Wie wichtig ist die Modulation einer Gasbrennwertanlage?

Diskutiere Wie wichtig ist die Modulation einer Gasbrennwertanlage? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Wir sind gerade dabei nach Ausschreibungen unseren Heizungsbauer auszusuchen. Das Haus wird 166qm Standard Enev und soll mit Gas und St beheizt...

  1. #1 Bauneulingin, 23.10.2015
    Bauneulingin

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    Wir sind gerade dabei nach Ausschreibungen unseren Heizungsbauer auszusuchen.
    Das Haus wird 166qm Standard Enev und soll mit Gas und St beheizt werden.
    Unser Architekt hat eine Standardanlage ausgeschrieben.
    Heizlastberechnung gibt es noch nicht.
    Nun ist es ja so das die heutigen Geräte einen großen Bereich abdecken, ich denke zu wenig kW wird keine Anlage liefern.
    Vorschlag war nun eine Vxxxmann Vitoxxx 200. Ich habe jetzt gelesen dass der Modulationsbereich wichtig sei nach unten damit die Therme nicht so oft taktet. Da würde sie schnell kaputt gehen.
    Ich habe mit dem anvisierten Heizungsbauer darüber geredet. Er hält das für Quatsch, er habe eine alte Anlage die gar nicht modulieren kann und seit 20 Jahren läuft. Im Prinzip wäre es egal welche Teile durch Verschleiß kaputt gingen. Bei häufigen Brennerstarts wäre das eben die Zündung und bei Modulation das Gebläse. In 10 Jahren war unsere jetzige V 200 das alte Modell allerdings 5 mal kaputt. Jedes Jahr zum Start der Heizsaison.
    Was haltet ihr von dieser Modulation ist die wichtig oder nur ein Verkaufsargument wie der Heizungsbauer sagt?
    Unsere Überlegung war sonst die 300 zu kaufen weil die weiter runter modulieren kann.
     
  2. R.B.

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    Die Leistungsregelung, auch als Modulation bezeichnet, ist schon wichtig. Selbstverständlich funktioniert eine Heizung mit konstanter Leistung auch, aber wir leben im Jahr 2015, und da sollte man die Vorteile schon nutzen die einem die Technik bieten kann.
    Durch die Leistungsregelung kann die Therme ihre Leistung an den Bedarf des Gebäudes anpassen. Das führt zu einem optimierten Laufverhalten, weniger Emission, und höherer Effizienz. Zusammen also zu einem geringeren Gasverbrauch.

    Jetzt stellt sich die Frage, wie weit diese Regelung gehen soll. Dafür betrachtet man zuerst einmal die notwendige maximale Leistung. Diese liegt bei allen Gasthermen deutlich über dem Bedarf eines EFH. Bei 166m² wird die Heizlast mit Sicherheit unter 10kW liegen, die kleinste Gastherme hat eine maximale Leistung von 9kW. d.h. selbst die kleinste am Markt verfügbare Gastherme hat ausreichend Leistung um das Haus zu beheizen.
    Jetzt betrachten wir die minimale Leistung (Untergrenze der Modulation). Die meiste Zeit des Jahres liegt die Heizlast eines Gebäudes unter 50% der Nenn-Heizlast. Während der Übergangszeit genügt normalerweise eine Heizleistung um die 20% oder weniger. Hätte das Haus nun eine Heizlast von sagen wir mal 8kW, dann wäre es schon gut, wenn die Gastherme eine min. Leistung < 2kW hätte. Sie könnte sich dann auch während der Übergangszeit dem Bedarf anpassen.

    Die 200er gibt es mit etwa 13kW max. Leistung und einer min. Leistung um die 3kW. Die 300er kriegt man auch mit 11kW und einer min. Leistung um die 2kW. Ich würde die Auswahl nicht nur am Leistungsbereich festmachen. Die 300er kann etwas mehr Bedienkomfort bieten, und der Aufpreis ist ja gering. Sie passt besser zu den modernen hoch wärmegedämmten Gebäuden.

    Die Argumentation mit Verschleiß im Taktbetrieb im Vergleich zu konstantem Betrieb, ist schwierig. In meinen Augen erhöht der Taktbetrieb den Verschleiß, aber ich würde das nicht als entscheidendes Kriterium heranziehen. Der Unterschied bei der Anzahl der Takte dürfte bei 2kW min. Leistung und 3kW min. Leistung nicht so gewaltig sein. Man könnte jetzt irgendwelche theoretischen Szenarien durchspielen, aber das lohnt nicht wirklich. Ob am Jahresende 100 Takte mehr oder weniger auf dem Zähler stehen, das juckt die Therme nicht.
     
  3. #3 mastehr, 23.10.2015
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    Ich würde das Brot-und-Butter-Modell des Heizis nehmen. Dann ist sichergestellt, dass sich die Monteure damit auskennen, und der Betrieb die gängigsten Ersatzteile auf Lager hat.

    Dank der großen Speichermasse der heute üblichen FBH kann eine Therme IMHO auch etwas größer dimensioniert sein, wenn sie über eine vernünftige Regelung verfügt. Ich komme mit meiner eigentlich viel zu großen 3,5 - 15 kW-Therme auf ca. 600 Starts / Jahr, obwohl die Therme im Heizbetrieb gar nicht moduliert, weil die 3,5 kW in den letzten Jahren schon immer mehr waren, als das Haus braucht.
     
Thema: Wie wichtig ist die Modulation einer Gasbrennwertanlage?
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