Notwendige Sparrenstärke beim Dachaufbau

Diskutiere Notwendige Sparrenstärke beim Dachaufbau im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo, Ich plane ein 45° Krüppelwalmdach, Hausbreite 9,50 m, d.h. Sparrenlänge ungefähr 7m, mit einer Firstpfette und zwei zusätzlichen...

  1. #1 PaulDiracBaut, 19.05.2015
    PaulDiracBaut

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    Hallo,

    Ich plane ein 45° Krüppelwalmdach, Hausbreite 9,50 m, d.h. Sparrenlänge ungefähr
    7m, mit einer Firstpfette und zwei zusätzlichen Pfetten beim Geschoßabschluss Raumhöhe

    Aufbau ist wie folgt geplant:
    doppleter Biberschwanz
    Lattung/Konterlattung
    Diffusionsoffene Abdichtung
    Holzschalung 24 mm
    Sparren 200 mm mit Dämmung dazwischen
    Lattung 40mm mit zusätzlicher Dämmung
    Doppelte Beplankung 2x12,5 mm Gipskarton.

    Da das Dach an einen Bestandsbau identisch angeschlossen werden soll, ist mir nicht recht klar,
    wie die Gesamtstärke zustande kommt. Das alte Dach hat insgesamt nur 30 cm Stärke,
    bei gleichem Aufbau (Beplankung einfach), also wohl wesentlich dünnere Sparren.

    Ich möchteaber nicht mehr als notwendig dimensionieren und denke daher dass 160mm Sparrenstärke
    aus ausreichen müssten. Wärmedämmung ist angeblich kein Problem (ZB PUR dawischen)

    Meine Fragen:
    a) Gibt es zur Sparrenstärke Erfahrungswerte, die jemand berichten kann (JA, ich habe einen TW-Planer) ?

    b) Kann man die zusatzdämmung 40mm weglssen oder reduzieren?

    Vielen Dank!
     
  2. #2 Ralf Dühlmeyer, 19.05.2015
    Ralf Dühlmeyer

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    Ja.
    Wenn man die Sparrendämmung 40 mm dicker macht oder mit einem schlechteren U-Wert leben kann!
     
  3. Neutal

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    Dach aufbauten werden nicht gewürfelt oder mal eben geschätzt. Auch wenn es ihr persönliches Ego verletzt, sollten Sie den Aufbau und die Dimensionierung rechnen lassen. Den Standsicherheitsnachweis müssen Sie sowieso erbringen. Vorschriften und Anforderungen ändern sich,sind also nicht übertragbar
     
  4. R.B.

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    EnEV? KfW xx? Welcher U-Wert muss erreicht werden?
    Der Statiker kriegt das Dach sicherlich auch mit 160mm Sparrenhöhe gerechnet, aber was versprichst Du Dir davon?

    Wenn Kosten ein Thema sind, dann würde ich mich immer im Standardbereich bewegen. Kann gut sein, dass 40mm mehr Sparrenhöhe so gut wie keine Mehrkosten verursachen, dafür kannst Du bei der Dämmung richtig sparen. Du wärst nicht der Erste der Dank Einsparungen unter´m Strich dann mehr bezahlen durfte.

    Kann man. Den Sparren überdämmen hat aber noch nie geschadet.
     
  5. #5 Kalle88, 19.05.2015
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    Ich persönlich würde auf die Schalung + UDB verzichten wollen und lieber eine Unterdeckplatte wählen. Mag im Material vielleicht teurer sein, in der Verlegung aber schneller. Ob der TWP dann die 160mm + 60mm (40mm) Aufdachdämmstoff absegnet soll er beurteilen. Kronendeckung sieht natürlich auch schöner aus als Doppeldeckung - meiner persönlichen Meinung nach. Vielleicht sogar mit zwei unterschiedlichen Farben (rot, anthrazit/schwarz).

    Wenn du dir innen die 40mm schenken willst, dann vielleicht Holzwolleleichtbauplatten inkl. Putz als Alternative dazu? Am Ende muss es in dein Budget passen. Das kann am besten der klären, der es im Blick hat und Vorgaben bekommen hat.
     
  6. #6 Gast036816, 19.05.2015
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    Gast036816 Gast

    beides muss rechnerisch nachgewiesen werden. ohne deinen dachstuhl zu kennen, kann nicht mal der erfahrene zimmermann sagen ob deine dimensionen passen können.
     
  7. #7 PaulDiracBaut, 21.05.2015
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    Inzwischen hat es sich etwas geklärt: Die statisch notwendige Sparrenstärke hängt entscheidend von der Länge ab, bzw. davon, ob man eine
    Mittelpfette einbaut. Meine Erfahrungswerte nun: bei 7 m Länge Sparrensind 20cm notwendig , mit Pfette reichen 16 leicht.
     
  8. #8 Ralf Dühlmeyer, 22.05.2015
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    Was soll dieser Beitrag?? Meinst Du, weil Du jetzt trotzig hier zwei Maße angibst, anderen geholfen zu haben?
    Ne, haste nich!

    Ich kann dir Dachstühle nennen, bei denen ich mit 16 cm bei 7 m Auflagerabstand klarkomme und solche, bei denen 20 cm viel zu gering sind!
    So what?
     
  9. #9 Gast036816, 22.05.2015
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    meine erfahrungswerte sagen auch andere maße aus. anders rum gesagt: erfahrungswerte sind nicht entscheidend, rechenerwerte der statik sind entscheidend.
     
  10. #10 gunther1948, 22.05.2015
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    hallo physiker
    würde mal gern den abstand wissen????
    mit deinen erfahrungswerten kannste hühnerställe bauen weil da ist die durchbiegung und verformung fast egal.
    trotz vermutlich meilenweit mehr erfahrung würde ich 7 m spannweite immer rechnen, wundern was da für ein querschnitt raus kommt und nicht was von erfahrungswerten schwafeln.
    ausserdem muss eine mittelpfette nicht unbedingt mittig der sparrenlänge liegen.

    gruss aus de pfalz
     
  11. #11 PaulDiracBaut, 23.05.2015
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    In den von mir genannten Fall waren die Durchbiegungen, die der Statiker berechnet hat, unter denen, die tolerierbar sind. Als Sparrenabstand sei 1m möglich.
    Ob das jemand hilft, weiss ich nicht. Ganz sicher nicht hilfreich sind aber Ihre Beiträge, Herr Dühlmeyer. Mäßigen Sie doch bitte Ihre Ausdrucksweise.
     
  12. #12 Gast036816, 23.05.2015
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    Gast036816 Gast

    es hilft auch nicht, hier eine frage einzustellen, mit dem hintergrund online-werte für statische querschnitte ohne die entscheidenden parameter zu haben. verkehrt ist der beitrag von Ralf Dühlmeyer nicht. dass dir die antwort nicht gefällt, kann man nachvollziehen. nicht nachvollziehen kann ich deine eingangsfrage nicht!
     
  13. Taipan

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    Sollte bei neuen Dachstühlen heute wirklich noch die statisch notwendige Höhe maßgebend sein? Die Querschnitte, die ich verbauen lassen algen die letzten Jahre aus anderen Zwängen immer drüber ... Wenn man aber wirklich nur einen Hühnerstall oder irgendein Brettbindergedöns mit 08/15 Pappe drauf haben will, dann gibt der Statiker schon noch den Querschnitt vor.
     
  14. #14 Gast036816, 24.05.2015
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    die heutigen dimensionen von dachsparren richtet sich im höhenmaß mehr nach den erforderlichen dämmstoffdicken als nach statischer erfordernis. die könnte in den meisten fällen nach statischer bemessung etwas geringer ausfallen.
     
  15. #15 Thomas B, 24.05.2015
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    Das ist so ziemlich das schwerste, was an Dacheindeckung möglich ist und paßt daher m.E. damit nicht so recht zusammen:
     
  16. #16 VITRUVIUS, 24.05.2015
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    Hallo ja, die notwendige Sparrenstärke hängt natürlich ganz entscheidend von der Spannweite ab.

    Untersuchen würde man in der vorliegenden Konstruktion die auftretenden Querkräfte, sowie das auftretende Biegemoment, wobei erfahrungsgemäß fast immer das Biegemoment den Ausschlag für die erforderliche Dimensionierung gibt. Da das Biegemoment im Quadrat zur Spannweite zunimmt, hat die Spannweite einen großen Einfluss auf die Dimensionierung.

    Im vorliegenden Fall verhält es sich sogar so, dass ein durchgehender Sparren auf der Mittelpfette aufliegt, wodurch er zum Durchlaufträger wird. Dieses mittlere Auflager bewirkt im Sparen ein rückdrehendes Moment, wodurch das maximale Biegemoment kleiner ausfällt, als wenn die gesamte Spannweite vom First zur Fußpfette mit zwei aufeinanderfolgenden Einfeldrägern überbrückt würde.

    Es gibt aber noch eine weitere Größe, die für die Dimensionierung des Sparrens ganz entscheidend ist: Die Schneelast. In Abhängigkeit der Schneelastzone, der das Gebäude zuzuordnen ist und der Höhenlage über NN können Schneelastasten auftreten, die um ein Vielfaches größer sind, als die Eigenlast des Daches, weshalb eine Dimensionierung nicht vorgenommen werden kann, wenn diese Größe nicht bekannt ist.

    Steht das Haus in München, oder in der Umgebung von München?
    Beispiel:

    Für München ist die Schneelastzone 1a maßgebend.

    Hier wird die Schneelast ermittelt mit: sK= 1,25 * [0,19 + 0,91 * ((A+140)/760)²], wobei A die Geländehöhe in Metern über NN ist. Nehmen wir eine Höhenlage von 550 Metern an, so wäre eine Schneelast von 0,83 KN/m² zu berücksichtigen, was bereits deutlich mehr ist, als die Eigenlast des Daches!

    Dabei können geringe räumliche Abstände schon große Unterschiede bewirken. Stünde das Haus etwa nicht in München, sondern beispielsweise in der Nachbargemeinde Oberpframmern, so wäre bereits die Scheelastzone 2 maßgebend:
    sk = 0,25 + 1,91 * ((A+140)/760)², was bei einer Geländehöhe von angenommen 600 Metern bereits eine Schneelast von 0,95 KN/m² ergäbe...aber sollte es sich um ein Ferienhaus handeln, das beispielsweise im allgäuer Ferienort Bad Hindelang zu errichten wäre, so wäre bereits eine Schneelast von 1,87 KN/m² anzusetzen.

    Ohne unvernünftige Lastannahmen lässt sich also die notwendige Dimensionierung eines Bauteils nicht erledigen!

    Ganz grob - ich sollte sagen extrem grob - kann man für "gewöhnliche Lastannahmen" bei einer Holzkontruktion von einer statisch notwendigen Höhe von 1/20 der Spannweite ausgehen, wobei Spannweiten von weniger als 6 Meter zumeist zu einer Überdimensionierung führen und Spannweiten von > 6 m zu einer Unterdimensionierung. Diese Annahme taugt aber nur für den ersten Entwurf einer Holzkonstruktion, sie ist nicht als Grundlage für die Ausführung des Dachstuhls eines Wohnhauses geeignet, allenfalls als Grundlage einer Nebenanlage, die man im Garten errichten möchte. Die angenommenen 16 cm für den Sparren als Durchlaufträger könnten also tatsächlich ausreichen. 20 cm jedoch für einen Einfeldträger mit 7 Metern Spannweite sind selbst unter Berücksichtigung der 45 Grad Dachneigung möglicherweise zu wenig.

    Beste Grüße,

    VITRUVIUS
     
  17. #17 Gast036816, 24.05.2015
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    ist mit größeren dachlatten aber wieder beherrschbar!
     
  18. #18 VITRUVIUS, 24.05.2015
    VITRUVIUS

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    P.S. Hoppla, in diesem Satz habe ich mich verhaspelt. ;) Ich meine natürlich "Ohne vernünftige Lastannahmen .."

    Womit ich meine, dass eine vollständige und korrekte Lastannahme der erste Schritt zu einer Dimensionierung ist. Wenn hier bereits notwendige Angaben fehlen, ist jede Aussage zur Dimensionierung nur noch "Kaffeesatzlesen"
     
  19. mls

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    die "vollständige und korrekte Lastannahme" erfordert,
    speziell in münchen, das lesen der lbk-hinweise zu
    lastannahmen ..
    ausserhalb von münchen gibts ebenfalls verschiedene
    sonderregelungen, damit denen, die von dem zeug a
    bissi peilung haben, ned langweilig wird ;)
     
  20. #20 VITRUVIUS, 24.05.2015
    VITRUVIUS

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    Hallo, danke für den Hinwies!

    Dann gilt also für München und auch für einige Umlandgemeinden eine Sonderregelung. Die TWP ist nicht meine Profession. Mir ist aber bekannt, dass bei der Dimensionierung von Dachkonstruktionen in den Lastannahmen die anzusetzende Schneelast eine weitaus größere Rolle spielt, als die Auswahl der Dachsteine. Insofern habe ich mich gewundert, dass hier über Letzteres diskutuiert wird, aber nicht die Frage gestellt wird, wo das Gebäude situiert ist.

    Beste Grüße,

    VITRUVIUS
     
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