusammenschluss entstanden, es ist also keineswegs so, dass sich die deutsche Gewerkschaftslandschaft nur aufsplittert. Das Bild, das da gemalt wird, ist reine Panikmache.
     
  11. R.B.

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    Die Privatisierung wurde halt oft als Rettungsanker gesehen, dabei wurde vergessen, dass man manche Kliniken nur mit Dauersubventionen am Leben erhalten kann. Es gibt ja bekannte Studien die belegen, dass eine Klinik erst aber einer bestimmten Mindestgröße rentabel betrieben werden kann. Dieses Kriterium würde aber das Aus für die Masse der kleinen Kliniken bedeuten. Viele Kliniken auf dem Land bzw. in kleinen Städten (KKH) müssten bei wirtschaftlicher Betrachtung geschlossen werden, daran ändern auch die Zusammenschlüsse nichts. Man kann eine Klinik halt nicht mit 10 Betten, 2 Ärzten und 3 Krankenschwestern betreiben, und schon gar nicht eine medizinische Rundum-Versorgung sicherstellen.

    Da gestaltete sich die Privatisierung großer Unternehmen, Post/Telekom oder Bahn, doch etwas einfacher. Hier ergibt sich einfach mehr Potenzial das man nutzbar machen kann um in die Gewinnzone zu kommen.
     
  12. #72 Ralf Dühlmeyer, 06.05.2015
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    Amateur - das Dumme an der Sache: Ums Geld gehts gar nicht bei dem Streik :D. Das sagt sogar W. selber. Es geht um Macht. Vorgeblich um die der GDL, real um die des Herrn W.
    Sogar sein Vorgänger beginnt, sich von ihm zu distanzieren!

    Und die GDL streikt nicht für DIE Lokführer, sondern nur für die GDL Mitglieder bei der DB. Die Lokführer von Metronom&Co. haben davon 0,garnichts!
    Deswegen hat das mit dem verfassungsmäßigen Recht auf Streik nur ansatzweise zu tun.

    Ach ja - Verdi als Zusammenschluß war weder eine Liebeshochzeit noch eine Vernunftehe, sondern auch nur eine Notgemeinschaft zur Machterhaltung, weil die Einzelgewerkschaften, aus denen Verdi entstand, alle so klein (geworden) waren, dass sie nix (mehr) bewegen konnten.
    Wenn Geschichte, dann bitte richtig!
     
  13. Baumal

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    hier geht es nicht mehr um tarifverhandlungen, sondern um machterhalt.
    dem gemeinen lokführer wird am ende des monats sein portmonee nun nicht
    viel schwerer vorkommen.

    aber man drangsaliert die bevölkerung. monat um monat.
     
  14. #74 Der Bauamateur, 06.05.2015
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    Natürlich geht es um Machterhalt, und das ist auch richtig so, weil sich Macht eben auf lange Frist in Geld übersetzt. Hier geht es ja im Grunde um die Frage, wer bei der nächsten Verhandlungsrunde überhaupt noch am Tisch sitzen wird. Und wenn hier die GdL einknickt, wird sie in Zukunft für Ihre Mitglieder keine guten Verträge mehr aushandeln können. Denn letztendlich geht es der Bahn auch "nur" um Macht, nämlich die Macht, die GdL bei Gehaltsverhandlungen rausdrängen zu können. Denn die GdL ist unbequem und teuer, die "große" Gewerkschaft hingegen handzahm und günstig.
    Macht zu erhalten und auszubauen ist ein den Gewerkschaften in die Wiege gelegtes Ziel, denn der einzige Zweck, warum sich Arbeitnehmer zusammenschließen, ist es mehr Macht bei den Gehaltsverhandlungen zu haben um jetzt und in Zukunft gute Arbeitsverträge auszuhandeln. Dazu gehört eben auch, dass es Konkurrenz unter den Gewerkschaften geben darf um die Frage, wer das Beste Ergebnis für seine Mitglieder rausholen kann. Wenn die Bahn jetzt sagt, wir wollen nur mit einer Gewerkschaft verhandeln, dann muss ich sagen: Pech für die Bahn!

    Also: Die Streikziele sind legitim, der Streik auch, gleiches sagen die Gerichte, also muss sich die Bevölkerung aufregen? Es gibt eben kein Grundrecht auf Bahnverkehr. Schon gar nicht auf streikfreien Bahnverkehr.
    Die auf bequem und billig getrimmte Masse beklagt sich nun, weil sie 6 Tage lang nicht mit der Bahn fahren kann. Aber nicht etwa bei der Bahn, die ja einfach auf die Forderungen der GdL eingehen könnte, sondern, oh Wunder, bei einer der Gewerkschaften, die noch wirklich etwas rausholen wollen für die Mitglieder. Kann ich nicht nachvollziehen.
     
  15. Baumal

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    ich stelle mir langsam die frage, weshalb es kein grundrecht
    auf streikfreien bahnverkehr gibt.

    lebe ich in einer bananenrepublik?
    so kann es doch wirklich nicht weitergehen.
     
  16. #76 Ralf Dühlmeyer, 06.05.2015
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    Bauamateur - über die Ziele mag man ja noch streiten können, aber nicht über die Art.

    1) Es ist noch immer kein Streik, sondern das alles sind Warnstreiks!
    2) Wenn die Verhandlungsführung auf Gewerkschaftsseite meint, man komme derzeit nicht weiter, dann soll sie gefälligst (auch das ist nämlich geltendes Recht) eine Urabstimmung durchführen und dann, wenn das Ergbnis entsprechend ausfällt, eben einen Streik ohne Warn durchziehen.
    Warum macht W. das nicht? Angst, eins auf den Deckel zu kriegen???
    3) Dann sollen sie gefälligst ihre gewerkschaftliche Aufgabe ernst nehmen und für alle entsprechenden Leute des Berufs die Forderung durchsetzen und sich nicht nur mit der DB AG anlegen!

    So ist das nichts, was mit dem Urgedanken von Gewerkschaft zu tun hat! Das ist bloß ne blaue Pille für W.s Ego!

    Und weil Du so auf das Gehalt vom Grube angespielt hast - was verdient eigentlich der W. so im Monat???
     
  17. #77 Thomas Traut, 06.05.2015
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    Ich unterstelle Dir gar nichts. Wenn Dich das "Du" stört, ersetze es durch "Man". Mir geht es grundsätzlich um Argumente und nicht darum, eine Diskussion auf die persönliche Ebene oder gar unter die Gürtellinie zu ziehen. :bierchen:

    Die einen sagen so, die anderen so. Zu Ende gedacht ist da nichts. Jedenfalls nicht zum richtigen Ende.

    Volle Zustimmung zum gesamten Beitrag

    Wer keine Macht mehr hat, wird keine Gelegenheit mehr bekommen, sich ums Geld zu streiten. Die Personalisierung des Streiks auf W.s Privatinteressen halte ich für eine Methode der Diffamierung der GDL-Mitglieder.

    Genau das will die Bahn unbedingt beibehalten! Sonst wäre nämlich der Tarifabschluss einer Sparten-, Splitter- oder sonstwie Kleingewerkschaft bindend für die gesamte Branche!

    Bei vielen Meinungen hier fällt mir auf, dass wegen ein paar Tagen Komforteinbuße gleich die Grundfesten dieser Republik in Frage gestellt werden. Viele Menschen werden von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt (ich meine nicht die unsägliche Armutsdiskussion des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes o.ä.), indem eben Tochter- , Enkel- und Großenkelgesellschaften oder Stiftungen gegründet werden, einmal um die Leute schlechter bezahlen zu können, zum anderen, um dem Land, in dem Gewinne erwirtschaftet werden, die Steuern zu entziehen.
     
  18. Baumal

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    komforteinbuße?

    du weißt aber schon was du schreibst,
    von deinem bequemen schreibtischstuhl aus?
     
  19. #79 Ralf Dühlmeyer, 06.05.2015
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    Ja und - bestreikt deswegen auch nur eine Gewerkschaft z.B Mercedes-Benz, wenn die dauerhaft billige Leiharbeiter neben den per Haustarif teuren eigenen Mitarbeitern?
    NEIN!

    DAS könnte der Bahn doch nur Recht sein, damit die Mitbewerber nicht billiger anbieten können.
    Kann also nicht das Problem sein!
     
  20. #80 Thomas Traut, 06.05.2015
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    Das gab es mal, bevor die Bahn privatisiert wurde.

    Klar: Deutsche Bananen, Bananenstreik, Bananenchef Grube, Eisenbananen- und Verkehrsgewerkschaft ...
     
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