Westgrundstück oder Ostgrund mit Haus nach Süden?

Diskutiere Westgrundstück oder Ostgrund mit Haus nach Süden? im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Noch immer hat das Bewerbungsverfahren im Rahmen der eigentlich für dieses Jahr angekündigten Grundstücksvergabe in "unserem" Neubaugebiet nicht...

  1. #1 Liesepetz, 18.10.2014
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    Noch immer hat das Bewerbungsverfahren im Rahmen der eigentlich für dieses Jahr angekündigten Grundstücksvergabe in "unserem" Neubaugebiet nicht begonnen. Da wir immer noch kein "gebrauchtes" gefunden haben, wird der Neubau immer wahrscheinlicher.
    Da unser Baubudget um 15.000€ gesunken ist (extrem außergewöhnliche Ausgabe), können wir uns die anvisierten unverbaubaren Südgrundstücke wohl abschminken. Im Budget lägen aber auch in West- und in Ostlage relativ ruhige Grundstücke, die aber an einen umlaufenden, recht belebten Fuß-/Radweg grenzen (Weg zu Einkaufszentrum).

    Die West-Grundstücke mit ca 450 m² wären durch eine 10m breite Versickerungsmulde vom Fußweg getrennt
    Vorteile: gewisse Distanz von neugierigen Passanten; Abendsonne
    Nachteile/Probleme: Südseite des Hauses wäre durch dichte Nachbarbebauung verschattet, im Westen blieben inkl. Terasse nur noch ca. 8-10m bis zur Grundstücksgrenze (kaum Platz zum Spielen für Kinder). großzügige Öffung der Fassade nur nach Westen möglich (Überhitzung).

    Die Ost-Grundstücke mit ca 600m² sind in der Nord-Süd-Achse länger gestreckt, erlauben also eine "Querstellung" zur im Westen verlaufenden Straße (d.h. schmale Seite des Hauses parallel zur Straße, Längsseite des Hauses nach Süden (bzw. fast Süd-Süd-West). Zur Grenze des südlich angrenzenden Nachbargrundstücks blieben ca 10-12m
    Vorteile: gute Belichtung von Süden, hell auch in kalter Jahreszeit, hilfreich zum Erreichen der KfW55 Vorgabe.
    Garten wäre schön breit. Im Osten Fernblick auf Berge. Bei genannter Positionierung des Hauses wäre Abstand von Südterasse von gut 12-16m zur östlichen Grenze (Fuß-/Radweg) möglich (minimiert gefühlte Belästigung durch häufige Passanten).
    Nachteile/Probleme:
    östlich direkt am Grundstück grenzender Weg wäre nur 7-8m von "Aussichtsseite" des Hauses entfernt (und entsprechenden Fenstern).
    Bei genannter Positionierung des Hauses wäre seitlich der Terasse gleich die Erschließungsstraße (--> Fahrgeräusche, Abgase, Einblicke durch Fußgänger). An der straßenseitigen Grundstücksgrenze und in der Abstandsfläche bis zum Baufenster sind weder Mauern, noch Nebengebäude/Carports erlaubt (mit denen man "nebenbei" hätte einfrieden können).

    Die Überlegungen stehen unter der Prämisse eines aus Kostengründen einfachen rechteckigen Baukörpers. Was fändet ihr angenehmer - insbesondere im Hinblick auf ein ruhiges, ungestörtes Terassenleben nach Feierabend / wochenends - Die o.g. West- oder Ostgrundstücke?
     
  2. #2 mastehr, 18.10.2014
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    Wer hat das berechnet?
     
  3. bindpe

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    das Hilft dem TE bestimmt momentan nicht weiter....

    @TE kannst Du mal Bilder vom Baugebiet zur Verfügung stellen?
     
  4. #4 SirSydom, 18.10.2014
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    Bei den Ost-Grundstücken: Ist das nur eine Anlieger-Straße oder herrscht hier auch Durchgangsverkehr? 30er Zone?

    Ich konnte es mir auch nicht vorstellen, aber sowas kann echt stören! Ich bin froh diese Lektion zur Miete gelernt zu haben. Auf Dauer könnte ich mich nur schwer damit arrangieren.
    Gemerkt haben wir das bei keiner der vielen Vor-Ort-Termin. Erst nach der ersten Nacht..

    Vermehrt Dreck/Staub, Fußgänger die Zeug wegwerfen, Hundescheiße, reinglotzende Passanten sind sogar eher das kleinere Übel.
     
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    Wegen 15 T€ Mehr nicht die bevorzugten Südgrundstücke? Da würde ich lieber das Haus etwas kleiner machen oder Ausgaben aufschieben. Grundstück ist das Einzige, was du nie wieder ändern kannst. Hier würde ich möglichst wenig Kompromisse machen.
     
  6. #6 Inkognito, 18.10.2014
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    Es gibt drei wichtige Kriterien beim Hauskauf: Lage, Lage und Lage.
     
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  8. Stoni

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    Wäre für mich schon die erste Frage, wo das Wasser hinsickert, wenn denn die Mulde mal voll ist.
    Soll ja heutzutage nach Starkregenereignissen des Öfteren mal vorkommen.

    Wenn Dich die Menschen entlang Deines Grundstückes so sehr stören, solltest Du vielleicht das Bauen auf dem flachen Land in Erwägung ziehen.
    Und wenn Dir tatsächlich "nur" 15T€ solch ein Kopfzerbrechen bereiten - muss es denn KfW55 werden oder reicht vielleicht auch einfach ein Haus nach EnEV?

    Gruß Stoni
     
  9. #9 Liesepetz, 18.10.2014
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    Die Grundstücke selbst liegen auf planem Gebiet [ebener geht`s hier gar nicht :-) ], welches dann außen zu den Mulden hin abfällt. Diese sind in zwei Reihen abgetreppt, der Boden dr unteren Mulde ist fast 6m unter OK Gelände der Grundstücke, da rechne ich nicht mit Problemen. Dass überhaupt Mulden da sind, ist hier neue Grundsatz-Öko-Politik bezüglich Versickerung (inkl. Abgaben-Boni bei begrünten Dächern etc.), im 4 Jahre älteren Baugebiet gleich neben an gab es bei gleichem (für das gesamte Baugebiet erstellte) Bodengutachten und Geländeverlauf noch keine Mulden.

    Bekannte Argumente, daher wollten wir uns ja auch auf die Südgrundstücke bewerben, obwohl das dann schon in Richtung Bauchweh-Finanzierung gegangen wäre.
    Ein Missverständnis: 15T€ beträgt die Minderung unserers Budgets, nicht der Mehrpreis der Südgrundstücke. Die sind auch deutlich größer und kosten 20 bis 35 T€ mehr als die hier thematisierten Grundstücke. Vielleicht ein Wink des Schicksals, denn so kommen wir in den grünen Finanzierungsbereich, ganz ohne leicht oranges Blinken.

    KfW55 ist von der Gemeinde vorgeschrieben.
     
  10. #10 Liesepetz, 19.10.2014
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    Das ist die Richtung der Überlegungen, die mir in der aktuellen Phase weiterhilft:

    Mir geht es vor allem darum, auf welchen Grundstücken ich mich - ohne Anspruch auf Perfektion - eher nach Feierabend und am Wochenende ungestört im Freien aufhalten kann, einen ruhigen Garten genießen kann ohne beglotzt oder bei Gesprächen belauscht werden zu können, bzw. umgekehrt das Terassengeschehen der Nachbarn verfolgen muss.

    Ich bin ebenfalls durch die Mietsituation sehr für Straßengeräusche sensibilisiert, daher auch das Interesse für das Baugebiet: 30er Zone in reinem Wohngebiet ohne Durchgangsverkehr. Je nach Grundstück nur noch 25-40 weitere Grundstücke dahinter, deren Bewohner an uns vorbei müssten.

    Ich kenne allerdings die benachbarten, sehr ähnlich geplanten Vorgängerbaugebiete sehr gut - alles dicht an dicht geplant und bebaut, auf dem ohne Mauer eingefriedeten Grundstück eines Freundes dort wird man von der Straße gesehen, hört man Kinder auf der Straße, das tieffrequente Brummen auch langsamer Autos etc.. Bei einem anderen Bekannten reicht schon der parallel zur Straße stehende Carport als Einfliedung aus, um Ruhe zu haben.
     
  11. #11 Kapalua85, 19.10.2014
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    Die West-Grundstücke mit ca 450 m² wären durch eine 10m breite Versickerungsmulde vom Fußweg getrennt
    Vorteile: gewisse Distanz von neugierigen Passanten; Abendsonne
    Nachteile/Probleme: Südseite des Hauses wäre durch dichte Nachbarbebauung verschattet, im Westen blieben inkl. Terasse nur noch ca. 8-10m bis zur Grundstücksgrenze (kaum Platz zum Spielen für Kinder). großzügige Öffung der Fassade nur nach Westen möglich (Überhitzung).

    Dass beantwortest doch mit deinen Ausführungen meines Erachtens bereits deine Frage. Du willst Abends (nach Feierabend) ungestört auf deiner sonnigen Terrasse sitzen und genügend Distanz von den Passanten haben. Das klappt beides mit dem Westgrundstück.

    Die von dir aufgezählten Nachteile sehe ich in Verbindung mit deinen Ansprüchen etwas differenzierter: die Verschattung der Südseite ist doch eher zweitrangig. Auf der einen Seite bist du tagsüber eher weniger zu Hause, auf der anderen Seite brauchst du weniger eine (da über den Tag über direkt einscheinende und kräftigere Sonne) Überhitzung zu befürchten.

    Die Kinder sind schnell größer, so dass sich das Argument "Platz zum Spielen" schnell relativiert. 8-10 m inkl. Terrasse reichen locker für einen Sandkasten, Schaukel, Ballspiele etc. Zudem kannst du bei geschickter Anordnung der Räume deine Kinder immer in Sicht- und Griffweite haben. Meine Eltern haben ein recht großes Grundstück - nachdem wir Kinder ca. 10-12 Jahre alt waren, wurde der Garten nicht mehr annähernd zum "Spielen" genutzt und ist weitestgehend ungenutzt....

    Und der Nachteil von einer Westausrichtung in Verbindung mit "Überhitzung" sehe ich nicht ganz so tragisch, da die Sonne gegen Nachmittag / Abend eher schwächer ist als tagsüber.

    Außerdem kannst du z.B. die Schlafräume ja gegenüber, d.h. östlich platzieren und die Bäder westlich. Oder eine KWL einbauen, die notfalls mit Klimaanlage nachrüstbar ist.

    Vielleicht sind das ja ein paar Denkanstöße für dich :-)
     
  12. #12 Liesepetz, 21.10.2014
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    so ganz habe ich mir das nicht selbst beantwortet - m.E. müsste das nämlich auch auf einem Ostgrundstück gehen... Ich mach jetzt mal die andere Stimme auf meiner Schulter und argumentiere für Osten: wenn man die Längsseite des Haues gen Süden drehen kann, dann scheint die Abendsonne quer auf die Terasse. Vorteil in der dunklen Jahreszeit, dass die früher untergehende Sonne länger in die Räiume scheint.

    Das Haus meiner Eltern ist ähnlich, Wohn-/Esszimmer genau nach Süden, schräg geschnittenes Grunstück , Ausichtsseite zeigt nach Südost, Terasse im Westen durch Garage eingefriedet (etwas tiefer, damit Sonne drüber scheinen kann). Heute war ich zu Besuch und konnte schön auch im Herbst noch Spätnachmittag in der Sonne sitzen. Im Hochsommer hat man zwar nicht um 22h die allerletzten Sonnenstrahlen, aber in den dunkleren/kälteren Monaten dafür länger.


    Stimme auf linker Schulter: es gibt ja auch noch Wochenenden und Verschattungsmöglichkeiten

    Danke, so eine Größeneinschätzung ist hilfreich, hätte ich selbst nicht einschätzen können. Stimme ich voll zu, dass es im Grund ausreicht...

    ...aber Stimme auf linker Schulter sagt: Ostgrundstück 150m² größer, kannst Du Dir leisten, mehr Garten = besser!
    nochmal zum heutigen Besuch bei den Eltern: 1170m² Grundstück, dass für über 70jährige zwar anstrengend in Schuss zu halten ist (wäre bei mir ja nur die Hälfte...), aber das optische Spiel bei beleuchteten Bäumen, Steinen, Sträuchern und 30m Aussicht in einer sich verjüngende Ecke ist schon Lebensqualität pur, die man in der Form nicht auf 450m² bekommt - mit 600m² kann man sich bei geschickter Ausnutzung des Grundstücks zumindest annähern...

    ok, nehme ich mal so hin. Dachte aber, dass Überhitzung eher am Tiefstand liegt, weil so mehr Raumfläche angestrahlt wird, an der das Licht dann zu Wärme umgewandelt wird

    Das wäre leider problematisch ! Nicht die KWL, die muss wegen KfW55 Pflicht sowieso her, aber bei Straße im Osten befürchte ich als Langschläfer nicht viel Freude zu haben
     
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