Betonteile - Filligrandecken/Wände - Gipsspachtel blättert ab...

Diskutiere Betonteile - Filligrandecken/Wände - Gipsspachtel blättert ab... im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo liebe Forumsgemeinde, wir haben eine Frage zu einem in Eigenleistung erbrachten Teil unseres Neubaus. Die Betonteile des Neubaus wurden...

  1. #1 Klaus1981, 03.01.2016
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    Hallo liebe Forumsgemeinde,

    wir haben eine Frage zu einem in Eigenleistung erbrachten Teil unseres Neubaus.
    Die Betonteile des Neubaus wurden im Sommer, vor Innenputz und Estrich gründlich mit Betonreiniger und Hochdruckstrahler gereinigt.
    Hierbei waren keine offensichtlichen Stellen mit Schalöl zu erkennen (Stellen an welchen das Wasser abperlt).

    Wir haben dann, nachdem alles gründlich getrocknet war (ca. 3 Monate nach der Reinigung) alle Betonflächen mit einem guten Gips-Kunststoff-Feinspachtel mehrfach vollflächig gespachtelt und verschliffen. Danach wurden die Flächen mit Tiefengrund gestrichen. So weit so gut, alles top. Danach wurde Innenputz und Estrich eingebracht und sehr gewissenhaft gelüftet. Alles ist nun wieder trocken.

    Leider ist uns nun aufgefallen, dass man die gespachtelten Flächen an vielen Stellen leicht abkratzen kann.
    Wir denken wir müssen nun alles wieder abschleifen bzw. entfernen da es leicht sein kann dass die nachher aufgebrachte Farbe abblättern wird.

    Nun hätte ich 2 Fragen:
    Wie stark haftet oder sollte normalerweise eine Gipsspachtelung auf Beton haften? Da wir mit der Spachtel prüfen möchten ob die Spachtelung hält oder nicht...das ist natürlich "druck abhängig"...drücke ich entsprechend auf, so bekomme ich alles ab... Aber was ist "normal"...?
    Mit welchen Werkzeug würdet ihr das Entfernen des Gipsspachtels bewerkstelligen?

    Nach dieser Katastrophe würden wir einen Putzer mit der Beschichtung beauftragen...obwohl wir hier von einigen Bekannten ebenfalls Horrorgeschichten gehört haben...Betondecken scheinen gewisse Tücken zu haben...so ein Mist.
     
  2. sarkas

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    Betonflächen müssen bei Überarbeiten mit gipsbasierten Feinputzen zwecks Regulieren der Saugfähigkeit (bei fast allen Herstellern) vorher mit einer Haft- und Grundierdispersion eingelassen werden. Dir ist also Dein Feinspachtel höchstwahrscheinlich "aufgebrannt". Das heißt, das Wasser wurde schneller herausgezogen als das Material abbinden konnte.

    Das bedeutet möglicher Weise, dass das Zeug mechanisch wieder runter muss.
     
  3. #3 Klaus1981, 03.01.2016
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    ...mir wurde gerade gesagt dass mein Sohn alle Flächen vorher mit Tiefengrund eingesprüht hat...
     
  4. sarkas

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    Sprühen ist für das Aufbringen von Anstrichstoff (hier Tiefgrund) in erforderlicher Menge, ein vollkommen ungeeignetes Applikationsverfahren.

    Daher stehe ich noch immer zu meiner o. g. These.
     
  5. Taipan

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    Gips + Beton + Wasser = Etringit. Mit mehrfachem Volumen der vorhergehenden Stoffe. Dir hat es einfach durch eine chemnische Reaktion den Gips von der Betonfläche gesprengt, weil du OMA gearbeitet hast.
     
  6. sarkas

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    3 Monate nach "Trocknung" (Angabe des TE)?
    Ich dachte, das sollte nach dem "Abbinden" des Betons kein Thema mehr sein

    Da sollten doch die 3,0 Masse-Prozent unterschritten sein :wow
     
  7. Taipan

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    Falsch gedacht. Der Gips ist Nass, der Tiefengrund (drunter und drüber) ist nass, Die Farbe ist nass, Die Raumluft hat in einem Neubau dermaßen viel Nässe, dass auch daher Wasser kommt. Der Beton ist nach drei Monaten alles andere als trocken.
     
  8. #8 Skeptiker, 03.01.2016
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    Nö, keineswegs! Auch 12 Monaten nach Betonage können das noch 4 Masseprozent oder mehr sein. Habe schon mehrfach bei selbst durchgeführten CM-Messungen an Wänden / Decken ziemlich gestaunt.
     
  9. #9 Inkognito, 03.01.2016
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    @Skeptiker: Bei Halbfertigteilen?
     
  10. Taipan

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    Auch bei Halbfertigteilen. Oder glaubst du, das Wasser bleibt in der vor Ort ausbetonierten Zone. Interessanter Gedanke. Muss ich mal Schilder aufstellen.
     
  11. #11 Skeptiker, 03.01.2016
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    Ja, auch bei Halbfertigteilen, dort habe ich allerdings nur Decken gemessen mit 6 cm Halbfertigteil und 19 bzw. 24 cm Aufbeton.
     
  12. #12 wuselklaus, 03.01.2016
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    Ist denn was brauchbares/praxisnahes an Literatur hierzu verfügbar? Dass auch bei ausführenden Handwerkern zum Teil diesbezüglich Wissenslücken vorliegen ist auch mein Eindruck - das zeigen diverse kleinere und größere Schäden in meinem Bekanntenkreis bei der Endbehandlung der Elementdecken.
     
  13. #13 Klaus1981, 04.01.2016
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    ...die Erfahrung haben wir leider nun auch machen müssen...3 konsultierte Fachfirmen meinten "das machen wir aber auch immer so"...der Baustoffhändler meinte das ebenfalls...

    Wir haben nun einen kleinen Schleifmarathon hinter uns.
    Mit 60er Papier und Giraffe haben wir die Decken und Wände im Keller abgeschliffen...vorher hatten wir alles mit der Spachtel auf Festigkeit überprüft.

    Die Wände und Decken im KG sind dabei nur an einer Stelle bzw. Wand "stark" betroffen...ansonsten haftet der Gips gut und kann nur durch "Kraft" kann dieser abgeschabt werden...aber so bekomme ich auch normale Farbe die gut haftet von den Wänden...habe ich mir einmal eine Kante bzw. Durchbruch geschaffen...kann ich von hier rel. einfach weiterschaben...

    Eine vierte Firma hat sich heute das Ganze einmal angesehen. Sie meinte "es ist Gips, wenn Sie genug Kraft aufwänden bekommen Sie auch festen Putz von der Wand...". Von daher haben wir Hoffnung dass das Zeug an manchen Stellen nur etwas kreidet und wir die "losen Stellen" bei unserer Schab/Kratz/Schleif Aktion beseitigt haben...ich bin gespannt...

    Im EG/OG ist das Zeug bereits mit Tiefengrund gestrichen worden und "steinhart"...bzw. fest.
    Wir werden nun auch das KG mit Tiefengrund vorstreichen und dann hoffen wir dass alles hält...was bleibt uns auch sonst?!?
     
  14. #14 SandraMarcBauen, 04.01.2016
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    ... evtl mal überlegen das ganze mit einem Malervlies zu überarbeiten.
     
  15. #15 Pruefhammer, 04.01.2016
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    Beton braucht eine Haftbrücke. Gerade relativ glatte Betonfertigteile haben eine recht glatte Oberfläche an der sich der Putz nicht verkrallen kann. Die Folgen sind dann genau die, die hier beschrieben sind, eine mangelnde Haftung des Putzes am Untergrund. Eine geeignete Haftbrücke ist nach Herstellervorgabe vor dem Putzen aufzubringen. Weiß jeder Putzer.

    Hier erfährst du mehr:
    http://www.gips.de/loesungen/baugipse-gips-trockenmoertel/bauteile/untergrundvorbehandlung/
     
  16. Taipan

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    Lies die Seite bis zu Ende!
     
  17. sarkas

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    Das ist auch so ein alter Kapitalfehler, denn jeglicher "Belag" bedarf ebenfalls einen geeigneten Untergrund...
     
  18. #18 Klaus1981, 06.01.2016
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    100%ige Lösung wäre das komplette Abschleifen.

    Wir haben nun alles komplett mit der Spachtel "überfahren" und nach losen Stellen gesucht.
    Wie schon beschrieben...mit "Kraft und Druck" bekommt man vieles ab...aber ich bekomme so schließlich auch vorschriftsmäßig haftenden Belag von der Wand...

    Nach dem kompletten erneuten schleifen mit der Giraffe, Anstrich mit einem guten Tiefengrund werden wir es nun wagen mit einer guten Strukturfarbe zu streichen. Es waren wie gesagt nun 5 Leute vom Fach hier...alle meinten "das hält"...wir sind gespannt...

    PS: "Das weiß jeder Putzer"...also unser Putzer, Baustoffhändler, Maurer, Maler usw. haben gemeint "...wir machen das auch immer so...da streichen wir nichts vorher..."...naja...so viel zur Theorie...
     
  19. sarkas

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    Man kann zwar sagen, dass man über Geschmack nicht streiten kann, aber diese "Strukturfarben" sind, wenn denn irgendwann mal was anderes drauf soll, der selbe Sch... wie das, was Du gerade mühselig runtergepopelt hast. Viel Spass schon mal hierfür.
     
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