Einstellung FBH mit WRLA, Solarthermie im KFW70... Es wird nicht warm

Diskutiere Einstellung FBH mit WRLA, Solarthermie im KFW70... Es wird nicht warm im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich bin neu hier und habe ein paar Fragen zu unserer Heizung. Wir haben in diesem Jahr unser EFH nach KWF70 gebaut, ca. 140qm,...

  1. #1 Faeki83, 29.11.2016
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    Hallo zusammen,

    ich bin neu hier und habe ein paar Fragen zu unserer Heizung. Wir haben in diesem Jahr unser EFH nach KWF70 gebaut, ca. 140qm, zwei Etagen, inkl. FBH mit Gas-Brennwerttherme von Junkers, ergänzt durch ein Solarthermie-Modul auf dem Dach zur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Darüber hinaus haben wir eine kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung von Wolf. Der Wärmefühler für die Heizung hängt außen am Haus und wird in Abhängigkeit von der AT gesteuert. Es gibt ein Sommerprogramm (bis 20 Grad AT) und ein Winterprogramm. Die zentrale Temparatur der Heizung ist auf 22 Grad eingestellt. Die Vorlauftemperatur steht bei 55 Grad. Wir haben in jedem Raum ein analoges Raumthermostat (Strawa) hängen sowie eine zentrale Steuereinheit von Junkers direkt neben der Therme. Es ist zudem eine Nachtabsenkung während der Zeit zwischen 22.00 und 06.00 eingestellt. Die gesamte Technik steht auf dem Dachboden.

    Hier tun sich für mich schon erste Fragen auf:
    - Ist 55 Grad VL nicht viel zu viel für eine FBH inkl. Lüftung mit Rückgewinnung und Solarthermie im gut gedämmten KFW70-Haus? Bin zwar nur Laie, aber habe bisher immer gehört, dass bei dieser Konstellation schon 35 Grad ausreichen würden.
    - Reichen 22 Grad als zentrale Temperaturvorgabe wirklich aus? Insbesondere im Bad darf es ja hin und wieder auch mal wärmer sein.
    - Macht eine Nachtabsenkung im o.a. Fenster tatsächlich Sinn oder reagiert die FBH dafür zu träge?

    Allerdings habe ich auch folgendes festgestellt: Die ersten kalten Tage haben ja nun Einzug gehalten. Im offenen Wohn-, Koch-, Essbereich sowie im Flur im EG ist wird es bei Bedarf schön warm (21-22 Grad). Im Badezimmer im OG ebenfalls. Aber: Die beiden Kinderzimmer im OG sowie das Gäste-WC im EG werden irgendwie nicht richtig warm. Bzw: Es hat dort ca. 18-max.20 Grad. Wärmer wird es allerdings nicht so wirklich. Der Boden bleibt dort auch verhältnismäßig kühl. Das fällt insbesondere im Gäste-Wc auf, da man dort beim "Geschäft" immer kalte Füße bekommt ;) Sollte bei einer FBH doch eigentlich nicht der fall sein... Das Raumthermostat im Gäste-WC steht zB auf 22 Grad. Und wenn man am Rädchen dreht, macht es bei 22 Grad auch Klick. Es scheint also augenscheinlich zu passen. Aber: Es ist definitiv 2-3 Grad kälter dort! Kann das Thermostat so ungenau sein? Ich habe es auch schon mal auf 25 Grad gestellt. Aber auch dann wird es nicht wärmen. Ist das Thermostat evt. defekt?

    Als die Heizungsanlage von unserem Installateur und einem Mitarbeiter der Fa. Junkers nach Fertigstellung eingestellt wurde, war scheinbar alles i.O. Auch während der Aufheizphase zur Estrichtrocknung wurde alles gleichmäßig warm. Einen generellen Defekt würde ich daher ausschließen.

    Habt Ihr evt eine Idee, warum es in einigen Räumen nicht warm wird? Sollte ich ggf. Änderungen an der VL-Temp oder der zentralen Temperaturvorgabe machen?

    Würde mich freuen, wenn Ihr hier ein paat Tipps für mich habt :)
     
  2. KyleFL

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    1. 55 Grad ist für eine FBH zuviel. Kann es daher sein, dass ihr einen Heizungspufferspeicher mit einem Mischerkreis dahinter habt, der dann die Temperatur für die FBH runterregelt?

    2. Nachtabsenkung bringt bei gut gedämmten Häusern nur sehr wenig -- ohne Nachtabsenkung kann unter Umständen die VLT für die FBH etwas abgesenkt werden. Von den Kosten her schenkt sich beides bei eurer Konstellation vermutlich nicht viel.

    3. Habt ihr evtl. an der Heizungspumpe die Leistung reduziert? Dadurch kann es sein, dass einzelne Räume nicht mehr genug Volumenstrom abbekommen.

    4. Raumthermostate sind relativ ungenau. Unterschiede von 1-2 Grad können da durchaus vorkommen. Also einfach in den zu kalten Räumen das Thermostat höher einstellen und mal 2-3Tage lang beobachten.


    Cu KyleFL
     
  3. #3 Faeki83, 29.11.2016
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    Hallo KyleFL,

    danke für die schnelle Nachricht. Zu Deinen Punkten:

    1. Ich glaube ja... wenn es das ist was ich denke ;) Ich schaue nach der Arbeit mal nach. Falls ja, ist die Einstellung dann ok? Falls nein, sollte ich die VLT runterdrehen? Wieviel Grad meinst Du wären dann "besser"?

    2. Das dachte ich mir. Vor allem weil das Absenkungszeitfenster ja recht gering ist (22:00-06:00). So schnell kann die FBH ja gar nicht reagieren. Zumal ich morgens nach dem Aufstehen (ca. 6:00 Uhr) auch schon gern 2-3 Grad wärmer hätte :)

    3. Das müsste ich nachschauen. Wird der Pumpendruck in Bar angezeigt? Wieviel Bar sollten es dann sein?

    4. Ok, so wirklich vertraut habe ich diesen altertümlichen und nicht mehr wirklich zeitgemäßen Drehrad-Dingern eh nicht. Habe heute morgen vor der Arbeit mal testweise alle Thermostate auf 30 Grad gestellt. Mal sehen, ob das etwas in den "kalten" Räumen bringt.

    Was sagst Du zu der zentral voreingestellten Temperatur von 22 Grad? Ist das ok, oder sollte ich das etwas anheben? Es kann dann ja - auch bei Bedarf - z.B. im Bad gar nicht wärmer als 22 Grad werden, selbst wenn ich das Thermostat auf 30 drehe, richtig? Nur, wirkt sich das ja sicher auch auf den Gesamtverbrauch aus. Vielleicht kann man als Kompromiss einfach 23/24 nehmen!?
     
  4. #4 Faeki83, 29.11.2016
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    So, hab eben noch mal nachgesehen... also, die Vorlauftemperatur liegt jetzt gerade bei ca 48 Grad. Rücklauf ca. 35 Grad. Die maximale Vorlauftemperatur war es, die bei 55 Grad liegt. Wird laut Handbuch der Junkers Cerapur BW-Therme auch empfohlen, wegen Legionellen. Der Regler steht also auf max.! Macht das Sinn oder kann ich gute. Gewissens etwas runterregeln?

    Der Druck lag allerdings "nur" bei 1 Bar. Also am unteren Rand der grünen Skala. Habe jetzt auf 1,5 Bar nachgefüllt. Könnte es daran schon gelegen haben?

    Der Test mit den voll aufgedrehten Thermostaten hat übrigens ergeben, dass es in allen Räumen schön warm wird. Nur noch in einem der Kinderzimmer und im Gäste-WC blieb es kalt. Mal sehen ob der höhere Druck evt schon hilft.

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  5. #5 moderne.heizung, 02.12.2016
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    Hallo Faeki83,

    neben den angesprochenen Punkten würde ich noch folgendes untersuchen:

    - Um die Effizienz der Brennwerttechnik zu untersuchen, solltest du zumindest stichprobenweise den realen Kondensatanfall aufnehmen. Dazu musst du einfach das Kondensat messen und gleichzeitig den Gaszählerstand aufnehmen. Daraus ergibt sich ein spezifischer Kondensatanfall (l/m³). Theoretisch möglich sind circa 1,6 Liter/m³, je nach Gaszusammensetzung, dagegen kannst du dann einmal deinen realen Kondensatanfall stellen.

    - Für das Gebäude müsste es ja eine Heizlastberechnung geben. Welche Raum-Solltemperaturen sind dort für die beiden Kinderzimmer sowie das äste-WC angegeben? Danach richtet sich ja im Endeffekt der Durchfluss im System.

    - Wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt? Dieser sorgt ja im Endeffekt dafür dass jeder Raum die für sich notwendige Wärme bekommt. Hast du am Verteiler für die Fußbodenheizung eine Durchflussanzeige für die einzelnen Kreise, was wird dort angezeigt?

    Beste Grüße, Erik von moderne.heizung
     
  6. #6 Faeki83, 03.12.2016
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    Hallo Erik,

    - ein hydraulischer Abgleich wurde gemacht. Wir haben in den HKV-Kästen keine Echtzeitanzeige der Durchflussmenge an den Vorlaufventilen, sondern so kleine Drehthermostate an denen man den eingestellten Durchfluss ablesen kann. An den Rückläufen sind diese elektrischen Stellmotoren, die mit den Raumthermostaten verbunden sind.

    - ... was ich aber interessant finde: An den kleinen Thermostaten am Vorlauf in den HKV-Kästen befinden sich kleine Aufkleber mit der schneinbar passenden Durchflussmenge in L/h. Diese Werte entsprechen aber NICHT den eingestellten werden. Weiterhin gibt es einen Plan auf dem die einzelnen Heizkreise eingezeichnet und mit einer Soll-Durchflussmenge in L/min (!) versehen sind. Wenn ich diese Werte in L/h umrechne, stimmen die weder mit den eingestellten Werten noch mit denen auf den Aufklebern überein. Verstehe das nicht so wirklich :/ Die eingestellten werde liegen irgendwo zwischen denen auf dem Plan und denen auf den Aufklebern. Die auf den Aufklebern sind höher, die auf dem Plan sind niedriger. Darf doch eigentlich nicht sein oder?

    - Habe es jetzt mal testweise so gemacht: Bei den Räumen die mir zu kalt erschienen habe ich die Durchflussmenge auf das eingestellt, was auf den Aufklebern steht, also erhöht! Diese Räume werden jetzt auch tatsächlich wärmer. Allerdings hab ich das Gefühl,dass es dafür jetzt in anderen Räumen kälter wird :/ Kann das sein? Hat das Erhöhen des Durchflusses in Raum A Auswirkungen auf Raum B?

    - Eine Heizlastberechnung gibt es. Diese sieht für jeden Raum 20 Grad vor. Im Hauptbad 24 Grad. Sind die 20 Grad evt zu wenig?

    ... ich vermute ganz schwer dass es an den Einstellungen der Ventile an den Vorläufen der einzelnen Räumen liegt. Ich experimentiere da ein bisschen rum. Habe mir zur Sicherheit die Werte aufgeschrieben, die bisher eingestellt waren, falls sich da jemand was bei gedacht hat ;)

    Welche Frage sich mir noch stellt: Kann man theoretisch bei den Räumen die schön warm sein sollen, die Ventile nicht voll aufdrehen? Die Temperaturregulierung übernehmen doch dann die Raumthermostate und die Stellantriebe? Oder fehlt dann den anderen Heizkreisen die Power?
     
  7. #7 Faeki83, 03.12.2016
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    Und hier noch ein Bild vom HKV

    IMG_9934.jpg
     
  8. #8 moderne.heizung, 07.12.2016
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    Hallo Faeki83,

    die Werte aus der Heizlastberechnung sehen stimmig aus, diese betrachten ja den Zustand bei der kältesten anzunehmenden Außentemperatur (bspw. die 10°C, je nach Standort).
    Die Heizung funktioniert natürlich als Gesamtsystem, von daher wirken sich Einstellungen an der einen Seite natürlich an den anderen Stelle wieder aus. Deine Pumpe kann bei einer bestimmten Förderhöhe einen bestimmten Volumenstrom liefern.
    Dies sollte auf das System abgestimmt sein.
    Durch wen wurde denn der hydraulische Abgleich durchgeführt und gibt es dazu Planungsunterlagen, was Volumenströme und Differenzdrücke angeht?

    Beste Grüße, Erik von moderne.heizung
     
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