PV-Anlage statt PUR Dachdämmung am Steildach

Diskutiere PV-Anlage statt PUR Dachdämmung am Steildach im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo, vor ca. 10 Jahren wurde am Einfamilien-Haus von meiner Mutter das Steil-Dach Neu gedeckt, versäumt wurde eine Aufsparren PUR-Dachdämmung....

  1. #1 Skalare, 12.11.2015
    Skalare

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    Hallo,
    vor ca. 10 Jahren wurde am Einfamilien-Haus von meiner Mutter das Steil-Dach Neu gedeckt, versäumt wurde eine Aufsparren PUR-Dachdämmung. Innen ist mit Mineralwolle/Alufolie zwischen den Sparen isoliert. Das Haus hat Südrichtung, steht voll in der Sonne. Im Hochsommer kann es im Dachgeschoß schon mal unangenehm heiß werden.

    Da ich das Haus übernehme habe ich den Gedanken statt Dach abdecken und mit PUR dämmen eine PV-Anlage aufs Dach aufbauen zu lassen. Eine PV Anlage schattet das Dach ab und es kommt nicht zum Hitzestau. Natürlich fehlt im Winter die zusätzliche PUR Dachisolierung dafür habe ich Strom für einen Akku oder ins Netz einzuspeisen.

    Was meint Ihr?
     
  2. reezer

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    das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
    Eine PV-Anlage kann die notwendige Dämmung der Dachflächen nicht ersetzen.
    Eine nennenswerte Reduzierung der Innentemperaturen infolge der Abschattung des Dachs wirst du nicht nachweisen können.
    Im Winter bringt eine PV Anlage leider so wenig Ertrag daß sie zur Gebäudeheizung nur einen nicht ins Gewicht fallenden Anteil beitragen kann.
    Ein Speicher verschlechtert die Wirtschaftlichkeit einer PV Anlage massiv. Momentan gibt es keinen Speicher der wirtschaftlich ist
     
  3. sarkas

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    Es spricht zwar grundsätzlich nichts (nicht viel) gegen eine PV-Anlage, aber ich verstehe nicht so ganz warum man nicht die einfachste Lösung mit einer neuen Zwischen(Unter)sparrendämmung macht. Das ganze evtl. wegen der etwas höheren Masse mit Holzweichfaserplatten.
     
  4. #4 Kalle88, 12.11.2015
    Kalle88

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    Das ist leider falsch. Eine PV-Anlage trägt mehr dazu bei als eine Dämmung - was das Aufheizen im Sommer angeht. Verschattung ist dort immer das Mittel der Wahl - bevor man über Masse, TAD und TAV geht.

    Der TS wird um eine Berechnung nicht umhin kommen, wenn er Wärme wie Hitzeschutz haben will.
     
  5. R.B.

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    Sehe ich auch so. Gerade im Sommer heizt sich die Dachhaut durch die Sonnenstrahlung (IR) extrem auf, Verschattung kann dazu beitragen, dass die Oberflächentemperatur im Bereich der Lufttemperatur bleibt. Das sind bereits mehrere 10K Unterschied. Daran kann man sich die Finger verbrennen. Ich habe auf meinem Dach (Dachziegel, dunkelgrau) selbst schon 75°C gemessen.
     
  6. #6 Kalle88, 12.11.2015
    Kalle88

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    Das Prinzip kann auch auf die Hinterlüftung der Eindeckung angewendet werden, wenn auch vermutlich nicht so effektiv wie eine PV-Anlage. Blickdichte Raffstores für das Dach - die Zukunft :D
     
  7. reezer

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    heißt das, du bist der Meinung daß die notwendige Dämmung der Dachfläche durch die Installation einer Aufdach-PV Anlage ersetzt werden kann?

    oder kannst du tatsächlich eine nennenswerte Reduzierung der Innentemperaturen infolge der Abschattung des Dachs nachweisen?
     
  8. #8 Kalle88, 12.11.2015
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    Welche Eigenschaft hat die Zwischensparrendämmung denn merklich auf den Hitzeschutz? Wie liegt denn die theoretisch anzusetzende Wärmespeicherfähigkeit?

    Das kannst du - ja. Gibt bestimmt darüber schon einige wissenschaftliche Abhandlungen. Es ist aber eben auch naheliegend, wenn man sich mit TAD und TAV beschäftigt.
     
  9. R.B.

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    Das habe ich nicht geschrieben. Man muss hier zwischen Hitzeschutz (für den Sommer) und Wärmedämmung (für den Winter) unterscheiden.

    Rechnerisch lässt sich das sicherlich nachweisen, praktische Messungen habe ich selbst noch nicht durchgeführt. Ich muss ja nicht alles praktisch untersuchen und verifizieren. Die Oberflächentemperatur an der Innenseite wird ohne Verschattung vor allen Dingen im Bereich der Sparren um min 5-8K höher liegen als mit Verschattung, im Bereich der Dämmlage um min. 3K. Das wird davon abhängen, wie gut die Hinterlüftung funktioniert. Die glühenden Dachpfannen wirken wie Heizkörper und geben somit nicht nur über Konvektion Wärme an die Hinterlüftung ab, sondern wirken über IR auch direkt auf die Dämmung.

    Für die Praxis wäre eine schwere Innenbeplankung sinnvoll, die dann wie ein Puffer wirkt und die RT tagsüber etwas dämpft. Nachdem die Sonne schwächer wird, also gegen Abend, findet ja wieder eine Umkehr des Wärmestroms statt.
     
  10. #10 Kalle88, 12.11.2015
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  11. reezer

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    vielleicht können wir uns drauf einigen, daß die Installation einer Aufdach-PV Anlage möglicherweise eine Verbesserung des sommerlichen Hitzeschutzes zur Folge haben kann, als Wärmedämmung aber keine Wirkung hat.
     
  12. #12 Kalle88, 12.11.2015
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    Bei genauen Hinsehen war das schon von Anfang so ;) Denn dem TS ging es ja darum im Sommer die Hitze fern zu halten. Seine Dämmung dürfte zu mindestens den Mindestanforderungen des Wärmeschutzes genügen. Ob hier eine Aufdachdämmung die super Wirkung hat mag bezweifelt werden. Eine Verbesserung sicherlich, ob ein nicht mal 10 Jahre altes Dach dafür weggeschmissen werden muss ist fraglich.
     
  13. R.B.

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    Nichts anderes steht oben. Sie hat nicht möglicherweise eine Verbesserung des Hitzeschutzes zur Folge, sondern definitiv eine Verbesserung. Das hat aber nichts mit Wärmedämmung im Sinne von Dämmung des Gebäudes gegen Wärmeverlust nach außen zu tun. Bei Verschattung geht es ausschließlich um Hitzeschutz NICHT um Wärmedämmung.
     
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