Messungen zur Beurteilung einer teilweise erneuerten Elektroinstallation

Diskutiere Messungen zur Beurteilung einer teilweise erneuerten Elektroinstallation im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, Wir haben ein älteres Haus gekauft, dessen Elektroinstallation offensichtlich mit der Zeit gewachsen ist. Teile der Installation wollen...

  1. #1 Murphyslaw, 13.09.2016
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    Hallo,
    Wir haben ein älteres Haus gekauft, dessen Elektroinstallation offensichtlich mit der Zeit gewachsen ist. Teile der Installation wollen wir austauschen lassen. Ein vollständiger Austausch mit anschließender Erneuerung der Fliesen, … würde aber den Rahmen sprengen. Daher würde ich gerne die alte und die neue Installation nach den Erneuerungsarbeiten ausgiebig testen lassen. Ziel wäre es in erster Linie, eine Gefährdung von Personen und eine Brandgefahr so weit wie eben möglich auszuschließen.

    Die Suchfunktion liefert Hinweise auf Normen, welche eingehalten werden müssen. Ich würde aber gerne etwas genauer verstehen welche Messungen ich beauftragen würde wenn ich eine "Prüfung nach Norm DIN VDE 0105 Teil 100 und DIN VDE 0100 Teil 600" beauftragen würde. Interessant wäre auch, welche der Messungen am wichtigsten wären und welche in dem speziellen Fall nicht sinnvoll wären.

    Bei dem Hausanschluss handelt es sich um einen TN-C Anschluss mit einer Aufteilung des PEN-Leiters in PE- und N-Leiter an den PEN-Klemmen des Hausanschlusskastens. Ab dem Hausanschlusskasten liegt also ein TN-S Netz vor. (Quelle: TAB des Netzbetreibers).

    Die TAB fordert einen Fundamenterder nach DIN 18014 bei Neubauten für TN-C Netz. Ich würde gerne überprüfen lassen ob unser Erder einem solchen Fundamenterder gleichwertig ist. Ist das ohne weiteres möglich?

    Die folgenden Messungen zur Beurteilung des Zustands der Elektroinstallation habe ich aus der TAB und den Dokumenten, welche ich bisher gefunden habe, zusammengesucht:

    1) Messen der Durchgängigkeit der Schutzleiter, der Verbindungen des Hauptpotentialausgleichs und des zusätzlichen Potentialausgleichs.
    Messspannung 4 ... 24 V, Messstrom > 200 mA
    Schutzleitersystem < 1,0 Ohm Erfahrungswert.
    Potentialausgleichsleiter < 0,1 Ohm Erfahrungswert​
    2) Nachweis, dass die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) spätestens bei Erreichen ihres Bemessungsdifferenzstromes auslöst (Messung Abschaltstrom (30 mA) und Abschaltzeit an jeder Steckdose/Lampenanschluss?)
    3) „Nach DIN 18015-1 sollte der Spannungsfall in der elektrischen Anlage zwischen der Messeinrichtung und dem Anschlusspunkt der Verbrauchsmittel 3 % nicht überschreiten, dabei ist DIN VDE 0100-520 zu berücksichtigen. Für die Berechnung des Spannungsfalles in jedem Leitungsabschnitt ist der Bemessungsstrom der jeweils vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung zu Grunde zu legen.“
    4) Isolationsmessung L-N, L-PE, N-PE (Herdanschluss: L1-L2, L1-L3, L2-L3, L1-N, L2-N, L3-N, L1-PE, L2-PE, L3-PE) (spannungslos aber Schalter aller Lampen auf „an“, N-PE Verbindung trennen (TN-C))
    Sollwert Isolationswiderstand: >= 1,0 MOhm bei 500 V Messspannung, 1 mA Messstrom
    (Messung im Hausanschlusskasten?)

    Wäre dieser Umfang sinnvoll? Fehlt noch etwas Wichtiges oder sind einzelne Messungen völlig überzogen (falls ja: warum?)? Ist es richtig, dass man voraussetzen kann, dass jeder Elektriker die notwendigen Messgeräte hat?
     
  2. #2 jodler2014, 14.09.2016
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    Ein E-Check kostet 200-300 € mit den richtigen Messgeräten ,die jeder Elektriker fachgerecht bedienen kann und ein Prüfprotokoll kostet nochmal 20 Taler mehr ,weil der Bauherr offensichtlich skeptisch ist und leider nur die halbe Wahrheit kennt und eigentlich ein " BEF-Troll "ist ?

    Zur Frage : Dumme Frage !
     
  3. #3 Murphyslaw, 17.09.2016
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    Ich hatte für die etwas wilde Verdrahtung in dem Haus eher mit 400-500 € gerechnet. Günstiger wäre natürlich besser. Schau`n wir mal...

    Der Bauherr sollte bei einer im Laufe der letzten Jahrzehnte gewachsenen Elektroinstallation mit verschiedensten Kabeltypen (Steg in allen Varianten von normgerecht bis haarsträubend, NYM mit roten PE, NYM mit grün-gelbem PE,...) skeptisch sein. Allerdings nicht so sehr aufgrund der Arbeit des Elektrikers bei der kommenden Sanierung des Hauses sondern aufgrund der durch Unbekannte verlegten alten Kabel. Die Vorbesitzer selbst waren auf jeden Fall keine Elektrofachkräfte. Ob sie selber etwas verändert haben - wer weiß das schon...

    ...und deshalb nachfragt um mehr als die halbe Wahrheit herauszufinden. :konfusius

    Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit so wenigen Posts in 8 Jahren schon einen solchen Titel erwerben kann. Der letzte schein ja echt beeindruckend zu sein. :28:

    Dann etwas mehr Hintergrundinfos:
    Ich habe bisher einen Elektriker nach den Messungen gefragt und der wollte nur einen Bruchteil der oben geschilderten Arbeiten machen. Das klang mir recht wenig. Ob er die Messgeräte nicht hatte, keine Lust auf Dokumentationsarbeiten hat oder einfach nur völlig ausgebucht war und einen Auftrag abwenden wollte kann ich nicht beurteilen. Daher habe ich versucht, aus den Anleitungen der Messgerätehersteller abzuleiten welche Messungen vermutlich sinnvoll sind. Wobei die Autoren der Anleitungen vermutlich den Gedanken im Hinterkopf hatten, dass die eigenen Geräte verkauft werden müssen, und daher die Messungen, die mit den eigenen Geräten gut durchgeführt werden können, nicht unwichtig sein können.

    Da ich keine praktische Erfahrung mit der Sanierung von Elektroanlagen habe, würde mir eine einfache Aussage wie z.B. " die beschriebenen Messungen entsprechen dem üblichen Standard und decken alle wichtigen Punkte ab" oder aber "alles notwendig, aber Messung xy sollte unbedingt zusätzlich gemacht werden, weil..." oder "Messung abc ist überflüssig weil..." weiterhelfen.
     
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