Anbindung Nebengebäude via "Fernwärme" vom Hauptgebäude

Diskutiere Anbindung Nebengebäude via "Fernwärme" vom Hauptgebäude im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, wir haben unserem Heizungsinstallateur die Frage gestellt, wie eine Einliegerwohnung im Nebengebäude mit Heizungswärme versorgt werden...

  1. Tatze

    Tatze

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    Hallo,

    wir haben unserem Heizungsinstallateur die Frage gestellt, wie eine Einliegerwohnung im Nebengebäude mit Heizungswärme versorgt werden kann. Der Vorschlag des Installateurs war eine Anbindung an die zentralen Heizungsanlage im Haupthaus. Die Anlage wird gerade konzipiert und der Mehrbedarf der Einliegerwohnung kann noch berücksichtigt werden.

    Die Einliegerwohnung hat 60m² und einen berechneten Wämebedarf von 93W/m². Ich komme da auf 5,58kW Heizlast. Die Fernwärmeleitung hat für die einfache Strecke 57m. Hin und zurück also 114m. Die Leitung würde ca. 10m in der Erde auf 80cm Tiefe geführt, den Rest im Kniestockbereich des Nebengebäudes bei 100% Dämmung nach Wärmeschutzverordnung. Am Zielort soll ein Speicherkessel mit 500l aufgestellt werden. Die Wohnung hat eine Fußbodenheizung. Die Böden sind 20cm Dick gedämmt. Die Zentrale Heizungsanlage hat eine Vorlauftemperatur von 35°C. Bei Fragen bitte fragen. Habe sicherlich nicht an alle relevanten Daten gedacht.

    Was haltet ihr davon? Ich bin wegen der Leitungslänge etwas skeptisch wegen dem zu erwartenden Wärmeverlust. Der Heizungsbauer meint das sei kein Problem. Was meint ihr? Die Leitung liegt inkl. Anschluss an die Verteilung, OHNE 500l Speicher bei ca. 2300 EUR. Pumpe fehlt ebenfalls noch. Da ich dazu keine Angabe erhalte und zu doof bin das zu rechnen. Wie hoch ist denn der Wärmeverlust geschätzt bei ein paar fiktiven Werten für die Außentemperatur und bei 35°C Starttemperatur? Also was kommt dann nach 57m hinten wohl am Speicher noch an? Bringt eine Isolierung 200% oder im Kasten mit zusätzlicher Dämmung noch ein gutes Plus?
     
  2. Tatze

    Tatze

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    Sorry, will nicht pushen. Habe aber ein paar Daten vergessen:

    Rohr ist im Erdbereich so ein Fertigteil 2x DN32, 160mm Außendurchmesser im Plastikmantel. Im Gebäude soll auf Alu-Verbundrohr 26mm gewechselt werden. PU-Dämmung mit 20mm Schichtdicke.
     
  3. R.B.

    R.B.

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    Die Verluste betragen ca. 4W/lfm (200% Dämmung) bis zu 6W/lfm(100% Dämmung) bei einer angenommenen Umgebungstemperatur von 0°C. Somit landest Du bei max. 680W. Unterstellen wir nun 2.000 Betriebsstunden dann komme ich auf 1.360kWh pro Jahr. ich denke 1.000kWh p.a. wäre schon mal eine Größenordnung mit der man rechnen könnte. Der Speicher im Nebenhaus wird noch einmal etwa 300kWh bis 500kWh an jährlichen Verlusten liefern.

    Bei der Leitungslänge spielen dann auch die Druckverluste eine Rolle. Je nach erforderlidcher Spreizung rechnen wir mal mit 1m3/h landet man schnell bei Druckverlusten deutlich > 200mbar (CU 28mm).
     
  4. Tatze

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    Sprich das kann zur berechneten Heizlast nocheinmal dazu addiert werden? Würde ja bedeuten, man muss die Einliegerwohnung dann eher mit ~7-7,5kW beziffern. Da wird in der Rechnung so nirgends erwähnt. Wie sieht das dann mit noch dickerer Dämmung aus? Fiktive 400% bzw. halt Rohr mittig in einem Kasten mit 8cm Dämmung auf allen Seiten. Offenbar skaliert das aber nicht linear. Ich vermute mal der Effekt wäre nicht so groß wie gewünscht? Wie kann er denn überhaupt am Leitungsende wieder 35°C erreichen, wenn auf dem Weg die Wämre flöten geht. Die Fußbodenheizung sollte ja schon auf der Temperatur gefahren werden.

    Zu den Druckverlusten kann ich gar nichts sagen. Das wird ebenfalls nirgendswo erwähnt. Sprich: Die Pumpe braucht mehr power für die Zirkulation, ergo vermutlich auch mehr Strom?

    Ich vermute bei klassischer Fernwärme lebt man mit den Verlusten, weil die Energie ja sowieso "übrig" ist? Oder wird das da anders gemacht?
     
  5. R.B.

    R.B.

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    In welcher Rechnung?

    Genau so ist es. Das wird sich bei einer Hocheffizienzpumpe zwar im Rahmen halten, aber da kommen schnell mal 10 oder 20W an höherem Leistungsbedarf zusammen. Unterstellt man nun, dass so eine Pumpe sagen wir mal 3.000h im Jahr in Betrieb ist, dann sind das 60kWh oder bei 25Ct./kWh halt 15,- € an zusätzlichen Stromkosten.

    Wie sich das alles später genau verhält, das müsste man anhand der konkreten Anlagenplanung ermitteln. Dann wären die Ergebnisse etwas genauer. Im Vorfeld kann man nur mal grob schätzen.

    Man kann die Dämmung der Rohre schon erhöhen, aber irgendwann bewegt man sich in einem Bereich in dem das keinen Sinn mehr ergibt. Ob ich dann noch 1W/lfm spare und dafür xx cm mehr an Dämmung draufpacken muss, das lohnt dann irgendwann nicht mehr.
     
  6. Tatze

    Tatze

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    In der "Rechnung" der zu erwartenden Heizlast. Da wird für das Nebengebäude nur mit 93W/m² gerechnet (einfach zum Wärmebedarf des Haupthauses hinzugerechnet), die Leitungsverluste aber unterschlagen.

    Wir befinden uns in der Angebotsphase. Der Heizungsbauer sah zunächst relativ vielversprechend aus. Die ersten Angebote wurden nur für das Haupthaus eingeholt (bei verschiedenen Heizungsbauern). Die Details zum Nebengebäude haben wir dann im Nachgang nur mit diesem Heizungsbauer besprochen. Deshalb haben wir hier keinen Vergleich. Ich habe gar kein Problem mit dem Preis, eher mit der Berechnung. Beim Haupthaus scheint aber alles richtig gerechnet zu sein (da kamen sämtliche Angebote auf fast die selbe Heizlast nach unseren Angaben).

    Wir holen uns mal noch ein Angebot nur für das Nebengebäude mit eigener Luft-Wärme Pumpe ein. Mal schauen, ab wann sich das rechnet. Ich werde den Heizungsbauer nochmal bitten, die Heizlast für das Nebengebäude etwas besser zu berücksichtigen.

    Danke für deine Hilfe.
     
  7. R.B.

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    Die haben ja auch mit der "Heizlast" nichts zu tun.

    Du musst unterscheiden zwischen Heizlast, das wäre also die Heizleistung die benötigt wird um die Räume auf Solltemperatur zu halten, und der Heizleistung die die Anlage liefern muss.
    Wenn über diesen Strang beispielsweise auch die WW Erzeugung erfolgen soll, dann müsste man das bei der Dimensionierung des Wärmeerzeugers ebenso berücksichtigen. Auf die Heizlast hätte das aber keinen Einfluss, sehr wohl aber auf den Wärmeerzeuger oder die dem Haus zuzuführende Heizleistung.
     
  8. Julius

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    Nun, eine Trinkwassererwärmung (fürs Nebengebäude) wäre in diesem Konzept sowieso nicht möglich.
    Vermutlich ist es sinnvoll, dies dort elektrisch (ggf. dezentral) zu erledigen.

    Was für ein Wärmeerzeuger ist denn vorgesehen?

    Wozu soll der 500l-Speicher gut sein?
     
  9. Tatze

    Tatze

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    Ja, stimmt Heizlast und Heizleistung habe ich durcheinander gewürfelt. Ich habe die Heizleistung gemeint. Diese ergibt sich ja dann durch die Heizlast, Wärmeverluste, Warmwassererzeugung, etc. Die Warmwassererzeugung findet NUR für das Hauptgebäude über die zentrale Heizung statt. Hier scheint wie gesagt auch alles in Ordnung zu sein, ansonsten hätten sich alle 3 Heizungsbauer verrechnet. Wir sind ein 6 Personenhaushalt und haben aktuelle Verbrauchswerte der Warmwassererzeugung herangezogen (aktuell rein elektrisch, mit sowohl Strom als auch Wasserzähler dran).

    Wärmeerzeuger ist eine Luft-Wärmepumpe. Erdwärme wird hier zu teuer (Bodenbeschaffenheit, Grundwasserstand, Wärme im Boden, Anzahl der Bohrungen, etc). Festbrennstoffe scheiden für uns aus.

    Das Nebengebäude soll in diesem Konzept der Fernwärme elektrisch erzeugt werden, dabei würde das vorgewärmte Wasser entsprechend zugeheizt (Durchlauferhitzer). Also von 35°C dann auf 55-60°C gebracht. Wozu genau der 500l Speicher in dem Gesamtkonzept gedacht ist, entzieht sich aktuell meiner Kenntnis. Man sagte mir aber, er sei nötig. Ich hoffe nicht, dass hier für 1 Person 500l Wasser vorgehalten werden sollen zum Duschen. Sondern das das ganze ggf. über einen Wärmetauscher oder so für die Heizung genutzt wird. Ich könnte den Speicher nennen, aber ich weiß nicht inwieweit das dienlich ist. Vielleicht kann man daraus ableiten, wozu er gedacht ist.
     
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