Betonstützen in Außenwand bei Ziegelbau zur Rissverhinderung?!

Diskutiere Betonstützen in Außenwand bei Ziegelbau zur Rissverhinderung?! im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, in unserem Werkplan ist mir aufgefallen, dass unser Planer im Obergeschoss unseres Hauses in jeder Außenwand jeweils eine...

  1. #1 AudiV10, 15.03.2016
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    Hallo zusammen,

    in unserem Werkplan ist mir aufgefallen, dass unser Planer im Obergeschoss unseres Hauses in jeder Außenwand jeweils eine 24x24cm große Betonstütze eingezeichnet hat. Die Wände bestehen aus 365mm starken Poroton T10 Ziegeln. Die Pfosten stehen irgendwo mitten in der Wand (innen angeschlagen) und nicht an den Hausecken.
    Auf Rückfrage beim Architekten hat mir dieser mitgeteilt, dass die Stützen nicht aus statischen Gründen verbaut würden, sondern als Absicherung vor Haarrissbildung im Putz.
    Das kommt mir etwas suspekt vor bzw. habe ich noch nie gesehen oder gehört, dass in einem Ziegelbau solche Betonpfeiler eingezogen wurden, um Haarrisse zu verhindern. Als Außenputz haben wir einen Faserleichtputz und als Innenputz einen Zementputz.

    Was sagen die Bauexperten dazu? Unser Haus besteht aus Keller, EG, OG (als Vollgeschoss) und einem Satteldach. Die Stützen wurden jedoch nur im OG eingeplant. Im EG gibt es keine Betonstützen. Ebenso wenig in der gemauerten Garage (24er Hochlochziegel).

    Laut Architekt könnten die Stützen auf Wunsch auch weg gelassen werden. Mich würde so etwas stören, da man in Sachen Elektroinstallation eingeschränkt ist (Betonstützen könnten/dürften nicht geschlitzt werden. Zudem habe ich Bedenken, dass ich mir durch so etwas tendenziell Probleme bekomme, wegen einem unterschiedlichen Dämmwert/Wärmedurchgang etc.
     
  2. #2 SteveMartok, 15.03.2016
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    Versteh ich nicht...die Stützen sollen der Rissbeschränkung dienen? Sicher, dass Sie da nicht irgendwas missverstanden haben?
    Gerade der Materialwechsel von normalen Mauerwerk zu Beton kann eher zu Rissen in diesen Bereichen führen.

    Wenn Stützen vorhanden sind, dann sind es meist Aussteifungen. Und warum sollte man die laut Architekt weglassen können, entweder sie sind notwendig und dann baut man sie ein mit allem Zusatzaufwand etc. oder man lässt den Humbug und zieht die Wände mit ein und demselben Material von vorn bis hinten durch!
     
  3. #3 AudiV10, 15.03.2016
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    Ich denke nicht, nein.

    Mein Architekt hat mir wortwörtlich folgendes geschrieben, auf meine Frage hin, was das für Stützen im Plan seien:
    "Diese Stützen sind konstruktiv vorhanden um eventuelle Risse im Putz zu vermeiden. Auf Wunsch können diese auch weggelassen werden. Statisch sind diese nicht erforderlich. Jedoch geschieht dies auf eigene Gefahr, da ansonsten evtl Haarrisse im Putz entstehen können".

    Mir kam das spanisch vor, da ich das so nicht kenne und hätte auch eher gedacht, dass es eher DURCH diese Stützen zu Problemen mit Rissen kommen könnte.
     
  4. #4 Ralf Dühlmeyer, 15.03.2016
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    Häääää? :eek: :irre

    Wie Steve schon schrieb, ist jeder Materialwechsel eine potentielle Rissgefahr und muss durch Gewebeeinlage im Putz überbrückt werden.
    Wenn der Putz aus welchem Grund auch immer rissgefährdet wäre, müsste man den Putz ganzflächig gewebeverstärken!

    Aber doch nicht "Sollbruchstellen" einarbeiten!
     
  5. #5 Ralf Wortmann, 15.03.2016
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    Da bin ich mal gespannt auf die Reaktionen unserer Experten.

    Was habt ihr denn für Decken? Betondecken, die weit (wie weit?) überspannen?

    Ich hatte mal einen Fall mit erheblicher Rissbildung in Porotonwänden im Zusammenhang mit Betondecken, aber da ging es um sehr große Räume und es wurden eher Gleitlager o.ä. als vorbeugendes Mittel kommuniziert und keine Betonpfeiler als Sollbruchstellen.
     
  6. #6 AudiV10, 15.03.2016
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    Wir haben Filigrandecken aus Beton, mit 18cm Stärke. Laut Plan mit Beton C25/30. Die Decke liegt im OG voll auf (Hausbreite 9,74m und Hausbreite 11,49m). Die längste lichte Breite der Räume im OG ist 4,50m. Im EG haben wir jedoch einen großen Raum für Kochen/Essen/Wohnen mit 10,76m Länge und 4,8m Breite (jedoch haben wir keine solchen Pfeiler im EG, wo dieser große Raum ist).
     
  7. #7 flehmann, 15.03.2016
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    Hast du einen hohen Kniestock? Wenn ja, dienen die warscheinlich der Aussteifung der traufseitigen Wand.
     
  8. #8 AudiV10, 15.03.2016
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    Wir haben im OG ein Vollgeschoss (mit Betondecke). Auf der BEtondecke haben wir keinen Kniestock - das Dach Baut direkt auf der Decke auf.
     
  9. #9 AudiV10, 15.03.2016
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    Hier mal ein grober Grundriss vom OG (etwas anonymisiert, da ich nicht weiß, ob ich den Plan so veröffentlichen darf).
    Grundriss.jpg
     
  10. #10 flehmann, 15.03.2016
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    Ok, dann zieh ich meine Aussage zurück. Kenn das nur bei hohen Kniestock.
     
  11. #11 Ralf Dühlmeyer, 15.03.2016
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    Nu wirds noch unsinniger. Mal auf einer langen Wand aussermittig, mal mittig zwischen Fenstern (wo man es statisch noch nachvollziehen könnte), dann wieder anders - oder einfacher - Mit dem Dartpfeil gesetzt.

    Ich kann in diesen Säulen, wenn sie nicht für die Statik gebraucht werden, keinerlei Sinn erkennen.
     
  12. #12 Onkel Dagobert, 15.03.2016
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    Also das würde ich mir von deinem Architekten mal genauer erläutern lassen. Auf die Erklärung bin ich gespannt!! Und vor allem: wenn diese Stützen irgendeinen Sinn machen sollten, warum dan nur im OG und nicht im EG???

    Ich sehe da auch überhaupt keinen Sinn, erst recht nicht bei dieser Aufteilung. Wie Ralf schon sagte: Mit dem Dartpfeil gesetzt?
     
  13. Yilmaz

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    Ich kann durch aus mir vorstellen das die stützen zur Rissbeschränkung was bringen. Keiner wird einfach so sich den Aufwand machen und sowas einfach so erstellen. Risse wegen materialwechsel kann man vorbeugen aber statischbedingte risse kann man nicht vorbeugen ohne statische massnahmen. Vlt ist das dafür vorgesehen.

    Hab selber aber auch noch nicht gehabt. Willkürlich angeordnet.
     
  14. #14 Ralf Dühlmeyer, 15.03.2016
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    Yilmaz - was für Risse sind denkbar?
    1) Risse aus Auflagerdurchbiegung (wand ohne Wand drunter) - die bekommst Du damit nicht in den Griff, wenn Du die Durchbiegung nicht per "Abhängung" des Auflagers an der Deck begrenzt. Dann aber statisch nötig
    2) Risse aus Bauteilspannungen (z.B. unterschiedliche Spannungen innen und aussen im Winter) - wie soll die eine Stb-Säule in den Griff krigen?
    Klar - ich verkürze das Feld und minimiere so die Spannungen, aber dazu brauchts keine Stb-Säule ausser zur Aussteifung - dann wieder Statik
    3) Risse aus Bewegungen - Statik

    Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, wenn die Säulen statisch nicht nötig sind, sind sie auch für nix anderes nötig. Jedenfalls diese Säulen.
     
  15. #15 OLger MD, 15.03.2016
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    Ich vermute mal, darin liegt das Ziel.

    Eine Positionierung im Anschlussbereich der Querwände könnte man sich ja vielleicht noch schönreden.... aber so??
     
  16. Yilmaz

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    @Ralf, hab leider die nr. von den statiker nicht. Würde gerne fragen.
     
  17. Baumal

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    ich finds auch abenteuerlich.
    das schaut mir eher nach altbackenen DD/WS aus,
    mit falscher schraffierung.
     
  18. #18 user813, 15.03.2016
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    Mich würde der Grundriss EG dazu interessieren, kann der noch eingestellt werden?
    Grüße
     
  19. Baumal

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    vielleicht könnte auch ein schnitt erhellen?
     
  20. #20 Thomas Traut, 15.03.2016
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    @Horch: Frag den Statiker direkt. Ich kann keinen Sinn in diesen Stützen erkennen. Es gibt jede Menge aussteifende Wände (falls die Innenwände nicht GK sind), da richten die Stützen m.E. mehr Schaden als Nutzen an.
     
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