Riss in Kellewand

Diskutiere Riss in Kellewand im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo, Wir haben vor 3 Monaten unseren Neubau bezogen. Jetzt ist mir beim Tapezieren unseres Gästezimmers im Keller ein Riss im Putz der...

  1. #1 drachentoeter1, 30.10.2008
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    Hallo,

    Wir haben vor 3 Monaten unseren Neubau bezogen.
    Jetzt ist mir beim Tapezieren unseres Gästezimmers im Keller ein Riss im Putz der Außenwand unterhalb eines Fensters aufgefallen. Habe daraufhin den Putz teilweise abgeschlagen und festgestellt, daß die Betonwand auch geriisen ist.
    Der Riss ist ca. 0,5 mm breit und 1m lang, von der Festerbank senkrecht runter und verschwindet hinterm Estrich.

    Der Keller ist 30cm dick und in einem Stück betoniert.

    Unser Bauunternehmer möchte den Riss einfach ausharzen(?), der könne nur oberflächlich sein sonst wäre schon längst Wasser gekommen.

    Kann ich dem glauben? Muß ich den Keller von außen freilegen um die Wand zu kontrollieren?

    Oder sollte ich einen Sachverständigen hinzuziehen? Wo bekomme ich den her? Was kostet das?

    Vielen Dank und Grüße aus Georgsmarienhütte

    Sigurd

    Grüße aus
     
  2. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Bei o,5 mm Breite wage ich zu bezweifeln das der nur "Oberflächlich" ist.

    Wasser kann nur durchkommen wenn auch Wasser vorhanden ist ;)

    Verpressen ist eine "Übliche " Instandsetzung... nur nicht einfach "Ausharzen".

    SV nehmen 75 - 120 € Std. + Auslagen + MwSt. zu finden auf der Homepage der HAndwerkskammer für das Gebiet.

    Fachgebiet sollte dann Maurer + Betonbauerhandwerk sein.
     
  3. #3 morten25, 30.10.2008
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    ja, verpressen ist ok
     
  4. #4 drachentoeter1, 31.10.2008
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    Hallo,
    danke für die schnellen Antworten.

    Werde einen Sachverständigen einschalten.

    Denke, der Estrich muß im Rissbereich entfernt werden damit das Ende sichtbar wird.

    Und mehr Sorgen macht mir der Grund des Risses.
    Ist die Gründung des Hauses ok, oder ist das "normal" ?
    Trocknungsriss? Spannungsriss?

    Werde mich melden wenn Bauunternehmer und SV den Schaden beurteilt haben.

    Grüße
    Sigurd
     
  5. #5 Carden. Mark, 31.10.2008
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  6. #6 pauline10, 31.10.2008
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Beton einer 30 cm starken Wand wird nie vollständig ohne Risse hergestellt werden können. Die Frage ist, wie groß die Risse sein dürfen, (0,5 mm ist schon erheblich) und wie groß die Risse geplant waren. Das klingt jetzt etwas merkwürdig, aber die Stahlbewehrung begrenzt die Größe der Risse. Je mehr Stahl, um so kleiner die Risse.

    Die Frage ist also,

    - wie breit waren die Risse geplant? 0,2 mm ist so eine gewisse Richtzahl.
    - Wurde der vorgesehene Stahl auch eingebaut und richtig verlegt?
    - Wurde beim Beton alles getan um die Risse kleinzuhalten?
    - Eine fehlerhafte Gründung könnte auch eine Ursache sein.
    - Gab es ein Bodengutachten? Jeder Architekt ist gut beraten, dem BH die Notwendigkeit zu erläutern. Sonst hat er "die im Verkehr erforderliche Sorgfalt" nicht beachtet - Also Fahrlässig gehandelt.

    Es gibt also verschiedene Ursachen und Folgen.

    Gruß
    paulinee
     
  7. #7 morten25, 31.10.2008
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    er schreibt, dass der riss beim fenster ist.

    wenn der riss bei der fensterleibung beginnt, dann ist es naheliegend, dass auf die bewehrungszulagen beim fenster(eck) verzichtet wurde...
     
  8. Josef

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    wenn ich das richtig lese dann wurde der komplette Keller
    in einem Sitz verschalt und betoniert ? ... wie gross ist
    denn dieser Keller ???

    vielleicht hab ich des ja überlesen ... "aber" wie wurde
    dieser Keller abgedichtet ... Schwarze Wanne o. Weisse Wanne ???

    ich denke Morton iss auf richtigen Weg ... jetzt braucht
    bloss noch die ganze Schosse auf einen Rutsch betoniert worden
    sein dann ist ein fetter Riss an der Stelle ohnehin programmiert (!)
     
  9. #9 Carden. Mark, 01.11.2008
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    Eure Vermutungen werden alle mit der Ausgangsfrage bestätigt.
    Und ich gehe mit den Vermutungen überein - doch ...
    dieses war nicht seine Frage :-)
    Ich würde den BU das ganze "verpressen" lassen. Es braucht nicht für jede Mangelbeseitigung gleich einen SV - es sei denn, Sie gewinnen das Gefühl das er eben doch nicht weiß was er da gerade veranstaltet.
    Seine Aussagen zu dem Thema könnten auch nur zu Ihrer Beruhigung gemeint sein :-)
    Nicht jeder Riss im Tragwerk ist gleich der Beweis für eine Unfähigkeit des Unternehmers. Auch wir haben gelegentlich schon Risse gehabt, trotz guter Planung, trotz Richtiger Umsetzung der Planung, trotz ausreichender Nachbehandlung usw. Manchmal entwickelt so ein Bauteil ein eben nicht planmäßiges Eigenleben.
     
  10. #10 drachentoeter1, 05.11.2008
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    Hallo,

    aktueller Stand.

    Habe über die Handwerkskammer einen SV genannt bekommen. Da der im Urlaub ist hat mich das Büro an einen Kollegen (SV für Mauer und Betonhandwerk) verwiesen.

    Dieser gab mir in einem sehr netten Telefongespräch folgende Auskunft:

    Es handele sich um Trocknungsrisse die schonmal auftreten könnten. Der Beton schwinde beim Trocknen und dann würde die schwächste Stelle (Fensterbrüstung) reißen. Der Riss müßte verpresst werden und dann hätte ich dauerhaft Ruhe. Falls mein BU nicht verpressen könne hat er mir auch eine Firma in der Umgebung genannt.
    Meine Frage, ob der Riss nicht vielleicht bis nach Außen reichen würde antwortete er, daß wäre unerheblich, da bis auf den Grund des Risses verpresst würde - im Zweifel bis nach Außen. Eine vorherige Überprüfung wäre mit einer Kernbohrung im Rissbereich möglich, die Abdichtung der Bohrung wäre aber viel komplizierter und wie gesagt unnötig.
    Hörte sich für einen Laien schlüssig an.
    Die Sachlage wäre eindeutig er brauche dafür nicht herauskommen und statt Bezahlung soll ich Ihn gerne weiterempfehlen. (Da war ich erstmal baff: äußert nett, für mich scheinbar kompetent, und wollte kein Geld. Nicht böse sein aber das habe ich wärend der Bauphase nie erlebt.)

    Heute kam jetzt der BU.
    "das sind Setzungsrisse, die dürfen in den ersten 10 Jahren vorkommen"
    Auf meine Nachfrage ob Setzungsrisse oder nicht Trocknungsrisse : "Schwinden des Betons beim Trocknen könne es nicht sein, die entstehen in den ersten 4 Wochen".
    - Hört sich auch irgendwie gut an, da der Putz mit gerissen ist und zwischen betonieren und Putz 5 Monate lagen.
    Wahrscheinlich habe sich die Bodenplatte ein paar Millimeter gesetzt und dann würde die Wand an der schwächsten Stelle reißen. Da kein Wasser gekommen ist, könne der Riss auch nicht durch die ganze Wand gehn. "Sie kennen ja den hohen Wasserstand an Ihrem Haus."
    Ich solle den Riss einfach weiter beobachten. Wenn er größer würde müßte man Ihn verharzen(verpressen).
    Da ich aber das Zimmer tapezieren will und ich nicht nächstes Jahr den Riss in der Tapete geschweige denn den Dreck vom verharzen und neu verputzen im Gästezimmer haben wollte verpresst er den Riss jetzt nächste Woche.

    Fazit:
    Beide geben unterschiedliche Gründe für den Riss an wollen Ihn aber gleich versorgen.
    Damit könnte mir eigentlich egal sein wer Recht hat, oder?

    Gruß Sigurd

    PS.: Ist ein tolles Forum hier, man bekommt sehr schnell gute Antworten und Ratschläge. Ich muß mich trotzdem ein bischen wehren. Bei einigen von Euch hört sich das immer so an: " der blöde Bauherr hat mal wieder keine Ahnung und ist selber Schuld." Als Laie im Baugewerbe- auch als ambitionierter Heimwerker - sucht man sich kompetente Hilfe. Wir haben uns für eine Architekturbüro und einen BU mit gutem Ruf (30 Jahre aktiv) entschieden, die quasi schlüsselfertig bauen. Diesen Profis muß man als Laie vertrauen können (jedenfalls taten iwr das noch beim Vertragsabschluss). Als Bauherr hat man genug zutun sich bei offensichtlichen Mängeln oder Ungereimtheiten schlau zumachen. Der Bauherr kann nicht in 7 Monaten ein Bauingenieurstudium nachholen. Als Laie sind einem auch nicht Lastfälle oder die Problematik von Betonkellern und der Abdichtung geläufig. (Wahrscheinlich ist bei unserem hohen Grundwasser ein 30 cm Betonkeller aus WU-Beton mit Bitumenanstrich ungünstig - ich kann es aber nicht mehr ändern und damals gab es keinen Grund dem Archi oder dem BU zu misstrauen. )
    Es ist halt wie immer - beim zweitenmal ist man schlauer, wahrscheinlich aber nicht schlau genug.

    'tschuldigung für den langen Beitrag
    und nochmals Dank und Gruß
    Sigurd
     
  11. gast3

    gast3 Gast

    also mal abgesehen davon, dass Setzungsrisse nicht auftauchen dürfen und auch nicht in der Breite auftauchen, wenn sich "die Bodenplatte ein paar mm setzt" ist es nicht egal wer recht hat, weil Setzungsrisse auch mal ein paar Jährchen weiter aktiv sein können.

    Aber gehen wir mal davon aus, dass dein SV und unsere Experten recht haben :biggthumpup:


    Helge
     
  12. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Der Kollege hat doch nix anderes gesagt und getan als wir :D

    Und die meisten hier sind auch keine "Dünnbrettbohrer"

    Übrigens dauert das "schwinden" des Betons viiiiele Monate und nach der anfänglichen "Frühschwindung" aus Hydratation kommt später nochmal was aus "hygrischem Schwinden (Feuchteentzug während der BAutrocknungsphase) dazu...

    Ach und Gebäude müssen sich echt nicht setzen... es gibt in keinem Möbelhaus Stühle für Häuser
     
  13. #13 Carden. Mark, 05.11.2008
    Carden. Mark

    Carden. Mark

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    und öbuv SV für das Maurer- und Betonbauerhandwerk
    Ich finde die Vorgehensweise des Kollegen gut und Nachahmenswert.
    Ein öbuv SV ist zu dieser Art von Auskünften verpflichtet.
    Aber er muss diese eben nicht kostenfrei erteilen.
    Ich verfahre zwar auch so wie dieser, aber ich finde es trotzdem gut, dass dem hier eine Anerkennung gezollt wird.
    Das er zum selbigen Schluss kam wie wir, ist wiederum weniger Bemerkenswert - sondern folgt der Logik.
    Es ist immer gut sich weitere Meinungen einzuhohlen, auch wenn hier nicht nur "Dünnbrettbohrer" am Werk sind. Jetzt haben Sie für weitere Fragen wenigstens einen direkten Ansprechpartner im Falle eines Falles.
     
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