Bausparen - Riesterbausparen

Diskutiere Bausparen - Riesterbausparen im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Ich hatte vor einiger Zeit schonmal erwägt einen Bausparer abzuschließen wobei mir von einem Bausparer im Freundeskreis und hier im Forum eher...

  1. #1 marzipan, 29.05.2009
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    Ich hatte vor einiger Zeit schonmal erwägt einen Bausparer abzuschließen wobei mir von einem Bausparer im Freundeskreis und hier im Forum eher abgeraten wurde.

    Durch meine familiäre Situation (verheiratet + 1 Kind) denke ich nun darüber nach einen Riester-Bausparer abzuschliessen.

    Im Moment habe ich ein Angebot von der Sparkasse vorliegen (LBS-F6 R). Ich überlege 2.100 im Jahr bzw. die minimal notwendige Summe von 4% vom letzten Jahrebrutto im Jahr einzubezahlen um die max. Riester Förderung von 608 euro zu bekommen.

    Hierzu hätte ich gerne ein paar Meinungen / Anregungen. Laufzeit soll 6 Jahre sein. Der Bausparer soll auch zum Erwerb von Wohneigentum genutzt werden. Wenn früher gebaut/gekauft werden soll würden wir die fehlende Summe in den Bausparer auf einen Schlag einbezahlen um früher an die Bausparsumme zu kommen.

    Sind Bausparverträge eigentlich verhandelbar? vermutlich nicht, oder?
    Gibt es eurer Meinung nach besserer Angebote als das von der LBS??
     
  2. #2 pauline10, 29.05.2009
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Man kann die "staatliche Förderung", die wir über erhöhte Steuern uns selbst bezahlen nachtürlich "mitnehmen" und in einen BSV einzahlen, wenn man keine bessere Anlage hat.

    Aber dann sollte man die BSS an die Sparleistung im vorgesehenen Zeitraum anpassen. Also so im Bereich 10 bis max 15.000. Erhöhen kann man immer noch.
    Wenn man harabsetzt verliert man die gereits gezahlte Abschlußgebür (=Vertreterprovision) und die langsamer gestiegene Bewertungsziffer wird bei einer Herabsetzung auch nicht angepasst .

    pauline
     
  3. Robin

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    Informiert euch nur vorher gut, ob ihr mit den Konsequenzen des "Wohn"-Riesters leben könnt ... weil Banken oder Bausparkassen verschweigen da oftmals so ein paar kleine "Details"


    Gruß
    Robin
     
  4. #4 marzipan, 29.05.2009
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    Was sind denn die Konsquenzen?

    Ich habe bislang ein wenig recherchiert und folgenden gefunden:

    -Kann nur zum Bauen oder Kaufen verwendet werden / nicht zum Renovieren
    -"wenn das Haus verkauft wird, muss in vier Jahren ein neues gekauft werden, sonst sind die Zulagen und Steuerersparnisse zurückzuzahlen oder man zahlt innerhalb eines Jahrs die Fördersumme in eine Riesterrente" - Das finde ich schon weniger lustig
    -Wohnriesterzulagen müssen im Rentenalter besteuert werden - Hmm, vermutlich noch besser als diese jetzt zu versteuern
    -"Verkauf, Vermietung, Schenkung und andere Anlässe gelten als förderschädlich und führen grundsätzlich zu finanziellen Konsequenzen"

    klingt dann alles vielleicht doch nicht mehr so toll. Andererseits werde ich wohl erstmal auch kein anderes "Produkt" abschliessen bei dem man riester einbringen kann.

    bringen es denn "normale" Bausparer? ohne Riester? Wenn ich das mal mit einem verriestertem Vergleiche ist die Darlehenssumme etwa die gleiche. Die Frage ist ob es sich lohnt jetzt niedrige Zinsen sichern zu wollen. Man "verschenkt" dafür ja auch höhere Guthabenzinsen die man im gleichen Zeitraum bekommen könnte.
     
  5. #5 marzipan, 29.05.2009
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    Wenn ich das nun richtig sehe kann ich beim normalen Bausparvertrag die Zulagen (wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage) auch alle knicken wenn meine Frau und ich zusammen über 64.000 verdienen.

    Bleibt also noch die Riester-Variante zu überlegen bzw. werde ich diese am Wochenende mit meinem Steuerberater bequatschen.
     
  6. Robin

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    Ja und Nein ... im Endeffekt stimmt es, dass der Vorteil wieder vom Staat eingenommen wird ... Allerdings zahlt man nicht direkt die Zulagen und Steuerersparnisse zurück, sondern muss in einem Einmalbetrag den Wert versteuern, den man jemals in diesen Wohnriestervertrag eingezahlt hat ... das sollte in fast allen Fällen ungünstiger sein, da man durch diesen Einmalbetrag viel höher in die Progression rutscht, als man vorher durch den Sonderausgabenabzug an Vorteilen erhalten hat ...

    Prinzipiell schon ... allerdings versteuert man ja nicht nur die Zulagen ... es wir ein sogenanntes fiktives "Förderkonto" eingerichtet, was auch verzinst wird ... hierin werden alle die Beträge fiktiv eingerechnet, die man an den Wohnriester gezahlt hat ... also inkl. Tilgung des Darlehens ... dann wird fiktiv ausgerechnet, was man aufgrund dessen für eine Rente erhalten hätte, wenn man die Beträge in einen Rentenvertrag eingezahlt hätte ...
    So und dieser fiktive Rentenbetrag wird komplett (ohne Ertragsanteil) versteuert ... (Es geht auch eine Einmalversteuerung mit einem gewissen Abschlag (glaube 30%))

    Richtig sobald du über das Haus schädlich verfügst, kommt wieder Punkt 1 zum Tragen ... heißt alles, was du in den Wohnriester gezahlt hast, wird im schlimmsten Fall in einem Einmalbetrag versteuert ... das können je nach Darlehenshöhe/Bausparsumme mehrere 10.000 € Einkommensteuer sein ...

    Was übrigens auch als schädliche Verwendung gilt, ist der eigene Tod vor Erreichen des Rentenalters ... dann dürfen die Erben nicht nur Erbschaftsteuer (falls sie anfällt), sondern auch noch den dicken Einkommensteuerbetrag des Toten begleichen ... Ehegatten sollen allerdings begünstigt sein, wenn sie weiterhin selbst in dem Haus wohnen bleiben ... heißt hat die Witwe nicht genug Geld, um das Haus "zu halten" und muss es verkaufen, darf sie direkt nochmal zur Strafe ordentlich Einkommensteuer nachzahlen ...
    Ebenfalls schädliche Verwendung ist der Umzug ins Ausland nach Eintritt des Rentenalters ... denn wenn der Staat die fiktive Rente nicht mehr versteuern kann, kann er seine gewährten Zulagen ja nicht mehr ausgleichen ...

    Man sieht der Gesetzgeber hat hier so einige Arbeit geleistet :respekt


    Man darf hier nicht den Teufel an die Wand malen, nur man sollte sich schon bewusst sein, welche Risiken mit der Bindung an diesen Riester-Vertrag verbunden sind ... Ich habe bei meinem Beratungsgespräch damals mit meiner Bankberaterin festgestellt, dass diese immer nur die Zulagen und steuerliche Vorteile in den Vordergrund stellte und es überhaupt nicht interessiert hat, welche Konsequenzen das auch alles haben kann (hört sich halt alles nicht so populär an) ...


    Gruß
    Robin
     
  7. #7 sk8goat, 30.05.2009
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    Auch das "vorzeitge Vererben" ist praktisch unmöglich gemacht.
    Wenn das zu vererbende Vermögen größer als der Freibetrag des Empfängers ist, und das ist bei einem Haus oft der Fall, dann wird ja gerne in Rahmen der voreggenommenen Erbfolge nach und nach das Eigentum (im 10-jahres Rythmus) and die Kinder übertragen um die Freibeträge auszunützen.
    Mit Riester finanziertem Eigentum geht das nicht.
    Kann also gut sein, dass der Riester einen Strich durch die Rechnung macht und man so ein mehrfaches der Förderung später in Form von Schenkungssteuer oder Erbschaftssteuer wird "zurückzahlt".:irre

    Es gibt 2 finanzielle Hauptgründe warum man sich Wohneigentum anschafft:
    1. weil man irgendwann im Alter Mietfrei wohnen will
    2. weil man Vermögen aufbauen will um irgendwann die Kinder zu beglücken
    Das erste wird durch die höhere Steuerbelastung im Rentenalter verwässert.
    Das zweite wird duch den Zwang zur Erbschatssteuer sehr geschmälert.
    Ist schon paradox.:(
     
  8. #8 marzipan, 02.06.2009
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    Danke abermals für eure Antworten. Mittlerweile habe ich auch mit meinen Steuerberater gesprochen. Der rät ganz klar von Riester ab!
    Hatte mir das im Prinzip sowieson schon wieder aus dem Kopf geschlagen. Jetzt warte ich noch auf den Anruf von meinem "Bänker" - der mir die Nachteile von Riester komplett verschwiegen hat - da besteht erstmal noch Klärungsbedarf.

    Einen Bausparer werde ich dann später evtl. doch abschliessen, aber nur wenn ganz sicher ist, dass in den nächsten 2 Jahren gebaut wird. Die Summe kann dann ja schließlich auch auf einen Schlag einbezahlt werden - brauche ich dann nur auf die Zuteilung zu warten und habe schonmal eine nette Bausparsumme zu vernünftigen Konditionen.

    Gespart wird solange eben auf eine Tagesgeldkonto!

    Im Prinzip sind das auch 2 meiner Hauptgründe. Ausserdem favorisiere ich ein Haus aufgrund der eigenen Lebensqualität (wenig Nachbarn, eigener Garten, viel Platz, etc.)
     
  9. #9 K Heuer, 02.06.2009
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    warum wollt Ihr denn unbedingt einen Bausparer? ES gibt keinen einzigen Grund für diese Spar- bzw Finanzierungsvariante. Nur Gründe dagegen!
     
  10. Bozo

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    Argumente alle einleuchtend. Sind die Rechnungen von "Finanztest" (aktuelle Ausgabe) zum Wohnriester mit Bausparen und gigantischen finanziellen Vorteilen dann falsch?
     
  11. #11 marzipan, 02.06.2009
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    Nein, die finanziellen Vorteile gibt es tatsächlich. Allerdings sind diese an seeehr viele Bedingungen geknüft! Und da ich einfach nicht weiss was in 30 Jahren mal ist möchte ich mir meine Entscheidungen nicht schon im Vorfeld vom Staat "aufzwingen" lassen.

    Das kommt dann natürlich auf die tatsächliche Situation an. Gut möglich dass es ohne günstiger ist - dann wird natürlich auch keiner Abgeschlossen. Aber angenommen ich bräuchte in 2 Jahren Baugeld und habe 50 K auf der Kante.

    Dann kann ich diese komplett in einen BSP zahlen - noch 1,5 Jahre lang z.b. 20 K reinzahlen und ein halbes Jahr auf die Zuteilung warten - würde danach ein Darlehen über ca. 150 K zu einem guten Zins (3,75%) bekommen. Ob sich das bei 1% Abschlußgebühr und Zinsverlust welches man auf ein Tagesgeldkonto bekommt rechnet muss dann natürlich abgewägt werden.
     
  12. Bozo

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    "vom Staat aufzwingen lassen" gilt aber fuer Riester allgemein - entweder man kann damit leben oder nicht. Der Punkt von "Finanztest" ist ja aber, dass hier mal die Bausparer gegenueber den Annuitaetendarlehen die Nase vorne haben. Argument war (glaub ich, hab's nicht vorliegen), dass die Konditionen fuer das Vorausdarlehen (und wahrscheinlich erst recht den echten Bausparkredit) so guenstig sind, dass das ploetzlich interessant wird. Koennt ihr das nachvollziehen?
     
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