Fragen zur Rückstausicherung

Diskutiere Fragen zur Rückstausicherung im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir fangen irgendwann im Frühling mit dem Bau eines Doppelhauses auf Bodenplatte mit einem GU und sind derzeit noch am Klären...

  1. #1 NurielSGE, 25.02.2018
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    Hallo zusammen,

    wir fangen irgendwann im Frühling mit dem Bau eines Doppelhauses auf Bodenplatte mit einem GU und sind derzeit noch am Klären einige Details. Dazu gehört unter anderem die Frage der Rückstausicherung.

    Grundstück wird an ein Trennsystem angeschlossen.

    Relevante Kanalschächte für die physikalische Rückstauebene (nächste entgegen der Fließrichtung):

    Regenwasser-Kanaldeckel: 56,05 m
    Schmutzwasser-Kanaldeckel: 56,21 m

    Geplante OK FFB: 56,205 m

    Wegen der ganz leichten Neigung liegt der Schmutzwasserkanaldeckel also geringfügig oberhalb des Fertigfußbodens.

    Der niedrigste Abfluß im Haus wird eine Dusche im EG sein. Wenn man diese nicht bodengleich ausführt, sondern z. B. mit einer klassischen Duschtasse, würde man ja zumindest einige Zentimeter höher liegen als die physikalische RSE.

    Nach meinem (laienhaftem) Verständnis, kann ein Rückstaufall hier ja nur eintreten, wenn das Stück Abwasserkanal zum nächsten Kanalschacht verstopft. Da das Regenwasserkanal getrennt ist, sollten Wetterereignisse ja nicht zum Rückstau im Schmutzwasserkanal führen können.

    Ist es soweit korrekt oder ist mein (laienhafter) Verständnis völlig falsch?

    Wenn das letztere - in welchem Fall liefe man denn Gefahr, dass die Suppe aus der Duschtasse ins Haus austritt? Harsche begründete Kritik ist auch gerne willkommen ;)

    Unser GU scheint grundsätzlich auf Nummer sicher gehen zu wollen, ohne das großartig zu begründen und "empfieht" uns ein Kesselschacht mit Rückstaupumpe für sehr viel Geld (+ Wartung/Strom später). Diese ungeplante Ausgabe würde uns in der Finanzierung des Projektes doch sehr stark einschänken.

    Es wäre schön, wenn jemand mir eine auch für Laien nachvollziehbare Begründung geben könnte, wieso man in so einem Fall eine Rückstausicherung unbedingt benötigt (oder eben nicht).

    Ich bedanke mich schon mal ganz herzlich vorab für Unterstützung!

    P. S.: habe das relevante Teil des Entwaesserungsplanes hochgeladen
     
  2. #2 Fred Astair, 25.02.2018
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    Bei dieser Konstellation würde ich keine Rückstaugefahr durch die Dusche befürchten.
    Unabhängig vom Trennsystem, dessen Zuverlässigkeit nicht sichergestellt ist, würde bei Straßenüberflutung die Brühe über die Türschwelle reinlaufen.
    Kannst Du die Bodenplatte nicht um 10 cm anheben? Ansonsten die Dusche etwas höherlegen.
    Eine Hebeanlage brauchst Du nicht.
     
  3. #3 NurielSGE, 11.08.2018
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    Ich möchte gern noch mal kurz auf das o. g. Thema zurückkommen. Übrigens auch danke für die vorherige Antwort.

    Wir konnten leider die Bodenplatte nicht anheben, da hat sich das Bauamt geweigert. Die bodengleiche Dusche haben wir durch eine Tasse ersetzt, sodass man da vermutlich 3-4 Centimeter gewinnt.

    Irgenwann demnächst, vllt. in 1-1,5 Monaten stehen die Kanalarbeiten an, daher will jetzt nochmal prüfen, was am Sinnvollsten einzubauen wäre.

    Aussage Tiefbauamt war, der Kanaldeckel SW kann nach Endausbau der Straße (Neubaugebiet) auch schon mal plus/minus 10 cm liegen. Minus wäre natürlich gut, im Falle von Plus wäre die physikalische Rückstauebene ja dann wiederum höher als die Duschtasse.

    Alle anderen Verbraucher im EG müssten aber nach wie vor deutlich höher liegen, oder? - es sind WC, Waschtisch (gemeinsamer Abfluß), Wasser/Geschirrspüler Küche (gemeinsamer Abfluß), Waschmaschine/Trockner/Enthärtungsanlage (gemeinsamer Abfluß). Ich werde die Tage versuchen, eine verbindliche Angabe der geplanten relevanten Höhen der Abflüße ggn. RSE vom GU zu bekommen. Nach Rückstauplanbuch habe ich so verstanden, dass Geruchsverschlusshöhe maßgeblich sei.

    Würde es evtl. Sinn machen, um sich abzusichern, dass mein Tiefbauer den Abfluss der Dusche über einen kleinen Revisionsschacht mit manueller Doppelrückstauklappe absichert und erst dann diesen Abfluss gemeinsam in den großen Revisionsschacht leitet? Und dort aber gar keine Rückstausicherung mehr installiert wird, da ja alles andere über RSE liegt? Ich habe das im Bild rot markiert, wie ich es mir gedacht habe. Oder spricht hier etwas dagegen? upload_2018-8-11_10-57-37.png

    Ich würde sogar soweit gehen, den LW 1000 Schacht vom Kessel machen zu lassen, den ich im Zweifelsfall immer noch mit der elektrischen Pumpe nachrüsten kann, sollten alle Stricke reißen und der Kanaldeckel SW nach dem Endausbau der Straße einen halben Meter höher liegt.
     
  4. #4 NurielSGE, 11.08.2018
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    Falls es hilfreich ist, anbei nochmal ein Ausschnitt aus dem Lageplan mitsamt relevanten Höhen. upload_2018-8-11_11-10-34.png
     
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