Lagerraum - auch außerhalb der Bauhülle sinnvoll?

Guten morgen bauexix,

wir planen unseren Bau ebenfalls ohne Keller.
Der eine braucht einen Keller, der andere hält ihn halt für überflüssig oder auch zu teuer. Ich wüßte nicht warum ich einen Keller bauen sollte.
Wir planen eine zweigeschossige Bauweise mit Anbau (HWR) und Garage. Der HWR ist ca. 20m² und voll gedämmt. Soweit ich weiß kann man für einen Keller
zwischen 40.000€ und 50.000€ einplanen. Das war es uns nicht wert. In unserem Hauswirtschaftsraum werden die Heizung sowie Waschmaschine und Trockner Platz finden.
Des Weiteren werden wir diesen auch hauptsächlich zur Lagerung und für die Wäsche nutzen.
Ich kann mich nochmal schlau machen was genau dieser Anbau kostet. Je nachdem ob der Bauunternehmer das so pauschal sagen kann (will)

Gruß

 

einen 20m² HWR kann man aber nicht mit einem kompletten Keller vergleichen, sonst könnte man auch eine Gartenhütte für 500,- € zum Vergleich heranziehen.

 

Naja, es handelt sich ja auch nicht um einen Vergleich.
Das ein Keller viel mehr Möglichkeiten (Platztechnisch) bietet sollte soweit klar sein. Die Frage ist ob man diese Möglichkeiten nutzen will bzw. kann und ob man sich diese auch leisten möchte. Wir haben uns dafür entschieden das der HWR für unsere Anforderungen viel besser geeignet ist als ein Keller. Das hängt natürlich von der individuellen Einstellung, dem Nutzen und dem Bedarf ab. Aber warum soll ich deutlich mehr Geld für etwas bezahlen was ich eigentlich garnicht benötige? Da spar ich doch lieber die Mehrkosten.

Edit: Die Fragestellung ging ja auch in Richtung eines Anbaus.

 

Das ist korrekt. Etwas für viel Geld zu bauen das man nicht benötigt, wäre schlichtweg sinnfrei.
Unter diesem Gesichtspunkt müsste man aber auch andere Punkte beim Hausbau hinterfragen.

 

Bei uns im Baugebiet gibt es Häuser die mittlerweile das 3. Gartenhaus bauen um ihren Krempel unterzubringen. Wir bauen mit Keller weil ich einfach auch gewisse Räume vom Wohnraum fernhalten möchte. Dazu gehören Abstellraum, Werkstatt (für den Heimgebrauch), Heizung, Waschküche... Das bekomme ich zumindest nicht in einem 20qm HWR unter. Auch möchte ich das ehrlich gesagt nicht im Wohnbereich haben...

Wenn ich mir jetzt überlege dass ich bsp. 50qm im EG zusätzlich bauen (Man stellt sicherlich andere Anforderungen als wenn diese Räume im Keller sind) müsste und dann diese 50qm weniger Gartenfläche (Jaaa, das Grundstück kostet Geld) dazurechne, bin ich glaube ich nicht mehr weit von den "Mehrkosten" eines Kellers entfernt...

Wie auch schon geschrieben, bei notweniger Barrierefreiheit, entsprechendem Untergrund oder knappen Budget mag das anders sein aber

 

So ist es. Die Frage, ob ein Keller sinnvoll ist, kann man nicht pauschal beantworten, ohne die Rahmenbedingungen zu kennen. Dabei spielt auch der Bodenpreis eine wichtige Rolle. In der Stadt, bei heutzutage üblichen kleinen, aber teuren Grundstücken, womöglich noch mit einer sehr restriktiven GRZ, würde ich niemals ohne Keller bauen. Aber auf dem Land, wo man das Grundstück für 50 Euro/qm oder noch weniger erwerben kann, da wüsste ich nicht, wozu man dort unbedingt einen Keller braucht. Da macht man doch lieber einen Anbau, wo man die Werkstatt, Lagerräume etc. unterbringen kann. Ist vermutlich günstiger (bei hohem Grundwasserpegel sowieso) und bequemer (große Fenster, keine Treppe - gerade für eine Werkstatt wichtig).

 

Gehen tut es immer. Ob es wirklich sinnvoll ist, muss jeder für sich beantworten. Ich denke, diese Frage kann ein außen stehender, der die genauen Rahmenbedingungen nicht kennt, nicht beantworten. Für die Entscheidung, ob mit oder ohne Keller, spielen IMHO folgende Faktoren eine Rolle:

- Was brauche ich überhaupt für Räumlichkeiten. Nur Ablage oder auch eine Werkstatt, Hobby-Raum, Sauna, Fitness-Raum, Party-Raum, Heimkino etc?
- Gibt es Kellerersatzräume, z.B. im Dachgeschoss?
- Wird Barierrefreiheit gefordert?
- Was kostet ein qm Baugrund?
- Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Sand, Lehm oder Felsen? Flache Wiese oder Hang?
- Gibt es aufsteigendes oder gar drückendes Wasser?
- Wie ist die Grundflächenzahl und sonstige baurechtliche Bedingungen? Ist ein späterer Anbau möglich?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Weiterverkaufs? (Abwägung zwischen eigenen Bedürfnissen und denen potenzieller Käufer)

 

Du bist bei Euch wahrscheinlich nicht derjenige, der die Wäsche aus den Schlafzimmern im OG zwei Treppen runter in den Keller und anschließend wieder zwei Treppen nach oben ins OG schleppen muss. Bei uns ist die "Waschküche" deshalb im OG.

 

Noch etwas. Der qm Keller war bei uns 1/3 der qm Kosten Wohnfläche.

Also, anstelle Keller 75qm hätte ich 25qm oben bauen können.

Keller hat FBH, ist verputzt und auch Steckdosen unterputz. Klar, weniger Fensterflächen, kein Bad.

Also 75 gegen 25. Hmm. Hab Keller. (Wollte ich aber sowieso )

 

Dann hätte ich gar keinen Wohnbereich gebaut, sondern nur Keller. Statt EFH mit 200 m² oberirdisch für 300000 Euro bekommt man also einen EFH unterirdisch mit 200 m² für 100000 Euro. Ich verkaufe mein orberirdisches Haus und baue noch einmal neu. 300 m² für 150000 Euro oder doch lieber 400 m² für 200000 Euro?

 

Ganz schlechte Argumentation.