Bausparvertrag als Zinssicherung

Diskutiere Bausparvertrag als Zinssicherung im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo zusammen, wo liegen die Gefahren, wenn man einen Bausparvertrag als Zinssicherung abschließt. Ist es z.B. möglich, dass der Kredit...

  1. #1 stabilo, 10.03.2015
    stabilo

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    Hallo zusammen,

    wo liegen die Gefahren, wenn man einen Bausparvertrag als Zinssicherung abschließt.

    Ist es z.B. möglich, dass der Kredit nicht ausgezahlt wird, da noch ein anderes Darlehn einer anderen Bank auf das Grundstück besteht?
    Wenn sehr viele einen Bausparvertrag als Zinssicherung abschließen, kann die Zuteilung später stark verzögert werden, wenn keine neuen Verträge abgeschlossen werden?

    Schöne Grüße
    stabilo
     
  2. #2 dimitri, 10.03.2015
    dimitri

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    wann eine Bausparer zuteilungsreif ist, steht ja fest wenn man ihn abschließt. Die einzige Gefahr besteht eher darin, dass es sich momentan nicht lohnt einen abzuschließen. 1% Abschlussgebühr, Zinsen unterhalb der Inflation (man verliert also Geld) und gleichzeitig geringere Tilgungsmöglichkeit. Wir haben uns bei 1,5% gegen einen Bausparer entschieden und tilgen dafür mehr. Zum einen ist der Zinseszinseffekt nicht so groß, zum anderen werden die Zinsen bei der Anschlussfinanzierung umso geringer je kleiner der nachzufinanzierende Betrag im Vergleich zum Restwert des Gebäudes ist.
     
  3. H.PF

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    Rechne dir mal aus, wie viel höher die Zinsen sein müssen damit es sich lohnt das zusätzliche Geld in den Bausparer zu schieben anstatt in den Kredit als Tilgung.
     
  4. R.B.

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    Ein weiteres Darlehen, auch erstrangig, ist normalerweise kein Problem. Dabei setze ich natürlich voraus, dass die Sicherheit (das Haus) nicht bis zum Anschlag mit Grundschulden belastet ist, deren Darlehen noch voll valutieren.
    Bei der Kreditvergabe muss sich auch eine Bausparkasse an den üblichen Kriterien für die Kreditvergabe (Bonität etc.) orientieren. So darf die BSpk beispielsweise kein Bauspardarlehen ausreichen wenn die Belastung durch Grundschuldeintragungen 80% des Beleihungswerts übersteigt.

    d.h. Nur weil man einen BSV hat der zuteilungsreif ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man auch das Bauspardarlehen in Anspruch nehmen kann. Sollte der Bausparer die Bedingungen für eine Kreditvergabe nicht erfüllen, dann hat er nur Anspruch auf die Auszahlung des Bausparguthabens.

    Bevor man einen BSV unterschreibt sollte man die Tarifbedingungen und die Allg. Bedingungen für BSV durchlesen und verstehen. Dort findet man alle relevanten Vetragsdetails.

    Aber selbst wenn die Themen Sicherheiten und Kapitaldienstfähigkeit keine Probleme bereiten, sollte man sich trotzdem überlegen, ob ein BSV sinnvoll ist. Die Frage ist also, "wann ist ein BSV sinnvoll?"

    Dazu sollte man sich vor Augen führen wie ein BSV "funktioniert". Man spart über einen längeren Zeitraum Geld an, mit einer nicht erwähnenswerten Guthabenverzinsung, um irgendwann einmal ein Darlehen zu einem festgelegten Zinssatz zu bekommen. Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen erwirtschaftet ein BSV während der Ansparphase gerade mal die Abschlussgebühren, von einer echten Guthabenverzinsung kann also nicht die Rede sein. Unter Berücksichtigung der Inflation verliert man sogar Geld. Das Ziel ist also ein Bauspardarlehen in der Zukunft zu einem vorab festgelegten Zinssatz. Früher lagen die Zinssätze für Bauspardarlehen regelmäßig mehr oder weniger deutlich unter den üblichen Zinssätzen für Immofinanzierungen. Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen ist das aber Geschichte.

    d.h. Hat man bereits eine Finanzierung für eine Immobilie, oder ist eine Immofinanzierung in Sichtweite (wenige Jahre), dann lohnt ein BSV normalerweise nicht. Das liegt allein schon daran, dass die Zinsen für Immobilienkredite aktuell so niedrig sind, dass sich durch einen BSV kein Zinsvorteil ergibt. In solchen Fällen steckt man das Geld lieber in die Tilgung des vorhandenen Darlehens oder spart das Geld einfach an um es kurzfristig als EK einsetzen zu können.

    Möchte man irgendwann ein Haus bauen und spekuliert darauf, dass die Zinssätze für Immofinanzierungen wieder anziehen, dann könnte man sich überlegen einen BSV anzusparen um in der Zukunft von einem Zinsvorteil zu profitieren. Es gibt ja aktuell sowieso keine Anlagealternativen in die man mit geringem Risiko einsteigen könnte. Guthabenverzinsung spielt daher nur noch eine untergeordnete Rolle.
    Ob die Rechnung aufgeht, dieses Risiko muss jeder für sich abschätzen. Ich rechne nicht damit, dass die Zinsen kurzfristig wieder anziehen, aber das muss nicht jeder so sehen wie ich.


    Dieses Risiko besteht nur in der Theorie. Praktisch war das noch nie ein Thema, und ob das Darlehen ein paar Monate früher oder später zur Auszahlung kommt, das spielt langfristig betrachtet keine Rolle.
     
  5. #5 stabilo, 12.03.2015
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    Danke euch.

    Es geht um die Absicherung eines Kredites der in 13 Jahren ansteht. Also nicht wirklich kurzfristig.
     
  6. #6 toxicmolotow, 13.03.2015
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    Im Grunde hast du vergangenheitsbetrachtet Recht, aber es gab bisher auch kaum Situationen, wo es über einen längeren Zeitraum steigende Zinsen gab, denn erst dann kann dieses Risiko tatsächlich in einem stärkeren Rahmen auftreten.

    Zur Zeit gibt es kaum Wartezeit. 6 oder 9 Monate Zuteilungszeit tun einem in 10 Jahren auch kaum weh, wenn es aber 2 Jahre sind (bei stark steigenden Zinsen nicht ausgeschlossen) dann schon.

    Wenn es dir wirklich um die Zinssicherung geht, dann würde ich den Vertrag so gestalten, dass er schon nach 10 Jahren zuteilingsreif ist. Sollte es dann heißen, dass die Wartezeit 3 Monate beträgt einfach die zwei drei Jahre weiter besparen und auf Termin zuteilen lassen. Dann ist der Kreditanteil eben geriner. Netter Nebeneffekt. Wen man dir aber sagt, dass die Wartezeit 3 Jahrr beträgt alles richtig gemacht.

    Ich würde den Termin lieber zu früh als zu knapp rechnen wenn es um Zinssicherung bei steigenden Zinsen geht.

    Und ob dieses Szenario überhaupt in 10 Jahren eintritt... ich sag nur 10.000.000.000

    Ich glaubs irgendwie nicht so recht.
     
  7. R.B.

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    Ich denke das Risiko ist überschaubar. Sind doch alle systemrelevant und zur Not muss man halt ein paar Monate zwischenfinanzieren (bieten die BSpk. ja auch an).

    Was man bei solchen Konstrukten noch bedenken sollte, BSV mit niedrigen Darlehenszinsen haben normalerweise eine relativ lange Ansparphase (hier nicht so kritisch) und eine kurze Darlehensphase (könnte hier schon eher ein Problem werden). Die kurze Darlehensphase bedingt hohe monatliche Raten.
     
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