Frage zur Verlegung von Lüftungsrohren in einer Betondecke

Wenn ich mir das Bild ansehe:

dann hat der Kollege aber ein massives Problem - und Ihr leider auch!

Treppenloch, Einbauleuchten, Schornstein(?)durchbruch und das alles auf den paar m² - da möchte ich nicht der TWP sein, der das regelkonform hinrechnen darf!

Bei dem 2. Bild kommt sicher noch ne fette Deckenstärkenerhöhung dazu (wäre statisch wieder hilfreich, wenn die Oberbewehrung mit hochgenommen werden kann) und daraus folgend wird der ganze Bau höher/irgendeine Etage niedriger als geplant.
Könnte also auch noch Tektur/neue Bauanzeige folgen!

Die Nummer ist

 

situationsbeschreibung: mangelhaft
ausführung und "sanierung": mangelhaft
2 x mangelhaft: ehrenrunde.

das thema lüftungsleitung wurde hier schon x-fach abgehandelt.
ob der kram in die decke passt, oder in der decke verlegt werden
darf, ist zweierlei. in 99% ist e. verlegung in der decke unzulässig,
nicht/falsch nachgewiesen/ausgeführt (hingelogen/hingebogen).

die herstellerangaben "klar, geht inner decke" sind genauso
aussagekräftig, wie die ansage des verkäufers, mit einem auto
könne man locker 200 km/h fahren .. von restriktionen (dem
fahren in spielstrassen) sagt der nix ..

 

Da Ihr den Leitungsdurchmesser so oder so oder so irgendwie lassen müsst, die Verlegung in der Decke, wenn überhaupt nachweisbar, eine deutlich dickere Betondecke benötigt und die Höhe des Geschosses darunter ja bereits gesetzt ist (Decke liegt auf, abgehängte Decke wohl kaum machbar), würde ich über eine Verlegung AUF der Rohdecke nachdenken.
Höher wird die Hütte so oder so, aber dann ist ne Menge an Problemen vom Tisch!

 

Aber dann bitte auch nicht so gebündelt und mit dem passenden Rohr...

 

Dann bitte mit einer vernüftigen Trassenplanung, die auch Elt und Frischwasser berücksichtigt!

(Hätte ich dazu schreiben sollen, haste recht)

 

Und wer soll die neuverlegung bezahlen? Und die Zeitverzögerung?
Die Neuverlegung auf Rohdecke ist vielleicht eine Lösung, aber nach dem Motto ... ah bezahlt der Bauherr ... pech gehabt.

 

Und was passiert nun mit den ganzen Häusern, die bisher so mit Schläuchen versorgt wurden? Stürzen alle ein?

 

Einstürzen werden die Häuser nicht gleich, aber Bewegungen, Risse, das alles sind Dinge auf die man doch gerne verzichten würde, oder etwa nicht?

 

Der, der es verbockt. Oben wurden die üblichen Verdächtigen schon aufgezählt.

Den (blöden) Spruch hört man andauernd und in allen Bereichen, sei es jenes fehlende Eisen oder diese schäbige Betoniertechnik - oder eben Leerrohre.
Grundsätzlich sind Bauwerke so herzustellen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, ein gewisses Maß nicht überschreitet, von hässlichen Rissen mal ganz abgesehen. Machen Sie so einen Mist, dann greifen Sie eben in das Sicherheitsniveau ein, es muss nicht zwangsläufig was passieren.
Und mal ehrlich, selbst dem Dümmsten könnte doch durch kurzes Nachdenken klar sein, dass man Beton nicht einfach so durch plastikummantelte Luft ersetzen kann.

Das wissen die einfach nicht, genau so wenig wie Elektriker. Woher auch. Die sichern sich Pfründe, indem z.B. Fundamenterder jetzt nicht mehr durch den Flechter verlegt werden darf - denen fehle ja die Qualifikation. Aber die eigene Qualifikation zu hinterfragen was so Sachen wie Tragverhalten von Stahlbetonplatten angeht, das hinterfragen sie nicht, da wird auch schon mal hemmungslos die Mauernutfräse am Stahlbeton angesetzt.

Das Heft 600 ist eine Erläuterung zur Norm. Bei Platten ohne Querkraftbewehrung gilt, das solche Rohre unschädlich sind, wenn der Rohrdurchmesser klein ist (<=0,1*d) und der Achsabstand mindestens 4*Rohrdurchmesser beträgt - ansonsten muss die Querkrafttragfähigkeit abgemindert werden.
Ergo, es ist also möglich das so einzubauen, man muss halt nur den Taschenrechner schwingen um das nachzuweisen.

Ähnliches gilt analog auch für Durchstanzbereiche (wobei explizit hier schlauere und weniger schlaue Verlegetechniken möglich sind, aber das kann man nicht mal zwangsläufig von Bauingenieuren erwarten). Zu beachten ist zudem noch die Lage, ob in der Zug- oder der Druckzone, das ist also alles nicht trivial, daher sollten diese Verlegepläne zwingend abgestimmt werden.
Das wird es aber nicht mal bei wirklich herausragenden Baufirmen und namenhaften Planern in sehr teuren Projekten gemacht, da steht man auf der Decke und wundert sich warum drei Leerrohre als Bündel durch die Dübelleisten gefädelt werden.
Ganz ehrlich? Seien Sie froh, dass Ihre Planer das überhaupt gemerkt und richtig reagiert haben. Das zu bezahlen würde ich dennoch vermeiden, das können sich die Beteiligten doch einfach teilen oder sich untereinander streiten.

Ansonsten, Sie haben ja keine Platte ohne Querkraftbewehrung, die Gitterträger wirken als solche. Das ist zunächst mal günstig, allerdings muss das Fertigteilwerk einen Nachweis der Schubfuge führen, zwischen Halbfertigteil und Aufbeton, der durch die Rohre durchaus beeinträchtigt wird.
Sowas berücksichtigt natürlich keiner, ich würde jetzt mal unterstellen, dass das ähnlich wie bei Platten völlig ohne Querkraftbewehrung zu lösen ist.

 

Nachtrag... sagen Sie mal, haben die *piep* die Gitterträger zersägt?

 

Ach, blöder Spruch? Ist eine normale Frage eines Laien gewesen - es wird hier schließlich ein Aufruhr gemacht, der sowas vermuten lässt...

Und wenn ich von quasi jedem auf der Baustelle erzählt bekomme (inkl. Ingenieuren), dass eine Betondecke bis zu 800% Sicherheit eingerechnet bekommt, dann frage ich mich schon, was da nun richtig ist.

Ich musste entsprechende Verlegezonen vorher anzeigen, dann wurde das geprüft und bewertet. Trotzdem musste auch hier und da einmal eine Bewehrung geschnitten werden. Trotzdem lagen die Rohre prinzipiell immer unter der festen Bewehrung der Fertigdecken. Gebündelt liefen sie ebenfalls nur über dem tragenden Mauerwerk.

 

Gute Idee oder ?
Genau dort wo der Lastabtrag erfolgt wird muss man viel Luft anordnen, dann klappt das mit der Kräfteinleitung ganz sicher .

Manchmal frag ich mich wirklich ob der Kopf nur auf dem Hals sitzt damits nicht reinregnet ....

*Ausnahmslos alle* Tragwerksplaner und Statiker mit denen ich zusammenarbeite hätten da das Maschinengewehr schon auf dem Schreibtisch stehen und würden lächelnd fragen : Willste die Kugel genau zwischen die Augen oder soll ich ne Garbe unter die Gürtellinie absetzen ....

Gruß
Achim Kaiser

 

Es ist aber nicht im Sinne des Bauherren und der Norm diese erforderlichen Sicherheiten zu unterschreiten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Teilsicherheitskonzept#Eine_Erl.C3.A4uterung

 

Du hast recht - ich hab da auch Blödsinn geschrieben. Sie liefen gebündelt genau nicht über dem Mauerwerk, sondern mit Abstand daneben. Da hatte der Rohbauer auch drauf geachtet.

 

Was ja nicht weniger problematisch ist, denn da ist die Kraft in der Betondruckstrebe maximal! Zu viele Leute die offenkundig zu wenig Ahnung haben sollten nicht nach Gutdünken in die Statik eingreifen.

Hier, vielleicht hilft das zum Verständnis:
http://www.ki-smile.de/kismile/view62,1,149.html

 

Ist aber vom Statiker abgesegnet worden, der die Verlegepläne der Lüftung bekommen hatte...

Egal, was man auch schreibt, einer wird hier immer etwas zu meckern finden. Was soll ich Deiner Meinung nun machen - Rückbau ?

 

Tragwerksplaner auf das Heft 600 hinweisen und nachrechnen lassen, es ist ja "nur" eine Abminderung, das kann ja dennoch funktionieren. Die Belastung im EFH sind dann doch eher gering.

 

Ich werde ihn darauf ansprechen - Danke für den Hinweis.