Bodenfliesen auf altes Mörtelbett legen - darunter Estrich mit FBH

Diskutiere Bodenfliesen auf altes Mörtelbett legen - darunter Estrich mit FBH im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, in meinem Haus (BJ 1980) sollen ca. 80 qm neue Bodenfliesen verlegt werden. Es ist eine FBH verbaut (ebenfalls 1980). Ein...

  1. Paso

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    Hallo zusammen,

    in meinem Haus (BJ 1980) sollen ca. 80 qm neue Bodenfliesen verlegt werden. Es ist eine FBH verbaut (ebenfalls 1980).
    Ein Fliesenleger ist beauftragt und hat die Woche mit den Arbeiten begonnen.
    Die Fliesen sind inzwischen entfernt. Darunter kam folgender Fußbodenaufbau zum Vorschein:

    (Höhe ca. 3cm)
    - Fliesen
    - Mörtelbett
    - Sand mit Metallgitter-Bewehrung (dies ist teils mehr, teils weniger verfestigt)
    Ca. 4-5 cm Estrich (darin die FBH)
    Styropor

    Beim Entfernen der alten Fließen ist das bestehende Mörtelbett größtenteils erhalten geblieben.
    An einigen Stellen jedoch ist es weggebrochen (größte Stelle ca. 0,5 qm). Die Lücken wurden vom Handwerker mit einer Mischung aus Sand & Zement aufgefüllt und geglättet.
    Anschließend wurde die ganze Fläche mit der Maschine geschliffen.

    Die nächsten geplanten Arbeitsschritte sind:
    Grundierung & Ausgleichsmasse.

    Ich habe nun übers Wochenende an vielen Stellen festgestellt, dass es unter dem (harten und festen) Mörtelbett hohl klingt. Einige davon habe ich jetzt mal selbst mit Hammer und Meißel aufgestemmt. Darunter findet sich aber nur der bröselige Sand (keine Feuchtigkeit o.ä.). Der hohle Klang scheint offenbar durch dieses "Zweischicht"-System (Heizestrich & Fliesenmörtelbett) zu entstehen.

    Jetzt zu meiner Frage:
    - Kann man die neuen Fliesen in der geplanten Methode auf das alte Mörtelbett verlegen? (Ich kann nicht bewerten, ob das Ausbessern des Mörtelbetts mit Beton und das Aufbringen von Ausgleichsmasse ausreichen, um eine solide Basis für einen Fliesenbelag zu sein, der die nächsten Jahrzehnte hält)
    - Wäre es besser, den kompletten oberen Belag (Mörtelbett, Sand, Metallbewehrung) komplett zu entfernen und auf den Heizestrich eine neue Schicht aufzubringen, die die gewünschte Höhe herstellt? (Was wäre hier geeignet? Ebenfalls Estrich?)

    Hier würde ich noch gerne eine zusätzliche Expertenmeinung hören.
    Ich muss morgen eine Entscheidung treffen, wie es weitergehen soll.
    (Das Herausreißen von des kompletten Estrichs inkl. FBH ist ausdrücklich keine Option.)

    Falls noch Informationen fehlen, ergänze ich die gerne.

    Ich bedanke mich schonmal für alle hilfreichen Antworten.

    Viele Grüße,
    Paso
     
  2. #2 Gast036816, 06.09.2015
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    ich befürchte, dass dieses aufbaukonglomerat zu rissen führen kann. am besten alles runter bis zum estrich.
     
  3. Lebski

    Lebski Gast

    Das ist ein, zumindest für mich, völlig unbekanntes System einen Boden aufzubauen. Über den Sinn und die Funktion könnte man spekulieren, will ich aber nicht, weil es für mich ein Blindflug wäre.

    Falls der Estrichleger damit Erfahrung hat, versuch mal das heraus zu bekommen.

    Wenn nicht, kann man nur bis zum Estrich zurück bauen, dann Untergrundvorbereitung, Verbundestrich auf Haftbrücke neu machen.
     
  4. Paso

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    Hallo und danke für die Einschätzung.

    Ich fasse nochmal zusammen, damit ich alles richtig verstanden habe.

    Der bestehende Mörtel sollte bis auf den Heizestrich abgetragen werden.
    Was ist mit Untergrundvorbereitung gemeint? Eine spezielle Grundierung?
    Anschließend kann man auf den Heizestrich eine neue Schicht Verbundestrich aufbringen (dieser verträgt sich dann auch mit der FBH?)
    Auf diesen Verbundestrich dann Ausgleichsmasse & Fliesen?

    Eine Estrichleger habe ich bisher noch nicht hinzugezogen. Würde ich aber morgen kurzfristig tun.
    Hat jemand eine Ahnung, was die genannten Estricharbeiten für die 80qm kosten könnten?

    Viele Grüße,
    Paso

    BTW:
    Ich vermute, dass vor 35 Jahren die Kombination FBH & Fliesen nicht anders zu realisieren war.
    Da Mörtelbett & Fliesen halt eine bestimmte Stärke vorgaben, wurde der Estrich darunter wohl entsprechend dünner gemacht, um auf die geplante Höhe des Bodenaufbaus zu kommen...
     
  5. Lebski

    Lebski Gast

    Die notwendigen Untergrundvorbereitungen kann man erst festlegen, wenn der Untergrund frei liegt.

    Der Verbundestrich kann so eingebaut werden, dass direkt Fliesen gelegt werden können, ohne Ausgleichsmasse. Da müssen halt erhöhte Anforderungen an die Ebenheit nach DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 4 vereinbart werden.

    Kosten gehen von bis (hier alle beliebiebigen Zahlen einsetzen)
     
  6. Paso

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    Vertragen sich nun Verbundestrich und FBH im alten Heizestrich ?

    Dass "Estrich raus" eine Option ist, habe ich jetzt verstanden.
    Bevor wir uns jetzt aber darauf einschießen...

    Eine Meinung von einem Fliesenleger wäre trotzdem nochmal interessant.
    Vielleicht ist meine Situation im Altbau gar nicht so ungewöhnlich und es gibt dazu konkrete Erfahrungen und Empfehlungen.
     
  7. Paso

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    Ach so, hierzu habe ich noch eine Frage:
    Was genau könnte hier zu Rissen führen ?

    Um Rissen vorzubeugen, schlug der Fliesenleger vor, beim Verfliesen auf der gesamten Fläche Glasfasergewebe zu verwenden.
    Ist das eine Option oder gibt es da Einwände?
     
  8. Lebski

    Lebski Gast

    20 mm Mörtel ist nicht gerade für einen Estrichersatz bzw. zur Druckverteilung geeingnet. Ein Glasfasergewebe ändert daran nichts.


    Alles weitere ist von hier ohne nähere Informationen reine Spekulation. Die Nachfragerei ist ja verständlich, bringt aber nichts so. Und den Aufbau sollte eine Estrichlegermeister sich ansehen.
     
  9. Paso

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    Jaja, die Erhaltung des Mörtelbetts ist Blödsinn. Habe nochmal drüber geschlafen...
    Ich habe keine Lust in zwei Jahren (von mir aus auch 5 oder 8) Probleme zu kriegen und dann die Gewissheit zu haben, dass man damals die falsche Entscheidung getroffen hat, obwohl eigentlich alle Fakten auf dem Tisch lagen. Die Entfernung des alten Mörtelbetts ist leicht. Durch den Sand gibt es keine feste Verbindung zum darunterliegenden Heizestrich.

    Morgen kommt ein Estrichleger, der sich die Situation anschaut und mir hoffentlich einen realisierbaren Vorschlag macht.

    Als Vorbereitung:
    - Eignung für FBH
    - Sichere Verbindung mit dem Heizestrich darunter
    - Schichtdicke ca. 2 cm (darauf kommen noch die neuen Fliesen)
    - schnelltrocknend mit wenig Feuchtigkeitseintrag (habe gerade meine GK-Decken fertiggestellt)

    Habe ich noch was vergessen?
    Tipps sind noch willkommen.

    Viele Grüße,
    Paso
     
  10. #10 Ralf Dühlmeyer, 07.09.2015
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    Eine 35 Jahre alte FBH könnte (nicht muss) auch ordentlich verschlammt sein und so nicht nur durch den unsinnigen AUfbau, sondern auch noch zusätzlich durch den verringerten Rohrquerschnitt in der Abgabeleistung deutlich reduziert sein.

    Ich würde sagen - den ganzen Aufbau incl. vorhandener FBH raus und eine neue FBH mit Estrich und neuen Fliesen einbauen!
     
  11. #11 gunther1948, 07.09.2015
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    hallo
    was für rohre liegen den da als fbh. bei dem baujahr hab ich schon verschweisste stahlruhre angetroffen.

    gruss aus de pfalz
     
  12. Paso

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    Kunststoffrohre.
     
  13. Paso

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    Kleines Update für die, die's interessiert.

    Estrichleger sagt:
    Aufbau des bestehenden Heizestrichs ist nach Aufbringen einer epoxidhaltigen Haftbrücke mit Zementestrich grundsätzlich möglich.
    Vorraussetzung ist, dass der Heizestrich in gutem Zustand ist.
    Morgen ist aber erst Begutachtung vor Ort und dann finale Empfehlung bzw. Abraten (was ich nicht hoffen will...)
    Da ich auf der ganzen Fläche verteilt Öffnungen gemacht habe, die bis auf den Heizestrich gehen, sollte eine Begutachtung gut machbar sein.

    Dicke der aufzubringenden Schicht: ca. 2cm
     
  14. Paso

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    Und noch ein Update. (Leser des Threads gibt's ja offenbar genug)

    Estrichleger rät ab vom Estrichaufbau. (verwunderlich, aber fair wie ich finde)
    Das Risiko sei groß, dass nach Entfernen des kompletten Mörtelbetts der vorhandene Heizestrich nicht überall die erforderlichen Vorraussetzungen für einen Estrichaufbau nach dem beschriebenen Schema hat. Wenn das nicht der Fall ist, kann für die Haltbarkeit einer zusätzlich aufgebauten Estrichschicht keine Garantie übernommen werden. Wenn der Mörtel dann aber schon mal ab ist, gibt es kein Zurück mehr. Die Folge wäre dann: alles rausreißen und neue FBH + komplett neuer Estrich.
    Er hat tatsächlich dazu geraten, lieber den bestehenden (festen) Mörtelbelag auszubessern wo nötig und dann ganzflächig mit einem Gewebe zu verstärken/zu entkoppeln.
    Dies entspricht der vorgeschlagenden Vorgehensweise des Fliesenlegers.
    Wir werden nun der Empfehlung folgen und der langjährigen Erfahrung des Fliesenlegers vertrauen.

    Ein unerwartete Wendung. Aber zwei unabhängige gleiche Aussagen sprechen dafür, den Mörtelbelag zu erhalten.

    Bis dann,
    Paso
     
  15. #15 halve85, 07.07.2020
    halve85

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    und wie ging das ganze aus? Habe hier (vermutlich) da gleiche vor mir.
    30mm Styropor Dämmung
    45mm Multibeton Schutzestrich
    dadrüber Stahlmatten Q131 zur Bewährung des Multibeton-Estrichs für Oberbodenbelag mittels Steinfliesen im Mörtelbett des Plattenlegers
     
  16. Paso

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    Moin,
    Da schwelgen wir ja tief in der Vergangenheit. ;) Ein Thema, dass wir schon lange abgehakt hatten.
    Also die Fliesen liegen jetzt schon einige Jahre. Wir haben die Fußbodenheizung dringelassen und den Estrich nicht erneuert.
    Damals hatte ich den Mörtelbelag mit Estrichbeton ausgebessert an den Stellen wo tiefere und größere Löcher entstanden waren.
    (Der Mörtel war teilweise sehr sandig insbesondere unten. Was da in 1980 für eine Scheiße gebaut wurde ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Also egal.)
    Nach Ausbesserung wurde die komplette Fläche grundiert und hat erstmal eine Schicht Ausgleichsmasse erhalten (die ganzen 80 m²). Gewebe wurde nirgends eingespachtelt, auch entkoppelt wurde nichts. Dann wurden die Fliesen (30x60) verlegt und verfugt.
    Bis heute alles in Ordnung. Keine Risse o.ä.
    Ich bin auch froh, dass wir damals nicht das ganz große Rad gedreht haben. Das wäre kosten- und aufwandsmäßig ordentlich aus dem Ruder gelaufen.

    Viele Grüße und viel Erfolg
    Paso
     
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