[EnEV2009] Bringt eine getrennte WW-Bereitung mit WP eine bessere Anlagenaufwandszahl

Diskutiere [EnEV2009] Bringt eine getrennte WW-Bereitung mit WP eine bessere Anlagenaufwandszahl im EnEV 2002 / 2004 / 2007 / 2009 Forum im Bereich Bauphysik; Hallo Forum, ich habe zwei Fragen im Rahmen der Berechnung EnEV2009. Unser Haus kann momentan KfW55 gefördert werden. Ich möchte gerne wissen,...

  1. milko

    milko

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    Hallo Forum,

    ich habe zwei Fragen im Rahmen der Berechnung EnEV2009. Unser Haus kann momentan KfW55 gefördert werden. Ich möchte gerne wissen, ob KfW40 sinnvoll mit WP erreichbar ist, und ob sich das auch wirklich rechnet:

    Bei der vorläufigen Berechnung wurde eine Anlagenaufwandszahl von 0,763 berechnet. Dabei wird der Heizungserzeuger zur Trinkwasserbereitung verwendet.

    1. Kann durch Verwendung einer getrennten WW-Bereitung (z. B. Luftwärmepumpe Kellerluft oder DV/Wasser-WP) und Vermeidung von Zirkulation eine Anlagenaufwandszahl (< 0,57) erreicht werden, so dass der Jahresprimärenergiebedarf für ein KfW40-gefördertes Haus (Qp < 27,2) erreicht werden kann?

    2. Eine weitere WW-WP kostet natürlich extra. Neben dem Effekt, dass ich noch zusätzlich 5% Förderung mitnehmen kann, interessiert mich, ob sich der "Aufwand" beim Gebrauch auch rechnet, also habe ich für die getrennte WW-Bereitung wirklich günstigere Kosten als WW-Bereitung mit Heizungs-WP?

    Vielen Dank.

    --
    Haustechnik:

    Heizung:
    W/W-Pumpe integrierter Speicher, Deckungsanteil 90%, ergänzend Stückholzofen, FBH, int. Regelung mit Optimierungsfunktion, 35/28°C, Aufstellung und Verteilstränge innerhalb therm. Hülle

    Warmwasser:
    Erzeugung mit W/W-Pumpe, indirekt beheizter Speicher, zentrale Trinkwasseraufbereitung mit Zirkulation, Verteilung innerhalb thermischer Hülle

    Lüftung:
    Mechanische Zu-/Abluftanlage mit WRG, Wirkungsgrad > 80%, DC-Ventilatoren, Kanalführung innerhalb therm. Hülle


    Daten aus der EnEV-Berechnung:
    Jahresheizwärmebedarf: 14005 kWh/a
    Trinwassererwärmung: 4941 kWh/a

    Nutzfläche: 395,3qm
    Anlagenaufwandszahl: 0,763
    Jahresheizwärmebedarf: 35,42 kWh/qma

    Jahresprimärenergiebedarf: 36,6 kWh/qma (max. zul. 68,1 kWh/qma)
    Transmissionwärmeverlust: 0,247 W/qmK (max. zul. 0,50 W/qmK)
     
  2. #2 Bernd D, 29.05.2011
    Bernd D

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    Bei einem Haus mit mehr als 350 m² Nutzfläche im Sinne der EnEV wird man ohne Zirkulationsbetrieb wohl nicht weit kommen.

    Bei einem Transmissionswärmeverlust von 0,247 W/(m²K) werde ich schon wieder hellhörig. Viele Fenster wird euer Haus wohl nicht haben.
     
  3. milko

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    Etwa 60qm, was etwa 35% der Gesamtaußenfläche entspricht.
     
  4. #4 alex2008, 29.05.2011
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    Wenn die Berechnung mit konkreten Gerätedaten gemacht wird anstatt den Daten aus den Tabellen können bessere Werte herauskommen.
    Mit einer separaten BWP wird dass aber wohl eher nix.

    Wenn die Zirkulation wirklich raus kann ergäbe sich ein merkbare Verbesserung
    Wenns um jede kWh geht und Erbsenzählen angesagt ist wird wohl auch der Wärmebrückenzuschlag auf den Prüfstand müssen. Der pauschale Zuschlag von 0.05 kann sich je nach Konstruktionsdetails und Anteiliger Längen entsprechender Wärmebrücken durchaus halbieren.

    Die Gretchenfrage ist allerdings ob derjenige der dir das ganze berechnet auch bereit ist diesen ganzen Mehraufwand mit genaueren und detaillierteren Berechnungen zu machen
     
  5. milko

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    Danke, da habe ich zwei Angriffspunkte.
    Daraus folgere ich, dass eine separate BWP nicht unbedingt eine bessere JAZ erreicht, als wenn ich das WW mit der W/W-WP mache? (Ich erinnere mich, dass R.B. da mal eine Diskussion geführt hat)

    Danke für die ersten hilfreichen Antworten.
     
  6. #6 Bernd D, 29.05.2011
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    Der pauschale Wärmebrückenzuschlag beträgt 0,10 W/(m²K). Der Ansatz von 0,05 erfordert bereits den Nachweis der Übereinstimmung mit DIN 4108 Beiblatt 2; gegebenenfalls mittels FEM-Berechnung.

    Wer ohne Detailnachweis pauschal 0,05 W/(m²K) ansetzt, liefert einen falschen oder unvollständigen Wärmeschutznachweis.
     
  7. #7 alex2008, 29.05.2011
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    bei den KfW Geschichten KfW70 und besser wirds mit dem Zuschlag von 0.10 aber haarig so dass man wohl annehmen kann dass aktuell mit den 0.05 gerechnet wurde.
    Und heutzutage sollte man von einem Planer erwarten können, dass der entsprechend konform konstruieren kann.
     
  8. #8 Bernd D, 29.05.2011
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    Ich gebe dir vollkommen Recht. Grundsätzlich ist es kein Problem, auf die 0,05 W/(m²K) zu kommen. Dennoch muss eine vernünftige Detailplanung mit Abstimmung zwischen Architekt und Aufsteller des Wärmeschutznachweises erfolgen. Die Ergebnisse dieser Wärmebrückenoptimierung sind im Wärmeschutznachweis prüfbar zu dokumentieren.

    Natürlich spart es viel Zeit, wenn man sich den ganzen Optimierungs- und Abstimmungsprozess spart und nach dem Motto "passt schon" einfach auf 0,05 klickt. Sinn der Sache ist das aber nicht. "Passt schon" ist 0,10. :shades
     
  9. #9 fmw6502, 29.05.2011
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    Kommt drauf an.
    Wenn (wahrscheinlich hier) eine LuftWP mit Ansaugung der warmen Raumluft gemeint ist, ist zu bedenken, woher die warme Luft kommt. Für die EnEV kommt sie wahrscheinlich nur "aus" der normalen WP, d.h. man hat 2 WP-Wärmeerzeuger nacheinander, deren Gesamtwirkungsgrad dürfte nicht so tollig sein.
    Wenn in der Realität die warme Luft vom Holzofen oder solaren Gewinnen kommt, dann sieht es wieder anders aus, interessiert aber den EnEV nicht.

    Fall 2: einen separate WP mit Wärmequelle ausserhalb des Hause zB Sole oder DV. Diese kann besser sein, da sie für die höheren Temperaturunterschiede optimiert ist. Wenn man einen DK-Speicher nimmt, kitzelt man noch etwas beim Wirkungsgrad raus.
    Der Invest ist aber teurer als wenn die normale WP das WW mitmacht.

    BTW: vergiß bei der W/W-WP nicht den Pumpenstrom einzurechnen, er drückt auch den Wiirkungsgrad...

    Gruß
    Frank Martin
     
  10. milko

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    Danke Frank, ich kenn ja Deine DV/W-WW-Erwärmung. Zu gegebener Zeit muss ich mal mit Volker sprechen.
     
Thema:

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