Kaltdach - Zwischendecke nachdämmen?

Diskutiere Kaltdach - Zwischendecke nachdämmen? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo Leute, hab da mal eine Frage, ob folgendes Sinn macht oder nur Geldverschwendung ist: Walmdach mit ca. 24 cm Dämmwolle auf der...

  1. marc75

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    Hallo Leute,

    hab da mal eine Frage, ob folgendes Sinn macht oder nur Geldverschwendung ist:

    Walmdach mit ca. 24 cm Dämmwolle auf der Zwischendecke (Dachboden nicht ausgebaut bzw. ausbaubar).
    Die Dämmwolle befindet sich zwischen den Balken, nun gab es die Überlegung bzw. Idee, da jetzt
    nochmal eine Lage Dämwolle (10 cm) quer drüber (über die vorhandene Dämmung und Balken) zulegen.

    Würde das noch was bringen, oder ist die Decke mit den 24 cm bereits ausreichend gedämmt?

    Viele Grüße
     
  2. #2 Elopant, 04.11.2015
    Elopant

    Elopant Gast

    Hallo,

    im Moment hast du einen U-Wert von ca. 0,20, nach der zusätzlichen Dämmung von 10 cm, bekommst du einen neuen U-Wert von ca. 0,12 W/(m²*K). ( Ich bin jetzt mal von 035 Dämmmaterial ausgegangen ). Ist eine Schalung oder schlimmer noch eine OSB Platte auf den Deckenbalken vorhanden? Wenn ja, muß nachgerechnet werden bzgl. evtl. Tauwasserausfall. Wenn keine Schalung oder ähnliches vorhanden ist, ist es machbar und macht Sinn, aber auch hier müssen noch die Randbedingungen betrachtet werden, wie bspw. sd-Wert der Dampfsperre, kann die Luft auf dem Dachboden zirkulieren/Entlüftungsmöglichkeiten vorhanden, sd-Wert der Unterspannbahn usw. Ohne Kenntnis des Gebäudes bzw. dem Aufbau von Decke und Dach zu kennen, ist es schwierig zu sagen geht oder geht nicht.
     
  3. R.B.

    R.B.

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    Schaden kann es nicht, aber ob sich der Aufwand lohnt, das ist zweifelhaft. Deine Decke hat aktuell einen U-Wert von etwa 0,18W/m²K, der sich bei einer zusätzlichen Lage von 10cm in WLG035 auf 0,12W/m²K verbessern würde. Wir reden also von einem Einsparpotenzial von vielleicht 5-6kWh/m²a, oder umgerechnet 35-40Ct./m²a.
    Ob sich das wirtschaftlich darstellen lässt, das hängt davon ab, welcher Investitionsaufwand notwendig wird.
     
  4. #4 Alfons Fischer, 04.11.2015
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    Abhängig würde ich es auch davon machen, was im EnEV-Nachweis steht...

    könnte ja sein, dass es ein Passivhaus werden soll, dann wären die 24cm vermutlich nicht genug... ;)
     
  5. marc75

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    Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldungen.
    Bei den 24cm hatte ich mich vertan, es sind 22 cm WLG 035.

    @elopant:
    belüftet wird der Dachboden über den Gesimskasten. Mittig und zum Schornstein/Dachlucke sind OSB Platten verlegt. Die sind am Rand offen mit einem Hohlraum zur Dämmung von ca. 4-6 cm schätze ich mal (zur Unterlüftung oder wie der Bauleiter das damals nannte). Ansonsten ist die Dämmung zum Dachboden offen/frei.

    Zwecks sd Wert, wird sowas im Bauantrag mit angegeben oder wo könnte ich den Wert finden?

    @R.B.:
    ja, bei dem Einsparpotenzial sollte man nochmal überlegen, dass Geld nicht für was anderes zu nutzen, es sei denn, ich würde die Wolle mal für "lau" erhalten. :-)

    @alfons Fischer:
    Vom Passivhaus bin ich weit weg und war auch nie angestrebt :-)
     
  6. #6 Elopant, 06.11.2015
    Elopant

    Elopant Gast

    Hallo Marc75,

    wenn es in Eigenleistung erfolgt, würde ich die OSB Platten auf jeden Fall entfernen und später, nach Aufdopplung, durch eine Rauhspundschalung ersetzen. Der sd-Wert sollte in den Ausführungsplänen und der Rechnung stehen. Zum Einsparpotenzial hat R.B. schon recht, wenn es durch ein Unternehmen ausgeführt wird, macht man es selbst, sollten die Kosten überschaubar sein ( Mineralwolle in WLG 035 in 10 cm liegt zwischen 6 und 8 €/m²) und dann sieht`s mit der Amortisation schon wieder besser aus. :bierchen:
     
  7. R.B.

    R.B.

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    Na ja, das sind dann immer noch 15-20 Jahre, abzüglich der Wette auf die zukünftigen Energiepreissteigerungen.
    Momentan sind die Energiepreise (politisch gewünscht) billig, wie lange das so bleibt, das steht in den Sternen. Zögert man die Investition in Dämmung weiter hinaus, dann muss man auch damit rechnen, dass man in x Jahren mehr für die Dämmung auf den Tisch blättern muss.

    Ob 24cm oder 22cm, das macht keinen großen Unterschied, durch die zusätzlichen 10cm in WLG035 ergibt sich eine Verbesserung des U-Wertes um etwa 0,08W/m²K. Ob man dann am Ende des Jahres 1kWh mehr oder weniger eingespart hat, also 5kWh/m² anstatt 6kWh/m² bzw. umgekehrt, das kann man fast schon vernachlässigen. Das Nutzerverhalten wird sich deutlich stärker auswirken.

    Wenn das Geld übrig ist, dann würde ich es trotzdem machen, es gibt deutlich schlechtere Investitionen.
     
  8. #8 tillfisc, 06.11.2015
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    1.) Wo wird das Kaltdach belüftet?
    Im Traufbereich?
    Dann muss man darauf achten, dass der Lüftungsquerschnitt nicht durch die zusätzliche Wärmedämmung verdeckt wird.

    2.) Momentan liegt die Dämmwolle zwischen den Balken.
    Wenn man sich zu Wartungszwecken im Dach bewegen muss, kann man von Sparren zu Sparren laufen.
    Das geht nicht mehr, wenn man eine zusätzliche Dämmung über alles drüber legt.
     
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