Mindestneigung Holzterrassen auf Dächern / Balkonen?

Diskutiere Mindestneigung Holzterrassen auf Dächern / Balkonen? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Am Wochenende bei einer Fortbildung und gestern bei einer Abnahme wurde ich wieder mit einem meiner Lieblingsthemen konfrontiert: Gefälle bei...

  1. #1 Skeptiker, 01.12.2015
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    Am Wochenende bei einer Fortbildung und gestern bei einer Abnahme wurde ich wieder mit einem meiner Lieblingsthemen konfrontiert: Gefälle bei Holzterrassen.

    Nahezu alle WPC-Hersteller geben vor, die Dielen mit Längsgefälle zu verlegen, einige Holzhändler für Massivhölzer ebenfalls. Eine entsprechende Norm "a.R.d.T." kenne ich bisher nicht. Ich kenne auch einen Schadensfall einer mehrere hundert Quadratmeter großen, gefällelos verlegten und nach 5 Jahren in Teilen deutlich angefaulten Lärchenterrasse. In diesem Wissen bemängle ich gefällelos verlegte Holzflächen und plane diese selbst immer nur mit Gefälle und riffellos.

    Zu meiner Verblüffung meinten am Wochenende bei einer Fortbildung für Sachverständige die meisten der anwesenden Kollegen, dass Holzterrassen selbstverständlich bestimmungsgemäß immer gefällelos gebaut würden, schon allein wegen der Tische und Getränkegläser. Und bezüglich der Alterung sei doch klar, dass auch Terrassen aus Robinie oder Douglasie nicht viel länger leben würden.

    In der DIN 68800 aus 2012 finde ich dazu keine Vorgabe.

    1. Ist die Regelausführung ohne Gefälle mit kurzer Lebensdauer auch hier die Mehrheitsmeinu
    2. Kennt doch jemand eine anerkannte Regel der Technik hierzu?
    3. Wenn wir schon dabei sind: Gibt es bei Terrassen einen zwischen stirnseitig gestossenen Hölzern zwingend erforderlichen Mindestabstand um vertikale Kapillaren zu verhindern? Auch hier ist nur eine a.R.d.T. gesucht, denn das Quellmaß kann ich werkstoffabhängig selbst errechnen.
     
  2. #2 Alfons Fischer, 01.12.2015
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    ich kenne keine a.a.R.d.T.
    Aber ich kann von einer eigenen gefällelosen Douglasie-Terrasse berichten, die seit 11 Jahren liegt und nahezu keine Schäden aufweist. Ich gehe davon aus, dass diese mindestens nochmal so lange durchhält.
    Die Bretter sind glatt gehobel (weil ich keine Rillen mag) und 35mm stark.

    Ich bin der Meinung, dass, selbst wenn die Dielen mit 1, 2 oder 3% Gefälle verlegt würden, ein vollständiges Durchfeuchten nicht verhindert werden kann.
    Die öfters angeführten 1, 2 oder 3% kommen m.E. ja aus dem Flachdachbau und sollen Aufstauen verhindern und dem Wasser die Richtung vorgeben. Für eine wirklich schnelle Feuchteableitung auf Holz bräuchte es wegen der unvermeidlichen Rauhigkeit (spätestens nach ein paar Jahren) m.E. 15%.
    Spätestens, wenn wochenlang Schnee drauf liegt, ist es passiert. Im Winter fault es aber kaum, da zu kalt.

    Wichtig ist einfach, dass die Terrasse so konstruiert wird, dass das Holz vollständig wieder abtrocknen kann. Und genau da ist oft das Problem: viele Holzterrassen werden m.E. nicht werkstoffgerecht konstruiert. Insbesondere werden diese oft knapp über einer flächigen Abdichtung verlegt, so dass ein allseitiges Luftumströmen nicht möglich ist.
    ok, unsere Terrasse hat sehr viel Luft darunter, ca. 30-40cm. Da pfeift auch schon mal der Wind durch, was das Austrocknen begünstigt.

    Aber sicher: spätestens nach einer gewissen Zeit ist horizontal verlegtes Holz einfach mal angegriffen. Es wird häufiger feucht und bleibt es auch noch länger, als vertikal verlegtes...
     
  3. #3 wasweissich, 01.12.2015
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    wasweissich Gast

    deutlich (absichtlich ??) übertrieben .

    ob a.R.d.T. oder nicht , ich würde nie unter 1.5% gefälle in längsrichtung (natürlich geriffelt) bauen

    so ein schmarn , wie breit soll ein glas denn sein , dass ein merklicher unterschied des pegels entsteht ? 30 cm ?
     
  4. #4 Alfons Fischer, 01.12.2015
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    ne, nicht absichtlich.

    das bezog sich auch nicht auf Terrassen, sondern auf Holzoberflächen allgemein:
    Welche Neigung braucht wohl eine Holzoberfläche, damit Wasser sicher schnell abgeleitet wird? Da muss man z.B. bei Brettern berücksichtigen, dass diese schüsseln, sich wölben, verziehen. Und dann kommt noch eine Rauhigkeit dazu.
    Würde auf einer Holzoberfläche mit z.B. 5% Wasser sicher abgeleitet werden, so dass es nur wenig Wasser zieht? vermutlich nicht. ok, ob es nun 10% oder 15% tut hier für die Frage nichts zur Sache. aber 1,5% werden vermutlich nicht genügen...

    Folglich bin ich der Meinung, dass man bei horizontal verbautem Holz (egal, ob komplett horizontal oder mit 2%) davon ausgehen muss, dass es längerfristig nass bleibt, was der Haltbarkeit entgegensteht.
    Und wenn dann schon bei 2% nicht gesichert ist, dass das funktioniert, kann ich doch auch gleich komplett horizontal verlegen? ;)

    Wie gesagt: wir haben eine Holzterrasse mit Null Gefälle und diese zeigt auch nach mehr als 10 Jahren keine nennenswerte Schäden. Also scheint es bei Holz noch mehr zu geben als das Gefälle. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen...
     
  5. kehd

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    Die Bretter sind ja nur 10cm? breit. Wenn die nicht geriffelt sind, läuft bei ein paar Prozent Gefälle das Wasser doch eher zur Seite ab, oder? Kann man ja mit einem Brett leicht ausprobieren.
     
  6. #6 Skeptiker, 02.12.2015
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    Die "Bretter" sind eher 15 - 18 cm breit und regelmäßig völlig gefällelos eingebaut- in jeder Richtung. Und geriffelt sind sie im Zweifel auch noch, die gestern jedenfalls.


    mit skeptischen Grüßen!
     
  7. Eric

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    Gute Frage!

    Ich verweise hierzu auf die Hofflächenentscheidung des BGH:

    http://juris.bundesgerichtshof.de/c...d106ff969763b595947e5af3&nr=66229&pos=0&anz=1

    In dem Urteil ging es um die Frage, ob eine neu erstellte, nicht mit einem Gefälle ausgeführte Hoffläche mangelhaft ist. Der BGH führt hierzu aus:

    Der Unternehmer schuldet 1. die übliche Beschaffenheit. Was üblich ist, richte sich nach dem üblichen Qualitäts- unf Komfortstandard. Ein Gefälle könne schon dann dem üblichen Qualitätsstandard entsprechen, wenn es bewirkt, dass das Oberflächenwasser schneller abfließt und damit Pfützen, Vereisung im Winter und Verschmutzungen verhindert werden.

    Der Unternehmer schuldet 2. die Einhaltung der aRdT als Mindeststandard. Gibt es für das konkrete Bauteil ( Hoffläche ) keine schriftlich niedergelegten aRdT ( z.B. DIN-Normen ), dann sei zu prüfen, ob " ungeschriebene aRdT " existieren, die ein Gefälle fordern. Ungeschriebene aRdT können sich nach dem Urteil des BGH daraus ergeben, dass bei anderen Belägen ein Gefälle vorgeschrieben ist. In diesem Falle müsse es nachvollziehbare Gründe geben, warum dies nicht auch für den zu beurteilenden Belag gelten soll. Der BGH verweist auf die DIN 18 318, Ziffer 3.3.4. Dort wird für Plasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener Ausführung ein Gefälle bei " sonstigen Flächen " von 3 % und " in allen anderen Fällen " von 2,5 % gefordert.

    Weiteres ( eigenes ) Beispiel: Im Merkblatt " Belagskonstruktionen mit Fliesen und Platten außerhalb von Gebäuden " wird im Abschnitt 1.15 ein Oberflächengefälle bei Fliesen und Platten mit ebener Oberfläche von " ca 1 - 2 % Gefälle " gefordert. Dort heißt es weiter, dass es bei Fliesen und Platten mit profilierter und rauer Oberfläche zweckmäßig sein kann, das Oberflächengefälle stärker auszubilden.

    Also gehts bei Holzbelägen in der Zukunft in die Richtung mindestens 3 % Gefälle.

    Was Deine Sachverständigenkollegen in der Fortbildungsveranstaltung " gemeint " haben, ist unerheblich. Denn die haben gemeint, sich rechtliche Bewertungen, die allein das Gericht zu treffen hat, anmaßen zu dürfen. Dabei kommt dann - wie so oft - heraus: Haben wir noch nicht anders gesehen und führen wir selbst immer gefällelos aus, also wirds auch nicht geschuldet.

    Nach dem verlinkten leading-case des BGH, der in Zukunft noch eine immense Bedeutung gewinnen wird, kommt es auf die Rechtsansicht von Sachverständigen nicht an. Die Sachverständigen haben dem Gericht nur zusammenzutragen, was in den Regelwerken für andere Beläge gefordert wird und ob es sachliche Gründe dafür gibt, dass die dortigen Vorgaben bei dem streitgegegenständlichen Belag nicht gelten sollen.
     
  8. #8 Alfons Fischer, 02.12.2015
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    ich habe das Urteil mal überflogen. Hier geht es aber um eine Epoxidharz-Beschichtung. Auf welchem Untergrund diese Beschichtung aufgebracht ist, wird nicht erwähnt. Ich vermute einen flächigen Untergrund (sonst ist eine solchige Flächenbeschichtung m.E. unsinnig) ohne Fugen, z.B. Beton.

    Aber der Verweis auf aaRdT bei z.B. Pflasterbelägen ist berücksichtigenswert...
     
  9. #9 tillfisc, 02.12.2015
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    Ich kenne die Aussage mit den 1-2% Gefälle auch, hab mich aber bei meiner eigenen Terrasse (Douglasie 145 mm, geriffelt) drüber hinweggesetzt.
    Bis jetzt steht die Terrasse 3 Jahre....

    Die Terrasse ist 4 m breit, da würde so ein Gefälle (4-8cm) optisch sehr unangenehm auffallen, da es auf 2 Seiten Bezugskanten gibt.

    Nach Rücksprache mit mehreren Landschaftsplanern hatten die mir bestätigt, dass Sie in der Regel auch gefällelos bauen, weil das Gefälle wegen angrenzender Bauteile meist gar nicht hergestellt werden kann ohne wirklich hässliche Anschlüsse zu bekommen.

    Ich würde wahrscheinlich einen Bauherrn entsprechen informieren und ihm raten, das Risiko zu tragen.

    Ansonsten schließe ich mich #2 an
     
  10. #10 lastdrop, 02.12.2015
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    Ich verstehe jetzt wenig von Holz, aber "fließt" bei 1-2% Gefälle tatsächlich etwas? Holz o.ä. ist ja nicht glasglatt. Brauchts da nicht sehr viel mehr?
     
  11. #11 OLger MD, 02.12.2015
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    Bei Fußgänger- und Radfahrerbrücken, die einen Holzbohlenbelag haben, gibt es auch kein Quergefälle. Längsgefälle nur, wenn es die Streckenführung unbedingt erfordert. Wird i.d.R. vermieden.
    Da Holzoberflächen oder holzähnliche Oberflächen sehr glatt sein können, besteht zudem die Gefahr des leichteren Ausrutschens. Bei Gehwegen mit Pflastersteinbelägen oder Betonoberflächen ist die Rauhigkeit großer.

    Bei Holzoberflächen entstehen im Laufe der Jahre Spanabplatzungen, Splitter, kleine Bruchstellen, Abplatzungen usw. die den Wasserabfluss behindern, so dass eine deutlich größere Neigung als z.B. 2% oder 4% vorhanden sein müssten, um das Wasser schnell abzuführen.
    Das wäre bei Holzoberflächen nicht mehr trittsicher. Steinchen und Dreck in den Rillen würden den Wasserabfluss weiterhin behindern.

    Wasserabfluss erfolgt bei Bohlenbelägen über die Zwischenräume.

    Eine geneigte Oberfläche kann - je nach Unterbau - dazu führen, dass Wasser auf Flächen der Unterkonstruktion stehen bleibt oder gegen ein anderes Bauteil fließt. Da die Unterkonstruktion nur sehr langsam abtrocknet und Schäden dort nicht sichtbar sind, ist es aus meiner Sicht besser, wenn oben die Dielen verfaulen, als wenn die Unterkonstruktion durch Nässe schadhaft wird.

    Naturmaterial, nur eingeschränkt konstruktive Schutzmaßnahmen möglich, Verschleißschicht. Montage = geschraubt --> gut auswechselbar.
     
  12. #12 Kalle88, 02.12.2015
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    Was dann klar ein Ausführungsfehler ist. Ich hab den genauen Wortlaut des Paragraphen im Regelwerk nicht im Kopf, Sinn gemäß steht aber: Es darf nicht zum Hitzestau oberhalb der Abdichtung kommen. Das trifft im übrigen auch auf eingemauerte Deckenflächen zu die eine Abdichtung erhalten - wie soll da eine Querbelüftung möglich sein?

    Ein Fliesenbelag oder ähnliches führt man im Außenbereich ja auch nicht ohne Gefälle aus. Warum kommt man auf den Schuh das bei einem Holzdeck nicht zu müssen? Paragraphen Logik? Gewisse Dinge sollte man sich mit dem Menschenverstand erklären können, das alles niedergeschrieben stehen muss...

    Zur Trittsicherheit: Was mache ich denn, wenn aufgrund von Nullgefälle sich ein Schmierfilm auf dem Deck gebildet hat? Was ist wohl rutschiger? Gefälle > 2% oder Schmierfilm dank mangelnder Pflege, bez. Eisschicht?
     
  13. #13 Alfons Fischer, 02.12.2015
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    der Schmierfilm bildet sich immer, auch bei größerem Gefälle. Ich schrubbe unserer Terrasse aus diesem Grund 1x jährlich ab...
     
  14. #14 Kalle88, 02.12.2015
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    Das ist mir klar, deshalb ja der Ansatz mit der Pflege. Ist nur unlogisch kein Gefälle als Trittsicher darzustellen und daraus mehr oder weniger ableiten, dass es kein Gefälle braucht. Um mal bei der kruden Argumentation von Skeptikers Veranstaltung bleiben zu wollen. Es gäbe etliche Punkte die man dazu beachten könnte - die nicht zwangsläufig niedergeschrieben stehen. Nur weil es defakto so nicht ist - siehe Eric's Kommentar - bedeutet es ja nicht das man machen kann was man will. Gerade auf einer SV-Tagung könnte man etwas Praxisnähe verlangen oder nicht?
     
  15. mls

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    und? ursachenforschung?
    ich nehme das ergebnis vorweg: würde man die gleiche konstruktion mit
    und ohne gefälle bauen, wäre der unterschied marginalst!

    guck mal in die bestimmung für "Tische und Getränkegläser" :p

    man muss nicht unbedingt technisch richtige produkte herstellen,
    die niemand nutzen kann - aber der argumentationsweg von der
    idealsten nutzung auf die nutzungskonform zulässige technik
    zu schliessen, geht schief, weil, wäre ein gefälle notwendig und
    wegen der "Tische und Getränkegläser"-thematik würde dagegen
    verstossen, gäb´s (irgendwann) haue ..
    ist aber aus mehreren technischen gründen kein problem


    1.
    ich verstehe die frage nicht .. die mehrheitsmeinung kann ich nicht
    erraten, terrassenausführungen sind ungeregelt und kurze lebensdauer
    ist kein ziel irgendeiner regelung (glaube und hoffe ich)

    2.
    dazu gibts keine schriftliche ardt, aber es gibt bewährte lösungen und
    es gibt eindeutige forschungsergebnisse zu relevanten aspekten

    3a.
    ja - mindestabstand

    3b.
    nein - ardt

    ich finde, das ist eine interessante diskussion - über sinn, unsinn
    und verbiegung von ardt oder urteilen.

    hölzerne terrassen gibts wesentlich länger, als die seit wenigen
    jahren zu beobachtenden modegags (insbesondere mit sauteuren,
    unterschwellig jeden einsatz von gehirn, erfahrung oder fachkunde
    obsolet machenden zaubermaterialien).

    in #2 und in #11 stehen (mehr oder weniger klar) grundlegende
    prinzipien - vollständig ist das bei weitem nicht, auch deshalb wirds
    weiterhin terrassen geben, deren lebensdauer künstlich limitiert
    wird.
     
  16. Baumal

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    das mit den gläsern und tischen und dem gefälle verstehe ich nicht.
    wenns denn überhaupt ein problem sein sollte.

    das gefälle, wasser-weg schicht, kann doch unabhängig der
    waagerechten holzterrasse sein.

    holz und wasser, jo mei, gut freund sind sie nicht
    immer, aber gut gelöst kommen sie einige jahre
    miteinander aus.
     
  17. mls

    mls Bauexpertenforum

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    dieser einschätzung widerspreche ich.

    weil
    . davon eine falsche signalwirkung ausgehen würde
    . die "3%-idee" technisch nicht fundamentiert werden kann ist
    . es positivbeispiele mit "0-gefälle" gibt
    . es negativbeispiele mit "x%-gefälle" gibt
    . der gefälleeinfluss auf relevante beurteilungsparameter untergeordnet ist

    wer´s nicht glaubt: ich bin gerne bereit, eine 3%-terrasse zu planen,
    die mit sicherheit innerhalb von 5-jahren [d]kaputt[/d] schadhaft ist
    (mangelhaft sowieso, von anfang an), wenn sie planungskonform
    hergestellt wird.
     
  18. #18 Skeptiker, 03.12.2015
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    Ursachenforschung: Halbherzig! (Ich bin in der Sache nur noch Beobachter). Die Holz-UK hat sich in Teilflächen von jeweils einigen Quadratmetern messbar um 5 - 15 mm abgesenkt. Die Ursache hierfür wurde nicht untersucht. In diesen Senken ist Regenwasser stehen geblieben, das Holz hat zu faulen begonnen. Weitere Fäulnis"kerne" sind stirnseitige Stöße mit vermutlich ursprünglich zu geringem Fugenmaß. Ich persönlich halte das gewählte Holz für ebenso problematisch wie die Gefällelosigkeit. Vielleicht war das Holz auch noch von minderer Qualität, aber das lässt sich jetzt, 7 Jahre nach Errichtung kaum noch herausfinden.

    Ein gleichmäßiges Gefälle von nur einem Prozent hätte bereits für mehr als die Hälfte die betroffenen Fläche bei diesem Maß der Absenkung die Wasseransammlungen verhindert.

    kenn ich nich, watt?

    Na ja, tun wir doch nicht so als ob alle Flächen, auf denen an Tischen gegessen und getrunken wird waagerecht sein. Das stimmt doch einfach nicht. Außen sowieso nicht und inne auch nicht. Ich hab grad im Bestand Räume aufgemessen, in denen OKFF mit 1,5 - 2,4 % schon länger problemlos zum Essen genutzt wird, mit schiefstehenden Tischen.

    Eine Mehrheitsmeinung pro gefälleloser Ausführung zeichnet sich auch hier ab. Die damit bekanntermaßen kurze Lebensdauer von ebenen Holzterrassen wurde in der SV-Runde als bekannt, selbstverständlich und hinzunehmen erklärt. So war's gemeint.

    Links?

    Danke für die Bestätigung!

    hmmm, schade, genau dazu führe ich momentan bei einer BQÜ die Diskussion mit dem Bauträger, der die Bohlen press gestossen verarbeitet (Therme-Esche).

    Es gibt mehrere jüngere OLG-Urteile , in welchen bei nicht geregelten Bauteilen / Flächen eine gefällelose Ausführung generell als mangelhaft erklärt wurde. Als Begründung wurden jeweils ähnliche, geregelte, Bereiche herangezogen und deren Gefälle von den Richterinnen und Richtern auf die ungeregelten Bereiche übertragen. Dahinter steht letztlich der Kunden- / Bauherrenwunsch Dinge für die Ewigkeit, zumindest sehr lange Zeiträume zu bekommen, die dann schon nach sehr kurz erscheinender Zeitbon weniger 4 - 5 Jahren schadhaft sind. Und "Geiz ist geil" steht natürlich auch immer dahinter.

    So arg lange gibt's die in unseren Breiten noch nicht, jedenfalls nicht in dieser Masse wie heute. Und die gefühlte Hälfte war sowieso schon immer morsch, brüchig, angegammelt etc.

    Nach meinem Eindruck sind das momentan aber die meisten.
     
  19. mls

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    nochmal zu den zeiten:

    z1:
    lebenszeit, halbwertszeit - whatever - bei ansonsten richtiger
    ausführung macht das (nicht)gefälle das kraut nicht fett

    z2:
    den "aktuellen" (in den letzten 10-15? jahren enstandenen)
    hype um holzterrassen meinte ich nicht. in skandinavien, im
    alpenraum ist "die holzterrasse" tradierte bauweise - die
    langen erfahrungen werden allerdings fleissig konterkariert ..

    z3:
    ich komm´ nicht gleich dazu, etwas einzutüten, aber schick
    mir mal eine pn mit deiner emailadresse.
     
  20. #20 Alfons Fischer, 03.12.2015
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    Vorschlag: wir sollten mal sammeln, was es aus Sicht der Beteiligten zu einer funktionierenden Holzterrasse braucht...

    ich fang mal an:
    • geeignetes Holz mit erhöhter Resistenz
    • allseitige Luftumströmung der Konstruktion
    • idealerweise eine Besonnung für gutes Abtrocknen und zumindest zeitweiliges vollständiges Austrocknen
    • möglichst wenig Kontaktfläche zwischen den Hölzern und kleinflächige Auflagerung
     
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