BHKW sinnvoll?

Diskutiere BHKW sinnvoll? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo liebe Nutzer/Innen des Bauexpertenforums, wir sind gerade vor einer sehr schwierigen Entscheidung bezüglich eines Altbaus aus den 1950er...

  1. #1 Pauda2011, 27.09.2015
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    Hallo liebe Nutzer/Innen des Bauexpertenforums,

    wir sind gerade vor einer sehr schwierigen Entscheidung bezüglich eines Altbaus aus den 1950er Jahren. Und zwar geht es um die monatlichen Betriebskosten. Das Wohnhaus weist eine Fläche von ca. 200m² auf (hohe Deckenhöhe).
    Die Fenster im gesamten Haus werden erneuert werden. Denn die aktuellen Fenster sind wohl noch die Ersten :-).

    Unsere große Unbekannte im gesamten Projekt stellen allerdings die monatlichen Betriebskosten dar. Der Energieausweis weißt einen Bedarf von 407 kwh/m².a auf. Aufgrund der absolut undichten Fenster ist dies sicherlich kein Wunder.
    Aus unserem Bekanntenkreis haben wir schon öfters von einem Mikro-Blockheizkraftwerk gehört. Wir stellen uns nun die Frage, ob sich ein solches für uns lohnen wird oder nicht. Die Alternative wäre eine neue Gasheizung.
    Vielleicht noch zur Info: der Dachboden ist nicht gedämmt, wohl aber die Zwischendecke zum Dachboden.

    Zusätzlich zum Heizen mit Gas ist bereits ein offener Kamin im Haus enthalten und ein weiterer Kamin eingeplant. Wobei wir berufsbedingt auf eine Heizung sicherlich nicht verzichten können.

    Wir würden uns über eine grobe Einschätzung sehr freuen.

    Vielen Dank im Voraus.
     
  2. Julius

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    Die Antwort ist nicht sonderlich schwer:

    1) Der Energieausweis läßt keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Heizenergiebedarf zu, höchstens auf die grobe Größenordnung.

    2) Ein BHKW bringt insoweit KEINEN Vorteil (sondern im Gegenteil nur höhere Gesamtkosten)!
    Es wäre alleine auch nicht in der Lage, das Gebäude zu beheizen, ein zusätzlicher (sog. Spitzenlast-) Gaskessel würde sowieso benötigt.

    3) Der offene Kamin sollte unbedingt stillgelegt oder durch geschlossenen Ofen ersetzt werden, da er für immense Energieverluste sorgt.
    Ein zusätzlicher Holzofen ist meist sinnlos, wenn man das Brennholz zukaufen muß.


    Somit ergeben sich diverse Fragen:

    a) Handelt es sich um einen verbrauchs- oder bedarfsorientierten Ausweis?

    b) Worin besteht das Projekt (Kauf, Miete oder sonstwas)?

    c) Wie wird bisher beheizt, zu welchen Verbrauchskosten?

    d) Bisherige Nutzung, zukünftige Nutzung?

    e) Wie sieht das zukünftige Lüftungskonzept aus?

    f) Woher soll zukünftig die Verbrennungsluft für raumluftabhängige Öfen kommen?
     
  3. #3 karo1170, 28.09.2015
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    Ein BHKW kann durchaus in monovalenten Betrieb ein Objekt beheizen, die Auslegung müsste dann entsprechend dem Wärmebedarf des Gebäudes auf den zu erwartenden Spitzenwert und der Betrieb würde wärmegeführt erfolgen. Das das wirtschaftlich (Anschaffungskosten, Laufzeuten..) nur in den seltensten Fällen sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.
     
  4. #4 Achim Kaiser, 28.09.2015
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    Das ist aber regelmäßig das Blatt dass den Kunden vorrangigst interessiert.
    Genau da kommt aber das Nutzungsprofil ins Spiel das sich im Voraus allerdings nie genügend genau festlegen lässt. So groß die Varianzen dort sind, so groß sind sie bei der Wirtschaftlichkeit, die nur im Optimalfall wirklich in Sicht kommt.

    Bei den Modellrechnungen der Hersteller sollte man also genauestens überlegen in wie weit sich das dort angenommene Verbrauchsprofil mit den eigenen Verbräuchen deckt .... sonst gehts meistens daneben.

    Nur wenn beide Energiearten möglichst vollständig übers Jahr selbst genutzt und verwertet werden können kommt *wirtschaftlich* in den Sichtbereich. Ist das nicht gegeben hat man eine technisch fortschrittliche Anlage m Keller stehen nach dem Motto : Es war schon immer etwas teurer einen besonderen Geschmack zu haben.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  5. Julius

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    Im Prinzip ja, hier allerdings definitiv NICHT!
    Denn solche "Micro-BHKW" haben thermische Leistungen im Bereich von ganz wenigen kW (einstellig).
    Das reicht keinesfalls für ein 200m²-Wohngebäude mit Dämmstandard von 1950. Egal, ob mit Originalfenstern oder erneuerten...

    Was zu unterirdisch niedrigen Lqufzeiten und hoher Taktung (oder der Erfordernis eines großen Puffers) führt. Viel Spaß mit den Wartungs- und Reparaturkosten!
    Um die Anlage noch teurer und unwirtschaftlicher zu konzipieren, müßte man sich dann schon anstrengen...

    Aber um genau dieses Blatt geht es dem Fragesteller!
    Dein Vorschlag stellt somit keine brauchbare Lösung dar (vorsichtig ausgedrückt).
     
  6. #6 Pauda2011, 28.09.2015
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    Hi,

    vielen Dank für die schnellen Antworten. Eure Meinungen haben uns schonmal sehr weitergeholfen. Den offenen Kamin werden wir wohl stilllegen.
    Gibt es hier vielleicht Erfahrungswerte in welche Richtung die monatlichen Betriebskosten gehen werden? Ich weiß, gerade dieser Wert ist eigentlich sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Da es aber um einen Kauf dieser Immobilie geht, würden wir es vorher gerne abschätzen können.

    Vielen Dank im Voraus.

    Viele Grüße
     
  7. #7 Alfons Fischer, 28.09.2015
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    ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass das Gebäude nur aufgrund "absolut undichter" Fenster einen solch hohen Endenergiebedarf aufweist...
    da scheint einiges im Argen zu liegen. Oder der Energieausweis ist zu pessimistisch gerechnet. Oder es ist einfach ein Fehler im Energieausweis vorhanden.

    Aus meiner Sicht sollte vor der Frage nach der Art der Beheizung die Frage nach möglichen Einsparpotentialen stehen.
     
  8. R.B.

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    Gibt es keine "Verbrauchs"Daten von den Besitzern?
    Evtl. kann man dem Energie"ausweis" etwas entnehmen, meist wird doch ein (günstigerer) Verbrauchsausweis erstellt, dafür müssten aber zumindest die Verbrauchsdaten der letzten (3?) Jahre vorliegen. Kennt man den Energieträger und die Verbrauchsdaten, dann kann man ein bisschen mit den Zahlen spielen.

    Das ist sicherlich eine Schwachstelle die man angehen sollte, aber vorher genau überlegen, welche Auswirkungen so ein Austausch hat. Er spart ja nicht nur Heizkosten sondern unterbindet auch die bisherige "natürliche" Lüftung.

    Ich schließe mich Alfons an, die Fenster alleine können nicht das Problem sein, höchstens das Haus besteht nur aus Fenstern.
    Es ist sehr wahrscheinlich, dass es weitere Schwachstellen gibt, beispielsweise die vorhandene Heizungsanlage, oder das Dach (ungedämmt?), oder.......

    Somit ist auch eine Aussage zu den Betriebskosten nicht möglich. Es würde mich nicht wundern wenn für die Beheizung 50.000kWh p.a. benötigt werden, es könnten auch locker ein paar kWh mehr oder weniger sein. Hier kommt dann auch das Nutzerverhalten mit in´s Spiel. Die WW Erzeugung wäre natürlich auch noch ein Thema.
    Um den Einfluss des noch nicht bekannten Energieträgers zu verdeutlichen, wenn Du die 50.000kWh mit el. Nachtspeicheröfen erzeugen musst, dann reden wir über grob 10.000,- Heizkosten pro Jahr, bei Heizöl sind es um die 3.000,- € bis 3.500,- € pro Jahr. Wie Du siehst, kann man ohne weitere Details munter spekulieren, und es geht immer um eine Menge Geld.

    Bevor man also an solche Details wie BHKW geht, müsste man zuerst einmal den Bestand aufnehmen. Dann wäre zu prüfen, wo man mit welchem Aufwand welche Einsparungen realisieren kann. Hier spielt sicherlich die Kostenfrage eine nicht unerhebliche Rolle.

    Du musst also mehr Infos liefern, dann gibt´s auch bessere Antworten.
     
  9. #9 Pauda2011, 29.09.2015
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    Hi,

    dann versuche ich es mal.

    Erstmal toll, dass ihr euch so viele Gedanken macht. Danke.
    Die Verbrauchswerte werde ich versuchen im Laufe des Tages mal zu ermitteln. Wobei dies nicht ganz einfach werden wir, da das Haus seit einiger Zeit leer steht.

    Es handelt sich um eine Altbau-Villa, welche auf einem Massivmauerwerk aufgebaut ist. Was genau unter Massivmauerwerk zu verstehen ist, werde ich ebenfalls in Erfahrung bringen.
    Das Schieferdach ist bisher ungedämmt. Der Energieträger ist definitiv Gas. Aktuell ist eine Gasheizungsanlage von 1985 verbaut. Über diese Heizungsanlage läuft auch die WW-Erzeugung.

    Das Haus besteht zwar nicht nur aus Fenstern, aber es sind schon recht viele. Gerade im Erdgeschoss befinden sich große helle Räume mit einer großen Fensterfront.

    Ich hoffe ich werde die benötigten Daten gleich bekommen. Denn Heizkosten im Bereich von 1000€ monatlich wären finanziell nicht drin. Und eine Dämmung der Außenfassade wäre anfangs auch nicht eingeplant.

    Bis gleich.

    Vielen Dank.
    Pauda
     
  10. reezer

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    --> Pullover anziehen und frieren

    oder ein anderes Objekt suchen :biggthumpup:

    grundsätzlich gehts doch so:
    Bestand aufnehmen, Energiebedarf berechnen/abschätzen
    Möglichkeiten zur Reduzierung des Bedarfs ermitteln, Möglichkeiten zur Deckung des reduzierten Bedarfs ermitten, Kosten und Nutzen gegenüberstellen
    mit den ermittelten Zahlen eine Entscheidung treffen
     
  11. #11 Pauda2011, 29.09.2015
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    Hi,
    genau dies versuchen wir gerade :-).

    Der Wandaufbau sieht folgendermaßen aus: 24er Hohlblocksteine, 4-6 cm Luft und 6 cm Bimsplatte.
    Einen Hinweis auf den Verbrauch gibt es nicht, da keine Abrechnungen vorhanden sind.

    Viele Grüße
     
  12. #12 Anda2012, 29.09.2015
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    Von der Bauleitung zum Formularausfüllen
    Baujahr 1950 ist vermutlich ein Bedarfsausweis. Wenn das ganze Ding im Prinzip noch original ist (nur Holzbalkendecke und Kaltdach darüber), die Heizungsanlage ist mit BJ 1985 im Endeffekt auch nicht mehr die jüngste (charmant gesagt), dann ist dieser Wert so ungewöhnlich nicht, so aus der Hand heraus geschossen.
    Was mich noch interessieren würde: Hats einen Keller?

    Du solltest das Gebäude mal mit Fachpersonen durchgehen. So etwas sollte man als Einheit betrachten, d.h. nicht nur die Heizung für sich und "die Fenster gehören sich auch gemacht". Einer, der sich die Wände mal anschaut (ich hab da schon alle Varianten gehabt, von 60cm Bruchstein bis 20cm XY ) und ein Gesamtkonzept entwickelt. Hab auch schon Häuser gesehen, da wurde kopflos, mal hier was gemacht und dann mal da und dann wars Chaos perfekt. Weil halt ein Handwerker wie ein Dachdecker beispielsweise vor allem sein Gewerk auf dem Schirm hat.
    Also im Prinzip das, was auch Alfons Fischer schreibt.

    EDIT: @Pauda: Hab Deinen Post mit dem Wandaufbau erst jetzt gesehen. Such nen Archi, der auch Energieberater ist oder mit einem zusammenarbeitet und sich mit der Sanierung auskennt (wichtig!, weil da wirklich so viel anders läuft wie im Neubau)
     
  13. R.B.

    R.B.

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    Du hast doch einen Verabrauchsausweis, der wurde ja irgendwie gerechnet, entweder als Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis. Im ersten Fall wurden die Verbräuche über einen Zeitraum von 3 Jahren angesetzt, im zweiten Fall wurde auch die die Bausubstanz auf ihre Wärmedämmeigenschaften hin untersucht, so dass man mit diesen Daten zumindest mal überschlägig rechnen und dann einen "zu erwartenden Verbrauch" abschätzen kann.

    Wie befürchtet, Dach ungedämmt. Wenn man bedenkt wie groß die Fläche eines Daches ist, und der Anteil an der Gesamtfläche der thermischen Hülle, dann kann man verstehen, dass dort eine Menge Energie verloren geht. Glücklicherweise lässt sich ein Dach meist relativ einfach dämmen, evtl. genügt es auch wenn man nur die vorhandene Dämmung der oberen Geschossdecke optimiert. Das muss man sich anschauen, aber im Vergleich zu den Fenstern, dürfte das noch relativ günstig ausfallen.

    Dann gibt es auch Heizkörper, Gasanschluss ist vorhanden, also wäre eine Sanierung der Anlage noch kostengünstig möglich. Die Anlage hat 30 Jahre auf dem Buckel und muss nach EnEV vermutlich sowieso ersetzt werden, dazu müsste man aber genau wissen, was für ein Kessel/Therme verbaut ist, denn da gbt es Ausnahmen unter die Dein Gaskessel evtl. fällt. Ungeachtet einer Austauschpflicht kann es trotzdem sinnvoll sein den Kessel zu ersetzen. Allein durch Brennwerteffekt, bessere Regelungsmöglichkeiten, usw. sind schon Einsparungen möglich. Ein neuer Motor macht aber aus einen Trabbi noch lange keinen Formel 1 Rennwagen, selbst wenn der Trabbi dann theoretisch 300km/h fahren könnte.

    s.o.
    Wenn bisher Gas eingesetzt wurde, dann wären Heizkosten im Bereich 1.000,- €/Monat sehr unwahrscheinlich. Unterstellen wir mal die von mir oben angesetzten 50.000kWh, dann dürften die Kosten für Gas in einem vergleichbaren Rahmen liegen wie die von mir angesetzten Kosten bei Öl. Wie schon gesagt, bei solchen Gebäuden spielt die Nutzung eine wichtige Rolle, da macht es schon einen Unterschied ob das komplette Gebäude beheizt wird oder nur Teilbereiche. Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, bei der theoretischen Abschätzung muss man davon ausgehen, dass das Gebäude komplett beheizt wird, unabhängig davon, ob das in der Praxis tatsächlich der Fall ist.

    Was Du bräuchtest wäre ein Energieberater der auch Ahnung hat, also nicht einer der nur ein Formular ausfüllen kann. Dann könnte man die einzelnen bauteile genauer ermitteln, deren Wärmedämmeigenschaften bestimmen, die Bauteile entsprechend ihrem Anteil am Gesamtheizenergiebedarf zusammenstellen, Kosten für die Optimierung festlegen, schauen welche Maßnahmen nur miteinander durchgeführt werden können, und dann entscheiden, wie man weiter vorgeht.

    Beispiel: Dachdämmung kann nach Prüfung durch eine Zwischensparrendämmung verbessert werden (ohne dass das komplette Dach ersetzt werden muss). Kostenpunkt bei 200m2 Dachfläche mit Eigenleistung 4T€, Einsparpotential 80-100kWh/m2*a, ergibt min. 16.000kWh Einsparung pro Jahr oder 1.120,- € p.a. beim aktuellen Gaspreis. DIe Maßnahme rechnet sich also mit Eigenleistung relativ schnell.

    Fenster, Fensterfläche ist unbekannt, also musst Du selbst rechnen. Je nach Alter, Zustand, wäre hier eine Einsparung im Bereich 200-300kWh/m2*a denkbar, also 14,- bis 20,- € pro m2 Fensterfläche.

    Gastherme durch Brennwertkessel ersetzen, Kostenpunkt inkl. LAS irgendwas um die 8-10T€, Einsparpotential etwa 10.000kWh p.a. möglich, oder umgerechnet 700,- € p.a.


    Das wären die theoretischen Einsparungen wenn das Gebäude komplett beheizt würde, in der Praxis können sie etwas niedriger ausfallen. Falls Keller vorhanden, dann könnte man auch überlegen ob die Kellerdecke gedämmt wird. Es gibt also viele Ansatzpunkte für eine Sanierung.
     
  14. #14 Pauda2011, 09.10.2015
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    Hallo,

    vielen Dank R.B. für deine tolle ausführliche Antwort. Diese hat uns schonmal sehr weitergeholfen in unseren Überlegungen bezüglich des gesamten Projekts des energetischen Sanierens des Hauses. Von einem BHKW sind wir tatsächlich auch weggerückt.

    Vielen Dank an alle Beteiligten. :o
     
  15. #15 moderne.heizung, 19.11.2015
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    Hallo,

    zu der Frage, mit welchen Betriebskosten ungefähr bei einem Kennwert von 407 kwh/m².a aus dem Energieausweis zu rechnen ist. Hier bietet die Verbraucherzentrale NRW eine Tabelle an, um zu mindestens einen ungefähren Anhaltspunkt zu haben. Einfach im Netzt unter Verbraucherzentrale NRW Energieeffizienzklassen Energiekosten.

    Beste Grüße, Erik von moderne heizung
     
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