Muss die Dachdämmung komplett erneuert werden?

Diskutiere Muss die Dachdämmung komplett erneuert werden? im Dach Forum im Bereich Neubau; Wir renovieren, bzw. sanieren gerade unser Haus (Bj. 1912). Besser gesagt: Vieles lassen wir auch machen. Nachdem wir im DG die alten...

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  1. nana

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    Wir renovieren, bzw. sanieren gerade unser Haus (Bj. 1912). Besser gesagt: Vieles lassen wir auch machen.

    Nachdem wir im DG die alten Holzpaneele entfernt haben, wurden in der letzten Woche zwei Dachflächenfenster durch größere ersetzt und ein neues kam hinzu! :-)

    Unter der Lattung der alten Holzpaneele befindet sich eine alukaschierte Mineralwolle. Die wurde dort 1993 eingebracht, als das Dach neu eingedeckt wurde.
    Es ist aber nichts dicht. Die Folie wurde teilweise angenagelt und hat auch sonst allerlei Fehlstellen. Durch den Einbau der Fenster sind diese erst einmal noch größer geworden.

    Beim Abbau der Paneelen hatte ich zunächst einen Schreck bekommen... Die Dämmwolle ist teilweise richtig schwarz. Im Internet hatte ich Bilder von Schimmel in solchen Dämmstoffen gesehen...
    Jedoch: Es ist alles trocken, das Holz sieht gut aus, es riecht nichts - und auch sonst hatten wir in diesem Haus nie ein Schimmelproblem!

    Ich denke, das Schwarze wird Staub sein. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass bis vor drei Jahren noch mit Koks geheizt wurde....

    Nun, ich möchte vor allem, dass auch zukünftig kein Schimmel auftritt!

    Bislang war der Wohnraum im DG mit den Holzpaneelen verkleidet. Zukünftig sollen Gipskartonplatten angebracht werden.
    Ändert sich dadurch etwas?

    Um einen besseren Eindruck zu bekommen, füge ich einige Bilder bei.

    Die ersten vier Bilder zeigen den Spitzboden, der über dem Wohnraum liegt. Die anderen Bilder geben dann einen Eindruck von der Dämmung im Wohnraum (noch vor Einbau der Fenster).

    Ich möchte gerne wissen, was nötig ist. Dabei geht es mir nicht darum, die bestmögliche Dämmung zu erreichen. Wichtiger ist mir, dass kein Schimmel auftritt, der möglicherweise, lange Zeit unbemerkt, in der Dämmung wuchert...


    IMG_6980.jpg IMG_6985.jpg IMG_6982.jpg IMG_6983.jpg
     
  2. nana

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    Hier noch die Bilder aus den Wohnräumen unter dem Spitzboden.
    IMG_7770.jpg IMG_7779.jpg IMG_7776.jpg IMG_7774.jpg
     
  3. #3 Kalle88, 06.07.2015
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    Da ihr die Innenverkleidung samt Unterkonstruktion entfernt hab greift die EnEv! Bedeutet also Sparrenzwischenraum mit mindestens WLG 035 neu auffüllen, Luftdichtigkeit der thermischen Hülle realisieren und sonst nur die entsprechenden a.R.d.T für die einzelnen Gewerke einhalten. Aber Achtung es handelt sich hier um ein potenziell Krebs auslösenden Stoff. Der Ausbau sollte nur dann vorgenommen werden, wenn Schutzmaßnahmen vorhanden sind, wenn die Faserbelastung in umliegenden Räumen ausgeschlossen werden kann und im Raum für ausreichend Belüftung gesorgt wird.
     
  4. nana

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    Hallo!

    Erst einmal Danke, für die Antwort!

    Die Innenverkleidung haben wir entfernt, die Unterkonstruktion ist noch vorhanden! Nur da, wo das neue Dachfenster eingebaut wurde, wurde sie, logischer Weise, entfernt.

    Sicher, dass die EnEv hier greift?

    Der nicht geheizte Spitzboden ist ebenso mit der alukaschierten Mineralwolle gedämmt, wie auch die Schrägen im Wohnraum. Bis auf einige Fehlstellen in unserem zukünftigen Bad, ist auch die Decke zum Spitzboden gedämmt ( s. Bild 1 in Beitrag 2).

    Die Nachrüstpflicht entfällt, wenn nachgewiesen werden kann, dass die erforderlichen Aufwendungen durch die eintretenden Einsparungen nicht innerhalb einer angemessenen Frist erwirtschaftet werden können.
    Soweit ich weiß, sind das etwa 10 Jahre.

    Da frage ich mich schon, ob sich eine neue Dämmung wirklich rentiert...

    Davon ab, interessiert mich natürlich auch, - im Falle eines Austauschs,- was neu gedämmt werden muss, - wie gedämmt werden muss - und auch welche Kosten damit verbunden sind.


    Der ungeheizte Spitzboden ist ja auch gedämmt...

    Sollte hier auch die Dämmung erneuert werden?
    Oder, - sollte die Dämmung nur im Bereich des Wohnraumes (Schrägen, inklusive Decke zum Spitzboden) erneuert werden?

    Hier dann die Luftdichtigkeit herstellen? Was ist dann mit dem Bereich im Treppenhaus?

    Das Treppenhaus wird nicht beheizt. Durch die Wohnräume, - die Türen sind ja nicht dicht, - wird hier auch, in gewissem Maße, Wärme eingetragen. Die Auszugstreppe zum Spitzboden liegt im Treppenhaus und ist nicht gedämmt.

    Im Treppenhaus haben wir die Holzpaneele noch nicht abgenommen, weil wir das am Ende der Sanierung/Renovierung erst tun wollen. Ich denke aber, dass auch hier die alukaschierte Mineralwolle zum Vorschein kommen wird.

    Was wäre zu tun? Meine größte Sorge ist, dass durch veränderte Bedingungen, plötzlich doch Schimmel auftreten könnte.

    Zur besseren Einschätzung füge ich die Planzeichnungen vom Dachgeschoss bei und auch ein Bild von letzter Woche, als die Fenster ausgetauscht wurden. Auf der anderen Seite wurde ein Dachflächenfenster zusätzlich eingebaut (neben der Gaube).
    Die Maße der Fenster: 114 cm x 140 cm
     

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  5. #5 Kalle88, 07.07.2015
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    Ob nun UK vorhanden oder nicht, die Dämmung ist zugänglich. Im Bestand zählt immer OK Dachsparren oder eben die Begrenzung durch eine vorhandene Innenverkleidung. Da ihr aktuell keine mehr habt, gillt entsprechend OK Dachsparren als Begrenzung und somit ist die Tiefe der Bezug der neu einzubringenden Dämmstoffes in entsprechender WLG.

    Jop! Ob du Sie einhalten willst ist eine andere Sache. Das dass nicht Einhalten unter Strafe steht ist entsprechend zu bedenken, wenn auch die Kontrollen dahingehend rar sind. Was aber noch nicht ist, kann jeder Zeit der Fall sein. Ob du das Risiko eingehen möchtest musst du wissen. Dein Bau hat weit aus mehr Tragweite als dir bewusst sein wird. Sich da schon um Fakten die Haare raufen wird nicht viel bringen. Spätestens bei der Tauwasserfreiheit wird es noch mal spektakulär. Von der sich zerbröselnden Zusatzmaßnahme noch gar nicht angefangen. Da könnte ggf. andere Dinge von Nöten werden.

    Es sind alle Umfassungsflächen zu dämmen die Wohnraum gegen kalten Raum hin abgrenzen. Dazu zählt die Geschossdecke - die aktuell zur Nachrüstpflicht verpflichtet. Ähnlich wie die Anforderung Heizrohre zu dämmen oder die Geschichte mit den Heizkesseln. Ob du nun das ganze Dach machst oder nur bis zur Geschossdecke und diese eben mit inbegriffen bleibt der Konzeptionierung deiner Maßnahme vorenthalten.

    Du redest von §25 und der damit verbundenen unbilligen Härte. Den Schuh darfst aber gleich mal vergessen. Das Bauamt wird dir für die IST-Situation keine Freistellung ausstellen. Weil schlicht keine unbillige Härte vorliegt. Hier wird die Dämmung und die damit verbundenen Kosten betrachtet - nicht das Gesamte. Was ja auch nur logisch erscheint, denn eine Innenverkleidung benötigst du. Das kannst du analog auf eine Dachsanierung münzen. Sollte sich rausstellen, bei der Tauwasserfreiheit-Berechnung, dass hier die Eindeckung runter muss - dann wird nicht der gesamte Kostenapparat betrachtet. Ziegel brauchst du eh und der Handwerker ist verpflichtet nach a.R.d.T zu bauen, was eben einiges bedingt was die Kosten entsprechend ansteigen lassen wird.

    Natürlich wird Sie das. Du darfst, wenn du es richtig kannst, gerne den Gegenbeweis anstreben. In dem du nämlich die IST-Situation Zahlentechnisch festhältst. Dann die Kosten für die Dämmung rechnest und den Einsparfaktor der sich daraus ergibt. Du wirst schnell feststellen müssen da nicht so wirklich raus kommen zu können.

    Das steht in der Ausarbeitung einer Fachperson die damit kosten technisch entsprechend beauftragt wird. Wird aber höchstwahrscheinlich auf eine Dachsanierung hinauslaufen um es A. sinnvoll und B. fachgerecht zu lösen. Vorteil, man kann wohnliche Gegebenheiten unter dem Dach schaffen, was die Benutzbarkeit steigern dürfte.


    Macht nur Sinn wenn die Geschossdecke entsprechend nicht gedämmt ist. Macht nur Sinn, wenn das Raumluftvolumen so gering ist, dass ein Mitheizen quasi kostenneutral ist. Macht nur Sinn, wenn es konstruktiv nicht anders möglich wäre. Bei fehlender Innenverkleidung eher weniger der Fall.

    Siehe oben zur Umfassungsfläche.

    Luftdicht bedeutet luftdicht. Warum sollte das Treppenhaus weiterhin eine unbeheizte Kühlrippe innerhalb des Hauses sein? Macht Sinn wenn man auf Effektivität wenig Wert legt.

    Das Konzept sagt was zu tun ist!

    Auch das steht im Konzept für die Du eine geeignete Person beauftragen solltest.


    Wer hat damals die Größe festgelegt? In einem Kehlbalkendach schneidet man nicht mal eben 2 Gebinde weg... Kann mir kaum Vorstellen, dass das Gebinde in der Mitte wie die äußeren Sparrengebinde entsprechend konstruktiv verstärkt wurden. Damit die die zusätzliche Last aufnehmen können. Vermutlich wieder einer der Fälle die man unter "hält schon" verbuchen kann...
     
  6. nana

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    Willst du mir Angst machen, oder warum drückst du dich so schwammig aus?



    Das verstehe ich.



    Hier verstehe ich nur den ersten Teil, - den, mit der Innenverkleidung, die ja schon entfernt wurde und ohnehin neu aufgebaut werden muss.
    Und die Ziegel liegen bereits auf dem Dach. Habe hier keinen weiteren Bedarf...



    Inklusive neuer Dacheindeckung...
    Was meinst du mit "wohnliche Gegebenheiten unter dem Dach schaffen"?
    Das Dachgeschoss ist doch schon ausgebaut und der Spitzboden ist sowohl von der Höhe, als auch von der Fläche her, nicht als Wohnraum zu nutzen.


    Die Fenster wurden von einem Unternehmen eingesetzt, das mehr als 100 Jahre in dem Bereich tätig ist.
    Ich weiß nicht, woran du erkennen kannst, dass die Fenster nicht fachgerecht eingebaut wurden.

    Egal wie man es auch macht, es ist verkehrt...
    DIY ist Mist, - beauftragt man einen Fachbetrieb, - muss es auch Mist sein.

    Langsam frage ich mich, an wen ich mich überhaupt noch wenden kann.

    Zum Dach:
    Du scheinst ja sehr gut informiert zu sein.
    Leider schweigst du dich über die Kosten aus. Ja, der Fachbetrieb, der schon keine Dachflächenfenster einbauen kann, wird mir weiterhelfen können...
    Eine "Hausnummer" wirst du mir doch nennen können?

    Boah, ich glaube, ich gehe mal schnell die Gipskartonplatten anschrauben.
    Dann kann der "Kontrolleur", - falls er denn mal kommt, - mir nachweisen, dass die nicht schon 20 Jahre dort hängen. ;)
     
  7. #7 Alfons Fischer, 08.07.2015
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    ich möchte auf einen Aspekt eingehen:
    der vorhandene Dachaufbau arbeitet vermutlich unterhalb der Konterlattung (also auf Oberkante Sparren) mit einer nicht diffusionsoffenen "Gitterfolie" (Bild 4). Diese Gitterfolien sind regelmäßig als kritisch zu bewerten, eben weil diese nicht diffusionsoffen sind und somit Feuchtigkeit nicht oder nur unzureichend nach oben hin abdiffundieren kann.

    Bei Einsatz einer solchen Folie ist somit zwingend eine Hinterlüftung hinter (oberhalb) der Dämmebene erforderlich. Nach meiner Einschätzung sollte diese hinterlüftete Luftschicht mindestens 3, besser 4 bis 5cm hoch sein.
    Vor allem aber muss diese mit ausreichend Zu- und Abluftöffnungen versehen sein.

    Ich weiß nicht, ob diese Hinterlüftungsebene bisher korrekt vorhanden war, die Feuchteränder an den Sparren (Bild 3) lassen vermuten, dass da schon in der Vergangenheit irgendetwas nicht funktioniert hat.

    Aber spätestens durch den Einbau der Dachflächenfenster wurde genau diese Hinterlüftungsebene zuverlässig (also ungünstigerweise) verschlossen.
    Folglich ist dieser Aufbau mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr fachgerecht.
    Das wird wohl der Grund sein, warum Kalle z.B. die neue Dacheindeckung ins Spiel brachte.
     
  8. #8 Villert, 08.07.2015
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    Aus Interesse: Welcher § der ENEV regelt denn bitte das mit der Innenverkleidung ?
     
  9. #9 Kalle88, 08.07.2015
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    Siehe dazu die Ausführungen von Herrn Fischer - diese stehen aber schon etliche Male hier im Forum. Wer sich intensiv mit dem Thema beschäftigt wird daran nicht vorbeikommen können. Zu den Worten von Herrn Fischer möchte ich aber noch weitere Punkte anmerken:

    Fakt 1: Diese Gitternetzfolie zerlegt sich im Laufe der Zeit selber - da nicht UV-Beständig und auch absolut nicht Hitze empfänglich.
    Fakt 2: Betonsteine lassen mit der Zeit Wasser unter die Eindeckung dringen, im Bereich der Wasser/Deckfalz. Es ist also nicht nur mit Kondensat zu rechnen, sondern auch von außen eindringende Feuchtigkeit.
    Fakt 3: Wie will man die Abluft getrennt für die Dachflächen im Firstbereich lösen?





    Den Bedarf legst nicht du fest sondern das Konzept was zum Erfolg führen soll. Was an dem zweiten Teil war missverständlich? Jaja, ich weiß Kaufmann der hat nur verkaufen im Kopp und braucht man alles nicht.... ;)




    Wohnlich heißt im Hochsommer auch benutzbar. Auch das geht aus einem anständigem Konzept hervor. DAS wirst du aber NIE von einem Handwerker mit KOSTENLOSEM Angebot/Kostenvoranschlag bekommen. Da wirst du IRGENDWAS bekommen aber nicht DAS was du haben möchtest - dir erhoffst. Was bringt ein DG wenn ich es im Hochsommer nicht nutzen kann? Weil hier Temp. an die 30 Grad oder weit drüber herrschen? Das ist nicht wohnlich!




    Dann haben die 100 Jahre nicht ausgereicht das statische System eines Kehlbalken-/ Sparrendaches zu verstehen. Das erkenne ich am Schnitt, der den Dachstuhl zeigt und das Übersichtsfoto. Sparrendächer sind unverschiebliche Dreiecke - statisch gesehen. Heißt der Sparrenfußpunkt drückt gegen ein Widerlager, welches die Last in die Außenwand leitet und von da an in das Fundament. Kehlbalkendächer sind im Prinzip nichts anderes. Der Kehlriegel/ -balken oder Zange sorgt dafür dass sich der Sparren bedingt durch die Länge nicht zu sehr durchbiegt. Das macht man in der Regel wenn die Sparrenlängen über 5 Meter sind, da hier ein einfaches Sparrendach eher ungünstig ist. Es bedingt aber auch, dass damit der Fußpunkt gegen Sprengwirkung gesichert werden muss.

    Jedes Gebinde - Sparrenpaar - steift sich gegenseitig aus. Nun wurden hier 2! Gebinde gekappt und es wurde ein Wechsel eingezogen. Auf dieses Holz wirkt nun der Druck der gegenüberliegenden Seite. Der diesen Druck nun auf die zwei anderen Gebinde übertragen soll. Heißt im Konkreten, dass das mittlere Gebinde die Last von 2 Gebinden aufnehmen muss. Zusätzlich zu seiner Eigenbelastung. Die äußeren Gebinde müssen nur ein zusätzliches Gebinde tragen. Dafür sind die Systeme in der Regel nicht ausgelegt. Im günstigen Fall verformt sich das Dach nur (Durchbiegung) oder das System versagt irgendwann, irgendwo. Wenn der 100 Jährige Betrieb eine statische Berechnung dafür vorliegen hat, die Zweifelsohne feststellt, dass keine Gefahr besteht, dann bin ich still. Andernfalls gilt was ich oben geschrieben habe.

    Würden sich die Fachbetriebe an das halten was in Gesetzen, Normungen, Richtlinien stehen würde, dann müsste man nicht meckern. Ich MUSS auch oft genug gegen etliches davon Verstoßen, warum weiß ich bis heute noch nicht. An irgendeinem Parameter wird es liegen, dass vieles nicht ausgeführt wird wie es eigentlich sollte.

    Eigentlich braucht es nur ein wenig Kontrolle.

    Nein kann ich nicht. Weil ich mich von diesem Konzept nicht angesprochen fühle. Kostenschätzungen machen schon genügend in unserer Branche. Selbst mit evtl. späterem Meistertitel werde ich ein Teufel tun irgendwo irgendwelche kostenlosen Kostenvoranschläge zu unterbreiten. Ich steh da eher zu einer aussagekräftigen Planungsleistung - die es nun mal nicht kostenlos geben wird. Raten kann ich dir nur, zu jemand zu gehen der das ähnlich sieht. Es gibt genügend Planungsbüros auch spezifisch für den Dachbereich. Es mag dich Geld kosten, was du nicht "anfassen" kannst - am Ende kannst du aber sicher sein das zu bekommen was du willst und in der entsprechenden Güte, wenn die Überwachung mit beauftragt wird.

    Tue das, wenn dir danach ist - Bedenke aber die Worte von Herrn Fischer ins besondere zu den Laufspuren.

    100 Punkte! :D

    Anlage 3 Punkt 4.
     
  10. nana

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    Also, erst einmal Danke für die ausführlichen Antworten.

    Zuallererst: Wo seht ihr Feuchteschäden, bzw. Laufspuren?
    Am Sparren der beim Fenster im Spitzboden ist?

    Die Sparren sind uralt, teilweise ist da noch die Rinde drauf. Ich glaube, noch bevor das Dach 1993 gemacht wurde, hat mal ein Orkan das Fenster rausgerissen. Vielleicht hat es da dann mal reingeregnet. Zum Vergleich füge ich auch ein Bild vom Sparren bei, der auf der anderen Seite des Fensters liegt. Da müssten dann doch auch Feuchteschäden vorhanden sein.

    Übrigens hatten wir im März einen Baugutachter da, der sich auch den Spitzboden angesehen hat. Der hat da auch keine Feuchtigkeitsspuren entdeckt. Ich denke, das hätte er uns gesagt.

    Zudem habe ich heute die Rechnung gefunden, als das Dach 1993 eingedeckt wurde:

    Da steht zu der Ausführung:

    ....

    - Sparren mit Orig. Delta- Folie überzogen und mit imprägn. Dachlatten eingelattet. Eindeckung mit Betondachsteinen (112,17 qm).

    - Konterlattung als Zulage

    - First als Trockenfirst, verlegt in Lüftersteinen, ausgebildet. Einschl. Firstlatte

    - Ortgang mit Giebelsteinen ausgebildet.

    - Walzbleianschlüsse geliefert und angearbeitet.

    - Kamin mit Walzblei eingefasst und versiegelt.

    - Flachdachfläche des Aufbaues vorgestrichen und mit einer Lage PYE PV 200 S 5 S abgeklebt.

    - Brandmauer erneuert

    - Dachhaken eingeschlagen

    - ....

    - Wärmedämmung, 80 mm, alu- kaschiert (40,60 qm)

    Bild 1 zeigt den Sparren auf der anderen Seite des Fensters, Bild 2 zeigt ein Bild vom First (hier ist die Dämmung etwas heruntergerutscht), Bild 3 zeigt ein "Belüftungsloch".

    IMG_8428.jpg IMG_8438.jpg IMG_8444.jpg

    Und noch zu den Fenstern: Es wurde nicht nur ein Wechsel eingezogen. Die Sparren zur Mitte hin wurden "aufgedoppelt", verstärkt.... Keine Ahnung wie das in eurer Sprache richtig heißt.
     
  11. nana

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    Hier noch ein Bild vom First (konnte nicht mehr editieren).
    IMG_8437.jpg
     
  12. #12 Kalle88, 08.07.2015
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    Warum beantwortest du dass dann nicht auch so? Ich fragte doch ob die konstruktiv verstärkt wurden? Naja wie auch immer - gehen wir einfach mal davon aus sie wussten was sie taten.

    Zum Rest: Bleibt trotzdem die Tatsache dass die Gitternetzfolie eben jene benannten Eigenschaften hat. Ob nun die Sparren gut aussehen oder nicht ist doch irrelevant. Du kannst entweder deine Pflicht nutzen oder du tust es eben nicht. Beim zweiten hat sich jede weitere textliche Abhandlung.
     
  13. nana

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    Naja, du hast nicht danach gefragt, sondern bist einfach davon ausgegangen, dass die Sparren nicht verstärkt wurden. ;)

    Finde eigentlich nicht, dass es irrelevant ist, wie die Sparren aussehen.

    Welche weitere textliche Abhandlung sollte denn noch kommen? Du hast ja schon geschrieben, dass nur eine Komplett- Sanierung in Frage kommt, die ich mir planen lassen muss.

    Übrigens hatte ich dich nicht um einen Kostenvoranschlag gebeten. Ich wollte nur wissen, in welchem Bereich man sich bei deiner Lösung bewegt. 20000, 30000, 50000 Euro?
     
  14. #14 Kalle88, 08.07.2015
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    Weil das auch leider die Regel ist. Ich habe auch immer mal wieder Diskussionen - naja eigentlich nur :D weil ich alles verkompliziere....


    So lange aus der Eindeckung nun keine Feuchtigkeit sich den Weg in die Konstruktion sucht, weil die Zusatzmaßnahme hinüber ist und sich die Falze zugesetzt haben wird es auch weiterhin funktionieren. Ist halt Bauholz und damals wohl noch in eine Salzlösung getaucht. Was Jahre funktioniert hat wird es wohl auch heute noch. Man darf nur nicht anfangen zu mischen. Heutige Anforderungen mit aufbauten von Damals. Das geht in der Regel nicht gut.

    Fragen nach dem Vorgehen, auf was man achten sollte etc.

    Wie gesagt kann man das nicht beantworten. Es hängt davon ab was du willst, was dir wichtig ist und wie das alles am Ende zusammen passt. Es bringt dir jetzt auch nichts wenn ich dir sage was das so kostet was ich täglich ausführe. Weil das kein geschneidertes Konzept ist, sondern Standard. Da ist Kosten der Optimierungswille zum Abschluss - nicht aber das nachhaltige beraten. Dich kann die Eindeckung nur 15.000 Euro kosten, es kann auch 20.000 kosten und dann kommt noch der Innenausbau hinzu - je nach Art bist da auch schnell mit 10.000 Euro dabei.

    Sanieren bedeutet für mich eben auch den Grundstein dafür zu legen etwas ordentliches zu schaffen - nicht irgendeine Kompromisskiste, die zwar nicht ganz so teuer ist aber auch nicht mal halb so gut. Klar wirst du die Kosten nicht auf dem Zettel gehabt haben und klar würde deine Eindeckung auch noch 20 Jahre mehr packen. Das wären dann aber auch 20 Jahre Energieschleuder, 20 Sommer in kochender Hitze etc.
     
  15. #15 gunther1948, 08.07.2015
    gunther1948

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    hallo kalle
    für das erkennen des problems mit dem liegenden dachstuhl:28:
    aber dem te ist wohl nicht zu helfen,
    fuss- und firstpunkt sieht dann wie aus. nur balken drn pappen ist nicht genug.

    gruss aus de pfalz
     
  16. nana

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    Warum ist mir nicht zu helfen?
    ...Weil ich eine Dachdeckerfirma beauftragt habe, die mir Dachflächenfenster eingebaut hat?
     
  17. nana

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    Das kann ich ja auch verstehen. Du möchtest das Optimum herausholen, was natürlich auch immer wünschenswert ist.
    Nur der Geldbeutel muss auch mitspielen. Ich mag die Betonsteine auch nicht, hätte lieber welche aus Ton... :D
    Und ja, - ich war schon schockiert, als ich las, dass das ganze Dach inkl. der Eindeckung neu gemacht werden sollte... Das hatte ich nicht auf dem Schirm!

    Das ist meine größte Sorge! Man liest sehr oft, von den supergedämmten Häusern, die dann anfangen zu schimmeln, weil irgendetwas nicht zusammenpasst. Oftmals geschieht das auch längere Zeit unbemerkt.
    Zur Zeit ist ja alles offen und ich kann sehen, dass die jetzige Dämmung zumindest zu keinen Schäden an der Bausubstanz geführt hat.
    Es ist ja auch nicht so, dass ich prinzipiell gegen eine neue Dämmung wäre... Aber, dass alles neu soll, weil die Folie Mist ist, ist im Moment etwas "too much" für mich.
     
  18. #18 Kalle88, 08.07.2015
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    Nun, du darfst deinen Gesetzgeber danken, dass er dir so ein tolles Gesetz/ Verordnung geschenkt hat. Bleiben wir mal bei den Fakten:

    Fakt ist, du musst laut EnEv die Energiebilanz in dem jetzigen Zustand erhöhen. Mangels Kontrolle ist das Erwarten von Strafe nicht riesig aber gegeben. Fakt ist, du hast eine Energieschleuder. Fakt ist du hast im Sommer nicht viel Freude weil dir die Masse fehlt und die neuen DFF sicherlich keine außenliegende Verschattungen bekommen hat.

    Was kannst du also tun? So lassen und im Innenbereich schon mal richtig agieren. Mein Vorschlag an dich:

    Du holst dir einen Planer, mit dem gehst du penibel die Lage der Luftdichtigkeitsebene durch, lässt ihn Anschlussdetails anfertigen. Als Luftdichtigkeitsschicht nimmst du Holzwerkstoffplatten (OSB min. 15mm) und machst am Ende einen Blower-Door-Messung MIT LECKAGEORTUNG!! Befragst den Mann zum Problem mit deinen DFF und ob hier Verstärkungen relevant sind. Wenn ja, gehst du dem 100 Jährigem noch mal auf die Füße! Dann kümmerst du dich, dass du auf die DFF Außenrolladen bekommst - am besten mit Zeitsteuerung. Gilt auch für das Gaubenfenster. Dann machst du dich über deinen Planer kundig um einen Betrieb zu finden der Holzwolleleichtbau-Platten mit anschließendem Putz anbietet und lässt das ausführen. Deine Arbeiten so wie die Arbeiten von Fremdgewerken solltest du dann von deinen Planer beaufsichtigen lassen. Hierzu wäre denke ich ratsam die Statik zu befragen ob der Dachstuhl das auch packt.

    Dann hast du zwar immer noch ein Monster was Energie verpulvert aber das ganz große Kino aufgespart um dich zu gesunden - finanziell. Langfristig setzt du in den nächsten 10-15 Jahren eine Neudeckung mit Zwischensparrendämmung und ggf. Aufdachdämmung an. Mecker dann aber nicht über die Energiepreise bis dahin :p Dank dem recht massigem Aufbau dürfte das DG zu mindestens etwas kühler bleiben.

    Mehr fällt mir dann auf die Schnelle auch nicht ein.
     
  19. nana

    nana

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    Danke für deine Ausführungen.

    Ja, ich weiß, die EnEV schreibt vor... Trotzdem wird man sich noch ärgern dürfen. ;)
    Denn ich bin immer noch der Meinung, - steinigt mich, - dass sich eine solche umfassende Maßnahme, - wenn man nur das Einsparpotential an Energiekosten berücksichtigt, - wirtschaftlich nicht rechnet. Dafür müssten die Energiekosten schon extrem explodieren.
    Es ist ja auch nicht so, dass gar nichts gedämmt ist. 8 cm sind ja schon vorhanden und das macht zum ungedämmten Zustand schon etwas aus.
    Die Decke zum Spitzboden, - das habe ich heute gesehen, ist zum größten Teil doppelt belegt worden.
    Allerdings gibt es in unserem zukünftigen Bad, (da wo die zwei DFF sind) auch eine größere Fehlstelle. (keine Ahnung warum)

    Auf welche Stärke sollte denn eine neue Dämmung gebracht werden?
    Doppelte Dämmstärke heißt ja auch nicht doppelte Energieeinsparung.

    Und wäre bei der Variante mit der Neueindeckung eine Aufsparrendämmung zu empfehlen (wegen Kältebrücken bei der Zwischensparrendämmung)?


    Naja, so ein energieverschwendendes Monster ist das Haus nun auch nicht.
    Ich habe die letzte Gasabrechnung, von meinem Vater, aus dem letzten Jahr, hervorgeholt.

    Der Verbrauch lag bei 8951 kWh (01.01.2014 - 31.12.2014). Die reine Wohnfläche beträgt dabei 137 qm. Hinzu kommen der Keller (50 qm, - da steht in einem Raum auch noch ein Heizkörper), das große Treppenhaus (hier keine Heizkörper) und der Spitzboden.
    Gut, der letzte Winter war nicht besonders kalt und wir werden als fünfköpfige Familie sicher mehr bezahlen müssen.

    Ja, nochmals, die EnEV schreibt vor...
    Und ja, ich muss nun überlegen, welchen Weg ich gehen will...
     
  20. #20 Villert, 09.07.2015
    Villert

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    In der besagten Anlage 3 unter Punkt 4 finde ich nirgends, dass nur die Entfernung der Innenverkleidung der warmen Seite irgendeine Anforderung auslöst. Welchen genauen Wortlaut meinst du denn der das besagt?
     
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