Drainage verboten?

Diskutiere Drainage verboten? im Bauüberwachung, Bauleitung Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo, ich habe gehört, dass eine Drainage rund ums Haus zur Grundstückentwässerung nicht mehr zulässig ist, bzw. dass man ein Drainagerohr nicht...

  1. #1 marcio3, 10.05.2006
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    Hallo,
    ich habe gehört, dass eine Drainage rund ums Haus zur Grundstückentwässerung nicht mehr zulässig ist, bzw. dass man ein Drainagerohr nicht mehr an ein Regenwasserabflusskanal anschliessen kann. Stimmt das?
    Danke voraus marcio3
     
  2. PeMu

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    Das ist á la Radio Eriwan: Im Prinzip schon.

    Die Kommunen lassen (dürfen)in der Regel eine Einleitung von Drainagewasser in die Kanalisation nicht mehr. Das Wasser soll da bleiben wo es ist und nicht die Kläranlage zu spülen.

    Nur es geht nicht immer ohne. Und die Landratsämter, Wasserrechtsbehörden und was auch immer lassen das kampflos erst mal nicht zu.

    Ich habe gerade ein Projekt, hmm da mußte man einen Kompromiß mit allen Beteiligten finden.
    Letztes Jahr ein Projekt: nix da, versickern, auch wenn der Berg mit wegsickert... und der Nachbar unten vielleicht Quellwasser entdeckt.
     
  3. #3 Benhard Geyer, 24.05.2006
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    gucky

    Das kann wohl keine Gemeinde verbieten das ich meinen Keller vor Feutigkeit schütze.

    Du meinst wohl den Schmutzwasserkanal. Ich baue in einer Gemeinde mit 2 Kanalisationen: Einen Schmutzwasser und einen Regenwasser in der auch die (bei mir minimalen) Menge Drainagewasser fließt - Ist ja auch Regenwasser - nur etwas verzögert. Einige Nachbarn durften nachdem in einer Kanalinspektion festgestellt wurde das viele das Regen + Drainwassser in den Schmutzwasserkanal geleidet haben dieses korrigieren. Ist auch klar warum das ist: Durch die vermeidung von Regenwasser im Schmutzwassserkanal können die Kläranlagen kleiner gebaut werden und die Gefahr einer "Überflutung" bei größeren Regen ist fast nicht mehr vorhanden.
     
  4. #4 Carden. Mark, 24.05.2006
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    und öbuv SV für das Maurer- und Betonbauerhandwerk
    Nöö, nicht nur das

    In vielen Gemeinden - und es werden immer mehr - ist auch die Einleitung von Dränwasser in den Regenwasserkanal untersagt.
    Unter anderen, Aktiver (oder doch Passiva) Hochwasserschutz.
    Das Wasser soll zeitverzögert den Flüssen beigefügt werden.
     
  5. Eric

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    Wie klärt mans: Entwässerungssatzung der jeweiligen Stadt ( hier Dortmund ) anfordern, im Internet ( falls dort eingestellt ) herunterladen oder Entwässerungsamt anrufen.
     
  6. rico

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    Hallo,
    also bei uns wird das Regenwasser,auch von der Drainage und das Schmutzwasser in einen Kanal geleitet.Alles von der Gemeinde abgenommen !
    Scheint wohl unterschiede zu geben.
    Gruß Rico
     
  7. #7 Manfred Abt, 06.08.2006
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    da kommen mir ein paar Zweifel

    Regenwasser und Schmutzwasser in einen Kanal nennt sich Mischverfahren oder Mischsystem und ist eine übliche Alternative zur getrennten Ableitung von Schmutz- und Regenwasser. Aber Drainage am Mischwasserkanal dürfte zumindest direkt angeschlossen niemals zulässig sein, denn: Es ist plangerecht, dass der MW-Kanal einstaut, meist darf er das bis zur Geländeoberkante. Und wenn dann die Drainage direkt angeschlossen wäre, würde die Drainage zwangsläufig in Innendruck gehen, andersrum funktionieren und Abwasser in den Untergrund einleiten. Und das ist strafbar! Über Pumpen geht sowas aber ggf., wenn es in der Satzung nicht verboten ist.
     
  8. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    durch die Einleitungen der 0815 Drainungen (aber üblich) werden Feinteile mit
    in´s Kanalsystem geleitet die sich hart wie Beton an den Abwasser-
    sohlen absetzen (!) ... drum mag ich an eine zulässigkeit auch ned glauben ...
    ansonst steht meine Meinung dazu konform mit Herrn Abt (!)
    .
     
  9. PeMu

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    Das wäre nicht die erste Drainage, die man bei Stau vorm eigenen Hausanschluß mit dem eigenen Fäkalienzubehör zubetoniert.:mauer
     
  10. #10 Christ 32, 08.09.2006
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    diese "hart wie Beton" Absetzungen im Kanal will ich sehen, durch normale Straßeneinläufe, Begus mit Öffnungen etc. kommt soviel Dreck in den Kanal, da sollten die besagten Feinteile nicht das Problem sein.

    Deutschlands Kläranagen sind zumeist eher überdimensioniert und somit wäre eine Einleitung und damit eine Verringerung der Schmutzlast des Abwassers eher vorteilhaft. Dazu kommt das die Drainageeinleitungen zumeist eh nur sehr gering sind. Kann aber sein das es trotzdem der Grund für Verbote ist.

    Als einzig wirklich problematisch würde ich ggf. das Rückstauen des Abwassers in die Drainageleitung ansehen. Genaugenommen dürften aber auch Zisternenüberläufe deswegen nicht an den Schmutz/ Mischwasser- Kanal angeschlossen werden.
     
  11. PeMu

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    Die "Überdimensionierung" ist regional sehr unterschiedlich.
    Es geht für die Kläranlagen und die Kanäle um den hohen Wasseranfall bei Starkregen.
    Dafür wird keine Kläranlage ausgelegt. Und dann muß zwar verdünnt, aber ungeklärt überleitet werden.

    Und wie man ja immer mehr mitbekommt neigt das Kanalnetz zur Überflutung und Rückstau, weil immer öfter ein Starkregen zu verzeichnen ist, den das Netz nicht mehr ableiten kann. Tja und dann läuft die Drainage rückwärts (siehe vorige Kommentare)? Oder schan mal Rückstausicherung in der Drainage gesehen?
     
  12. #12 ISYBAU, 09.09.2006
    Zuletzt bearbeitet: 09.09.2006
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    Mischwasserkanalisation:
    also bei normaler dimensionierung für die kläranlage könnte man ja davon ausgehen, dass die trinkwassermenge gleich der schmutzwassermenge ist, wenn es grad nicht regnet. Diese Schmutzwassermenge verdoppelt (wegen fremdwasser) ergibt i.d.R. die rechnerische Trockenwettermenge.

    Sodala ... und auf diese Trockenwettermenge (+Zuschlag) ist die kläranlage in der Regel ausgelegt . kommt zuviel fremdwasser (z.b. aus drainagen) muss AUCH diese menge gehoben, gepumpt, gereinigt usw. werden was 1) energie = geld kostet.

    die "menge" die in die kläranlage reingeht geht hinten auch wieder raus !!! und durch die reinigung in der kläranlage lässt sich nur auf eine gewisse schadstoff-konzentrationen herunterreinigen, egal wie dick oder dünn das zeug ist das reinkommt. das heisst ... viel fremdwasser aus drainagen erhöht den kläranlagenDURCHfluss, die ablaufkonzentration bleibt aber nahezu gleich: Menge X Konzentration = Fracht ... also 2) die schadstofffracht am kläranlagenablauf erhöht sich durch fremdwasser. und kostet in einigen bundesländern strafabgaben an die "aufsichtsbehörden"

    und das vielleicht schlimmste: bei starkregen kann nur der schmutzstoss in einem Becken aufgefangen, gespeichert und später wieder gedrosselt zur kläranlage geleitet werden. alles andere würde die kläranlage überfordern. Ab einer bestimmten Abwassermenge muss direkt in das Gewässer "abgeschlagen" werden.
    Zuviel Fremdwasser wirkt sich sehr negativ aus, weil das schmutzwasser mit dem "sauberen Grundwasser" zur kläranlage abgeleitet wird, während 3) der Schmutzstoss oder wesentliche Teile davon beim Starkregen dann direkt im Gewässer landen ... ALSO !!! Fremdwasser aus Drainagen ist ein grosses Problem für die Umwelt und für den Geldbeutel.

    ausserdem ist es unsinnig, sauberes grundwasser abzuleiten und vorher mit abwasser zu verschmutzen ...

    ökologisches handeln kann auch kurzfristige ökonomische vorteile bringen ... langfristig vermutlich immer
     
  13. #13 Christ 32, 12.09.2006
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    eine Zuleitung von Fremdwasser aus Drainagen oder generell Regenwasser vermindert die Schmutzlast/ Konzentration des Abwassers. Das Regenwasser bzw. die Drainageeinleitung hat keine oder nur eine geringe Schmutzlast und verringert somit die Konzentration der Schmutzlast pro m3 des Abwassers.

    Für die Reinigung des Abwasser mit einer verringerten Konzentration wird weniger Energie benötigt da das Abwasser schneller gereinigt wird etc.

    Man könnte jetzt noch stundenlang darüber theoretisch Fachsimpeln was wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller ist: die strikte Trennkanalisation mit der Problematik einer immer größer werdenden Schmutzlast oder die Mischkanalisation mit größeren Durchflussmengen etc.

    Generell sollte man auch nicht gleich alles verteufeln, zumal Schmutzwasser in der Kläranlage auch nicht zu 100 % gereinigt wird sondern max. zu 80 %. Technisch ist die 100 %ige Reinigung (zu Trinnkwasser) zwar möglich, aber wirtschaftlich und ökologisch unsinnig. Wenn bei Starkregen durch Überlaufkanäle Schmutzwasser in den Vorfluter gelangen ist durch die starke Verdünnung mit Regenwasser die Schmutzkonzentration auch sehr stark gesunken und liegt oftmals unter den Grenzwerten des Kläranlagenauslaufs. Außerdem liegt am Vorfluter bei Starkregen auch eine größere Wassermenge an was die Konzentration der Schmutzstoffe nochmals verringert.

    Aber diese gesamte Disskusion ist sehr theoretisch und ohne genaue Angaben kann kaum darüber geurteilt werden wie teuer oder ökologisch bedenklich sowas ist. Ein Grundsatzurteil ohne Augenmass setzt den Altölverlust von 50 ml eines PKWs mit einem Tankerunglück mit 500.000 m3 Rohöl gleich.
     
  14. #14 Manfred Abt, 12.09.2006
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    Theorie und Praxis

    Stimmt, und deshalb halte ich mich hier auch tunlichst zurück, wobei mit die Einstellung von ISYBAU hier momentan mehr zusagt als die von Christ 32.

    Falsch, bzw.aus wenigen Einzelfällen heraus unzulässig verallgemeinernd. Starkregen mit Mischwasserentlastungen finden überwiegend in den Sommermonaten mit dann geringeren Wasserführungen der Gewässer statt.
     
  15. #15 ISYBAU, 14.09.2006
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2006
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    Wozu brauchst du mehr Energie ?
    Wenn Du eine Flasche Rotwein trinkst und wieder ausscheidest ? Oder wenn du die Flasche Rotwein mit 3 Flaschen kaltem Grundwasser mischt und trinkst ?

    Du musst öfter ansetzen und öfter aufs WC rennen. Das alleine kostet schon 4mal mehr Energie. Der spass bleibt der gleiche, die alkoholmenge bleibt gleich ! nur es dauert länger und wirkt nicht ganz so heftig ! Für das Aufheizen des kalten Wassers braucht man auch Energie und bei grosser Kälte funktioniert so manches nicht so gut wie bei der richtigen betriebstemperatur ...

    Wann läuft mehr daneben ?
    In der Stunde kann jemand einen Schoppen mit Genuss schlucken. Mit Wasser verdünnt schafft er zwei Schoppenschorle pro Stunde. Bei vier Schoppenschorle ist die absolute Obergrenze und der Notüberlauf springt an, die Sosse landet bei einem tropfen mehr auf dem Teppich. Jetzt kommt das Gewitter und der Donner und es kracht - der Schmutzstoss ... alle Krümel und Reste auf dem Tisch werden erstmal abgeschwemmt und werden von der wütenden ehefrau schlagartig mit dem eimer auch noch in den Schlund geschüttet ... aber stop ... kein platz mehr ... 4 schoppen pro stunde sind schon das maximum. voll! wo landet der schmutz-krümelstoss ? genau !!! er rinnt am vollen schlund vorbei aufs hemd und den teppich ?

    für diesen schmutzstoss ist eigentlich die reserveschluckfähigkeit vorgesehen ... die durch die schorle aber schon aufgebraucht ist

    Ich weiss, dass dieser Vergleich nicht ganz korrekt ist, aber im Prinzip funktioniert es so. Die Funktion des Beckens erspare ich mir. Das wäre dann die Saugfähigkeit des Teppichs ... und erst wenn der voll ist läuft die Sosse zur Tür und die Treppe runter, zum Nachbarn.

    Hab ich damit verdeutlicht was fremdwasser aus Drainagen bewirken kann ?
     
  16. #16 Christ 32, 18.09.2006
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    :respekt

    schöner Vergleich

    aber über welche Mengen reden wir ?
    Man kann davon ausgehen daß das Drainagewasser zeitlich versetzt im Kanal landet, praktisch wenn der Schmutzstoss schon durch ist. Weiters wieviel Fremdwasser aus Drainagen läuft l/h in den Kanal ? Die Drainagemengen die ich bisher gesehen habe waren nicht der Rede wert, entweder es war generell zu wenig oder der Abfluß ging über einen sehr langen Zeitraum.

    ich halte das Ganze für zu theoretisch und in der Praxis kaum feststellbares Problem. Sowas erinnert mich an den Schotterrasen den irgendein Projektant Anfang der 90iger erfunden hat- klang in der Theorie ganz toll und logisch, nur hat es in Praxis nicht mal Ansatzweise funktioniert.
     
  17. #17 Manfred Abt, 18.09.2006
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    es ist ein Problem!

    doch Christ 32, deine Einschätzung in allen Ehren, aber es ist ein Problem mit dem Drainagewasser! Vielleicht nicht in deinem räumlichen Wirkungsbereich, aber es gibt viele Kommunen, bei denen stellt das Drainagewasser ein Mehrfaches des tatsächlichen Schmutzwasseranfalls dar. Und viele der Kanalnetze/Kläranlagen wurden ohne tatsächliches Wissen um den sogenannten Fremdwasseranteil geplant/gebaut und deren Betreiber kämpfen jetzt mit enormen Problemen.

    Natürlich kann ich Abwasseranlagen technisch auch für die Ableitung von Drainagewasser auslegen. Altanlagen sind das aber in der Regel nicht und für Neuanlagen werden sich die Kostenträger nicht bereiterklären, erhöhte Kosten für fremde Aufgaben hinzunehmen. Es bleibt dabei: Drainagewasser gehört nicht in den Kanal.
     
  18. #18 Christ 32, 18.09.2006
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    gut möglich

    die Probleme der Abwasserbeseitigung sind wahrscheinlich zwischen städtischen Ballungsgebieten und eher dünnbesiedelten ländlichen Räumen grundverschieden.
     
  19. #19 ISYBAU, 18.09.2006
    Zuletzt bearbeitet: 18.09.2006
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    hallo christ, das mit dem fremdwasser aus drainagen ist regional und jahreszeitlich sehr unterschiedlich. Es gibt eine Reihe von Gemeinden, da dürfte das Drainagenproblem - aus Fremdwassersicht - keines sein.

    Damit hast du recht. Es gibt gerade im Osten Deutschlands einige Gemeinden mit überdimensionierten Kanälen und Kläranlagen und rückläufigem Abwasseranfall (weil die Leute wegziehen oder/und Gewerbe/Industrie sich nicht niedergelassen haben). Hier ist kann "dickes" oder "fehlendes" Abwasser tatsächlich auch problematisch werden. Wassersparen ist in diesem Zusammenhang auch nicht so toll ... aber das sind im Moment "noch" Randerscheinungen.

    Aber im Falle von wechselnden Grundwasserständen, besonders im Frühjahr sind die höchsten Stände, kann man konstante und grosse Fremdwassermengen haben. Diese liegen in einigen Kommunen dann - in diesem Zeitraum - teils 2, 3, 8 fach über der Schmutzwassermenge --- und das 24stunden lang, tag und nacht. Das führt dann zu ganz grossen Problemen mit der reinigungsleistung der kläranlage, energiekosten und strafabgaben obendrauf .

    Aber wieso läuft in Drainagen oft kein oder nur wenig Wasser ?

    Naja ... die Abwasserkanäle liegen meist noch tiefer und die sind nur selten dicht. Abwasserleitungen die vor 1965 gebaut wurden sind in aller Regel undicht ... und hier dringt dann das Grundwasser ein und wird zum Fremdwasser. Auch die Rohrbettung der Grundleitungen aus Sand oder Splitt wirkt wie eine Drainage ... die zum sandbett des öffentlichen kanals in der strasse hinführt.

    Werden die Kanäle saniert dann kann der Grundwasserspiegel steigen (was er dann auch macht, auf das mass das er vor der besiedlung einmal hatte) und erreicht die drainagen, die dann kräftig sprudeln würden ... machen sie meist aber nicht, weil sie nicht vorhanden sind oder bereits zugesetzt ... und dann wird plötzlich der keller feucht.

    du siehts, ein problem gelöst und schon hat man zwei weitere ,-) ... und wenn man die lösen will, kann es richtig teuer werden
     
  20. #20 Christ 32, 19.09.2006
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    ich hatte bisher eher von anderen Problemen gehört, wie die immer größere Schmutzlast, immer längere Transportwege teils über Druckleitungen mit der Sulfatproblematik oder wie schon beschrieben teils drastisch gesunkene Zuflussmengen von Kläranlagen.

    Meiner Meinung nach könnte viele Probleme gelöst werden wenn man die Abwasseraufbereitung dezentralisieren würde- soll heißen eher viele kleine und Kleinstkläranlagen zulassen anstatt die Brühe über Kilometer zusammenzufassen und immer weiterzuleiten.
     
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