Kommunwand -- Schallschutz

Diskutiere Kommunwand -- Schallschutz im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir planen die Errichtung einer DHH und haben bereits einen Bauleistungsbeschreibung erhalten, worin zum Thema Kommunwand...

  1. DuaneD

    DuaneD

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    Hallo zusammen,

    wir planen die Errichtung einer DHH und haben bereits einen Bauleistungsbeschreibung erhalten, worin zum Thema Kommunwand folgendes ausgeführt ist:

    "Die Kommunwand wird in Hochlochziegelmauerwerk 14,5 cm stark errichtet, in die Kommunwandfuge wird eine 2x20mm starke Mineralfaserplatte eingebaut. Rohdichte der Kommunwand Rd. 1,4, Wahlweise auch als KS oder Betonsteinmauerwerk."

    Im Keller grenzt in unserer DHH der Hobbyraum, in dem es in Zukunft recht laut werden dürfte (Kino + Musik), direkt an die Kommunwand. Daher habe ich nachgefragt, ob mit dieser Wandausführung guter Schallschutz gewährleistet ist, da sonst wohl schon Ärger mit den zukünftigen Nachbarn vorprogrammiert wäre.

    Als Antwort kam, dass "hinsichtlich des Schallschutzes wird bei Ausführung laut BLB ein Schalldämmaß von 65dB erreicht. Ein Upgrade auf 68dB wäre für 34,86 EUR pro m² Wandfläche möglich (durch Verwendung schwererer Steine).

    Meinen Fragen, die ich auch durch die Suche in diesem Forum und trotz zahlreicher Beiträge zum Thema Kommunwand nicht beantworten konnte:

    - Sind mit den Angaben aus der BLB tatsächlich 65dB realistisch erreichbar (bei fachgemäßer Ausführung)?
    - Sind 65dB wirklich ausreichend oder sollte ich für 35EUR pro m² auf 68dB 'upgraden'?
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Ich würde mir bei der angedachten Nutzung auf jeden Fall schon mal Gedanken in Richtung 68dB machen, und das auch schriftlich vereinbaren, so dass man später problemlos nachmessen und vergleichen kann.
    Diese 68dB über alle Etagen einzuhalten wird gar nicht so einfach, aber die Firma sollte wissen auf was sie sich einlässt.

    Bei solchen Schallschutzklassen muss man vermehrt auf Ausführungsdetails achten. Da können einem so Sachen wie eine durchgehende Bodenplatte o.ä. schon sehr viele Bauchschmerzen bereiten. Auch die Trennfuge wäre diskussionswürdig. Eine Erhöhung der Fugenbreite würde nicht nur die Schalldämmung verbessern, sondern vor allen Dingen im niederfrequenten Bereich für eine bessere Schalldämmung sorgen (Stichwort Resonanzen). Unterschiedliche Rohdichten der beiden Schalen können helfen die Resonanzen ein bisschen über den Frequenzbereich zu verteilen. Auch die Wahl des Dämmstoffes in der Trennfuge wäre ein Thema.

    Wenn da ein Heimkino in den Keller soll, oder eine Party mit Musik veranstaltet wird, dann werden vor allen Dingen die niederfrequenten Musikanteile (Bass, Schlagzeug) für eine Lärmbelastung sorgen.

    Was die Ausführungsdetails betrifft, so sollte man bei Bedarf einen Fachmann hinzuziehen (Bauakustiker o.ä.). Öffnungen in der Wand, aber auch Schlitze und Schächte sind tunlichst zu vermeiden.

    Ich bezweifle, dass es genügt wenn man einfach etwas schwerere Steine/Ziegel nimmt. Hier wird die Praxis gnadenlos zuschlagen. Detailplanung und penible Überwachung der Ausführung sind hier angesagt. Dann klappt´s auch mit der Schalldämmung.
     
  3. DuaneD

    DuaneD

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    Das nenne ich aber mal eine schnelle und ausführliche Antwort -- vielen Dank! ;)

    Die Bodenplatte ist durchgängig (das ist auch nicht anders machbar, da eine Weiße Wanne benötigt wird) und ich selbst fürchte ja noch eher, dass darüber die Schallübertragung per Körperschall erfolgt, da ja ein auf dem Boden stehender Subwoofer (beispielsweise) oder große Standboxen den Schall gut einkoppeln können. Dagegen lässt sich aber wohl nur wenig machen (außer den Subwoofer auf eine Granitplatte stellen und die dann vom Boden entkoppeln? ;)), nehme ich an. Die Trennfuge ist wie geschrieben mit 4cm bemessen und die wird mit jeweils 2x2 cm Mineralfaserplatte 'gefüllt'.

    Was wäre eine gute Gestaltung der Trennfuge bzw. noch besser: was sollte ich in die BLB schreiben lassen, was nach Erfahrung einen guten Schallschutz verspricht (übertreiben will ich es nicht, aber wenn er sich NACH Abschluss der Bauarbeiten als zu gering herausstellt, wird es sicher schwer).
     
  4. #4 Gast23627, 04.07.2015
    Gast23627

    Gast23627 Gast

    Hallo,
    ich habe einen Nachbarn dessen Kinder mit (ehemals) ausgeprägter Feierlaune ausgestattet sind (waren). Gottseidank auch keine DHH.

    Nun, dennoch gab es ein Schallproblem trotz Schallschutzfenstern meinerseits.

    Diesem Nachbarn bzw. den Kindern habe ich die Feierei ausgetrieben. Das war ganz einfach, da gibt es Nachbarrechtliche ectr. Mittel und Wege.

    Die Blagen dröhnen sich jetzt in einer Waldhütte die Ohren voll.

    Ich denke das (mit der Waldhütte) funktioniert auch in einer DHH.

    Übrigens, das relevante hat RB schon geschrieben.
     
  5. #5 feelfree, 04.07.2015
    feelfree

    feelfree Gast

    Schön dass Du es noch selbst gemerkt hast...
     
  6. R.B.

    R.B.

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    Früher hat man eher schmale Trennfugen gemacht, heute würde ich zumindest mal über 6cm nachdenken.
    Das Angebot der Firma mit den 68dB würde ich mir gut überlegen, und dann auch so vereinbaren. Alternativ könnte man auch eine Schallschutzklasse vereinbaren. Beispielsweise SST III nach VDI 4100 bzw. 4109-10. Vorteil bei Vereinbarung einer Schallschutzklasse wäre, dass man auch andere Bauteile (Trittschall, Decke, Treppen) vereinbart hat. Kennt sich die Baufirma aus, dann wird sie das so ohne weiteres sowieso nicht vereinbaren, oder aber sie rechnen zuerst einmal, mit wieviel Mehraufwand das verbunden ist. Wie oben schon gesagt, ein bisschen mehr Masse in der Wand ist dazu nicht ausreichend.

    Wenn Dir Schallschutz wichtig ist, dann würde ich schauen, dass Du einen Bauakustiker findest und bei dem eine Beratung einkaufen. Auch ein Fachanwalt könnte hilfreich sein. Du solltest so Dinge wie BLB und sonstige Verträge mit der Firma nicht unterschreiben ohne dass sie vorher von Fachleuten geprüft wurden. Du kannst sonst nur verlieren, denn auch das Internet kann den Sachverstand nicht ersetzen.
    Du wärst nicht der erste der im nachhinein feststellt, was für einen Mist er da unterschrieben hat. Dann ist es aber meist zu spät.
     
  7. DuaneD

    DuaneD

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    Ja, BESSER wäre es schon, alles von Fachleuten prüfen zu lassen. Und vor der eigentlichen Unterschrift werde ich das ggf. auch tun. Leider benötige ich nächste Woche für die Finanzierungsanfrage BLB+Kostenvoranschlag. Und ich will natürlich ein realistisches Angebot, damit ich alle notwendigen Kosten in der Finanzierung dabei habe. Vor der eigentlichen Unterschrift sind dann schon noch Änderungen möglich, aber die sollten den Preis dann nicht nochmals deutlich in die Höhe treiben.

    Was ich hier erst einmal möchte, ist eine 90%-Lösung auf Basis von euren Erfahrungswerten. Auf meinen Fachgebieten kann ich auch meist keine 100% passende Lösung auf Basis von solchen pauschalen Aussagen wie den von mir hier gegebenen ('guter Schallschutz') geben, aber ich kann zumindest eine Lösung vorschlagen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nahe an dem Optimum liegen sollte. Ich bin hier in der Hoffnung, dass ihr das auf dem Gebiet 'Bauen' auch könnt (denn das gehört -- wir man unschwer erkennen kann -- nicht zu den Bereichen, wo ich mit Fachwissen glänzen kann ;) ).
     
Thema: Kommunwand -- Schallschutz
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