Innendämmung Kaltdach Bungalow - Lüftung?

Diskutiere Innendämmung Kaltdach Bungalow - Lüftung? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo, wir haben mit der Sanierung eines Flachdach-Bungalows BJ 1961 gestartet. Während der Entkernung hat sich im Kaltdach des Anbaus (ca....

  1. ttline

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    Hallo,

    wir haben mit der Sanierung eines Flachdach-Bungalows BJ 1961 gestartet. Während der Entkernung hat sich im Kaltdach des Anbaus (ca. 50qm) folgendes Bild ergeben:

    DSC03575.jpg DSC03575.jpg

    Bisher versuchen wir als Laie, die Innendämmung herzustellen und haben dies mit folgendem Aufbau von innen nach außen geplant

    1. Gipskarton
    2. Lattung
    3. Dampfbremse
    4. 24cm Dämmflies
    5. 20cm Luft

    Meine Frage: muss die Luftzirkulation zwingend zwischen allen Sparren möglich sein bzw. ist hierfür je Sparrenzwischenraum ein Lüfter vorzusehen?

    Gruß
    ttline
     

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  2. H.PF

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    Du hast einen hoch riskanten Aufbau von der Belüftung her.
    Lass ihn dir bitte von einem Profi planen, eventuell kommt bei dir auch eine Sparrenvolldämmung in Frage...
    Dann hast du keine Belüftung mehr um die du dich kümmern müsstest...
    Es bleibt aber ein riskantes Unterfangen, Aufdach wäre die Dämmung besser aufgehoben...
     
  3. ttline

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    Was genau ist daran "hoch riskant"? Geht es um die eingeschränkte Belüftung bei einigen Feldern? Das Dach wurde 1968 gebaut und erstmalig jetzt von unten aufgemacht. Dort haben wir alte Dämmwolle vorgefunden, ca. 10-15cm. Diese hat auch den Raum zwischen Balken und unterer Lattung nahezu komplett verschlossen.

    Oder ist es am Besten, das Kaltdach so zu belassen und nur ein dünnes Dämmvlies von max 10cm zu verwenden?
     
  4. #4 Alfons Fischer, 25.05.2015
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    ich würde empfehlen, und zwar aus dem von H.PF angesprochenen Risiko, die Dämmung nach oben aufzubauen.

    Der bauphysikalische Planungsansatz "innen dichter als außen" ist nicht eingehalten (weil Fehlstellen hier quasi nicht vermeidbar sind) und eine nennenswerte Belüftung zweifle ich auch an.
    Ich bin nicht sicher, ob ich es aus dem Bildern richtig erkenne, aber die Schalung sieht auch so aus, als ob sie in der Vergangenheit regelmäßig nass geworden wäre.
     
  5. ttline

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    Hm, es handelt sich hier um einen ca. 40qm großen Anbau eines Bungalows, der ca. 1970 gebaut wurde (ca. 10 Jahre nach Fertigstellung des Hauses). Das eigentliche Dach (ca. 150qm) wurden als Betondecke erstellt. Eine Dämmung müsste dann ja über das gesamte Dach erfolgen und ist mit einer Sanierung des gesamten Daches gleichzusetzen, oder?

    Gibt es nicht eine vertretbare (bauphysikalische und wirtschaftliche) Lösung, dieses Kaltdach von innen zu dämmen?

    DSC03592.jpg
    DSC03596.jpg
     
  6. ttline

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    Und noch eine kleine Frage: wer wäre denn der richtige Planer hierfür? Ein Dachdecker? Ein Architekt? Ein...?
     
  7. #7 Gast036816, 25.05.2015
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    auf jeden fall ein bauphysiker!
     
  8. #8 Kalle88, 25.05.2015
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    Das mag ja zutreffend sein, wenn es um eine Innendämmung geht. Ich frage mich nur wo dort die Reserven stecken sollen die so eine Innendämmung benötigt? Wie Herr Fischer schon gesagt hat, die Schalung zeigt offensichtliche auffeuchtungs Spuren. Ob es dann sinnvoll ist weiter auf eine riskantes System setzen zu wollen? Wenn die Schalung nachgibt, wird auch die Abdichtung nachgeben müssen und dann ist es eh zu spät für Schalung, Abdichtung und Tragwerk.

    Ist die Betondecke denn überhaupt gedämmt? Hier gehört erst Mal eine Beratung her für den TS. Beraten müssten hier also beide "Gewerke." Der Bauphysiker wie der Dachdecker, denn der Bauphysiker hat von Abdichtung so wenig Ahnung wie der Dachdecker von komplexen Bauphysikalischen Grundsätzen.

    Ich mag ja zustimmen, dass Handwerker allgemein keine Planungsprofis sind aber selbst einem Berufsstand nicht zu attestieren dass sie ihre grundlegenden Aufgaben nicht realisieren können ist schon harter Tobak. Wenn eine Dämmung auf der Schalung erfolgen soll, dann sollte eine DDM schon in der Lage sein A. richtig zu beraten und B. auch richtig auszuführen.

    Stellt es sich so dar, dass die Betondecke eh ungenügend gedämmt ist, dann ist das Dämmen im inneren eh sinnlos, weil wie soll der Höhenversatz und die thermisch durchgehende Hülle realisiert werden wenn am Ende oben auf dem Dach ein Versatz um X cm entsteht?
     
  9. ttline

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    Das erwähnte Risiko besteht ja immerhin schon seit über 40 Jahren. Warum sollte die Dachkonstruktion nicht auch noch weitere Jahrzehnte bestehen können?

    Ein Dachdecker hat sich das Dach von oben vor wenigen Tagen angesehen und für sehr gut befunden (es wurde erst vor wenigen Jahren neu abgedichtet). Gedämmt ist das Dach von außen an KEINER Stelle...

    Es geht mir eigentlich ausschließlich um den Anbau mit der Holzbalkendecke...
     
  10. #10 Kalle88, 25.05.2015
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    Weil wir nicht mehr alle fachlich im Jenseits weilen! Ich liebe diese Erklärungen - herrlich! Wenn nach heutigem Wissenstand es sich nun mal so darstellt, dass solche Konstruktionen "Risiko gefährdend" sind warum sollte man Sie weiterhin bauen, wenn doch äußere Umstände dazu keinen Zwang erlegen? Nein, der Zwang kommt mal wieder - wie so oft - vom Kunden selber. Weil ER der Meinung ist das es ja vor 40 Jahren auch ging. Baust du den exakt selben Aufbau wie früher? Mit gleichen Eigenschaften der Materialien? Nein! Allein aus den Anforderungen an die EnEv 2014 ergibt sich ein wesentlich höher Dämmstandard. Der liegt momentan bei einem Mindestwärmeschutz von 0,20 W/m2K, beziehungsweise bei baulichen Einschränkungen bei 0,35 W/m2K. Selbst letzteres dürfte deutlich "besser" sein als die alte Glaswolle. Da sich bei dir - laut Foto - aber keine baulichen Einschränkungen ergeben bist du an die 0,20 gebunden. Dadurch erhöhen sich die Temperaturen der Raumluft und damit zum Anstieg der Luftfeuchte der Selbigen entspricht. Die steigt zwar nicht exponentiell zur Temperatur an, bedingt aber ein höheres Risiko durch Konvektion.

    Damit steigt also auch die auszuhaltenden Auffeuchtung der Schalung und dem Tragwerk. Wenn ich mir nun die beiden Fotos ansehe, dann sehe ich um die Lüfter - die wohl zum besagten Anbau gehören - eine recht große Pfützenbildung. Was das sommerliche Rücktrocknungsvermögen innerhalb des Daches behindern dürfte, da sich hier nicht ausreichend hohe Temperaturen im Dach einstellen können um eine entsprechendes Dampfdruckgefälle aufzubauen, damit eindiffundierte Feuchte auch wieder restlos abtrocknen kann. Bei Klimawechsel ist abzusehen das so ein System versagt, wenn im Sommer am Ende nicht ausreichend Sonnenstunden vorhanden sind um Rücktrocknung zu generieren.

    Anstatt in eine homogene thermische Hüllfläche zu investieren und auf lange Sicht den Geldbeutel zu schonen wird hier nur Geld verbrannt. Gesetzlich bist du verpflichtet einen Standard zu erfüllen - Punkt! Spätestens, wenn so viele Lagen Schweißbahnen auf dem Dach ruhen, dass ein komplett Abbruch der Abdichtung erforderlich wird, dann sind auch keine EnEv-Tricksereien mehr möglich, die bei so einem Bituminösem Flachdach möglich sind. Dann kommt der Standard X zum tragen und das investierte Geld ist Futsch! Weil die Dämmung dann eh überdämmt wird, außer du willst hier noch mehr unnötige Kosten generieren in dem man sich dann überlegt wie man den Höhenunterschied der zwei Flächen optisch und technisch umsetzt.



    Ist das so? Also mich gruseln die in der Pfütze stehenden Durchdringungen. Dort kann man zum Dachrandabschluss auch keine erforderlichen Randstreifen sehen, nur Flächenabdichtung. Lunken und Senken wo das Auge hinsieht - wobei die nicht schädlich sind, so lange sich hier das Tragwerk nicht maximal verformt hat. Ein offensichtlich zu hoch sitzender Gully am Anbau. Aber ja, die Schweißbahn sieht noch neu aus oder besser gesagt noch nicht zu sehr beansprucht.

    Und dazu hast du bis jetzt auch Antworten erhalten. Ist aber schon ziemlich Frech ein gut gemeinten Rat einfach zu ignorieren, weil er vermutlich mit Kosten verbunden ist. Sicherlich musst du nicht's in die Abdichtung investieren, weil die noch gut dasteht. Aber dann hättest du auch Konsequent die Finger davon lassen sollen die Decke anzufassen. Einem Dipl. Ing. attestiere ich so viel Weitsicht sich vor Beginn der Arbeit in geltendes Recht einzulesen.
     
  11. ttline

    ttline

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    Nun ja, ...

    ...es war nicht mein Ansinnen, die guten Antworten in den Wind zu schlagen. Das Entfernen der Deckenkonstruktion war nicht geplant und hat uns überrascht. Es ist uns jetzt nicht möglich, 200qm Flachdach zu sanieren und daher suche ich nach einer vertretbaren Zwischenlösung.
     
  12. #12 Kalle88, 26.05.2015
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    Die Formulierungen waren da aber schon recht eindeutig, es klang schon sehr danach nicht Meinungen hören zu wollen sondern Heiligenscheine verteilt zu bekommen. Warum musste die Deckenkonstruktion denn entfernt werden? Es geht auch nicht um eine Sanierung, sondern um eine energetische Modernisierung und eine ungedämmte Betondecke im Winter wird sicherlich alles andere als effizient sein und die Zwischenlösung ist am Ende auch gar keine Zwischenlösung aber gut.

    Möglichkeit 1: Urzustand wieder herstellen - Verstoß gegen die EnEv.
    Möglichkeit 2: Keine Dämmung - Verstoß gegen die EnEv, Energieschleuder.
    Möglichkeit 3: Dämmen, mit erhöhtem Risiko und anschließend hohem Verlust durch Sanierung der Sanierung.
    Möglichkeit 4: Dämmen, planen lassen und an spätere energetische Ertüchtigung denken.

    Bedingt aber auch, dass man ggf. schon jetzt die Lage des Gullys versetzt - nämlich dahin wo er hingehört! Am tiefsten Punkt nach Verformung des Tragwerkes. Die Lüfter eliminieren, denn Sinn haben die irgendwie null - außer im Sommer für Auffeuchtung in der Konstruktion zu sorgen. Bauphysikalisch die anschließende Gefälledämmung mit einberechnen und den entstehenden Höhenunterschied zwischen Altdach und Anbau technisch wie optisch entsprechend gestalten. Dazu muss erst mal umfangreich der IST-Zustand dargestellt werden und auf diesen die Maßnahmen erwogen werden.

    Für den weiteren Ablauf empfehle ich jemand an seine Seite zu nehmen der A. etwas vom Thema versteht und B. kein heilloses Chaos generiert und Ordnung in die gesamte Sanierung bringt. Nicht das neben dem Geldbeutel am Ende auch noch die Gesundheit so arglos verschwendet wird, wie hier dargestellt - weil der Laie nicht beurteilen kann mit welchen Giftstoffen er in seinen eigenen 4 Wänden konfrontiert wird.
     
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