Energieverbrauch bei Fliesen auf FBH vrs. Parkett

omg...Du hast es ja tatsächlich wieder mal nicht verstanden um was es geht...

 

Beim Parkettbelag fehlt Dir im Vergleich zu Fliesen etwa 1/3 Wärmeleistung. Bei einem sehr hoch gedämmten Haus mit vielleicht 10W/m² sieht das natürlich anders aus als bei einem "normalen EnEV Haus" mit sagen wir mal 40W/m². Irgendwann kommt man auch an einen Punkt, da erreicht man die gewünschte Raumtemperatur nicht mehr weil es gar nicht möglich ist die geringen Temperaturdifferenzen beim Heizwasser zu regeln. Dann kommt man auch in eine Region in der man über Selbstregeleffekte diskutieren kann.

Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist, wenn wir jetzt anfangen Extrembedingungen zu diskutieren.

 

Hi
Wir haben eine wohn Küche.
Mit Fliesen und Holz im Wohnzimmer. Also gleiche Temperatur.
Das Holz fühlt sich auf jeden Fall wärmer an

 

Liegt an der Wärmeleitfühigkeit. Wirst du auch bei ausgeschalteter Heizung so empfinden.

Die Frage, ob man mit Fliesen oder Holz mehr oder weniger verbraucht liegt ausschließlich am Wärmedurchgangswiderstand (dessen verhältnis) unter und über der Heizebene. Das bestimmt nämlich, ob die Wärme nach oben oder unten abfließt. Ungeachtet dessen sollte natürlich der Wärmedurchgangswiderstand nach oben gegen Null tendieren und die Wärmeleitfähigkeit der Heizebene gegen unendlich gehen.

Alles dazwischen ist Kompromiss und mal durchgerechnet.

 

Das ist korrekt. Die Ursache dafür findet man in der Temperaturleitfähigkeit (nicht Wärmeleitfähigkeit) die ja angibt, wie schnell sich die Temperaturänderung in einem Material auswirkt.
Wenn man mit dem Fuß auf eine Oberfläche mit hoher Temperaturleitfähigkeit und einer Oberflächentemperatur von sagen wir mal 25°C tritt, dann ist diese gefühlt kalt, weil von der wärmeren Haut am Fuß Wärmeenergie schnell an die Oberfläche und von dort in das Material abgegeben wird. Diesen Wärmestrom vom Körper weg empfinden wir als kalt. Hat die Oberfläche jedoch eine geringe Temperaturleitfähigkeit, dann fließt die Wärme nur langsam ab, der Wärmestrom von unserem Fuß bringt die Oberfläche sogar auf eine höhere Temperatur (wie eine Art "Wärmestau"), und wir empfinden das als warm im Vergleich zur ersten Variante.

Bei der Auswahl der Bodenbeläge sollte daher nicht nur deren Einfluss auf die notwendige FBH Temperatur im Vordergrund stehen. Wohnen hat in meinen Augen auch etwas mit Wohlfühlen zu tun, und dazu hat jeder seine eigenen Vorstellungen und Wünsche. Optik, Haptik, spielen ebenso eine Rolle, wie die Raumtemperatur und Effizienz der Haustechnik. Ich verheize lieber ein paar kWh mehr pro Jahr und fühle mich dafür wohl, anstatt an jeder Ecke zu optimieren und zu sparen (auch wenn ich ein begeisterter Optimierer bin).

 

Kleine Korrektur. Das richtige Wort heißt Wärmeübergangswiderstand und der Name ist eigentlich selbsterklärend.
Zu Mehr habe ich im Augenblick keine Zeit...


Gruß
Thomas

 

Der Wärmeübergangswiderstand spielt bei dem obigen Beispiel nur eine untergeordnete Rolle, da ich mit der Fußsohle in beiden Fällen mehr oder weniger Kontakt zur Oberfläche herstelle (ich rede nicht von Füßen die in dicken Socken und einem Paar Winterstiefel stecken).
Eine stationäre Betrachtung ist zudem nur bedingt hilfreich, und wenn, dann müsste man den Wärmedurchlasswiderstand der verschiedenen Schichten des Bodenaufbaus betrachten, und nicht nur die Übergangs"schicht".
Ich bevorzuge hier eindeutig die dynamische (instationäre) Betrachtungsweise weil durch den Faktor Zeit der Effekt besser darstellbar ist. Dann sind wir bei der Temperaturleitfähigkeit und Wärmeeindringkoeffizient.

 

und bzgl. Temperaturempfinden für die Füße, muss man jetzt noch die Oberläche berücksichtigen.
Glatt wird deutlich kälter wahrgenommen als strukturiert...Stichwort: kleine Luftpolster

 

Genau, da sind wir dann beim Unterschied Teppichboden zu Fliesen (nur als Beispiel).

Irgendwo hatte ich mal einen interessanten Bericht gelesen, da hat einer die Widerstände als komplexe Zahlen dargestellt und sich danach an Differentialgleichungen und Fourier ausgetobt. Für jemanden wie mich, der Mathe bestenfalls als notwendiges Übel betrachtet, wirklich beeindruckend.

 

Das würde aber doch nur beim gleichen Material gelten. Unser gebürsteter Parkett ist ohne laufende FBH kälter als der glatte Korkboden ohne laufende FBH.

 

ja, so war es gemeint. Bei gleichem Material (einmal mit und einmal ohne Struktur) merkt man den Unterschied am besten. Dass Luftpolster gut dämmen gilt aber natürlich immer.
Gut ausprobieren kann man das mit diesen Luftpolsterfolien für die Verpackung...herrlich fußwarm wenn man da drauf steigt ...bevor sie platzen

 

Jepp, aber da hat im Gegensatz zu einem Bodenbelag der Fuß keinerlei Kontakt zur Belagsoberfläche mehr.

 

Kann ich zustimmen, wir haben überall FBH und Fließen/Vinyl und Teppich, wenn Heizung aus: Fließen Kühl und der Rest angenehm, wenn Heizung an alles schön Warm.