Blitzschutz Sat Schüssel

Diskutiere Blitzschutz Sat Schüssel im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Leute, Da man für eine Sat Schüssel einen Blitzschutz benötigt habe ich da mal eine kleine Frage. Wir haben einen Aufsparrenhalter...

  1. #1 Memento, 18.09.2012
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    Hallo Leute,

    Da man für eine Sat Schüssel einen Blitzschutz benötigt habe ich da mal eine kleine Frage. Wir haben einen Aufsparrenhalter montiert, an diesen kommt dann eine PE-Leitung vom Dach durch die Holzfaserplatte ins Dachgeschoss und von da aus bis ins EG an die PAS.

    Soweit so gut, nun muss aber noch zusätzlich eine Erdungsleitung außerhalb der Gebäudehülle geführt werden. Wie macht man das am besten wenn man keinen Blitzschutz auf dem Hausdach hat.

    Die einzige Möglichkeit wäre mit einem Erdungsband auf der Holzfaserplatte bis zur Dachrinne zu gehen, welche ja unten mit der Hauserdung verbunden ist, und den Blitzschutz an die Dachrinne klemmen.
     
  2. R.B.

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  3. dl1oli

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    Hi,
    hat das Haus einen Blitzableiter oder nicht?

    wenn am Haus kein (äußerer) Blitzschutz vorhanden ist, reicht es normalerweise den Potentialausgleich der Antenne mit dem HPA mit 16 mm² Kupfer, 25 mm² Alu oder 50 mm² Stahl (z.B: NYY 1x16 mm²) durchzuführen. Auch die Abschirmungen der Koaxkabel müssen mit angeschlossen werden. Bei Multischaltern, am besten davor und dahinter. Blitzschutz ist das nicht sondern dient dem Schutz von Personen.

    Ist eine Blitzschutzanlage vorhanden, sollte die Antenne möglichst so montiert werden das sie geschützt ist. Z.B. 2 m unter Traufe und nicht weiter als 1,5 m von der Wand. Falls das nicht geht sollte sie mit Fangstangen geschützt werden. Der Trennungsabstand ist dabei zu berücksichtigen. Kannst du aber im Blitzplaner nachlesen. Ist eher nichts für Laien.


    Tschüss Oli
     
  4. Dipol

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    Blitzschutzanlagen sind ohnehin für Laien wie EFK ohne Blitzschutzqualifizierung tabu. "Blinde" Erdungsanschlüsse an Anlagen ungeprüfter Funktion und Nomkonformität (z. B. bei separaten Erdspießen ohne blitzstromtragfähige Verbindung zur HES) verbieten sich von selbst.

    Nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) und DIN EN 62305 (VDE 0185-305) sollen neue Antennen möglichst im nicht erdungspflichtigen Schutzbereich der Fassade (siehe dl1oli) oder nach dem Stand der Technik im Schutzraum SPZ OB einer getrennten Fangeinrichtung montiert werden. Die konventionelle Antennenerdung mit mindestens 16 mm² Cu ist aber nach den anerkannten Regeln der Technik noch zulässig.

    Damit die Dachrinne und das Regenfallrohr als Ableiter genutzt werden darf, müssen die Verbindungen hartverlötet oder vernietet sein. Mit der Hauserdung ist das Fallrohr nur verbunden, wenn es vor dem Erdeintritt auch an einer funktionstüchtigen Anschlussfahne mit den Fundament- oder Ringerder blitzstromtragfähig angeschlossen ist.

    • Wenn die Antenne optimal mit einer getrennten Fangstange geschützt wird, muss der Dachsparrenhalter in den bestehenden PA mit einbezogen werden. Die Montage ist qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten und als Erdleiter ein Drahtquerschnitt von 50 mm² vorgeschrieben.
    • Wird die Antenne aus Kostengründen suboptimal nur mit mind. 16 mm² Cu geerdet, darf der PA ausschließlich "schleifenfrei" am Dachsparrenhalter angeschlossen werden. Auch der PA eines Multischalters der sich in unmittelbarer Nähe der HES befindet, darf ausschließlich am Mast bzw. dem Dachsparrenhalter geerdet werden
    • Blitzschutz ist Brandschutz, daher ist bei allen erdungspflichtigen Antennen ein erster mastnaher PA der Kabel zur Vermeidung zündender Überschläge gefordert
    Der Blitzplaner von 2007 ist noch immer die Bibel des Blitzschutzes, aber teilweise überholt. Diverse Änderungen insbesondere durch die DIN EN 60728 (VDE 0855-1):2011-06 und DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-11 sind nicht enthalten. Die Publikationen von Heinz Kleiske sind dagegen normaktuell.

    http://www.kleiske.de/body_fachinformation.htm
    http://www.kleiske.de/vde 0855/vde0855_310108.pdf

    Wer nicht den ganzen Blitzplaner downloaden will, kann sich nur hier das Kapitel der Antennenerdung laden.
    http://www.dehn.de/de/newsletter/nl3_07/DEHNinfo_3_07_2.pdf
     
  5. #5 Memento, 28.09.2012
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    Kann man um die Antenne an den PAS im EG anzuschließen ein NYM-J 16mm² nehmen? Das ist ja massiv aber besteht dennoch aus 5 oder 6 Einezeldrähten. Ein 16mm² mit einem massiven draht hab ich nicht gefunden, wenn gleich es auch Erdkabel mit 5x16² massiv gibt.

    Der Multischalter würde bei uns ein Stock unterm DG, also im 1. OG im E-Verteiler sitzen, ein Stock drunter (EG) am Hauptanschluss wäre der PAS. GEplant wäre es den Multischalter vom E-Verteiler im 1. OG mit 4mm² mit dem PAS zu verbinden und den PAS mit 16mm² mit dem Antennenmast. Das Kabel würde fast komplett senkrecht verlaufen, lediglich im DG macht es einen "knick" nach rechts in richtige Sparrenfach und geht dann in einem Leerohr unter dem PAvatex nach oben und dann durcks Pavatex an den Sparrenhalter
     
  6. Dipol

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    Einen Beitrag vorher den Link zu Kleiske angeklickt und die Frage stellt sich nicht mehr.

    Man unterscheidet zwischen Einzelmassivdraht, grob mehrdrähtig und feindrähtig. Der mehrdrähtige 16 mm² Cu ist seit Juni 2011 als Erdleiter ein Haushaltsantenne wieder zulässig, sofern auch die Anschlussbauteile für 100 kA Blitzstrom ausgelegt sind. 16 mm² Cu-Einzelmassivdraht ist inzwischen nur noch schwer erhältlich.

    Es sträuben sich die Nackenhaare!

    Das ist nur in einem abgeteilten Schaltschrankschott zulässig und in einen Unterverteiler wirst du den wohl hoffentlich nicht einmurksen wollen.

    Bei der noch zulässigen suboptimalen Antennendirektderdung mittels 16 mm² Cu-Erdleiter darf der PA der Kabel und eines Multischalters nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) aber auschließlich "schleifenfrei" am Mast bzw. Dachsparrenhalter geerdet werden. Man muss somit mit den Antennenkabeln möglichst abstandslos einen PA-Leiter von mind. 2,5 mm² (geschützt) oder 4 mm² (ungeschützt) verlegen, eine zusätzliche Vermaschung gegen die Haupterdungsschiene (HES), früher Potenzialausgleichsschiene (PAS) ist normwidrig und nur bei Direkterdung an eine Blitzschutzanlage mit einem PA-Monsterquerschnitt von 16 mm² normkonform.

    Was ist bei einer Multischalteranlage mit "Das Kabel" gemeint?

    Gebetsmühle an:

    • Neue Antennen sollen nach Norm im Schutzraum einer Fangstange oder im nicht erdungspflichtigen Schutzbereich der Fassade montiert werden, weil nur so galvanische Blitzstromeintragungen auf die Antennenkabel, PA-Leiter und die Endgeräte zu unterbinden sind
    • Blitzschutz ist Brandschutz! Daher sind zur Vermeidung zündender Überschläge die Antennenkabel in einen mastnahen PA einzubeziehen
    • Der PA muss auch bei Komponentenausbau erhalten bleiben
    • Bei mastferner Multischaltermontage ist zur Blitzstromentlastung der Antennenkabel ein zweiter Erdblock/Erdwinkel für die Eingangskabel vorzusehen
    • Auch wenn der Erdleiter wie avisiert außen verlegt wird und dabei normkonform gefährliche Näherungen zu Personen und anderen Kabeln unterbleiben, werden - mit oder ohne fachgerechten mastnahen ersten PA- über die Antennenkabel galvanische und induktive Teilblitzströme in die Elektroverteilung überspringen.
    Gebetsmühle aus!

    Antenne mit und ohne getrennte Fangeinrichtung.jpg
     
  7. #7 Memento, 29.09.2012
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    Ok. Den Multischalter kann ich auch direkt ins DG machen. Das 16mm² zieh ich vom Hauserder nach oben ins DG an eine PAS. Daran schließ ich dann den Mast an mit 16mm² und mit 4mm² den Multischalter. Dann ist es so wie auf deinem Bild.
    Zusätlich würd ich noch mal 16mm² auf der Holzfaserplatte zur Dachrinne laufen lassen und dort anschließen.
     
  8. Dipol

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    Ja wie denn, Rolle rückwärts bei der "Erdungsableitung außerhalb der Gebäudehülle" gemäß Beitrag 1? Wozu ein eigener Draht?

    Wenn der Erdleiter außen verlegt wird, müssen doch nur metallische Hausinstallationen wie Dachrinnen, Einlaufbleche und Regenrohre mit nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) zu geringem Trennungsabstand korrosionsverträglich mit aufgeklemmt werden.

    Niemand käme auf die Idee einen 50 mm² Blitzableiterdraht durch das Haus abzuleiten. Innenableitung ist auch mit einem 16 mm² Cu-Draht gewöhnlich nicht ohne gefährliche Näherungen möglich, derartige Erdleiter sind zutreffender als Blitzeinleiter zu bezeichnen.
     
  9. #9 Memento, 30.09.2012
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    Ich hab doch am Hauptanschluss im HAR im EG so einen dicken Erdungsdraht der aus dem Rohboden kommt. Daran hätte ich das 16² angeschlossen so wie auf deinem Bild.
     
  10. Dipol

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    Für einen Ingenieur ist bekanntlich nichts zu schwör, aber ob der Stahldraht durch Korrosion abgebaut und ob die Hauseredung funktionstüchtig ist, wirst du kaum prüfen können.

    Ohne eine äußere Anschlussfahne an die Hauserdung ist die einzige Anschlussalternative für die Antennenerdung die HES. Die muss aber gewechselt werden, wenn sie nicht blitzstromtragfähig ist. Und falls sogar ein normgerechter Schutzpotenzialausgleich fehlen sollte, ist der vorab zu erstellen.

    Ein einzelner Erdleiter muss in Blitzschutzklasse III pro Meter Entfernung von der HES einen Trennungsabstand "s" von 4 cm in Luft und 8 cm bei festen Stoffen einhalten. Ist der Abstand kleiner, müssen metallische Hausteile zur Überschlagsvermeidung in die Erdung fachgerecht mit einbezogen werden.

    Das Vorhaben laut Post #7 eine zweite Erdleitung von der Dachrinne aufwärts zur Antenne zu verlegen ist blitzschutztechnischer Nonsens.
     
Thema: Blitzschutz Sat Schüssel
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