SAT-Antenne und äußerer Blitzschutz

Diskutiere SAT-Antenne und äußerer Blitzschutz im Elektro 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Zusammen, ich hab eine Frage zum Thema Blitzschutz. Da das Thema ja durchaus Umfangreich ist und sich mein Elektriker nicht sicher ist,...

  1. PhGer

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    Hallo Zusammen,

    ich hab eine Frage zum Thema Blitzschutz. Da das Thema ja durchaus Umfangreich ist und sich mein Elektriker nicht sicher ist, wollte ich hier nachfragen.

    Ausgangssituation:
    Haus mit äußerem Blitzschutz, Ableitung an allen 4 Gebäudeecken. Ein Antennenmast auf dem Dach, angeschlossen an den äußeren Blitzschutz. Daran wurde jetzt eine Sat-Antennenanlage montiert, es geht jetzt um die Verlegung des PA. Eine Montage der Sat-Anlage im geschützen Bereich oder mit Fangstange kommt/kam auf Grund der Situation vor Ort nicht in Betracht.

    Die Kabel und der Mast gehen durch die Dachhaut, auf dem Spitzboden kommt beides an. Nun sollen dort für die Koax-Leitungen Überspannungsableiter montiert werden (Und natürlich auch der ganze restliche Sat-Krempel wie Multischalter, etc). Die Frage ist nun, und da ist sich eben der Elektriker unsicher, ob die Potentialausgleichsleitungen der Sat-Teile an den Mast geklemmt werden müssen oder ob die an die HES gehen.

    Eventuell kann uns hier jemand weiterhelfen.

    Danke.

    Gruss
    PhGer
     
  2. #2 zille1976, 29.05.2015
    zille1976

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    Das ist schonmal nicht schlecht. Somit ist zumindest sichergestellt, dass die Feuerwehr nicht arbeitslos wird wenn bei dir der Blitz zu..ähh einschlägt.

    Hat dein Elektriker schon mal drüber nachgedacht, dass der Name äußerer Blitzschutz einen Sinn hat und nicht nur gewählt wurde weil gerade diese beiden Wörter noch übrig waren bei der Namensfindung der Elektrotechnik?

    Äußere Blitzschutz / kommt im Spitzboden an. Wo ist der Fehler?
     
  3. #3 baufix 39, 29.05.2015
    baufix 39

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    versteh immer noch nicht wieso die Leute Sat- Antennen auf das Dach montieren.
    Sieht blöd aus, macht auch keinen Sinn da das ja kein terrestrischer Empfang ist.
    die Antenne kann man anderswo,wo man besser und einfacher drankommt befestigen.
    Dann wäre die Sache mit Blitzschutz auch erledigt.
     
  4. #4 feelfree, 29.05.2015
    feelfree

    feelfree Gast

    Lass' mal überlegen, Satelliten-Empfang, wo schwirren gleich nochmal diese Dinger rum? Und wo ist denn bei nahezu allen Häusern die unbedingt notwendige Sichtverbindung ohne weitere Hindernisse wie Bäume, andere Häuser etc. am ehesten gegeben?

    Wie gut, dass Du immer eine bessere Lösung hast. Hätte der TE mal dich gefragt.
     
  5. #5 zille1976, 29.05.2015
    zille1976

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    Nicht zu vergessen dass diese komischen grünen Dinger die blöde Eigenschaft haben zu wachsen.

    Was heute passt, kann 10 Jahre später schon ein Empfangs-Super-GAU sein.
     
  6. #6 jodler2014, 30.05.2015
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    Du kannst die SAT-Schüssel auch auf den Boden legen!:bierchen:
     
  7. PhGer

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    Das war nicht der Elektriker sondern ein Blitzschutz-Fachunternehmen die den außeren Blitzschutz installiert und vermessen haben. Die haben auch den Mast daran angeschlossen. Sieht man so auch auf den Bildern von z.Bsp. Dehn, ich gehe daher davon aus dass das so passt.
     
  8. #8 Kater432, 30.05.2015
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    Der Mast, wo der äussere Blitzschutz ja angebracht wurde, darf nicht bis innen unters Dach gehen. So hast du es geschrieben. Das sollte ein Mast sein, der auf dem Dach befestigt wird, und nicht bis unters Dach. So wird der Blitz ja nicht nur aussen abgeleitet, sondern auch nach innen befördert.
     
  9. #9 zille1976, 30.05.2015
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    Vermutlich gehen die davon aus, dass sich der Strom beim Einschlag in den Mast den Weg mit dem geringsten Widerstand sucht und dann über die Ableiter abfliesst.

    Das kann gut gehn, solange dies tatsächlich so ist, aber selbst dann würd ich mich nicht drauf verlassen. Einem Blitz den Weg in das Hausinnere zu bereiten halte ich für grob fahrlässig und lässt mich wenig an einen Fachbetrieb glauben.

    Der Mast bekommt normalerweise eine eigene Fangstange, die mit Isolatoren am Mast auf Abstand montiert wird. Diese Fangstange wird dann an den äußeren BS angeschlossen.

    Oder man setzt die übrigen Fangstangen so, dass der gesamte Mast inkl. Schüssel im Schutzbereich liegt.

    PS: Ich hab bei Google nicht ein Bild gefunden, dass es so wie bei dir zeigt. Auch nicht bei Dehn.
     
  10. Dipol

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    Hier stellt sich einmal mehr die Frage, wie man als konzessionierte EFK seine Aufgaben ohne Kenntnis relevanter Normen erfüllen will.

    Nach Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) und der für Antennensicherheit maßgeblichen DIN EN 60728-11(VDE 0855-1) ist auch der Potenzialausgleich der Kabelschirme erdungspflichtiger Dachantennen nicht anders als bei Erdkabeln möglichst unmittelbar nach dem Eintritt ins Gebäude auszuführen, siehe Folie.

    Andere PA-Ausführungen nach dem üblichen Illusions-Motto "Ich hole mir den Blitz nicht ins Haus" sind normwidrig und sinnlos, denn Blitze die es von Wolken zur Erde geschafft haben lassen sich mit HVI-Leitungen aber nicht mit dem bisschen Kunststoff von Kabelmänteln oder einem LNB-Wetterschutzgehäuse isolieren.

    Direkterdungen ergeben im Falle eines Direkteinschlags unvermeidlich Teilblitzströme in die Antennenanlage und die daran angeschlossenen Endgeräte. Direkterdungen an Blitzschutzanlagen sind besonders nachteilig, da sogar aus Einschlägen in die die hinterste Ecke des Blitzschutzsystems Teilblitzströme in die Antennenanlage eingekoppelt werden.

    Nach Normempfehlungen sollen Antennen deshalb möglichst nur noch nach dem Stand der Technik in geschützten Räumen erstellt werden. Direkterdungen sind aber nach den Anerkannten Regeln der Technik (= Normen) weiterhin zulässig. Blitzschutz ist Brandschutz, bei nicht ausreichenden äquivalenten Trennungsabständen muss sogar zwangsläufig direkt geerdet werden.

    Nach Blitzschutznorm müssen die bei Direkterdung möglichen Teilblitzströme durch energetisch koordinierte SPD 1 Blitzstromableiter als Grobschutz und SPD 2 Überspannungsableiter als Mittelschutz "beherrscht" werden. Die für Antennensicherheit maßgebliche DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) verlangt dies nicht. In dieser Norm ist der PA-Leiter zwischen dem Antennenträger und der HES irrtümlich noch mit einem Monsterquerschnitt von 16 mm² Cu ausgewiesen. Dieser Fehler hätte eigentlich ein schnelles Korrigendum erfordert, wurde aber erst im Entwurf der neuen IEC 60728-11 auf die üblichen PA-Querschnitte berichtigt.

    Da es keinen Handwerksberuf Blitzschutzbauer gibt der Warnhinweis, dass sich im Blitzschutzbau viele Firmen tummeln welche die Normanforderungen an eine vom VDE oder VdB qualifizierte Blitzschutzfachkraft nicht erfüllen. Sowohl die Direkterdung einer Dachantenne wie auch die Montage einer getrennten Fangstange stellt eine wesentliche Änderung dar, durch welche ein "Bestandsschutz" für Ausführung nach altem Normenstand verfällt und eine Nachrüstung des Blitzschutzsystems auf aktuellen Normenstand erfordert. Dies gilt insbesondere für Blitzschutzanlagen welche über getrennte Erdspieße keine blitzstromtragfähige Verbindung zum Fundamenterder bzw. dem Schutzpotenzialausgleich haben.
     

    Anhänge:

  11. PhGer

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    Hallo Dipol,

    danke für deine Antwort. Die Firma die den Blitzschutz bei uns am Haus ausgeführt hat, hat eigentlich einen guten Eindruck gemacht. Laut deren Aussage sind alle Monteure vom VDB zertifiziert. Außerdem gab es auch die gefordetere Dokumentation mit den Messergebnissen.

    Eine Frage noch zu dem Bild von Dehn: Die PA-Schleife ist kein Problem? Eventuell kommen ja noch weitere Schleifen dazu, z.Bsp. wenn der Sat-Empfänger Schutzklasse I ist.

    Gruss
    PhGer
     
  12. Dipol

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    Wenn man um Stuttgart einen Kreis mit 50 km Radius zieht, kommen nach meiner nicht mehr ganz taufrischen Kenntnis dafür gerade mal zwei Firmen in Betracht. Zu Zeiten da ich als Anlagenplaner beruflich noch Vollgas gab, hat mir noch kein Blitzschutzbauer in diesem Zirkelkreis die Formel für die äquivalenten Trennungsabstände auswendig aufsagen können.

    Im Gegensatz zu älteren Normausgaben wird unterstellt, dass das Blitzschutzsystem als Faradyscher Käfig wirkt und somit Schleifen keine oder deutlich weniger induktive Blitzstromeintragungen aus Einschlägen in die Nachbarschaft aufnehmen können. Die untere PA-Vermaschung wirkt auch noch den vermehrten Eintragungen galvanischer Teilblitzströme aus der Blitzschutzanlage entgegen.

    Der für Gebäude ohne Blitzschutzanlage nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) geforderte schleifenfreie PA kann nur wirken, wenn insbesondere alle Endgeräte der Schutzklasse I ausgesteckt sind. Die Praxis sieht anders aus und wenn erdungspflichtige Dachantennen mit einem BK-Netz verbunden oder nach aktueller DIN 18015 zentrale Wohnungskommunikationsverteiler installiert werden, ist der schleifenfreie PA sowieso nicht mehr umsetzbar.

    Wenn du einverstanden bist würde ich mir den Schutz der Antennenanlage nach der ANGAcom gerne ansehen und erkennen, warum der um Klassen bessere Blitzschutz mit getrennter Fangstange nicht möglich gewesen sein soll.

    Gruß von der anderen Autobahnseite aus LE, zurzeit HH.

    Dipol
     
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