Hilfe: teilabgehängte GF-Decke ruiniert den HIFI-Klang

Diskutiere Hilfe: teilabgehängte GF-Decke ruiniert den HIFI-Klang im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Erst einmal Hallo, mein erster Beitrag. Bisher genügte fleißiges Stöbern im Forum um fast alle Fragen zu klären. Dieses mal habe ich nichts...

  1. #1 Dazulerner, 10.01.2011
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    Erst einmal Hallo, mein erster Beitrag. Bisher genügte fleißiges Stöbern im Forum um fast alle Fragen zu klären.

    Dieses mal habe ich nichts gefunden, daher mein Anliegen, vielleicht hat jemand Rat.


    Problem:

    nach dem Fertigstellen einer Teilabgehängten Decke klingt meine Hifi-Anlage leider deutlich schlechter. War in gewissem Umfang auch zu erwarten, aber so viel schlechter ? Es werden einzelne Bass-Frequenzbereiche verschluckt, andere werden leicht angehoben und neigen zum Dröhnen bzw. nachklingen. Schauderhaft und wirklich schade.

    Nun bin ich auf der Suche nach vertretbaren Lösungen.


    Hintergrund:

    Abgehängte Decke ist 5,50 m x 0,90 m. – 15 cm unter der Betondecke. Entlang/parallel einer Fensterfront. Die abgehängte Decke überbrückt den Bereich zwischen einem statisch notwendigen Beton-Unterzug ( 5,50 x 0,40 x 0,15 ) und der Fensterfront ( Decke stößt an die Aufdoppelprofile der Kunstofffenster )



    Geschichte:

    Die Decke hatte ich vor 3 Jahren schon fast fertiggestellt. Seinerzeit mit Holz-UK und 2 x 12,5 mm GK Beplankung. Keine Hohlraumfüllung.

    Vor dem entgültigen Fertigstellen wollten wir Beleuchtung sowie Design-Vario-Rollos integrieren. Also GK wieder runter. Dabei fiel uns sofort auf, wie unglaublich viel besser die Hifi-Anlage jetzt klang, einfach fantastisch, quasi kostenloses Klang-Tuning.

    Nach einigem Recherchieren deshalb folgendes gemacht: Hohlraum mit 60 mm Cellulose-Dämmplatten bedämpft ( höheres Raumgewicht als MiWo, bei geringerer WLG ).

    Beplankt mit 2 x 10 mm Gipsfaser ( schwerer als GK, biegeweicher )

    Das Deckenelement ist rundherum "geschlossen", also eine Art Kasten.

    Vorläufiges Ergebnis: Anlage klingt wieder schlechter ( siehe oben ), aber deutlich besser als vorher mit der GK-Sache.

    Was also tun ?


    1. Decke ganz weg.?

    Schade um den Aufwand. Und um die Optik. Keine Einbaustrahler, bestenfalls irgendwelche Aufbaustrahler. Zimmerdecke verliefe sehr unruhig. Größtenteils Raumhöhe 2,48, dann beim Betonsturz 2,33, nach weiteren 40 cm wieder 2,48, dann kommen die weißen Alukästen der Innenrollos, dann wieder ein bisschen Luft, dann die hässlichen Aufdoppelprofile der Fenster.

    2. Zusätzliche GF-Platte ?

    Aufwand wäre mir erst mal zu groß. UK müsste nämlich geändert werden. Es sind bestenfalls ca. 5 mm, welche der Betonsturz tiefer ist als die jetzige abgehängte Decke.

    3. schwerere Platten ?

    wenn ja, aber welche ? Außerdem: jede einzelne GF ist auf den mm genau zugeschnitten um möglichst die Kanten spachtelfrei übernehmen zu können ( z.B. w / Schattenfugen u.a. )

    4. Hohlraum stärker bedämpfen ?

    Aber: über dem abgehängten Bereich ist ein schmaler Balkon. Auf diesem liegt 160 – 200 mm Gefälledämmung WLG 035. Mit 60 mm Cellulosedämmung WLG 045 bin ich ohne Dampfbremse m.E. schon mutig bis unvorsichtig. Dampfbremse scheint mir w/ Halogeneinbauspots zu kritisch.


    Das einzige was mir so einfällt und zumindest auf den ersten Blick machbar erscheint, wäre folgendes ( habe ich aber noch nie gehört oder gesehen oder darüber gelesen )

    - Lage 1 GF wird zurückgebaut. Schrauben sind noch unverspachtelt, Klebefuge lässt sich bestimmt irgendwie aufschneiden/aufbrechen ( Tipps ? )

    - auf die Unterseite der Lage 2 wird eine Kunststoffschwerfolie aufgeklebt ( z.B. 5 kg/qm bei ca. 3,5 mm Dicke )

    - Lage 1 wird wieder angebraucht, verspachtelt und mit Fließtapete gefinisht.

    Idee dahinter:

    - das Gewicht der Beplankung wird etwas erhöht ( von 22 kg auf 27 kg ). Dadurch könnte ggf. etwas weniger Schall in den Hohlraum eindringen und dort "resonieren".
    - zumindest bei Blech führt das Aufkleben zum entdröhnen. Vielleicht ist dieser Effekt ja auch bei den GF-Platten da, denn eine gewisse Eigenresonanz haben diese auch, wenn auch weniger als die GKP.
    - Platz würde gerade ausreichen
    - Aufwand einigermaßen vertretbar
    - finanziell auch machbar


    ? Nur: könnte das mein Akustikproblem weiter entschärfen ?

    ? Geht das bauphysikalisch, bzw.. halten die zwei GF-Platten die zusätzliche Schwerfolie bzw. bleiben die Platten gerade ?

    ( achso: die Holz-UK verläuft längs der Decke. Doppelrost aus 60 x 40 er ( Traglattung Achsmaß einmal 35, einmal 40 cm. ) bzw. 80 x 60er ( Grundlattung quer zur Decke Achsmaß ca. 100 cm ). Um das Holz mache ich mir keine Sorgen, nur um die Biegefestigkeit der GFP

    ? führt das dann noch anstehende Tapezieren ( glatte Fließtapete ) ggf. noch mal zu anderen akustischen Phenomänen z.B. durch Reflexionen o.ä.


    Für Einschätzungen wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße, Andre
     
  2. wall

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    Ich würde zunächst mal etwas mit den Lautsprecherpositionen experimentieren, wenn das noch nicht passierte. Wo stehen die denn jetzt genau und wo sitzt du? Gibt es einen Grundriss und Fotos?
     
  3. KPS.EF

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    Auch Raumakustik will geplant sein.

    Es gibt dazu u.a. auch Simulationsprogramme, die in Abhängigkeit aller relevanten Einflussfaktoren (wie Frequenzbandbreiten, geometrischen Raumbedingungen, Schallabsorptionsgraden der raumbegrenzenden Bauteile, deren Material- und Oberflächenbeschaffenheit, dem vorhandenen Mobiliar etc. die Berechnung optimaler Positionen für Lautsprecher und "Schallempfänger" zulassen.

    Ein Hifi-Forum bringt Dir gewiss schnellere Erkenntnisse ...
     
  4. #4 Dazulerner, 11.01.2011
    Dazulerner

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    Habe ich schon, und zwar ziemlich intensiv. Wandabstand ist ausreichend, keine Raumecken etc. Raum selbst ist ausreichend aber nicht über-möbliert. Bislang keinerlei Halligkeit oder "Dumpfheit" des Raumes festgestellt.

    Sitze ziemlich genau im "Sweet-Spot", etwa einen halben Meter von der gegenüberliegenden Rückwand entfernt. Da sich der Klang extrem gut von den Dynaudio Standboxen löst, war der Sound fast im ganzen Raum unverschämt gut.

    Mit Grundriss etc. tue ich mich gerade schwer, sobald möglich, werde ich dies gerne einstellen.

    Bin mittlerweile aber der Meinung, dass keine Bassfrequenzen verschluckt werden, sondern durch andere, aufgeblasene Freuqenzen überdeckt werden.

    Ich vermute, es haben die berühmt berüchtigten "Raum-Moden" zugeschlagen. In Richtung Zimmermitte ist an einer Stelle ein deutliches Dröhnen wahrzunehmen.

    Vielleicht mache ich das einfach mal mit der Folie. Lt. Firma aixfoam scheint das technisch möglich, würde aber nur dann etwas bringen, wenn das Deckenelement selbst angeregt und vibrieren würde.

    Trotzdem ist immer mal wieder zu lesen, dass abgehängte Decken als "Bassfallen" wirken. Leider habe ich noch nichts gefunden, warum dies so ist und wie man dem entgegenwirken kann ( ich möchte die "Bass-Fallen-Thematik" möglichst ausschließen können )
     
  5. #5 Dazulerner, 11.01.2011
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    Vielen Dank. Im HIFI-FORUM höre ich mich ergänzend auch um. Ein Teilnehmer hat auf einen workshop in Basel hingewiesen, aber das ist mir ehrlich gesagt zu teuer ( um die CHF 300,- o.s. )

    Mit der Raumberechnung muss ich mich wohl oder übel beschäftigen, kann mir aber kaum vorstellen, dass diese komplexe Situation da hinreichend abzubilden ist ( welche Frequenzen lassen 2 x 10 mm GFP durch, wie werden diese im bedämpften Hohlraum verstärkt oder abgeschwächt und von der Betondecke durch die GFP zurück in den Raum reflektiert und was schluckt die GFP beim Austritt des Schalles wieder....etc. )

    Dass es nun nur mit der veränderten Raumgeometrie zu tun hat, kann ich mir auch nicht recht vorstellen. Schließlich klang es mit der Gipskartonbeplankung und unverfülltem Hohlraum nochmal komplett anders.
     
  6. #6 Ralf Dühlmeyer, 11.01.2011
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    Als erstes klären, ob es eine konstruktive Ursache (Masse) oder eine geometrische Ursache ist.
    Denn eine geometrische Ursache (veränderte Reflexionsflächen) kannst auch mit Gehwegplatten in der Abhängung nicht in den Griff bekommen.
     
  7. wall

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    Dann würde ich ernsthaft drüber nachdenken, alles auf diesen Urzustand zurückzubauen ...
     
  8. #8 Dazulerner, 12.01.2011
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    Ja, das mache ich auch. Aber die Decke so schnell ganz aufgeben, will ich auch nicht.

    Nochmal konkret: kann es sein bzw. gibt es Erfahrungen, Hinweise o.ä., nach denen so eine abgehängte Decke quasi als "Bass-Falle" fungiert ?

    Wenn ja, könnte ich an der Konstruktion / dem Aufbau ansetzen ( schwerer machen o.ä. ), um den Schalldurchgang bzw. den Eintritt des Schalles durch die Gipsfaser in den Hohlraum zu minimieren.

    Falls nein, dürften es sich tatsächlich um "Raum-Moden" handeln.
     
  9. KPS.EF

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    Eine Suche unter "Helmholtzresonator" hilft vielleicht am schnellsten weiter ...
     
  10. #10 Dazulerner, 12.01.2011
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    hmhm.... das wäre ja fatal. Könnte aber hinkommen. Geschlossenes Luftvolumen, federnde Platten....da wären ja die biegeweicheren Gipsfaserplatten ein Schuss in den Ofen.

    Was ich kurz gelesen habe, deutet auf eine schmalbandige Absorption von Bass-Schallwellen hin. Könnte mit meinem Hörempfinden also durchaus übereinstimmen.

    Vielleicht ergänzt durch Raum-Moden, hervorgerufen durch die neue Raumgeometrie.

    --> einige Bassfrequenzen werden verschluckt, andere überhöht.

    Okay.

    Und was nun ?
     
  11. #11 Germerman, 18.01.2011
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    Hallo Dazulerner,

    Viele Leute haben Probleme mit Moden und Resonanzen und machen dann genau das, was hier schon vorhanden ist: (weiche) Dämpfungselemente an Decken und Wänden. In aller Regel klingen Räume nur bei ausreichender Dämpfung ordentlich. Sobald erste Reflexionen/Moden/Überlagerungen auftreten, wäre es purer Zufall, wenn die Klangwiedergabe noch neutral ist.

    Ich will hier nichts unterstellen, aber man sollte auch seinem Gehör nur bedingt trauen. Manchmal klingt es "schöner", wenn ordentlich was verbogen wird, oder man hat sich schon zu lange an ein Klangbild gewöhnt. Schonmal mit Laptop und Mikro auf die Schnelle einen Frequenzgang aufgezeichnet? Aus den Abweichungen lässt sich ausrechnen, ob die Raumgeometrie schuld ist oder nicht. Es gibt auch kostenlose Simulationstools. Hifi-Foren liefern hier viele Infos.

    Braucht aber alles etwas Zeit.

    viele Grüße,

    Germerman
     
  12. #12 Dazulerner, 19.01.2011
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    Hallo Germerman,

    wenn´s um psychoakustische Aspekte geht, hast Du sicherlich recht, unser Ohr "betrügt" uns recht gerne und es hapert an "musikalischem Erinnerungsvermögen".

    Bei mir sind es halt völlig problemlos nachvollziehbare Punkte, die ohne weiteres auch von "Fremdhörern" wahrgenommen werden.

    In bestimmten Bassläufen wird ein Ton völlig verschluckt, andere völlig aufgebläht und vom timing hinterhehinkend wiedergegeben.

    Kopfhörer ( ja ich weiss, gerade bezgl. tiefer Töne ist´s auch da sehr individuell was man hört ) und meine Zweitanlage als Vergleichsobjekte bestätigen das problem leider.
     
  13. Lebski

    Lebski Gast

    Keine Ahnung ob das bei deinem Problem etwas hilft, aber du kannst ja in HIFI-Foren mal nachfragen:
    Nach Neukauf eines Gerätes mit YPAO Einmesssystem, aber ohne neue Boxen, habe ich einen viel besseren Klang als früher.
    Dabei wird mittels Mikrofon die Anlage automatisch auf den Raum einkalibriert.
     
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