Kalkputz

Diskutiere Kalkputz im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Liebe Bauexperten, ich träume neben Holzfenstern in meinem Haus von einem echten klassischen Kalkputz wie man ihn seit Jahrhunderten anwendet...

  1. #1 Managerin01, 14.01.2014
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    Liebe Bauexperten,

    ich träume neben Holzfenstern in meinem Haus von einem echten klassischen Kalkputz wie man ihn seit Jahrhunderten anwendet innen und aussen und dann mit Kalk streichen
    Löschkalk, Sand, Wasser. 3 Lagenputz ohne Kantenschutzleisten, sondern mit geworfenen Putzleisten und eher rundlichen Ecken, typisch für Altbauten.
    Keine Fertigputze oder ähnliches. Wer kann das noch, außer Restauratoren?

    Kann man so etwas heute noch machen??? Erfahrungen?
    Insbesondere muss ich in der Aussenfassade ein Abschirmgewebe einarbeiten, wegen der Strahlung von einem Digitalfunkmasten vor meiner Türe.

    Die Steine sind T0,12 49 cm dick, innen Steine 1,2er Rohdichte. Mauerwerk gemörtelt mit selbst gemachten Mörtel.

    Was meint ihr dazu?
     
  2. #2 PeterAlois, 14.01.2014
    PeterAlois

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    Hallo Managerin,

    wir machen dies gerade.

    Allerdings kaufen wir den Putz fertig gemischt, weil wir die verschiedenen Zutaten (v.a. richtiger Sand in unterschiedlicher Körnung für Grundputz und Edelputz) kaum selber bekommt.

    Empfehlenswerte Seiten dafür sind z.B. https://www.facebook.com/kalkakademie und http://www.haganatur.ch
    Erstere bieten auch Schulungen an...

    Wo denn in Bayern?

    Gruß
    Peter
     
  3. Netzer

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    beim haga ist aber schon ein bißchen zellulose und so zeug mit drin oder?
     
  4. helge2

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    Machen kann Dir das jeder alteingesessene Maurermeister-der das mal von der Pieke auf gelernt hat.

    Und mit dem Abschirmgewebe ist Dein Ernst ?
    Wie schirmst Du Fenster/Dach gegen die Strahlung ab ?

    Gruß Helge 2
     
  5. R.B.

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    Hat Dein Haus auch Fenster und eine Türe? ;)
    Wie willst Du die einzelnen Bahnen der Armierung el. leitfähig untereinander verbinden? und zwar so, dass sie auch in 10 Jahren noch funktionieren?
    Wie werden die Bahnen an Fenster, Türen etc. angebunden?
    Hast Du überhaupt schon einmal eine geschirmte Tür gesehen? Die sieht aus wie bei einem Panzerschrank, ich möchte so etwas nicht als Haustüre.

    Was sagt denn der Planer und vor allen Dingen die EnEV dazu?

    Mein Gefühl, der Putz ist das geringste Problem.
     
  6. #6 Gast56083, 15.01.2014
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    Mobilfunkmast oder Digitalfunk?
    schon mal überlegt, mit welcher Leistung so ein Masten "strahlt", v.a. die Strahlen die Dein Haus treffen?
    Hast Du auch keine Mikrowelle daheim, oder Fernseher? Ein Handy darfst Du dann sowieso nicht im Haus haben...
     
  7. Julius

    Julius

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    Heutiger Mobilfunk IST Digitalfunk.
    Meinst Du vielleicht BOS-Funk?
     
  8. #8 Gast56083, 15.01.2014
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    Ja ich meine BOS. Das was man landläufig unter Digitalfunk versteht vs. dem für alle zugänglichen Mobilfunk.
    Frage war hauptsächlich wg. dem evtl. zusätzlichen Richtfunk...

    und es gibt schon einen Unterschied zw. Digitalfunk (BOS) und Mobilfunk; hauptsächlich Thema Verfügbarkeit, aber auch z.B. Direktkommunikation
     
  9. #9 Managerin01, 15.01.2014
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    Danke für eure Antworten.
    Einen erfahrener Maurer der alten Schule habe ich leider bis dato noch nicht gefunden.
    Digitalfunkmasten meine ich den neuen Tetrafunk für Polizei, Feuerwehr etc.
    Die Auswirkungen sind enorm, wo die Technik schon läuft, ein Dauerticket in der Onkologie möchte ich nicht haben. Handy (dank Tel-DL geht das auch wenn ich unterwegs bin), Dect-Tel. und WLAN haben wir nicht, auch komplett geschirmte Elektroinstallation. Die Beratung für die Abschirmthematik muss ein Fachmann übernehmen.
    Wir würden es gerne selbst machen, doch 1600 qm Innenputz, verputzte Decken und ohne entsprechende Putzmaschine, die die selbst gemachten Putze pumpen kann, geht es leider nicht zu zweit. Also muss ein Fachmann mit 2 Mann dazu genommen werden.
     
  10. R.B.

    R.B.

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    Lass Dich doch nicht verrückt machen.

    Du darfst mir gerne glauben, wenn Du Dein Haus wirklich in eine geschirmte Kammer verwandeln möchtest, dann willst Du das weder bezahlen noch darin wohnen. Die Gefahr dass Du bei dieser Thematik irgendwelchen Gurus aufsitzen wirst ist extrem hoch.

    Die gibt es nicht. Du kannst geschirmte Leitungen verwenden, deren Schirmwirkung ist jedoch stark frequenzabhängig, und es bleiben dann immer noch die Verbindungsstellen, Verteilungen, und zu guter Letzt auch noch die Steckdosen bzw. die darin eingesteckten Elektrogeräte. Dann gibt es noch den Bereich zwischen HAK und Zähler(schrank) in den Du nicht oder nur bedingt eingreifen kannst.

    Tetra für BOS nutzt Frequenzen im Bereich um 400MHz entsprechend einer Wellenlänge von etwa 75cm. d.h. Öffnungen in Deiner Schirmhülle von 7,5cm (1/10 Lambda) und mehr sorgen schon dafür, dass die Schirmung größtenteils wirkungslos ist. Diese Problematik kann man im Kleinen noch beherrschen, aber nicht bei einer komplexen Struktur wie sie ein Gebäude darstellt.

    Meine obigen Bemerkungen mit den Fenstern und Türen waren kein Scherz, denn das sind in der Tat Schwachstellen in der Schirmung. Fensterglas, selbst wenn metallisch bedampft, hat im o.g. Frequenzbereich keinen nennenswerte Schirmwirkung (vielleicht um die 10dB wenn überhaupt). Um hier eine bessere Schirmwirkung zu erzielen müsste ein feines Metallgitter eingearbeitet werden. Technisch ist auch das machbar, die Durchsicht durch das Fenster leidet jedoch erheblich. Damit kann man die Schirmwirkung in Richtung 40dB steigern, mit einem sehr dicken und dichten Gitter vielleicht auch noch in Richtung 50dB, ist das Problem ist damit noch lange nicht gelöst, denn so ein Fenster sitzt ja in einem Rahmen. Man müsste also gleichzeitig noch das Gitter so einarbeiten, dass es mit der Schirmhülle el. Kontakt hat. Dazu muss es erst einmal zum geschirmten Fensterrahmen Kontakt haben. Das lässt sich über el. leitfähige Dichtungen noch irgendwie bewerkstelligen, aber falls Du die Fenster auch mal öffnen möchtest, wird diese Dichtung mit der Zeit nicht mehr funktionieren.
    Dann muss der Fensterrahmen natürlich abgeschirmt sein, und der wiederum mit der Schirmhülle an den Wänden verbunden werden, und zwar so, dass diese Verbindung dauerhaft funktioniert. Schmutz, Feuchtigkeit wird die Verbindung ganz schnell ruinieren, so dass eine ständige Wartung Pflicht ist. Letztendlich hast Du dann trotz großen Aufwand vielleicht eine Schirmwirkung von 50dB. Ich kann Dir jetzt schon sagen, dass solche Fenster teurer sind als das was normale Bauherren für alle Fenster zusammen bezahlen. Allein der Einbau und das Justieren solcher Fenster dauert Stunden.

    Möchtest Du wirklich eine höhere Schirmwirkung erzielen, dann musst Du auf Fenster komplett verzichten.

    Das war nur mal ein kleines Beispiel, wie aufwendig so etwas ist. Jetzt denken wir mal an Haustüren, Zimmertüren, das Dach des Gebäudes (darunter befinden sich meist die Schlafräume) usw. Braucht das Haus einen Schornstein? Das wird spaßig, denn wenn dann auch noch Feuerungsverordnung etc. eingehalten werden müssen, dann wird das unbezahlbar.

    Ach ja, weil ich oben Schlafräume erwähnt habe, eine Möglichkeit wäre die Schlafräume in einen tiefen Keller zu verbannen. Diesen könnte man dann einigermaßen "HF-dicht " machen. Die Luftzufuhr erfolgt dann über entsprechende Filter. Die gibt es als Spezialbauteile zu kaufen. Damit könnte man in den einzelnen Schlafräume eine Schirmdämpfung bis 80dB erreichen. Kostenpunkt grob geschätzt um die 30T€, pro Schlafraum natürlich, und auch nur dann wenn die Maßnahmen beim Rohbau mit integriert werden können.

    Ich hatte eingangs ja geschrieben, der Putz ist das geringste Problem. Wenn es Dir wirklich ernst ist mit der Sache, dann sollte Dir klar sein, dass sich die Baukosten problemlos verdoppeln. Ansonsten bleibt halt noch diese Pseudo-Schirmung. Hilft zwar nichts, beruhigt aber vielleicht das Gewissen.

    Gruß
    Ralf
     
Thema: Kalkputz
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