Feuchten Natursteinkeller sanieren

Diskutiere Feuchten Natursteinkeller sanieren im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo liebe Bauexperten, ich bin neu im Forum, mein Name ist Patrick, bin 30 Jahre alt und komme aus dem Raum GZ. Ich habe mir vor 1,5 Jahren...

  1. #1 vanbaily, 11.11.2012
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    Hallo liebe Bauexperten,

    ich bin neu im Forum, mein Name ist Patrick, bin 30 Jahre alt und komme aus dem Raum GZ. Ich habe mir vor 1,5 Jahren einen Altbau gekauft und diesen saniert. Das Haus ist Baujahr 1937, hat 76 einen Anbau erhalten. Der Altbau ist teilunterkellert, der Anbau voll.
    Nachdem ich mit den Sanierungsarbeiten in den Wohn- und Dachgeschossen nun fertig bin, wollte ich mich zunächst dem Keller widmen. Es geht also um einen Natursteinkeller des Altbaus. Der Boden wurde mit Natursteinen gemacht, und die Wände sind betoniert. 40 cm. Der Keller ist von der Höhe her bis 1,80 mtr. mit Erdreich umschlossen. Ich wollte diesen Keller ursprünglich als Sport- und Hobbyraum nutzen, sobald er denn saniert wurde. Nun habe ich aber feststellen müssen, dass dieser Keller sehr feucht ist. Ich habe ein Hygrometer aufgestellt und messe an schwülen Tagen nahezu 90 % Luftfeuchte, hatte sogar schon Spitzenwerte von fast 94 %. Eine Lagerung ist nahezu unmöglich. Selbst Äpfel und Birnen ist das zu feucht und gären unwahrscheinlich schnell. An kühleren Tagen und zur meisten Zeit hat der Keller zwischen 70 und 80 % Feuchte. Der Keller steht nicht im Grundwasser und ich kann auch an den Wänden keinen Feuchteniederschlag erkennen. Auch Schimmel oder Pilzbildung kann ich an Wänden und Böden nicht erkennen. Lediglich das Material oder der Unrat der dort über kurze Zeit lagerte, hat zum Schimmeln angefangen. Am Boden kann ich eigentlich nur 2 dunklere Flecken erkennen aber diese sind jetzt auch nicht so erheblich feucht. Der Keller wird nicht beheizt.
    Nun habe ich vor 5 Monaten neue Kellerfenster dort eingebaut (2-fach-verglast) U-Wert ca. 2,0W/m²K. Hat die Feuchte aber nicht beeinflusst. Gelüftet wird regelmäßig, an schwülen Tagen gar nicht, an kühlen Tagen des Öfteren.

    Nun zu meiner Frage:
    Ist es möglich solch einen feuchten Keller überhaupt trocken zu bekommen, ohne das ganze Jahr über zu beheizen? Und woher rührt denn die Feuchtigkeit? Wie kann ich feststellen, ob die Feuchte vom Boden oder von den Wänden rührt? Und wie kann man sowas richtig sanieren?
    Da im Frühjahr ein Minibagger bei mir steht, wäre es möglich das Haus freizulegen um evtl. abzudichten und eine Drainage anzubringen. Nur, weiß ich nicht, ob das Sinn macht, wenn die Feuchte vom Boden kommt???

    Hoffe auf hilfreiche Tipps.

    Patrick
     
  2. #2 gunther1948, 12.11.2012
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    hallo
    müsste man vor ort sich ansehen oder du stellst mal bilder hier rein.
    1937 betonwände ???? splittbeton oder glatter, porenarmer beton ?
    boden welche natursteinplatten evtl sandstein ? platten liegen auf was, direkt auf erdreich oder auf filterschicht?

    gruss aus de pfalz
     
  3. #3 vanbaily, 02.12.2012
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    Hallo,
    ich war geschäftlich unterwegs, daher die späte Antwort.
    Ich habe unten mal Bilder von besagtem Keller eingefügt. Ich kann aber nicht genau sagen, aus welchem Beton die wände hergestellt wurden. Er ist jedenfalls sehr hart. Ich habe beim Fensteeinbau ein wenig mit der HILTI wegstemmen müssen und das war ziemlich mühselig. Auch die Natursteine, weiß ich nicht ob das Sandstein ist, ich glaub eher nicht, das wäre doch dann rötlich, oder? Ich weiß auch nicht, worauf die Steine liegen, Erdreich, Filterschicht? Aus den Plänen ist das nicht ersichtlich. Ich hoffe die Fotos helfen hier weiter. Man sieht auch die feuchten Stellen sehr gut.
    Natursteinkeller - Wand
    https://lh6.googleusercontent.com/-P4-nXXU8-bg/ULtEQ9QLRWI/AAAAAAAAABw/-nE0HSoWqTs/s800/Natursteinkeller%2520%25284%2529.JPG

    Natursteinkeller - Wand - Brunnenwasserleitung
    https://lh3.googleusercontent.com/-tv1nmkONs6g/ULtEbQMiCRI/AAAAAAAAAB4/i6LBX3AZevE/s800/Natursteinkeller%2520%25283%2529.JPG

    Natursteinkeller - Lichtschacht
    https://lh5.googleusercontent.com/-JgIa8oSckCk/ULtEhHr1cCI/AAAAAAAAACA/x8H4sgZUuZM/s800/Natursteinkeller%2520%25282%2529.JPG

    Natursteinkeller - Boden
    https://lh6.googleusercontent.com/-n_ZDIeTY-GI/ULtEh92vcEI/AAAAAAAAACE/ghoUBNFPhRo/s800/Natursteinkeller%2520%25281%2529.JPG
     
  4. Julius

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    Das mit den Betonwänden glaube ich nicht.
    Auf dem Foto "Lichtschacht" sieht man ME deutlich (durch den geöffneten Fensterflügel, am Ansatz des neuen Putzes rechts neben dem Fenster), daß es sich um Vollziegelmauerwerk handelt.

    Und auch der Boden könnte schlichtweg aus Vollziegel (mit dünnen Glattstrich drauf) sein.

    Das wäre auch für BJ 1937 normal.
    Beton hätte man damals für einen lumpigen Wohnhauskeller auch kaum zugeteilt bekommen!
    Der hat schon für den Westwallbau kaum gereicht...


    Folge:
    Der Keller dürfte mit bezahlbaren Maßnahmen nicht trocken zu bekommen sein.
    Damit sollte man sich abfinden.

    Evtl. reicht das Aufstellen und dauerhafte Betreiben eines elektrischen Luftentfeuchters. So es denn sein muß.
     
  5. #5 gunther1948, 02.12.2012
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    hallo
    eigentlich nicht
    gelblich.
    ob eine drainage erforderlich ist hängt vom grundwasserstand ab.
    wenn das `nur `erdfeuchte ist bringt dir auch eine äussere abdichtung der natursteinwände nicht viel ausser sie sind wirklich aus splitt- oder schüttbeton ---> nur vor ort zu klären.
    google mal porwand habe ich mit erfolg schon bei bruchsteinkellern eingesetzt.
    sperren die wand nicht aussen ab und erlauben ein austrocknen nach innen und aussen.
    wände wurden innen immer von allen schichten wie putz, farbe etc. befreit und die ursprungswand freigelegt.
    keller wurden gut be- und entlüftet zum teil mit ventilatoren mit hygrometer steuerung.
    beheizung nur minimal einsetzen da die wärme den feuchtetransport beschleunigt.
    cm- messung der wand durchführen.

    gruss aus de pfalz
     
  6. #6 vanbaily, 08.12.2012
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    Hmmm....nun bin ich schon verwirrt, habe heute Mittag mal die Kellerfenster aufgerissen, und zwar beide, so weit es ging. Außenlufttemp: 1°C Luftfeuchtigkeit 81%. Die Fenster habe ich um 11.30 Uhr aufgemacht. Hygrometer im Keller zeigte mir 91% Feuchte bei 12°C. Gegen 16.30 schaute ich nochmal aufs Hygrometer - 54 % Feuchte bei 9 ° C.
    Ich versuche nun einmal die Fenster ständig gekippt zu lassen um für einen ständigen Luftaustausch zu sorgen. Vielleicht bekomme ich damit den Keller trocken. Was mir einzig Sorge bereitet ist dann die Temperatur. Wird wohl eiskalt werden, wenn es draußem mal -15°C werden oder mehr?!
     
  7. #7 Inkognito, 08.12.2012
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    Nee, Luft und Steine im Keller aufheizen -> Luft wird mit Wasserdampf gesättigt, und zwar besser als kalte Luft. Dann die warm-feuchte Luft raus, kalte und trockene Luft rein und alles wieder von vorne. Fenster auf Kipp zieht nur warme Luft ohne viel Feuchte nach draußen.
     
  8. Julius

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    Warum gehst Du nicht auf das ein, was schon geschrieben wurde?

    Erst einmal die Voraussetzungen klären!
    Also, ist es nun tatsächlich eine Betonwand (oder doch Vollziegel).
    Woraus ist der Boden?

    Dann:
    Stoßlüften! Also mehrmals täglich alles voll auf, aber nur kurz (5 Min.).
     
  9. #9 vanbaily, 14.12.2012
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    Hallo zusammen.
    Ich habe mich jetzt nochmal in den Weiten des www umgeschaut, und stieß auf eine interessante Alternative für eine angehende Lösung meines Problems mit dem feuchten Keller. Ich würde nun gerne Eure Meinung dazu hören.
    Die Idee ist der Einbau einer automatischen Kellerbelüftung mittels Taupunkt-Lüftungssteuerung. Das Gerät ist von anemox. Hier mal ein Link zur Beschreibung: https://www.anemox-schimmel.de/artikeldetails/kategorie/anemox-kellerbelueftung/artikel/anemox-kellerbelueftung.html
    Wer kann dazu was sagen? Hat sowas evtl. jemand verbaut?

    Danke und Grüße
     
  10. Taipan

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    Dieses Gerät ist keine schlechte Idee. Ich habe sowas schon verbaut (eigene Prototypen mit ein paar mehr Funktionen). Da wird nur gelüftet, wenn es Außen trockner ist als Innen. Die Lüfter müssen jedoch eine entsprechende Leistung haben. Auch ist die Frage, wie hoch die Schalthysterese ist. Der (Strom-)Verbrauch ist mit 3,5W sportlich. Der Preis - dafür dass es ein solches Gerät nach meiner Kenntnis seit 2002 nicht mehr auf dem Markt gab - hat schon S-Klassen-Niveau.
     
  11. #11 vanbaily, 14.12.2012
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    ja, der Preis ist schon sehr hoch, und dann habe ich noch nicht einmal einen Lüfter. Ich kenne allerdings einen Lüftungsbauer und werde ihn mal fragen, ob er nicht eine günstigere Alternative kennt. Ich habe im Netz auch noch eine Seite gefunden wo man das Ganze selber nachbauen kann, allerdings reicht da mein Wissen als Elektrolaie nicht aus und traue mir das auch nicht zu. Es ist jedenfalls eine gute Alternative...
     
  12. Taipan

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    Die von Dir gefundene Selbauanleitung (Link sollte nicht gesetzt werden) stellt zwar in jedem Fall sicher, dass die in den Raum gelassene Luft trockner ist als die vorhandene, jedoch lüftet sie nur zu etwa 1/3 der möglichen Zeit.

    Es wäre schön, wenn effektives Lüften so einfach wäre.

    Allerdings liese sich die Anleitung leicht modifizieren (andere Sensoren, leicht verbesserte Logik und ein wenig Programmierintelligenz) und damit ein brauchbares Ergebnis erzielen. Da kann ich aber auch meine Prototypen fortentwickeln (die auch auf einem AVR beruhen, jedoch mit digitalen Sensoren).
     
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