Kragbalken aus Beton: Schimmel zu erwarten?

Diskutiere Kragbalken aus Beton: Schimmel zu erwarten? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, in unserem Neubau eine Loggia geplant. Die Brüstung besteht aus Porenbeton auf dem ein Betonbalken liegt (Ringanker?). [ATTACH]...

  1. #1 AlfonsOcto, 02.03.2015
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    Hallo,

    in unserem Neubau eine Loggia geplant. Die Brüstung besteht aus Porenbeton auf
    dem ein Betonbalken liegt (Ringanker?).

    Wärmebrücke.Loggia.small.jpg

    Der Balken ist auf dem obigen Stück (siehe Bild) vierseitig gedämmt, im linken Bereich
    liegt er frei. An der Ecke befindet sich eine Aussteifung-Betonstütze, die auf die EG-Decke
    aufsitzt.

    Meine Argumentation: Bei sehr kalten Temperaturen (z.B. -15 °C) zieht die Kälte
    direkt durch den Beton in den Wohnbereich. An der markierten Stelle (siehe: ?)
    wird es ziemlich kalt (vielleicht 10 °C), Folge: Schimmelgefahr.

    Mein Architekt (freier Architekt, BDA) argumentiert, dass die hier
    eingetragene Kühllast in Bezug auf die EnEV oder auf ein Schadensbild
    zu vernachlässigen sei.

    Es geht mir dabei nicht um 3 € mehr Heizkosten im Jahr, sondern um die Vermeidung von
    Bauschäden (Schimmel).

    Was meint Ihr?


    Grüße und eine erfolgreiche Woche
     
  2. #2 ThomasMD, 02.03.2015
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    Ziemlich vielleicht wurde gerechnet, erlebt oder vermutet?
     
  3. #3 AlfonsOcto, 02.03.2015
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    Es wurde nicht gerechnet, weil niemand eine Gefahr sieht (außer mir).

    Ich vermute, es wird sehr kalt und benötige Einschätzungen um Weiteres (Bauphysiker)
    ggfls. einzuschalten.
     
  4. #4 Alfons Fischer, 02.03.2015
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    ob es dort Probleme gibt, hängt von vielen Faktoren ab.
    Unter anderem, welchen Querschnitt der Balken hat, wie stark die Dämmung ist und wie groß die Innenoberfläche (also die an den Raum grenzende Oberfläche) im Verhältnis zur Außenoberfläche des Ringankers ist.
    Wenn die Innenoberfläche im Verhältnis zur Außenoberfläche groß und die Dämmung gut ist, ist wahrscheinlich kein Problem zu erwarten. Ist die Innenoberfläche dagegen im Verhältnis zur Außenoberfläche sehr klein, kann es Probleme geben.

    Eine ganz konkrete Aussage erhält man nur aus einer 3-dimensionalen Wärmebrückenuntersuchung. Macht nicht jedes Büro (eher die wenigsten).
     
  5. #5 AlfonsOcto, 02.03.2015
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    Der Balken ist, wie auf der Zeichnung zu sehen, etwa 2,50 m lang und an allen vier Seiten mit 60mm Resol
    gedämmt (0,02 W/mK). Dann geht´s ums Eck nochmal 4 Meter ungedämmt weiter.

    Der Querschnitt ist etwa 30 * 25 cm² und geht ohne jede thermische Trennung in den Wohnraum.
    Innenoberfäche: 30 * 25 cm² = 750 cm²
    Außenoberfläche: 650 cm [Länge] * ( 30 +30 + 25+ 25) [Höhe/Breite] = 71500 cm² (teilweise gedämmt)

    Muss ich mir Sorgen machen?
     
  6. #6 Alfons Fischer, 02.03.2015
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    innen grenzt von dem Betonbalken tatsächlich nur 30x25cm an die raumseitige Oberfläche? Ist die an die Innenluft grenzende Oberfläche tatsächlich zufällig genau so groß wie der Querschnitt des Balkens (sieht auf der Skizze aber anders aus)?
    ja, dann würde ich mir Sorgen machen.
    ggf. kann man innen eine dünne Dämmplatte aufbringen. Ohne gerechnet zu haben, gehe ich dennoch davon aus, dass diese über den Betonfläche hinaus übergreifen muss. Also ein gutes Stück größer als 30x25cm...
     
  7. #7 AlfonsOcto, 02.03.2015
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    Ich hatte den Begriff "Innenoberfläche" falsch interpretiert.

    Der Balken ragt nach innen auch einige Meter rein. Die Innenoberfläche wäre dann:

    Höhe: 25 cm, Länge: 13,5 m, über die gesamte Gebäudelänge

    Ändert das die Bewertung?
     
  8. #8 ThomasMD, 02.03.2015
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    Die Außenlänge beziehst Du mit ein, die Innenlänge übersiehst Du? genauso wie der Balken vermutlich nicht nur mit einer Fläche an die Raumluft grenzt, sondern mindestens mit einer weiteren? Also dann eher 1350 x 25 x 30 cm = 1.012.500 cm² Innen zu 71.500 cm² Außen. Wobei der Einfluss der Länge mit zunehmender Länge stark abnimmt aber hier mehr als ausreichend sein dürfte, um keine Taupunktunterschreitung in Außenwandnähe zuzulassen.
     
  9. #9 AlfonsOcto, 02.03.2015
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    Im Gebäude:

    Der Balken liegt unten auf Ytong, nach außen Resol, nach oben eine andere Volldämmung

    Also Innenfläche auf 1350 Länge cm und 25 cm Höhe: Ai=33750 cm².

    Außerhalb des Gebäudes (Loggia):

    2,50 Meter dreiseitig Resol gedämmt auf Ytong, dann
    4 Meter keine Seite gedämmt, einseitig auf Ytong

    Querschnitt 25*30 cm²

    Die Vermutung ist also, dass auf Grund der großen Innenfläche des Betonbalkens es
    an dem Übergang zur Außenwand (siehe ? in Zeichnung) nicht zu kalt werden kann?
     
  10. #10 Alfons Fischer, 02.03.2015
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    die Flächenanteile sind nicht allein ausschlaggebend, können aber ein erster Hinweis sein.
    man darf (auch) nicht vergessen, dass für den baurechtlichen Nachweis nach innen und nach außen mit unterschiedlichen Wärmeübergangskoeffizienten gerechnet wird.

    ich befürchte, dass wir es hier nicht lösen können.
     
  11. #11 ThomasMD, 02.03.2015
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    Man könnte jetzt ein Rechenmodell füttern, in dem der Temperatureinfluss der Raumtemperatur mit der Wärmeleitung nach Außen korreliert und der Verlauf der Oberflächentemperaturen als Ergebnis dargestellt wird.

    Man könnte aber auch seine Lebens- und Berufserfahrung ins Spiel bringen und überlegen, dass das Ding passen sollte. Im allerschlimmsten Fall muss man halt noch einen Meter Innendämmung auf den Balken packen. Wird aber nicht eintreten.

    Ich hatte mal gerechnet, welche Wärmeverluste über eine Gewindestange fließen, die ein WDVS durchdringt. Da hatte auch jemand Bauchschmerzen wegen der Wärmebrücke. Das Ergebnis war so eine kleine Zahl, dass es völlig bedeutungslos ist und auf der Innenseite der Wand oder Decke überhaupt nicht nachweisbar ist.
     
  12. #12 AlfonsOcto, 02.03.2015
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    Das ist doch mal ein Wort.

    Danke
     
  13. sniper

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    mit wufi kann man es berechnen und mit therm 7.3 simulieren
     
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