Heutzutage noch neues Fachwerkhaus bauen?

Diskutiere Heutzutage noch neues Fachwerkhaus bauen? im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Macht es noch Sinn, ein neues Fachwerkhaus zu bauen - im Hinblick auf die Energiesparverordnungen? Wenn ja, worauf müsste geachtet werden?...

  1. #1 bauexix, 21.11.2015
    bauexix

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    Macht es noch Sinn, ein neues Fachwerkhaus zu bauen - im Hinblick auf die Energiesparverordnungen?
    Wenn ja, worauf müsste geachtet werden?

    Oder ist es deutlich günstiger und ratsam, davon besser zu lassen, und gleich ein Massivhaus zu bauen?
     
  2. R.B.

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    Warum soll es "Fachwerk" werden? Soll eine bestimmte Optik erzielt werden?
    Oder steht "Fachwerk" bei Dir stellvertretend für alle Bauweisen mit Holz?

    Die EnEV ist sicherlich nicht das Problem.
     
  3. #3 Frau Maier, 21.11.2015
    Frau Maier

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    Da frage ich mich: Wozu?
    Ist dir bewusst, warum man im Mittelalter Fachwerk gebaut hat? Denk mal darüber nach! Es gibt genug im Netz, wo es erklärt wird. Dann wirst Du über Fachwerk anders denken.

    Wenn es nur um den Kitsch, also dem Look geht, dann geht das auch anders.
     
  4. Nana55

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    Kulturgüter als Kitsch zu bezeichnen, ist schon sehr vermessen... ;)

    Im Übrigen gibt es auch moderne Fachwerkhäuser. Zeitloser als mancher "Betonbunker", den man in 10 Jahren als Archiektursünde bezeichnen wird... ;)

    http://images.google.de/imgres?imgu...ved=0ahUKEwi7r_eBg6LJAhVCBiwKHRIADS8QrQMIMDAA
     
  5. Julius

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    Wenn man mittelfristig sehr viel Unterhaltsaufwand haben möchte, baut man sowas. Am besten aus heimischem Weichholz...
     
  6. #6 Pruefhammer, 21.11.2015
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    es ging Frau Maier wohl nicht um die historischen Bauten sondern um neumodische Nachbauten, die ich auch als Kitsch bezeichnen würde.
    Das Haus von Nana hat mit dem historischen Fachwerkhaus wohl nur noch den Namen gemein.
     
  7. #7 Skeptiker, 21.11.2015
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    Dafür, dass Fachwerkhäuser im eigentlichen Sinne seit über 100 Jahren kaum noch gebaut werden gibt es vielfältige technische Gründe. Es gibt inzwischen funktionalere und haltbarere Tragwerke und Wandbildner. Fast alle "früher" bestehenden lokalen Randbedingungen, die ausgefachte Holz-Fachwerk sinnvoll machten, sind mittlerweile einfach weggefallen. Zu nennen sind u.a. Baustoffverfügbarkeit, Logistik, Ansprüche an den Wärmeschutz und die Haltbarkeit.

    Ein heute gebautes Haus wird deshalb sinnvoller aus anderen Baustoffen errichtet und die führen zu einer anderen Optik oder mit innerlichen Baustoffen aber anderer äußerer Erscheinung. Eine neue Kirche in Mecklenburg würde man heute sicherlich nicht mehr mit sichtbaren Backstein ähnlichen der Gotik bauen, eine in Bayern nicht mit aufwändigem barockem Bauschmuck und Verziegrungen. Die originalen Baustoffe sind heute nur noch mit unbezahlbarem Aufwand wie damals einsetzbar und müssen dann aufwändigst den heutigen bauphysikalischen Anforderungen angepasst werden, sind also unverhältnismäßig teuer. Wenn sich hinter der historisierenden Optik aber anderes verbirgt, als der Anschein vermittelt (Stahlbeton, Kalksandstein) und die sichtbare Schicht nur als "Folie" aufgeklebt wird, bezeichnen dies viele Kritiker als "Kitsch" oder "Disneyland". Auch mir erscheint der Gedanke ein 2016 gebautes Haus wie 1814 aussehen zu lassen fragwürdig oder kleiden sich die Bewohner dann auch wie damals und fahren mit der Kutsche?

    Das dargestellte Haus ist ein Haustyp, der einem vielleicht gefallen mag, basierend auf einem Holzskelett, aber meinst Du wirklich so etwas wenn Du "Fachwerk" schreibst? Und: Passt der nach Bayern?
     
  8. R.B.

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    Ich vermute, dass sich der TO mit dem Begriff "Fachwerk" vertan hat.
     
  9. rose24

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    Schick sieht das schon aus - aber in der Realität wären da wohl bei den meisten Leuten schnell alle Fenster mit Vorhängen oder Jalousien verhängt...
    Nichts gegen viel Licht und Sonne, aber bei diesem Haus gibt es praktisch keine Rückzugsräume mehr.
     
  10. #10 Gast036816, 21.11.2015
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    du musst deine abneigung gegen modernes bauen nicht verallgemeinern, dass deine aussage bereits heute die zukunft festlegt!

    das dargestellte haus kann sich nicht jeder leisten, ist aber ein beispiel für heutiges bauen mit holz.
     
  11. Nana55

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    Ich finde: Ja! Das passt nach Bayern! Traditionelle Elemente wie ein flacheres Satteldacht und große Dachüberstände werden mit modernen Stilmittel (Glasfassaden) kombiniert. Für mich ein gelungenes Beispiel "moderner" (und trotzdem zeitloser) Architektur, die ich nicht generell ablehne, wie Rolf mir das unterstellt. ;) ... Ja, darunter verstehe ich Fachwerk (modern interpretiert). Ob das der TE auch meinte, weiß ich nicht...
     
  12. #12 wasweissich, 21.11.2015
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  13. Neutal

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    Da hat wwi recht. Das gezeigte Haus hat nichts mit Fachwerk zu tun, es ist ein Holzständerbau wie er in den 80ern gerne verkauft wurde. Energetisch schlimm und mit vielen Schwachstellen gesegnet und der Rest taugt auch nicht wirklich. Diese Häuser haben einen tatsächlich recht hohen Sanierungsbedarf.
    Warum hier so viele gegen Fachwerkbauten wettern bleibt mir etwas unverständlich. Die Fachwerkbauweise ist heute so allgegenwärtig wie noch nie. Bürogebäude, Brücken und viele mehr werden in Fachwerkbauweise erstellt, zwar oft in Stahl, aber Fachwerk.
    Ein klassisches Fachwerkhaus, wie wir es eigentlich kennen, kann locker 400 Jahre und älter werden. Ein heute gebautes Fachwerkhaus wird allerdings ganz anders gebaut und wird nie die Festigkeit und Dauerhaftigkeit der traditionellen Häuser erlangen. Bevor man sich so ein Haus nachbauen läßt, sollte man sich ernsthaft Gedanken über den Kauf eines historischen Gebäudes machen. Der Sanierungsaufwand ist oft geringer als erwartet und mit guter Planung bekommt man ein Wohlfühlhaus, wie es heute nicht mehr gebaut wird.
     
  14. #14 vollmond, 21.11.2015
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    In Unterfranken wurden die Fachwerkhäuser aus Eichenbalken gebaut......

    Somit heute nicht mehr machbar!

    Bin des öfteren gescheitert nen Nagel in nen 650 Jahre alten Balken zu hauen.
     
  15. #15 wasweissich, 21.11.2015
    wasweissich

    wasweissich Gast

    nicht nur in unterfranken :D
     
  16. Julius

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    Och, nach zwei-, dreihundert Jahren werden auch Weichholzbalken schon ziemlich fest!
    Müssen halt trocken geblieben sein. Ansonsten sind sie butterweich bis schon nicht mehr da...
     
  17. Fremen

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    Warum nicht? Gibt es heute irgendeine Vorschrift, die Verwendung von Eiche beim Hausbau verbietet?
     
  18. #18 Skeptiker, 22.11.2015
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    Die Verarbeitung von Eichenholz ist nicht verboten, nur drastisch teurer als die von Nadelholz.
     
  19. Neutal

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    Da täuscht Ihr Euch. Die Verwendung von Eichenholz war in einigen Epochen schon verboten oder zumindest stark reglementiert. Zu vielen Zeiten durfte zumindest das gemeine Volk nicht mit Eiche bauen, wenn dann nur für das Außenfachwerk. Die Grundbesitzer und der Adel durften allerdings weiter in Eiche bauen. Eichenholz war zu Kriegszeiten ein wichtiger Rohstoff der nicht verschwndet werden durfte. Der Preisunterschied ist gar nicht mal so drastisch und fällt noch geringer aus, wenn man die wertigkeit an sich auch betrachtet
     
  20. #20 Frau Maier, 22.11.2015
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    Der TO ist doch aus Hamburg, oder? Dort gab es damals (tm) Nebel und Feuchte. Fachwerk wurde in Feuchtgebieten verputzt, sodass man das Fachwerk gar nicht sehen konnte. Hier am See gab es diesbezüglich schon heftige Diskussionen bei Sanierungen alter Fachwerkhäuser zwischen Hausbesitzer und Denkmalämter, weil man gerne das Fachwerk zeigt, weil schön kitschig, es aber nicht zum historischen Bild passt. Der Kitsch, des Tourismus wegen, setzt sich dabei leider zu oft durch...
     
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