Baukonstruktion der 60er: Flachdach und Ringanker, ~ Bj. 1960

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  1. #1 MichaelOF, 27.05.2013
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    Hallo,


    in einem Mehrfamilienhaus ist auf dem obersten, zurückgesetzten Stockwerk ein Flachdach mit umlaufender Dachauskragung aus ungedämmten Beton an der Unterseite. Das Dach ist auf der Oberseite mit einer beschieferten Bitumenschweißbahn versehen. An der höchsten Stelle hat das Flachdach eine Aufbauhöhe von ca. 42 cm. Die Dachauskragung ist an der Außenkante (wo die Regenrinne vorgehängt ist) ca. 10 cm dick.

    Ein paar "historische" Fragen an die Experten, da wir Bauteilöffnungen vermeiden wollen:

    Wie sah ~ 1960 ein vergleichbarer "üblicher" Dachaufbau aus? Wir vermuten, dass es sich um ungedämmten Beton handelt, aber kann es sein, dass unter der Bitumenschweißbahn doch eine Dämmschicht ist? Wenn ja, was für Materialien hätte man dazu in den 60ern verwendet? Müsste was "hartes" sein, dass Dach ist komplett begehbar.

    Innendämmung hat das Dach keine.

    Das Dach wiederum liegt auf einem Ringanker (umlaufender Stahlbetonbalken). War es üblich, diese Stahlbeton-Ringanker seinerzeit aussen zu dämmen?

    Ist mir klar, dass das so Kaffeesatzleserei ist, mir geht es aber darum, eine Idee zu bekommen, was damals üblich war.


    Vielen Dank,
    Michael
     
  2. #2 Gast036816, 27.05.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    meist hatte man etwas kork, wenige cm dick, genommen.

    kannst du heraus finden, ob der beton geneigt aufgebracht wurde?
     
  3. #3 MichaelOF, 28.05.2013
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    Hmmm. Ich bin nicht sicher, ob ich genau verstehe, was "geneigt aufgebracht" bedeutet. Falls Du damit meinst, ob das Dach eine Neigung hat: Ja, hat es. Laut Querschnittszeichnung +/- 2-3 Grad, geschätzt.
     
  4. #4 Gast036816, 28.05.2013
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    gibt es planunterlagen mit schnitt durch das dach? wenn nicht, beim bauamt nach dem alten baugesuch und statik fragen.
     
  5. #5 Alfons Fischer, 28.05.2013
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    ich hab hier mehrere Jahrgänge einer Bauzeitschrift von 1955 (Deutsche Bauzeitschrift).
    Exemplarisch stelle ich mal ein Dachdetail hieraus ein, gedämmt mit Toroleum (Fa. Dyckerhoff). Das Torfoleum scheint pro Lage 2,5cm stark und besteht wohl aus gepresstem (imprägnierten)Torf...
    Witzig: auch hier ist eine auskragende Betonplatte.
    Schön gezeichnetes Detail, gell?

    Flachdach mit Torfoleum.jpg

    Irgendwo habe ich eine Quelle gefunden, wo für das Torfoleum ein lambda von 0,050 angesetzt wird.
    Torf scheint schon lange als Dämmstoff genutzt worden zu sein.

    auch schön: http://static2.akpool.de/images/cards/6/69777.jpg
     
  6. #6 MichaelOF, 29.05.2013
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    Genial, vielen Dank, Rolf und Alfons!

    "Torfoleum", herrlicher Name :-)

    Und hier habe ich über Google einen lustigen Thread in einem thematisch völlig anderen Forum dazu gefunden: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=95212

    Ja. Nix AutoCAD etc., sicher Handarbeit ! ;-)

    Laut DIN 4108:1960 haben "Pflanzliche Faserdämmstoffe (Seegras, Kokos-, Holz- und Torffasern nach DIN 18165)" ein lamdba von 0,040 kcal/m h grd, also 0,047 W/mK. Auch "im zusammengedrückten Zustand unter Estrich". Deine 0,050 stimmen also mit der alten DIN überein.

    Die von Rolf erwähnten Korkplatten hätten nach der alten DIN ein lambda von 0,035 - 0,04 kcal/m h grd, je nach Raumgewicht. Also sehr ähnlich.
     
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